Sanierung zweischaliges Mauerwerk

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15234Johannes

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feuchtigkeit-erdniveau-keller-i26564_2020320212234.jpgHallo nochmal,

nun will ich doch mal ins Detail.
Ich hatte schon einen Beitrag zur Horizontaltsperre (Mauer Sägeverfahren mit nur einseitigem Zugang) und da auch eine eindeutige Antwort und auf der anderen Seite viele Fragen die mich nochmals ins grübeln bringen.

Zum Ist-Zustand:
Doppelhaushälfte, Kellerwand und Socken Massiv (ca.36cm Ziegel), EG zweischaliges Mauerwerk (ca.33cm Ziegelstein), (Siedlungsbau 1924-26), am Giebel ein Riss (innen vor 8 Jahren verputzt noch nicht wieder gerissen, die Außenschale arbeitet scheinbar etwas im Zehntelbereich), teilunterkellert (nicht höherwertig genutzt). Zum Wohnraum gehört ein Anbau (Massiv ca.25cm Ziegelstein).

Haupthaus Fußboden: Dielung 32mm (Öl/Wachs) und unterlüftet. Die Unterlüftungen sind im Sommer meist zu und bei Frost. Im Anbau Fußboden: Fliesen, Estrich ca. 8cm und 4cm Styropor drunter. Der Keller wird mit Lüftern belüftet, wenn der Taupunkt draußen unter Taupunkt innen und kein Frost. Da der Keller nahezu 100% unterm Erdniveau ist (eine Wand steht ca. 10cm über Erdniveau) kommt es im Sommer zu längeren „Lüftungspausen“ und Feuchtigkeit auf dem Betonfußboden (ich weiß nicht was darunter ist, der war schon). Die Kellerwände/Sockel stehen unverputzt ohne Abdichtung im Erdreich. Viel Lehm und Tonschichten im Baugrund (Brunnen 20m neben Haus mit Schichtenwasserspiegel ca. 2,5m unterm Erdniveau). Der Sockel des Hauses steht nicht mehr in voller Höhe frei, da das Erdniveau wohl stetig gewachsen ist (ich denke um 30-50cm). Innenwände im EG sind größtenteils alter Kalkputz, teilweise schon mal mit Kalk- Zementputz ausgebessert, darauf Lehmgrundputz (8mm +/-), dann Streichputz. Feuchtigkeit in den Innenwänden im Sockelbereich ca. 25% an manchen auch 30%, nach oben abnehmend, aber nur gering, Feuchtigkeit liegt bei ca. 17%-20% bei einem Meterwandhöhe. Dreimal täglich stoßlüften, Kunststofffenster. Kellerwände nass 90%+.

Meine Ziele: Gesunden behaglichen Wohnraum im EG und energetische Sanierung der Wände.

Ideen, Meinungen und Sachverständige bisher: Alte in Teilen noch vorhandene Horizontaltsperre taugt nichts mehr, sollte erneuert werden, Einblasdämmung um die kalten Außenwände los zu werden (Tauwasser), gegebenenfalls in Kombination mit Fassadendämmung, um Kältebrücken und Taupunktproblem an der Außenschale zu umgehen, beim massiven Anbau Fassadendämmung.
Nun mein Problem, ich hatte 1-2 Sachverständige und 4 Firmen vor Ort. Leiter war keiner durchweg überzeugend, beziehungsweise widersprachen sich und wirkten auf mich als würde keiner das „Gesamtkonzept“ im Blick haben.

Nun ein Auszug / Mix und Ideen der Experten von mir etwas selektiert (ich möchte eigentlich um jeden Preis Injektionsverfahren meiden)
Eine nachträgliche Horizontalsperre muss her, bevor die Wände mit einem Dämmstoff (Perlite / Schaumglas …?) verfüllt werden, um diese vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen (das aufsteigende Feuchtigkeit ein Problem ist, waren sich alle recht einig, nur ein „Einbläser“ würde auch bedenkenlos beim Istzustand einblasen). Beim abdichten geht es vielschichtig weiter, kurz mein bisheriger „Vorzug“: Keller Keller sein lassen, um unnötiges aufschachten zu vermeiden. Lieber mechanisches Verfahren als Bauchemie. Nur kommen wir hauptsächlich nur von einer Seite an die Mauern. Daraufhin meint eine Sägefirma, nein unmöglich, da von hinten nicht verfugt und somit nicht ordentlich verpresst (Quellmörtel) werden kann. Ein anderer „Säger“ sagt kein Problem, wenn Erde dahinter drückt sich der Mörtel trotzdem ins Mauerwerk (wurde mir hier im Forum bestätigt) man muss eben so tief gehen, das man unterm Hohlraum der Dielung landet und dann wenigstens außen bis dort vertikal abdichten. Nun gibt es die Bedenken, dass diese Erdschicht eine Umgehung der Horizotalsperre ergeben könnte. Nun hatte ich mit noch einer Firma Kontakt, die sägt und dann mit sogenannten Isolierkeilen den Kraftschluss herstellt, komplett ohne Quellmörtel und deswegen muss sie nur von einer Seite an die Mauer (gab es hier schon mal vor 12 Jahren im Forum, leider nicht der fundiertest Beitrag, hat mittlerweile jemand Erfahrung mit der Methode?). Der Vorteil, diese Firma will in den Hohlraum unter die Dielen bzw. ins Styropor sägen, da wäre man sicher das keine Feuchtigkeit „herumkriecht“. Der Riss am Giebel scheint niemand nennenswert zu beunruhigen.

Nun hänge ich noch ein paar Bilder an und hoffe das ist nicht zu viel.

Interessieren würde mich die Meinungen zu:
Keller feucht lassen?
Sägen: Folie + Quellmörtel im Erdbereich oder Isolierkeile über Erdniveau?
Einblasdämmung ja/ nein Materialvorzüge?
Fassadendämmung zusätzlich?
Unterlüftung des Fußbodens schließen? Ein Fachmann meint das lüftet über die Dielung ab, ein anderer meint, bloß so lassen!?
Sonstige Anregungen?
Ach so, wir sind recht Jung, es soll keine Lösung für 20 Jahre sein, 50 Jahre+ wären schön. Finanziell ist es so, wir wollen einfach loslegen und machen so weit wie wir kommen und wollen nicht am falschen Ende sparen, darum suche ich ein „Konzept“ wo ich weiß, hier ist Start, da ist Ziel und wenn die Umsetzung zehn Jahre dauert.
Gruß Johannes
 
sehe-keller-i26564_202032021284.jpgSehe gerade, geht nur ein Bild,

also noch mal Keller.
 
Thema: Sanierung zweischaliges Mauerwerk

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