Abriss alte Scheune, zum wegschmeißen zu schade, WOHIN DAMIT?

Diskutiere Abriss alte Scheune, zum wegschmeißen zu schade, WOHIN DAMIT? im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo Mitglieder, der Grund meiner Anmeldung ist, dass ich und meine Frau bauen wollen. An der Stelle, wo das Haus gebaut werden soll, steht eine...
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Noi

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Hallo Mitglieder, der Grund meiner Anmeldung ist, dass ich und meine Frau bauen wollen. An der Stelle, wo das Haus gebaut werden soll, steht eine Scheune, die wir zum Selbstabbau verkaufen wollen. Ich selbst bin Handwerker und der Meinung, dass das Holz der Scheune zu schade zum Verbrennen ist. Wir wollen auch nicht die Scheune ausbauen, nicht unserer Stil. Die Scheune ist 1948ér Baujahr, ca. 12 x 20m groß und noch im sehr guten Zustand, zumindest das Gebälk. Wer hat Interesse, die Scheune zu kaufen oder wer kann uns weiter helfen, sie an den Mann oder die Frau zu bringen. Sowohl Privatpersonen als auch Vereine hätten sehr viel Freude mit dem alten Schmuckstück. Im Übrigen steht die Scheune im brandenburgischen Unterspreewald!
 
Und wieder einmal…

… fällt mir Erich Kästner ein:

"Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao,durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!"

Seid doch froh, wenn Ihr jemanden findet, mit dem Ihr die Abriss- und Entsorgungskosten spart, der Anlass an sich ist ja aus Fachwerksicht traurig genug.
 
die Optik verklärt die Wahrheit …

sicher ist es nicht jedermanns oder jederfraus Sache in alten Gebäuden zu leben aber meine Erfahrung zeigt mir, dass es mittlerweile fast unmöglich ist gute Bausubstanz neu zu bauen …

die Qualität der Baustoffe ist mehr als mau

die ausführenden Handwerker werden immer teurer und schlechter …

… und der verbreitete Wahn ums "billig ist gut" oder "hauptsache BIO oder Oberdämm" wird sich in den nächsten Jahren zum volkswirtschaftlichen Desaster ausarten … denn die Neubauhäuser werden noch VOR der endgültigen Abbezahlung der Finanzierungen meist zu Generalsanierungsobjekten …

Würde mich freuen, wenn sich wer findet und sich dem guten Teil annimmt … 

traurig ist es allemal … wieder geht Kultur verloren …

Florian Kurz
 
Trauer-Spott-Hotel-I11811_201321321242.jpgTrauer, Häme und Spott...

... ist hier erstmal nicht angebracht.

Niemand kennt die Scheune und die Neubaupläne. Immerhin wird angefragt, ob und wie und wer das Gebäude "gebrauchen" und "transloszieren" kann.
Allerdings wird damit kaum Geld zu machen sein.

Ein anderes Beispiel:
Obgleich nicht direkt von Bombentreffern beschädigt, brannte der Marktplatz des "Nürnbergs des Nordens" 1945 fast völlig nieder. 1952 wurde an der Westseite ein Betonkomplex errichtet (siehe Bild), das "Hotel Rose" dominiert. Mit der Insolvenz und Baufälligkeit des Hotels kam Anfang/Mitte der 80er die Idee einer "großen" Lösung auf: Die Rekonstruktion oder Nachgestaltung des gesamten historischen Marktplatzensembles, teilweise wurden "nur" die Fassaden gestaltet, teilweise wurde rekonstruiert.
Ein Bild des heutigen Zustandes seht Ihr im nächsten Post...
Niemand kommt ernsthaft auf die Idee das "Hotel Rose" aus dem Jahr 1952 als "ein Stück Kultur" oder so zu bezeichnen... es war einfach ein Zweckbau.

MfG,
sh
 
heutige-Perspektive-Zerstoerung-I11811_2013213212519.jpgHier eine heutige Ansicht...

... aufgrund des Brunnens erkennt man, dass die Perspektive ungefähr die gleiche ist. Der Marktplatz wurde quasi halbiert (gegenüber dem status quo nach der Zerstörung), daher die Fassade an der Nordseite.

MfG,
sh
 
Traurig, Herr Kurz

ist das tatsächlich...allein heute wieder mindestens zwei Posts mit der immergleichen Leier...böse Industrie, schlechte, geldgierige Handwerker...nur Ihre "Tipps" sind kostenlos...wenn denn dann mal welche kommen. Der Herr mit der Kombi aus Zwischensparrendämmung und Aufdachdämmung wartet noch immer auf Ihr perfektes System.
Nee, mal ehrlich...ist es Ihnen tatsächlich ein Bedürfnis, jeden Tag denselben Sermon zu predigen ? Wird Ihnen das auf Dauer nie langweilig ?

Ansonsten schließe ich mich der Meinung von De Meinweg an...viel Spaß auf der Suche nach einem Dummen, der die Scheune auf eigenes Risiko demontiert, abtransportiert und als Dank auch noch den Neubau finanziert...

Gruß Andreas
 
Wir kapern hier grade den Thread von Noi...

... aber sorry, ich möchte da doch drauf antworten ;-)

Sebastian, Du schreibst oben: "Niemand kommt ernsthaft auf die Idee das "Hotel Rose" aus dem Jahr 1952 als "ein Stück Kultur" oder so zu bezeichnen... es war einfach ein Zweckbau."

Doch. Ich. Ich bin zwar nur Laie, aber ich sehe als (zugezogener) Frankfurter, was auf dem Römerberg kurz nach dem Krieg gebaut wurde und heute geplant ist. Damit meine ich nicht die Wolkenkratzer, sondern dass alte im Krieg zerstörte Fassaden ähnlich wieder aufgebaut werden.
Und ja, da kann man schon mal drüber nachdenken, ob nicht ein echtes 50er Jahre Hochhaus typischer ist für die Zeit - und damit als Zeitzeuge erhaltenswert - als ein mit moderner Technik / Materialien nachgebautes Haus, das vor dem Krieg so ähnlich dort stand.

Zu Noi: Wir wissen nicht wie die Scheune aussieht, wo sie steht, was er schon alles überlegt hat wie man das Ding umnutzen kann. So gern ich (echte) alte Bausubstanz verteidige - wir sanieren eine olle Ruine - manchmal ist ein sauberer Abriss und Recycling der Materialien völlig verständlich. Und auch das hat es schon immer gegeben...
 
Auf eine andere Weise…

… ist es in vielen Fällen ebenso schade, dass aktuell auch viele "Youngtimer"-Bauten aus den 20er-70er-Jahren verschwinden. Das sind nämlich keinesfalls nur reine Zweckbauten, sondern es liegen oft sehr reizvolle architektonische bis künstlerische Prinzipien zugrunde.
Der Denkmalschutz hat das längst erkannt, schlägt aber leider oft verlorene Schlachten gegen die Übermacht der Investoren und Kahlschlagbaupolitiker.

Um nochmal auf das Ursprungsthema zurückzukommen: Ja, mit alten Baumaterialien lässt sich Geld machen, aber davor sei die mühsame Abtragung und Bergung, ggf. Instandsetzung und Katalogisierung und fachgerechte Lagerung der alten Balken, Steine etc.
Auch eine Translozierung zum Zwecke des Wiederaufbaus an anderer Stelle mit evtl. Umnutzung kommt planerisch und logistisch einem Neubau gleich, mit dem ganzen behördlichen Rattenschwanz…
Mit anderen Worten: Ein Schnäppchen wäre so eine Scheune selbst geschenkt noch lange nicht.
 
Zum weg schmeißen zu Schade

gehört für mich in die Rubrik zu verschenken:)

Wenn es keine Abriss/Abbau Scheunen und Häuser geben würde könnt ich mein Haus nicht sanieren!
Nicht unser Stil,nicht mein Stil deshalb über Noi zu urteilen!

Grüße Martin
 
Eine andere Rubrik...

... vorzuschlagen, hat auch was von Urteil. ;-)

Natürlich ist es besser, wenn alte Bausubstanz durch Recycling zu neuer sinnvoller Bestimmung kommt, aber man wird ja wohl nicht abstreiten können, dass es ein Unterschied ist, ob ein altes Haus noch am selben Fleck steht, womöglich noch im Kontext eines historisch gewachsenen Gebäudeensembles, oder ob es irgendwohin transloziert wurde und sich im Neubaugebiet ein wenig so macht wie bestellt und nicht abgeholt.

Solange auch heute noch der allergrößte Teil des Abrissmaterials auf die Schutthalde wandert, ist es natürlich löblich, wenn man wenigstens ab und zu die Möglichkeit erhält, noch etwas zu retten um es bei anderen Restaurierungen wieder einzusetzen.

Der Hauptknackpunkt dürfte sich marktwirtschaftlich erledigen, denn wie ich bereits erwähnte, ist der Aufwand einer fachgerechten Bergung von historischem Baumaterial nicht unerheblich, sodass es wohl kaum noch in Frage kommt, zusätzlich dazu für das Material noch viel Geld auf den Tresen zu legen.
Vielleicht gibt es diesbezüglich ja tatsächlich schon Referenzwerte, die Szene der Händler mit historischem Baumaterial ist schließlich nicht gerade klein.
Das gilt dann aber sicherlich nur für den Wiederverkauf, aber nicht für Übernahme von Abriss und Abtransport.
 
traurig Herr Zimmermann …

… was jammern denn Sie so an mir rum …?

Haben Sie doch sicher locker drauf dem guten Mann eine befriedigende Antwort zu geben, bei der Handwerksehre, die Sie vertreten …
dann brauch das ich ja nicht zu machen … und wenn Sie aus den meist sehr dürftigen Angaben, reale Handlungsanweisungen geben können … Hut ab … davor …

Sie haben ja laut Ihrer Website einen profunden Pool an "Partnern" und Zulieferern, die sicher ein passendes Mittelchen haben, ein bisschen Folie hier, etwas gläserne Wolle dort … einfach schön, diese Bilder zu sehen und sich auszumalen, was denn so in 5 bis 15 Jahren daraus geworden ist …

und noch einen Tipp für Sie als Sucher der handwerklichen Wahrheit …
Halten Sie sich immer an die freundlichen und solventen im Marketing geschulten Verkaufsadlaten, die ihnen mit immer freundlichen und geschulten Worten die Dinge verkaufen, die unter die Leute gebracht werden müssen …
… denn die werden geschult immer "einen Dummen zu finden" der in der letzten Reihe steht und den Kopf hinhält vor den Bauherren …
Sie sollten mal Mäuschen sein und bei so einer Schulung mitmachen …

… aber nein: ES sind lauter nette, gut gekleidete und fleissigste Vertreter …

… schade trotzdem, dass die Scheune verschwindet so wie die Handwerkszunft … und -Ehre
… ist halt der Lauf der Dinge …

C'est la vie

Florian Kurz
 
Herr Kurz

mein Post sollte doch keinen persönlicher Angriff auf Sie darstellen...ich bin in vielerlei Hinsicht ja sogar Ihrer Meinung...auch ich bin ein Gegner der Abrissbirne und sehe, daß so manche Entwicklung auf dem Bau in die falsche Richtung geht...aber diese ewige Schwarz-Weiß-Malerei bringt uns doch nun wirklich nicht weiter...oder sollte ich jetzt als Handwerker hergehen und behaupten, früher wären die Architekten und Ingenieure besser und billiger gewesen ? Diese Pauschalschelten bringen doch nix.
Optimale Ergebnisse gibt es nur dann, wenn Architekt, Bauleiter, Handwerker und Bauherr ein Team bilden...also Partner sind, nicht Gegner.
Ich versteh einfach nicht, warum immer diese obskure Grüppchenbildung stattfinden muß...wie im Kindergarten ist das...und der Bauherr profitiert ganz sicher nicht davon, wenn sich Architekt und Facharbeiter nicht grün sind.

Gruß Andreas
 
Ihre Scheune kenne ich im Detail nicht. Mir ist außerdem nicht bekannt, wie Sie wohnen möchten. Die Umnutzung der Scheune kann aber schon eine gefällige Alternative sein. Da müssen die Kompromisse für Sie vielleicht gar nicht so groß sein. Ein guter Planer müsste für Sie einen ansprechenden Entwurf für die Umnutzung hinbekommen.

Gutes Gelingen wünscht

Bernd Kibies
 
Herrgott noch mal ...
Er will bauen. Er ist Handwerker. Er will die Scheune nicht umbauen. Er möchte bloss, dass noch brauchbares Material nicht auf die Halde kommt.
Da muss hier keiner drauf zurückkommen, ob man die Scheune, die keiner hier gesehen hat, nicht vielleicht doch ...
Zumal das Baujahr 1948, nicht 1748 ist.

--> Suchen Sie mal im lokalen Branchenverzeichnis unter 'historische Baustoffe'. Vielleicht können Sie ja einiges im eigenen Neubau wieder verwenden (Dachziegel, Sparren?)
 
Genau

so wie Jens Paulsen seh ich es auch,
Legt die Scheune um, lagert das brauchbare Material ordentlich ab, schaut was ihr selbst brauchen könnt, der Rest zu 3-2-1
Es ist eine SCHEUNE von 1948!! kein historischwertvollesdenkmalschützerbewachtesortsansichtprägendeswertvollstesbewohnbareswasweißichauchimmergebäude ;-)

Grüße von einem der auch gern Material recycelt, leider ist es zu weit...

Micha
 
Warum so aufbrausend?
Eine Zehntscheune, wie auf dem Foto zu sehen, oder einen ähnlichen Gebäudetyp meinte auch ich nicht.
In dieser Scheune befinden sich ein Werkraum für Kinder und ein großer Ausstellungsraum, in einem Anbau sind eine Küche und WC-Räume untergebracht.
Manchmal ist es vielleicht gut, wenn man seine Meinung und seine Pläne noch einmal überdenkt. Hat mir im Leben jedenfalls schon geholfen.

Bernd Kibies
 
Wohl eher sprechen wir über diesen Gebäudetyp.
Dieser Stall mit Speicher aus den 1960er Jahren wurde für eine öffentliche Nutzung ausgebaut.

Bernd Kibies
 
Der Innenraum hätte auch eine großzügige Wohnraumgestaltung ermöglicht.

Bernd Kibies
 
Thema: Abriss alte Scheune, zum wegschmeißen zu schade, WOHIN DAMIT?

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