Innenlehmputz - aber richtig!

Diskutiere Innenlehmputz - aber richtig! im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hi! Wir sind grade dabei uns ein Fachwerkhaus von 1900 zu kaufen. Der erste Schritt dort wird sein die Wände von den Generationen von Tapeten...
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Tom10

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Hi!

Wir sind grade dabei uns ein Fachwerkhaus von 1900 zu kaufen.

Der erste Schritt dort wird sein die Wände von den Generationen von Tapeten (teilweise Isoliertapete) und Grundierung zu befreien und zu verputzen.

Leider haben wir keine Ahnung von Lehmputz.

Wie funktioniert das, wenn wir Lehmgefache und Holzträger frei gelegt haben?

Kommt der Lehmunterputz da direkt drauf oder muss da irgendwas zwischen? Vieleicht damit es überhaupt hält?

Wie dick muss der Lehmunterputz sein und wie dick der Lehmoberputz?

Welche Anbieter von Lehmputz und welche Produkte da kann man empfehlen?

Gibt es gute Literatur zum Thema?

Ich hoffe ich nerve nicht mit diesen Anfängerfragen...
Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für jede Hilfe.

Gruß,
Tom
 
Hallo,
Ich denke wenn Sie noch gar keine Ahnung haben, sollten Sie spätestens nach dem freilegen der Wände einen Fachmann für derartige Objekte auf die Baustelle holen.
Es geht ja nicht nur um den Putz sondern um einiges mehr woran Sie sicher noch nicht denken. Auch um eventuelle Holzschäden beispielsweise.

Grüße aus Schönebeck
 
Einen entsprechenden Fachmann für ökologische Sanierung von Fachwerkhäusern haben wir an der Hand, der auch eine erste Sichtung der Baumaterie gemacht hatte.
Den kann ich dann zu Rate ziehen.

Warum sollte nicht alles runter?
Ich dachte Fachwerkwände sollten innen diffusionsoffen verkleidet sein.
Und das sind 2-3 Schichten Tapeten mit Tapetenleim nun mal nicht.

Für entsprechende Aufklärung wäre ich dankbar...

Gruß,
Tom
 
Hallo Tom,
ob nun alles runter sollte oder nicht hängt zum einen vom ist Zustand ab, und zum anderen von dem was Sie für weitere Vorstellungen haben. Elektrik, Dämmung, Wandheizung usw.
Für eine Begutachtung der Fachwerkkonstruktion ist eine konsequente Entkernung immer gut. Hier werden oft auch Bausünden offengelegt die man sonst eventuell nicht gesehen hätte.


Grüße aus Schönebeck
 
Ah, danke für die Information.

Eine Innendämmung ist nicht vorgesehen, da wir aus einem nicht isolierten Holzbau in das Haus ziehen und daher die einfachen Fachwerkwände schon riesige Sprünge nach oben auf unserer persönlichen Dämmskala machen. :)

Wandheizungen sind installiert und sollen weiter betrieben werden. Ihre Rohe sind, genauso wie die Elektrik, in den Fussbodenleisten verlegt, kommen dem Entkernen also auch nicht wirklich in den Weg.

Zumal wir einen Elektriker an der Hand haben der uns bei der Neuanbringung der Elektrik zur Hand gehen wird (und ich das vor mehr als einem Jahrzehnt auch mal gelernt habe...)

Da an den Wänden, dank der alten Dame die dort bisher wohnte, die letzten 20 Jahre nicht viel passiert ist, würden wir wie gesagt am liebsten alles runterholen und neu verputzen.

Wobei ich mich jetzt natürlich frage welche Probleme das verursachen könnte.
Auser besagten Bausünden - von denen es ja meist besser ist wenn man sie früher als später findet.

Gruß,
Tom
 
Warum nicht alles runter?

weil die Erfahrung zeigt, daß mehr abgerissen wird, als es dem Haus gut tut.

"Ich mach hier alles mal neu", heißt es oft, "Geschichte bewahren" ist ein anderer Standpunkt.

Mein Tip: Tapeten runter, aber vorsichtig mit der Putzschicht.

Gruß...J.
 
Verputzen?

Hallo,
ich würde ja erst mal die Wände von den alten Tapeten bzw. Isoliertapeten befreien und dann mal schauen was zum Vorschein kommt. Wenn Ihr Glück habt, ist der Putz darunter noch ganz gut. Ist zumindest in meinen beiden Häusern so. Da sind zwar paar kleine Stellen abgefallen, die Balken waren bis auf die Dachkammer mit überputzt. Ich habe die Fehlstellen einfach mit Kalkputz bzw. Kalkglätte ausgebessert. An größeren Schadstellen an der Decke habe ich auch mal Ziegeldrahtgewebe drunter gemacht. Wenn Löcker im darunter befindlichen Lehm waren, hab ich die mit Lehmputz ausgebessert. Hat bisher gut gehalten. Die Wände sind nicht perfekt plan, mir gefällts aber so wie es ist. Viel Erfolg und Geduld!
 
Wie gesagt, es hängt vom ist Zustand ab.
Im Idealfall braucht bloß die obere Lage des jetzigen Lehmverputz runter und eine neue drauf.
Das sollte Ihr Lehmprofi dann einschätzen können.


Grüße aus Schönebeck
 
Na ja, "Geschichte erhalten" würde ich gerne und da gebe ich dem Fachwerk von 1900 ehrlich gesagt den Vorzug vor 70er Jahre-Tapete. :)

"Mein Tip: Tapeten runter, aber vorsichtig mit der Putzschicht"

...war das, an das ich dachte.
Und für Tips wie diese Vorsicht konkret aussehen sollte bin ich auch immer dankbar. :)

Ich möchte halt einfach nicht das das Fachwerk, da es nicht atmen kann, unter der Tapete langsam aber sicher wegfault.


Edit:
Vielen Dank auch für die weiteren Aussagen.
Wir werden dann mal die Tapete vorsichtig entfernen und schauen was zum Vorschein kommt.
Das dann begutachten lassen und hoffen, das wir einfach auf der alten Lehmschicht überputzen können und nur möglicht wenige Löcher im alten Lehm der Gefache ausbessern müssen. :)

Was müsste man den machen wenn man die Balken überputzen wollte?
 
Tapeten runter

Also ich hab erst mal abgezogen, was einfach ab ging. Hartnäckiges abgeweicht teils mit so einem Tapetenablösegerät (funktioniert mit Wasserdampf, ob das mit Isotapeten geht -k.A., Sonst halt Spachtel oder so .... und Gedult, Gedult, Gedult!!!
 
Die Isotapeten fallen eh schon von den Wänden weil die auf dem Untergrund einfach nicht halten.

Und ein entsprechendes Tapetenlösegerät haben wir auch noch in der Abstellkammer.

Also werden wir es wohl auch so halten. :)
 
Wenn Balken überputzt werden sollen,
sollten Schilfrohrmatten als Putzträger angebracht werden.


Grüße aus Schönebeck
 
Kann man beliebige Schilfrohrmatten nehmen oder gibt es da spezielle für die Verputzung?

Ja, stimmt, mir gefallen unverputzte Balken auch gut nur schränkt das in der Möbelauswahl sehr ein.
Da leg ich mich nicht mit der angehenden Hausherrin an. ;)
 
Die Schilfrohrmatten bekommen Sie dort wo Sie den Lehm beziehen.
Hier im Forum sind auch viele die diese Baustoffe vertreiben.

Grüße aus Schönebeck
 
Für's herangehen...

...an Ihre renovierenden Vorstellungen, haben Sie schon den richtigen weg gewählt.
Welche Gesamterfahrung hat Ihr erwähnter ökologischer Fachmann, was Sanierungs- und Renovierungsfragen in Fachwerkhäusern betrifft?

Vieles wurde hier bereits angeschnitten, dass man eher sensibler an die Rückbaufragen herangehen sollte, als mit roher Gewalt.
Und da sollte bereits eine gute handwerkliche Begleitung erfolgen. Wir würden sagen, Konzept erarbeiten!!
Darin sollten alle Ideen, Wünsche, Vorstellungen, Nutzungsverhalten, Ästhetik und die entsprechenden Materialien bereits einfließen.
Und aus dieser Zutatensammlung erarbeitet man sich die einzelnen Schritte der Do-it-yourself-Maßnahmen.
Also auch die handwerklichen Einschätzungen dürfen hier nicht zu hoch eingestuft werden oder sollten halt sehr realistisch beurteilt werden.

Ein paar kleine Hilfestellungen noch nachreichend.
Bei Elektrionstallation im Fachwerkgebäude, keinen Gips verwenden.
Was ist das bei Ihnen für eine Wandheizung, die Sie da angesprochen haben.
Ergibt kein Bild!!!!
Oberflächen auf bestehende Putze sind sehr vielfältig zu lösen.
Wir haben da vor kurzem einen Lehrgang in Österreich absolviert, Feinsttonoberflächen auf alle Untergründe.
Farbigkeit fast unbgrenzt.
Abriebfest, wischfest und bei dem entsprechenden handwerklichen Geschick mit entsprechenden guten Werkzeug bis zum Glanz und dann sogar spritzwasserfest.
Gewachste Oberflächen halt.

Ich stehe Ihnen gern zu fachlichen Hilfestellungen parat.
Rufen Sie ganz einfach mal durch.

Handwerklicher Gruß,
Udo MÜhle
 
Vielen Dank für diese Auskunft, da werde ich drüber nachdenken.

Ein Nachtrag zur Heizung - mein Fehler, nicht Wandheizung sondern Heizkörper. So etwas passiert wenn man spät in der Nacht durch zu viele Publikationen liesst...

Gruß,
Tom
 
Lehmputz innen

...ich nochmal. :)

Angenommen die alten Tapeten und Haftgründe sind runter und es steht nur noch die Holzkonstruktion und die (eventuell ausgebesserten) Lehmgefache.

Wie wird der Lehmputz dann aufgetragen?

Unterputz direkt auf die Gefache, Strohmatten auf die Balken und auch mit Unterputz verputzt.
Das trocknen lassen und danach Feinputz in der gewünschten Farbe drauf.

Seh ich das so richtig?

Leider finde ich keine Anleitung online die entsprechend ins Detail geht.

Gruß,
Tom
 
Thema: Innenlehmputz - aber richtig!

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