Schimmel auf Schilfmatten

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M

Maier

Guest
Hallo zusammen,
baue in unserem Holz100 Haus gerade die Holzständer -Innenwände mit Lehmziegeln aus. Nach Anbringen der 70 stängeligen Schilfmatten habe ich mit Schrecken feststellen müssen, dass einzelne dieser Matten mehr oder weniger stark schimmelig waren. Mein Lieferant, ein Lehmbauer aus der Region, kann mir keine befriedigende Antwort geben, wie ich nun die bereits montierten Schilfmatten "dekontaminiere"! Auch wenn ich mir die Mühe mache, diese wieder zu entfernen, die Schimmelsporen habe ich im Haus und bei der in Bälde bevorstehenden Aufbringung des feuchten Lehmunterputzes ( ca. 5to!) habe ich nun wohl ein Problem! Ist es ratsam, durch behandeln der betroffenen Bereiche mit Sumpflehm oder ähnlichem, der drohenden Schimmelvermehrung nach dem Verputzen Herr zu werden?
Im Gegensatz zu vielen anderen Schimmelfällen ist der Befall bei uns nicht auf Baumängel oder ähnliches zurückzuführen, so dass ich hoffe, mittels einer Vorbehandlung meiner Schilfmatten, das Problem in den Griff zu kriegen. Wäre dankbar für Eure Rückmeldungen !
mfg,
Oliver Maier
 
Qualitäten!!

Gerade bei den Schilfprodukten gibt sehr hohe qualitative Schwankungen!
Auch uns sind schon auf vielen Baustellen verschimmelte, angegammelte und sehr minderwertige Produkte dieser Naturbaustoffe über den Weg gekommen, wo wir erst einmal Bedenken anmelden mußten.
Gerade die Materialien aus den polnischen Produktionen lassen da sehr zu wünschen übrig!
Schlecht gebunden, nicht geschält, teilweise schon schwarz und auch welche mit Schädlingsbefall waren da dabei.
Enorm viele Löcher (ähnlich wie bei Hölzern!!) fanden wir da vor.

Also hier kommt es wirklich darauf an, wo stammen diese Produkte her und das sollte Ihnen Ihr Fachhandwerker des Vertrauens auch mitteilen können.

Zu weiteren Hilfestellungen stehen wir Ihnen gern mit parat.

Alternativ könnte man aber mit magnesithgebundenen Heraklithplatten arbeiten, denn da ist der Arbeitsfortgang wesentlich schneller und auch effektiver.

Grüße zur Thematik,

Udo
 
Hallo,
Das Schilf wurde leider nass verarbeitet. Es kann aber auch bei der Lagerung passiert sein. Mein Vorschlag: Behandlung mit Kalkmilch. Dann dürfte später nichts passieren.
Liebe Grüße!
Mag.Denk Rudolf
www.bau-natuerlich.com
 
Verarbeitung von Kalkmilch

Hallo,

ich habe ien ganz aehnliches Problem, und hatte mich gerade damit abgefunden, meine Schilfmatten wieder rauszureissen...

Da kommt mir Rudolfs Hinweis natuerlich gerade recht (Danke). Ich frage mich nur, wie man die (montierten) 5cm- Daemmmatten wohl am besten behandelt? Es waere ja wohl sicherlich wuenschenswert, die Kalkmilch nicht nur oberflaechlich aufzutragen, sondern auch eine - zumindest teilweise - Durchdringung der Matten zu erzielen, was irgendwie auf Spritzen oder Schleudern hindeuten wuerde. Ich habe bisher noch nie Kalkmilch verarbeitet, haette aber beim Spritzen doch Angst vor der basischen Wirkung - wie kann man sich da schützen?
Eine Idee waere wohl - eine Pestizid / Insektizid / Duengerspritze (man muss seine Feinde ja zumindest kennen!!!) aus dem Gartenbau zu verwenden. So ein Teil, in das man mit einer Handpumpe ordentlich Druck reinpumpt, und das dann die enthaltene Fluessigkeit fein zerstaeubt.

Hat irgendjemand schon mal so was gemacht? Erfahrungen? Warnungen?

Beste Gruesse,

Uli
 
Welche Art Schimmel ?

Hallo, Herr Maier,
meine Frage zuerst: Ist es ein Schwarzschimmel (der in jedem Fall gefährlichere) oder ist er weiß, gräulich o.ä. Schimmel ist selten gleich Schimmel.
Generell würde ich es bei einem Lehmbau als nicht so dramatisch ansehen.
Der Hinweis, behandeln mit Kalkmilch, von Rudolf Denk ist in sofern brauchbar, weil Kalk eine desinfizierende Wirkung hat. Deshalb wurden /werden Ställe in der Regel gekalkt.

Haben Sie schon Erfahrungen mit effektiven Mikroorganismen (EM) ?
Diese aufgesprüht können auch Schimmel abbauen, sprich einfach wegfressen. EM´s sind ein ganz natürliches Mittel mit Zukunft, das ich inzwischen auch sehr vielfältig einsetze - weg von der Chemie. Von Körperpflege, Putzmittel in Haus & Hof, Autopflege bis zum Garten leisten EM´s ausgesprochen nützliche Dienste.

Mit Restauratorengrüßen
D.Fr.
 
Naturbaustoffe und Befall!

Sollte man da nicht auch auf Alternativen blicken?

@ Kirchenbauer

Schilfmatten ist in einigen Fällen nicht immer das Nonplusultra! Da sind Holzweichfaserplatten in vielen Dingen weit aus überlegener und auch verarbeitungsfreundlicher.
Und auch vom Lambdawert besser!

Einfach einmal darüber nachdenken, ob man mit zusätzlichen Aufwand etwas aufzupolieren, um den ökologischen Gedanken von gewissen Produkten zu rechtfertigen, dann noch vertreten kann.

Grüße Udo
 
schwarz / weiss - malerei...

...ist meine Sache nicht ;-)

Hallo Herr Fröhlich,

ich bin mir ja nicht mal sicher, ob es überheupt Schimmel ist. Auf dem Bild ist etliches davon (in Schwarz) zu sehen, das koennten aber auch einfach nur "Stockflecken" sein?? Die weissen Flecken lade ich mit dem nächsten Beitrag hoch.

@ Udo:

Sind Sie "in einigen Faellen" oder prinzipiell eher für die Weichfaserplatten? Hört sich eher nach zweiterem an. Prinzipiell haben Sie da sicher Recht, aber Sie machen das ja auch beruflich und mit einer gewissen Haftung - ich dagegen (wahrscheinlich) nur einmal im Leben, und da bin ich nur mir selber verpflichtet. Und ich steh halt einfach nicht auf Dinge, die zerfleddert und dann wieder geformt und gebunden werden müssen (wie Fischstäbchen -igittigitt). Das ist aber nur meine eigene, persönliche Meinung und entbehrt jeder logischen Erklärung (und im Falle der Schilfmatten auch jeglicher Erfahrung). Wenn die naechsten Räume drankommen, werde ich aber nochmal drüber nachdenken - Danke für den Tip!

Ich wuerde morgen die Matten gerne mit der Kalkmilch behandeln, habe aber leider noch nichts über deren Verarbeitung finden könnnen. Gibt es da keine Hinweise? Ich waere recht dankbar für Tips.

Gruesse
Uli
 
hier noch das weisse Zeugs...

leider ist das Bild nicht sehr scharf. Ich denke, hier handelt es sich wohl um Schimmel, diese Flecken sind aber nur sehr wenige und lokal begrenzt.

@ Hr. Fröhlich:
wo finde ich denn Informationen zu den "EM", davon habe ich bisher so gut wie nichts gehört?

Beste Gruesse

Uli
 
EM´s

Hallo in die Runde,

es ist nicht meine Art, so weit von Oliver Maier´s Ursprungsfrage abzuweichen. Aber weil ich nun konkret zu den Effektiven Mikroorganismen mehrfach gefragt wurde, hier unten ein paar Links dazu.

EM kommen aus Japan (Prof.Higa) und wird über verschiedene Vereine und Privatleute vertrieben. Die Grundsubstanz (Stammlösung) heißt EM1. Sie enthält etwa 80 verschiedene Bakterienkulturen. Daraus wird anwendungsfähiges EMa durch Vergärung mit Zuckermelasse, Wasser plus geringe Zusätze gewonnen. Man kann beides kaufen. Wenn wir EMa aus EM1 herstellen, wird immer ein 30 Liter-Ballon in einem ausgedienten Kühlschrank angesetzt. Ein Kühlschrank hat ringsum gute Dämmung und hält auch Wärme.
Einfacher und preiswerter ist es freilich, EMa zu kaufen, das sofort anwendbar ist.

Die gesamte EM-Anwendungspalette als Reinigungs-, Gesundheits- und Heilmittel ist unglaublich vielfältig und reicht wirklich vom Zähneputzen bis zur Gartenteichsanierung. Auch in der Konzentration kann man garnichts falsch machen. Die Bakterien wissen von allein was sie zu tun haben und erfüllen deshalb immer und überall ihre sanfte (!) Aufgabe. Man darf nur keine Wunder in kürzester Zeit erwarten.
Leute, die konsequent EM´s anwenden, kaufen irgendwann keine Putzmittel mehr, denn alle Flächen im Haus, die mit EM besprüht werden, lassen sich danach besser und leichter reinigen. Man kann EM-Lösung trinken und darin baden oder seine Obstbäume damit besprühen. Sie werden weniger anfällig gegen Schädlinge, weil Selbstheilungskräfte aktiviert werden.
EM-Keramik hat entsprechende Infos gespeichert und verbessert die Wasserqualität. Selbst Haustiere aller Art fühlen sich sichtbar wohler, wenn man ihr Fell, ihre Federn mit EM besprüht, usw...

Daß bei Wikipedia alles Gute schlecht gemacht wird, darf Euch nicht wundern, wenn man weiß, welchen Zweck diese Plattform wirklich hat.

allgemein: www.em-effektive-mikroorganismen.de/
EM-Herstellung + Vertrieb: http://emiko.de/www/
Ein anderer Handelsname ist: Vita Biosa
Alternativ-Medizin + Erfahrungen: http://www.enveda.de/mirror/www.gesundohnepillen.de/em.htm
 
Qualitäten beim Schilf...

...hängen stets auch von Anbieter (Hersteller) mit ab.
Wir haben die Erfahrungen gemacht, daß Schilfprodukte aus polnischer Produktion eher schlecht und auch befallen war, als die Materialien aus Ungarn oder Rumänien.
Hier kamen uns Materialien unter, die nicht geschält waren, bereits organische Verfallstrukturen aufwiesen, locker und lose gebunden waren, Schimmel und Fäulnis aufzeigten und dann als "ökologisch hochwertige" Produkte gehandelt wurden.
Wir konnten da wirklich nur lachen!!!!

Nachfolgend Bilder von diesen Materialien.

Grüße

Udo Mühle
 
Weiteres zur schlechten Qualität

Weiteres zur inakzeptablen Qualität bei Schilfprodukten.

Grüße Udo
 
Behandlung der befallenen Schilfplatten

Hallo,
Folgende Anwendung: Gelöschter Kalk mit Wasser verrühren (Suspension) Mit Nylonstrumpf filtern und mit einer Handsprühpumpe auf die Platten versprühen.
Zum Schilf und den Konkurrenzprodukten. Schilf und Lehm sind die ältesten Baustoffe. Schilf sollte niemand schlechtreden. Die Qualität ist deshalb oft unzureichend, weil in den Ostländern das Schilf mit der niedrigsten Qualität für Platten verwendet wird. Die anderen Qualitäten werden für Dachdeckschilf und Schilfmatten verwendet. Es gibt aber bereits einige Firmen, die eine garantierte Qualität anbieten. Nun zwischen dem Preis einer Holzfaserdämmplatte und der Schilfplatte liegen Welten. Billig eingekauft kann oft teure Konsequenzen haben, wie die Beispiele zeigen. Wer eine gute Schilfqualität haben möchte, kann sich die Platten bei www.bau-natuerlich.com besorgen.
Liebe Grüße!
Rudolf Denk
 
billiges Schilf + teures Lehrgeld = ???

Na - das Lehrgeld hab ich dann wohl bezahlt...
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass mit der Kalkmilch- Behandlung das Risiko minimiert ist.

@Udo: Den Staublaus- Thread hatte ich gestern auch schon gefunden - ich habe aber erfreulicherweise bisher keinerlei "Getier" gefunden (oder gehört).

@Rudolf Denk:
Danke fuer Ihre Verarbeitungshinweise, das hilft mir sehr weiter!

Beste Gruesse

Uli
 
@ R.Denk

Ihre Preisvergleichssituation lasse ich so nicht gelten.
Wäre ja genau so, als würde man Birnen mit Pflaumen vergleichen und sagen, daß Kilo kostet 2,99 EUR!
Wo liegt denn der Preis bei Ihrer 50 mm Platte/m²?

Grüße

Udo Mühle
 
Genau so ist das! Wobei Birnen und Äpfel nicht der richtige Vergleich ist. Ich würde sagen eine Platte die formgenau noch mit Nutfederprinzip nach einem sehr modernen Verfahren hergestellt wird, kann man nicht mit einer Platte vergleichen, die sich in der Herstellung seit der Zwischenkriegszeit nicht verändert hat. Die Formgenauigkeit läßt zu wünschen übrig. Interessant ist aber was die Schilfrohrplatte aufgrund der bauphysikalischen Eigenschaften insbesonders im Altbau kann. In diesem Fall würde ich die Holzfaserplatte nicht als gleichwertig einstufen. Ich verkaufe Schilfrohrplatten um 7,50/m² excl UST Lager Österreich(Endkundenpreis)
Die Platten sind aus einjährigem Schilf. Haben eine Schilfrohrlänge von 2 m und sind schon optisch nicht mit den gezeigten Platten vergleichbar.Die Platten werden am Neusiedlersee hergestellt. Allerdings arbeiten wir auch an der Entwicklung von neuen Produkten. Der Werkstoff Schilf ist nämlich ein absolut interessanter Baustoff. Übrigens ich kenne nicht viele Baustoffe (außer Schilfplatten und Unterputzgewebe), die heute ohne Weiterentwicklung eingesetzt werden. Die Produkte werden mit uralten Maschinen hergestellt. Die Firma Berger in österreich stellt solche Maschinen heute längst nicht mehr her. Wenn ein Produkt sich solange am Markt halten konnte, ohne Qualitätskriterien, ohne Bauzulassungstertifikate ect., dann würde ich auch sagen, dass man Apfel und Birnen nicht vergleichen soll. Ich lade jeden ein mir bei der Weiterentwicklung zu helfen, indem er seine Erfahrungen einbringt und dadurch neue Umsetzungen initiiert. Wir sollten aber Naturbaustoffe nicht mies machen, den jedes Produkt hat Vor- und Nachteile. Solche Platten wie die Bilder zeigen, dürften absolut nicht in den Verkehr gebracht werden. bei einer Reklamation würde ich sie sofort ersetzen. Was haben eigentlich diese vergammelten Platten beim Kunden gekostet um die Gegenfrage zu stellen?
l.g.
Rudolf Denk
 
ab hier bin ich passiver Verfolger

... .d.h., ich kann zu Ihrem Fachgespräch keine richtigen Beiträge mehr leisten.

Mein Herz schlägt für das Schilf, da es - wie Hr. Denk auch sagte - es ein jahrhundertealter Baustoff ist, über den wir (ziemlich) viel wissen. Neu entwickelte Baustoffe wurden mir schon zu oft "hochgelobt" und es dauerte teilweise sehr lange (Asbest), bis auch jemand die negativen Eigenschaften zur Kenntnis nahm. Und nein - ich will hier Weichfaserplatten nicht mit Asbest vergleichen, das sollte nur ein Beispiel für die allgemeine "Kurzsichtigkeit" sein.

Herr Denk - ich nehme an, Sie meinten mit "den vergammelten Platten beim Kunden", den Kunden von Herrn Muehle, deshalb nur zur Info:

Meine Platten habe ich bei einem Bau "abgelöst", bei dem diese übrig geblieben waren, dummerweise lagen sie dort etwa 6 Monate in einem überdachten Unterstand im Freien. Ich habe dafür 4,50 Euro / m² bezahlt.

Schade, dass sich Herr Maier gar nicht mehr meldet, ich fände es wirklich interessant, was er mit seinem "Schimmelschilf" gemacht hat

beste Gruesse,

Uli
 
Schilfrohrdämmung

Wir dämmen seit Jahren unsere Häuser mit Schilfrohr (Dach und Wand,leider mussten wir ebenso feststellen dass es enorme Qualitätsunterschiede gibt und die Lagerung ebenso wichtig ist. Wasserstoffperoxid oder Wasserglas gehen auch!
Schilfrohr gut abtrocknen lassen da Schimmel nur durch Feuchte entsteht und dann behandeln.
Holzweichfaser hat einen wesentlichen Nachteil gegenüber Schilfrohr - wenn es Feucht und Schimmlig ist kann man es nur entsorgen. Die Wasseraufnahme von Holzweichfaser ist enorm (Schwammartig. Je nach Ausführung ist in Holzweichfaser ein hoher Anteil an Leim oder Kunstoffstützfasern, ganz selten jedoch nur rein Holz. Der neue Trend Holzweichfaser und Lehm als Innendämmstoff zu benutzen basiert leider immernoch auf Theorie und ein paar
Versuchen. Langzeiterfahrung (Jahrzehnte) wie bei der Schilftechnik gibt es nicht.
 
Qualität von Schilfmatten

Hallo Herr Maier,

wie so oft auf dem Bau ist es auch mit Schilfprodukten. Qualität kostet Geld. Wir sind Hersteller und Händler von Schilfprodukten und ich schreibe Ihnen mal auf welches Lehrgeld wir bezahlt haben und wie wir gelernt haben:

Wir sind seit langem (1833) Hersteller und Händler und Hersteller von Dachreet, da wir vom Naturbaustoff Schilf überzeugt sind und uns langfristig (!) ein neues Standbein aufbauen wollten, haben wir 2002 angefangen mit Schilfrohrprodukten für den Naturbau zu handeln.

Anfangs haben wir unsere Schilfrohrplatten und Matten von ungarischen, polnischen und serbischen Herstellern bezogen. Wir haben aber schnell festgestellt, dass man mit der Qualität dieser Platten mehr Bauherren und Verarbeiter vom Naturbaustoff Schilf abbringt als begeistert. Feuchte und schimmelige Platte, schlechte Bindungen und die Zuverlässigkeit der Lieferanten, haben uns zu der Erkenntnis gebracht, dass wir vernünftige Schilfprodukte, die man mit gutem Gewissen verkaufen kann, selber machen muss.

Also haben wir in eigene Maschinen investiert und uns mit Lehmbauern und Bauingenieure zusammengesetzt, um Schilfrohrplatten und Schilfrohrgewebe zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Lehmbauer zugeschnitten sind und den Anforderungen an einen vernünftigen Naturbaustoff gerecht werden. (Details zu den einzelnen Qualitätskriterien erfahren Sie weiter unten).

Seit August 2007 fertigen wir in unserem Tochterunternehmen in der Türkei, dass von einem deutsch-türkischen Dipl. Ing. geleitet wird, alle Naturbaustoffe aus Schilf selber. Das hat einen großen Vorteil: Von der Ernte bis zur Auslieferung haben wir die Kontrolle über jeden Schritt.

Im folgenden Liste ich Ihnen einmal auf wie sie gute Schilfprodukte erkennen können:

Maßhaltigkeit
Die Maßhaltigkeit von Schilfrohrplatten sollte +/- 1 cm in der Breite und Höhe, +/- 0,3 cm in der Stärke nicht überschreiten. Durch die erhöhte Maßhaltigkeit wird der Verarbeitungsaufwand gesenkt. Die Enden der Platten sollten genau so stark sein wie die Platten, die Stöße zwischen einzelnen Platten lassen sich dann schneller verputzen.

Bindung
Die Qualität der Drähte ist wichtig. Am besten sind nach DIN 177 verzinkte Drähte, die nicht rosten. Die Bindedrähte sollten stramm sein. Qualitativ minderwertige Platten erkennt man daran, dass die Bindungen am Ende der Schilfrohrplatten oft abrutschen, dies hat zur Folge, dass sich die Stärke der Schilfrohrplatte an deren Ende vergrößert, was später durch eine stärkere Putzschicht wieder ausgeglichen werden muss.

Gewicht
Das Gewicht der Platten ist abhängig vom verwendeten Material. Wird viel zweijähriges, also minderwertiges Schilf verwendet, haben die Schilfrohrplatten weniger Gewicht.
Gewicht der 5 cm Platten mindestens 17 Kg
Gewicht der 2 cm Platten mindestens 7 Kg

Schilf
Das verwendete Schilf der Hiss Reet Platten ist ausgesuchtes, einjähriges Schilf aus der Türkei:

- es sollte kein feuchtes Schilf verwendet, dadurch wird das Risiko eines Schimmelpilzbefalles minimiert. (Es gibt keine „muffigen” Schilfrohrplatten von Hiss Reet)
- es werden sollten keine zweijährigen, brüchigen Halme verwendet, werden
- Beim Aufschlagen oder Abstellen der Platte sollte kein loses Blattwerk oder Halme abfallen, die Platte lässt sich so sauberer verarbeiten.
- es werden keine Halme mit „Blume” (Ähre verwendet), die Platte lässt sich besser verputzten.
- aufgrund der höheren Festigkeit des Schilfs wird beim Binden der Platten die Halmstruktur nicht zerstört. Die Platten isolieren besser.

Lagerung und Transport
Die richtige Lagerung und der Transport des Rohmaterials sind entscheidend für die Qualität des Schilfs. Wichtig ist, das Rohmaterial und die Schilfrohrplatten trocken zu verarbeiten, lagern und zu transportieren.

Zu Ihrem eigentlichen Problem:

Nicht alles was nach Schimmel aussieht ist auch Schimmel:

Bei Schilf wird häufig der Fehler gemacht, dass die Ausscheidungen der Schildlaus, als Schimmelpilz interpretiert werden. Schimmelpilze erkennen sie am muffigen Geruch, die Ausscheidungen der Schildlaus sind, wenn sie trocknen leicht weißlich gefärbt und treten nur punktuell auf. Im Gegensatz zu Schimmelpilzen, gefährden die Ausscheidungen nicht den Baustoff oder die Gesundheit.
Ich hoffe ich konnte Ihnen ein wenig weiter helfen.

Wenn Sie gute Schilfrohrplatten oder Unterputzgewebe benötigen fragen Sie an !
 
Schimmel auf Schilfmatten

Hallo zusammen,
nun wird es Zeit, dass ich mich mal wieder melde, besten Dank nochmals für die vielen Antworten!
Da bei mir der Schimmel auf dem 70stengeligen Schilfmatten auftrat, das ich mit bis zu 40mm starkem ( incl. Wandheizung) Lehmputz bedecken möchte, ist meine Sorge einfach, dass der Schimmel durch die Feuchtigkeit quasi den Lehmputz durchdringt und latent vorhanden bleibt. Ich habe graulichen Schimmel, teilweise habe ich mir die Mühe gemacht, die teils noch anhaftenden Blatthüllen, die den meisten Schimmel aufweisen, von Hand abzuschälen. Da dieses Gewerk schon komplett abgeschlossen ist, möchte ich eigentlich nicht die ganzen Schilfmatten wieder rückbauen. Ich treffe mich mit dem Lieferanten und werde ggf. ihn die befallenen Stellen austauschen lasse. Ansonsten werde ich den Vorschlag mit der Kalkmilch anwenden. Das Thema EM wollte ich eh mit meinem Lehmputz realisieren, habe bereits einiges von sehr interessanten Anwendungsbeispielen gehört, z. B. soll der damit geimpfte Putz härter und dauerhafter sein, als der herkömmliche, als Mittel zur Schimmelbekämpfung sicherlich auch überlegenswert!. Als zusätzliche Sicherheit habe ich nun umdisponiert, ich werde zuerst meine Wandheizung in Betrieb nehmen, damit ich die meisten Putzflächen im Haus gezielt trockenheizen kann, dadurch verspreche ich mir den besten Effekt, nämlich eine rel. kurze Austrockungszeit. Mittlerweile habe ich feststellen müssen, dass der verzinkte Draht, der das Ganze zusammenhalten sollte, an einigen Stellen rostet, ist das normal?

mit besten Grüßen ans Forum,

Oliver Maier
 
Thema: Schimmel auf Schilfmatten

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