Schlacke im Zwischenboden. Gesundheitsschädlich?

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Bernadette Mayr, Förderverein Beginenhaus

Guest
Wir finden im Zwischenboden eines denkmalgeschützten Hauses, in dem sich früher eine Schmiede befand, viele Schlackebrocken. Ist der Staub, der dabei aufgewirbelt wird, gesundheitsschädlich? Dürfen wir das Zeug auf der Suche nach archäologischen Funden gefahrlos durchsieben?
 
Schlacke im Fehlboden

Wenn die Schmiede nach der Erbauung des Hauses den Betrieb aufgenommen hat, wird die Schlacke ja eher woanders her stammen und daher auch keine archäologisch bedeutsame Funde enthalten.
Oft ist zu diesem Zweck industrielle Hochofenschlacke verwendet worden. Meist ist diese unbedenklich, es gab allerdings auch Fälle, bei den Erze verhüttet worden sind, die Spuren von radioaktiven Elementen enthielten. Das fand sich dann natürlich auch in der Schlacke wieder.

wie es der Zufall will gibt es hierzu ein PDF des Bayerischen Landesamtes für Umwelt:

http://www.lfu.bayern.de/strahlung/rueckstaende_mit_nat_radioaktivitaet/doc/infoblatt_fehlboeden.pdf

Grundsätzlich würde ich die Schacke lassen wo sie ist, wenn nicht gewichtige Gründe dagegen sprechen, außerdem wird der Denkmalschützer ein Wort mitreden wollen.

Gruß

GE
 
Dem Denkmalschützer...

...würde ich freilich postwendend das Wort verbieten, wenn er auf dem Erhalt einer problematischen Schüttung zwischen den Balken besteht - aber selbst für Erhaltung/ Wiederherstellung der Fassade außer sehr persönlichen Meinungen, die er dann zur Auflage macht, keine Geld mitbringt - wie das ja leider die Regel ist.

Es ist unwahrscheinlich, daß sich Irgendwer für diese Schlackeschüttung interessiert. Der Wiedereinbau der Schlacke erschwert bzw. verhindert desweiteren eine zeitgemäße Fußbodendämmung. Der Erhalt jedweder historischen Dreckflocke sollte nicht Euer Ziel sein. Besonders dann nicht, wenn's kontraproduktiv ist.

Wenn Ihr also sowieso den Unterbau der Dielung anfassen müsst, würde ich die Schlacke entsorgen.

Aber das war wohl nicht die Frage. Grundsätzlich ist Staub immer ein gesundheitliches Risiko, egal ob Mehl, Holz oder Schlackenstaub. Ihr solltet also für Euere Erkundungen richtige Staubmasken tragen, das Sieben macht viel Staub. Und: diese lustigen Papierfilter, die man sich mit Schnipsgummis vor Nase und Mund bindet, sind dafür völlig ungeeignet.

Viel Erfolg und spannende Funde wünscht

Thomas

P.S. Das Haus steht in Kempten? Eine sehr interessante und informative Seite habt Ihr!
 
nicht dass ich falsch verstanden werde,

ich finde auch, dass eine alte Schlacke Schüttung nicht zu erhaltenswerten Kulturgütern gehört.
deswegen würde ich mir damit keine Arbeit machen und sie dort lassen, wo sie ist und sie auch nicht durchsieben!

Wenn die Decken aber ohnehin angefasst werden müssen, würde ich das Zeugs natürlich unter den entsprechend Vorsichtsmaßnahmen entsorgen. Da hat der DS seinen Segen aber sicher schon vorab dazu beigetragen.
 
Indem...

...sie dummerweise meist genau da zu finden ist, wo eine zeitgemäße Bodendämmung aufgebaut werden sollte. Wo ein Körper ist, kann halt kein zweiter sein.

Gell, die Frage hätten Sie sich auch selbst beantworten können?

Grüße

Thomas
 
Schlackenstaub

Wir entnehmen gerade moderne Bodendielen und darunter kommt ein Ziegelboden zum Vorschein, den wir sichtbar machen möchten. Die Schlacke unter den Bodendielen muss also auf jeden Fall raus. Uns geht es darum, ob wir uns "was holen" beim Einatmen von dem Staub. Wir werden also die teureren Staubmasken besorgen und nicht mehr sieben. Danke für Ihre Tipps.
Bernadette Mayr, Förderverein Beginenhaus Kempten
 
Ich versteh immer noch Bahnhof. Was ist denn bessere Dämmung?
Willst du ernsthaft die Masse durch irgendwelche leichteren Stoffe erstzen oder soll er die Schlacke rauswerfen und dafür Lehm rein packen?
 
Bitte vorher klären, wo und in welcher Form (Verpackung?) man das Zeugs los wird.
Wenn irgend jemand auf auf der Deponie auf die Idee kommt, dass es sich um einen Gefahrstoff handeln könnte, kann es sein, dass man solche Sachen als Laie gar nicht los wird oder nur gegen sehr hohe Gebühren oder nur nach Vorlage einer Analyse.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb, der zuständig ist, sollte hierüber Auskunft geben können.
In keinem Falle sollte man das in den üblichen Bauschuttcontainer kippen.
 
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