Keller nur mit Bitumenpappe abdichten?

Diskutiere Keller nur mit Bitumenpappe abdichten? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo zusammen, vor einiger Zeit habe ich wg. unseres feuchten Kellers schon einmal hier Rat gesucht - und gefunden! Daher nun noch ein Versuch...
J

Julia Niemeyer

Beiträge
39
Hallo zusammen,
vor einiger Zeit habe ich wg. unseres feuchten Kellers schon einmal hier Rat gesucht - und gefunden! Daher nun noch ein Versuch:

Die Kellerwände unseres Hauses (Bj. 1927) sind auch nach einem durchgelüfteten Winter feucht geblieben. Wir haben uns daher entschlossen, eine einfach Ringdrainage vor den betroffenen Wänden anzulegen (Diese Entscheidung haben wir unter anderem auch so getroffen, weil wir auf einer der betroffenen Hausseiten eine Terrasse anschütten wollen und ungern hinterher feststellen möchten, dass eine Drainage sinnvoll gewesen wäre...).

Mein Schwiegervater, der als Architekt schon mehrere alte Häuser (auch seine eigenen) saniert hat, empfahl uns die folgende, unkonventionelle und preiswerte Lösung, die ich gern zur Diskussion stellen würde:

1. Graben f. Drainage bis Kellersohle ausheben, Sickerschacht anlegen.

2. Drainagerohr m. leichtem Gefälle z. Sickerschacht verlegen.

3. Schadhaften Zementputz auf dem unterirdischen Ziegelmauerwerk ausbessern.

4. Bitumenwellplatten gegen das Mauerwerk stellen. An der Hausseite, an der die Terrasse aufgeschüttet werden soll, Bitumenplatten bis Oberkante des Sandsteinsockels reichen lassen (lt. meinem Schwiegervater besser als eine Abdichtung des Sockels, da so eine Hinterlüftung gewährleistet ist).

5. Kein Bitumenanstrich, keine Plastik-Folien, keine Styropor(?)platten etc.

5. Graben m. Kies (16-32mm) auffüllen, Erdreich f. Terrasse daran anschließend anschütten, fertig.

Wie hört sich das an?
 
...und außerdem...

... habe ich vergessen zu erwähnen, dass wir an der Anschlussstelle zw. Terrasse und Hauswand eine Ablaufrinne installieren und an die Drainage anschließen wollen, damit kein Wasser zwischen Bitumenwellplatten und Kellerwand/Sandsteinsockel fließt.

Da der Terrassenbelag selbst wasser- bzw. luftdurchlässig aufgebaut werden soll, müßte trotz dieser Rinne noch ausreichend Luftbewegung hinter den Wellplatten möglich sein, um eventuell eindringende Feuchtigkeit wieder abgeben zu können.
 
Hallo

so im Grossen und Ganzen hört sich das ganz gut an, aber warum verzichten Sie auf eine Bitumen-Schweissbahn? Bitumenbahnen werden in der "Baukonstruktionslehre Frick-Knöll" Teil II 12. Auflage von 1935 angegeben. Kontrollieren Sie den Zementputz sehr genau und zögern Sie nicht u. U den Altputz zu entfernen, Fugen 2cm auszukratzen und neu zu verputzen. Die von Ihnen angedachten Wellplatten dienen lediglich als Einfuellschutz und sollen verhindern die Abdichtung zu zerstoeren. Wenn Sie sich im Netz umsehen werden Sie sehr viel technische Zeichnungen zu diesem Thema finden und diese waren vom System her auch schon 1927 gültig (z.B.http://www.baumarkt.de/b_markt/service/kellerab.htm)
 
Problem Sandsteinsockel

Erstmal Danke für die schnelle Antwort.
Den alten Putz haben wir genau untersucht und alles, was lose war, großflächig entfernt.

Auf eine Abdichtung mit Bitumenanstrichen u.ä. wollen wir verzichten, da wir wie erwähnt an einer Seite des Hauses eine Terrasse anschütten werden. Hier muss dann auch der alte, unverputzte Sandsteinsockel vor (zuviel) Feuchtigkeit geschützt werden.

Bei einer konventionellen Abdichtung mit Bitumen besteht aus Sicht unseres Architekten die Gefahr, dass bei der geringsten Beschädigung des Bitumenanstrichs der Sockel Wasser ziehen könnte, das dann in den abgedichteten Wänden nicht ohne weiteres wieder abtrocknen kann. Deshalb hat er den Vorschlag mit den Wellplatten gemacht. Bieten diese denn gar keinen Schutz vor Feuchtigkeit?

Unser Architekt meinte außerdem, dass den wichtigsten Beitrag zu einer erfolgreichen Trockenlegung ohnehin die Kiespackung leistet und eine Abdichtung eher von nachgelagerter Bedeutung ist (Wir wollen den Keller nicht bewohnen; er muss also nicht staubtrocken werden).

Der Putz auf den alten Kelleraußenwänden war im Übrigen nur mit einem sehr dünnen gräulichen Anstrich überzogen. Ein Mitarbeiter im Baustoffhandel meinte, es könnte sich um einen "Teeranstrich" handeln, auf dem der heute verwendete Bitumenanstrich nicht hält. Ich dachte zwar immer, dass Bitumen und Teer das Gleiche sind, aber man kann sich ja irren...?
 
Sickerschacht

Hallo Julia,

die Idee mit dem Sickerschacht hatte ich ebenfalls.
Bei mir hat es nicht funktioniert, da der Untergrund zu lehmig ist, d.h. das Wasser kann zwar in den Sickerschacht laufen von da aber nur sehr schwer wieder weg, ergo staut es sich in die Rohre zurück.
Daher schaue Dir erst die Bodengegebenheiten an.

Gruß

Stephan
 
So hat man das früher gemacht...

aber heute geht es wirksamer.
Stand der Technik ist eine mineralische Abdichtung mit Zertifizierung und Herstellergarantie, z.B. von Remmers. Wie das im einzelnen geht, steht auf deren homepage.
das Wasser sollte man aus dem Schacht heben, mit einer Pumpe mit Schwimmerschaltung, dann spielt der Boden keine Rolle und tunlichst über die belebte Bodenschicht wieder versickern (wenn das Grundstück groß genug ist). Viele Entwässerungssatzungen erlauben nämlich nicht die Ableitung von Drainwasser in die Kanalisation.

Grüße
 
Schon geschehen...

... wir haben Glück: Bei uns stößt man schon in ca. 2,3 m Tiefe (also ca. 80 cm unterhalb der Kellersohle) auf eine Kiesschicht, da das Grundstück im Wesertal liegt. Gleich vorweg: Das Grundwasser steht aber noch tiefer, so dass der Schacht unter normalen Bedingungen nicht vollaufen wird.
 
Mauerschutzplatten

Ich hätte bedenken bei Bitumenwellplatten. Kenne ich nur als Dach auf Hundehütten.
Ich verwende in solchen Fällen Kunststoffnoppenmatten die es in Rollen gibt. Sind wesentlich alterungsbeständiger.
Ansonsten ist das Vorhaben das das beste was man machen kann ohne der Bauchemie unnötig Kohle in den Schlund zu werfen. Ja an dieser Stelle kann man getrost auf all diese schönen Neuerungen verzichten.
 
Verzicht auf Dränageschacht

Auf den Dränagewasserschacht würde ich verzichten, wenn 0,80 m unter der Kellersohle Kies ansteht, einfach die 0,80 an einigen Stellen 8ca. 2 m Abstand) mit dem Spaten o. ä. ausheben und das Loch mit Kies füllen, da ist der hydraulische Anschluss an den Grundwasserleiter dann hergestellt.

Warum mit Kies16/32 auffüllen? Viel zu teuer, Sand reicht auch selbst 0/2

Bitumenwellplatten sind nicht geeignet, da haben andere schon genug geschrieben, wäre auch die ideale Lebendfalle für alle Kleintiere!
 
Thema: Keller nur mit Bitumenpappe abdichten?

Ähnliche Themen

M
Antworten
27
Aufrufe
1.592
Fassadenreinigung
F
F
Antworten
1
Aufrufe
179
Ruhestand
R
S
Antworten
3
Aufrufe
224
blauerpaulchen
B
Zurück
Oben