Roten Hausschwamm Staub sicher entfernen

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gustaf

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Hallo zusammen

Als ich vor 2 Wochen meine Werkstatt betrat war sie vollflächig mit rotem Staub übersät, als wären Ziegel geflext worden.

Sämtliche Maschinen und 1000e von offen in Regalen und auf dem Boden gelagerte Kleinteile und offene Behältnisse mit Schrauben, Nägeln usw sind dick mit rotem Staub überzogen. Die Wände und Decke sind mit OSB Platten verkleidet.

Wenn man mit dem Finger darüber fährt ist er rot. Auch der Betonboden ist rot eingefärbt mit dem Staub.

Laut Internet sollen es Sporen vom Hausschwamm sein. Besorgt darüber bin ich im hinteren Teil des Nebengebäudes auf Suche gegangen. Der Hintere Teil ist im Naturzustand. Lehmboden und feuchte Backsteinwände.

Letzten Herbst hatte ich darin feuchte Fichtenbretter vom Sägewerk auf Ofenlänge zersägt und in einer trockenen Ecke auf einen Haufen geschmissen. Ein kleiner Haufen lag daneben auf dem feuchten Boden. Dort lugte weißer Schimmel aus dem Haufen.

In der Mitte des Haufens war ein 25 cm großer Fruchtpilz. Er hatte ca 3 cm dickes nasses braunes Fleisch mit einem weißen Rand. Darunter war ein Brett das 3-4 mm mit braunem Staub bedeckt war. Von dort scheint es durch die geöffnete Tür in den vorderen Teil geweht zu sein. :-/

Ein Kieshaufen in einer anderen Ecke des Raums, der mit einer Plane überdeckt war, war vom Boder her durchnässt und 1/4 mit weißem Watte-Gewebe überzogen. Ebenso wie ein Teil der Innenseite der Plane.

Ich zermartere mir nun schon seit Tagen das Hirn wie ich den roten Staub am besten entferne. Mit dem Besen kehren bringt nicht viel. Der Staub ist sehr fein und wirbelt durch die Gegend. Vom Betonboden geht kaum was weg. Er ist richtig eingefärbt.

Was mir im Sinn schwebt ist, einen Mörtelkübel halbvoll mit Wasser und Spiritus füllen und Kleinteile darin abwaschen. Nur, wohin mit dem Sprituswasser, wenn es nicht mehr gebraucht wird?

Hat schon jemand der davon betroffen war, erfolgreich den roten Staub nachhaltig beseitigt, so dass er nicht auskeimt. Würde mich sehr freuen über hilfreiche Tipps.

Was mir zur Verfügung steht:

- 5 kg Borax (Pulver)
- mehrere Flaschen Spiritus
- einen Industriesauger (Kärcher) von Obi kann ich mieten mit Papiertüte und Papier-Lamellen- Luftfilter.

Was mir leider nicht zur Verfügung steht:

- finanzielle Mittel für einen Sachverständigen bzw. Sanierung.

Mir bleibt nur Do it your Self.

Gruß und vielen Dank im Voraus!

gustaf
 
Hausschwamm

Hallo, Gustaf,
das ist in jedem Fall der gemeine Hausschwamm, der gerade geblüht hat, um sich zu vermehren. Das siehst Du richtig. Es wäre sinnvoll gewesen, den Pilz im vorigen Jahr aus dem genannten Haufen schon zu entfernen. Dieser Pilz mag Feuchtigkeit, Dunkelheit, Unberührt-Sein und frisches Holz. Das hat alles prima gepaßt. Hinterher sind wir klüger.

Wichtig ist erst einmal, alles (!) Holz aus dem Raum zu entfernen und am besten gleich zu verbrennen. Ist es ein Fachwerkgebäude?
Dann wird es freilich problematisch bei dem jetzigen Fußboden. Alles was Metall oder Stein ist, könnte gereinigt werden.
Ob der Staubsauger der richtige ist weiß ich nicht. Er sollte nicht die Sporen nur verteilen, sondern wirklich festhalten. Der Inhalt sollte auch jeweils sofort verbrannt werden. Grundsätzlich hast Du nun die Aufgabe, alle Sporen systematisch zu entfernen und wirklich zu beseitigen. D.h. putzen, putzen putzen.
Zugluft hilft auch. Das mag der Hausschwamm nicht.
 
fachwerk-I16140_2014918191841.JPGHallo Herr Fröhlich

Danke für Ihre Antwort!

Den Pilz habe ich erst vor kurzem entdeckt, nachdem ich den roten Staub bemerkte. In dem hinteren Teil des Gebäudes bin ich nur selten. Ich habe ein Fackwerkhaus gekauft, welches modern verputzt und mit Ethernitplatten verkleidet ist. Es sieht mehr aus wie ein 70er Jahre Einfamilienhaus. Daneben ist das besagte Nebengebäude, welches früher ein Stall war. Zum Grundstück gehören noch 2 Scheuern (teilweise Fachwerk, teilweise Bimsstein), die mit dem Nebengebäude zusammenhängen. Das Grundstück liegt in Hanglage. Darüber sind Wiesen und Gärten. Das Nebengebäude steht mit der Rückwand 2m in der Erde. Wurde von außen aufgeschüttet um draußen eine gerade Fläche zu erhalten. Vor Aufschüttung wurde eine Drainage verlegt.

Das Holz, 6 Festmeter Fichte, alles ofenfertig geschnitten habe ich schon entsorgt. Die Mitarbeiter des Entsorgungsunternehmens beobachteten mich ungläubig wie ich das Holz entsorgte. Es waren ungefähr 100 Fichtenbretter dabei. Während ich später noch Bauschutt und den verseuchten Kies abgeladen habe, konnte ich beobachten wie eine Mitarbeiterin die Bretter herausholte und zum Mitnehmen bereitlegte. Auch andere Mitarbeiter schauten sich das Holz an und legten sich Teile davon weg. Als ich mit einer neuen Fuhre kam, fuhr gerade jemand mit einem Autohänger voll Holz weg, das ich vorher abgeladen hatte. 2 Tage später war nichts mehr vom Holz da. Die werden sich keinen Gefallen damit tun.

Die Werkstatt ist vom hinteren Raum durch eine OSB-Wand getrennt. Die OSB Seite im hinteren Raum war stellenweise von einem weisen feuchten Flaum belegt, teilweise kleine weiße Punkte. Die habe ich mit Spiritus abgewischt. In kleinen Vertiefungen der Platten und da wo Fichtenstangen als Träger für den Deckenbalken angeschraubt sind, sind stellenweise noch kleine weiße Flecken vorhanden. Da komme ich nicht hin. Die Zwischentür aus Lärchenholz war auf der einen Seite weiß belegt. Es sah aus wie aufliegendes Mehl. Ich habe es mit Spiritus abgewischt. An einer abgewischten Stelle habe ich nun erneut ganz kleine feine weiße Punkte festgestellt. Das mit dem Staubsauger ist ein Problem. Meinen Hausstaubsauger möchte ich nicht verseuchen und die Sporen ins Haus verschleppen. Die Frage ist, ob der Papier-Lamellen-Luftfilter vom Kärchersauger, den ich leihen könnte, die Sporen auffängt oder ob sie wieder hinausgeblasen werden.

Für Zugluft habe ich gesorgt. Obwohl die Fenster vorne von Frühjahr bis Herbst gekippt sind und die Zwischentüre offensteht hat sich der Pilz entwickelt. Hintendrin hat es momentan bei geöffneten Fenstern 15 Grad. Wenn es draußen wärmer ist, waren es auch 18 Grad.

Die eine Seite ist ziemlich nass, auch der Boden. Der Sockel innen hat fingerbreite Fugen in denen Wurzeln, Erde, Lehm, Sand und alles mögliche ist.

Ich weiß einfach nicht wie ich den Staub entfernen soll. Es sind sehr viele Kleinteile. Alle Schrauben, Nägel, Muttern, Beilagscheiben usw sind bedeckt. Wenn ich nur wüsste wie ich die reinigen soll. Ich habe große Bedenken wenn ich so eine Schraube verwende, dass ich die Sporen mit in das Bauteil hineindrehe und sie sich dort entwickeln.

In der übernächsten Scheuer wo mein sonnengetrocknetes Buchenholz seit 3 Jahren lagert habe ich nun auch weißen Schimmel an einzelnen Buchenscheiten festgestellt, was vorher noch nie war. Ebenso außen am Balkenkopf eines Eichenbalken, der auf dem Sockel aufliegt. :-/

Die Mauerfugen im hinteren Raum habe ich nun vollständig 2-3 cm ausgekratzt und ausgeblasen. Es war nur nasser Sand zwischen den Backsteinen, kein Mörtel. Letztes Jahr hatte ich an einer Stelle begonnen die Backsteine mit Kalk-Trass-Mörtel (Schwenk TM5) zu verfugen, aber dann aufgehört. Ich hoffe wenn ich die Fugen offen lasse kann die Feuchtigkeit besser entweichen, weil außen der Reibeputz stellenweise Luftblasen hat, die aufplatzen. Darunter die Stellen (Unterputz Maxit IP18) sind nass.

Anbei ein paar Bilder. Vom Hausschwamm habe ich leider keine Bilder.

Gruß

Gustaf
 
fachwerk-I16140_201491819243.JPGLeider kann ich nur ein Bild einfügen in der Antwort.
Für die anderen Bilder mache ich jeweils einen neuen Kommentar.
 
fachwerk-I16140_2014918192631.JPGSchimmel nach 2 Wochen an außen liegendem Eichenbalkenkopf. Von weiß auf braun gefärbt.
 
fachwerk-I16140_2014918193049.JPGschimmelnde Dachziegeln unter Buchenholz auf Lehmboden
 
Leider werden nicht alle Bilder hochgeladen oder abgespeichert.

Edit: Funktioniert doch. Lag an einem Sicherheits-Addon von Firefox.
 
Nicht jeder Schimmel ist Hausschwamm

Hallo Gustaf,
ich hoffe, es äußern sich noch ein paar Baufachleute, die mehr als ich mit Schwamm zu tun haben. Auch Gutachter dafür gibt es hier in der Community.

Das sieht insgesamt nicht gut aus und sollte weiter beobachtet werden. Auch wenn dieser Bereich Nebengelaß wohl nicht beheizt wird, sollte vermehrt auch im Winter gelüftet werden. Das trifft vor allem für kalte Keller in Wohnhäusern zu. Die physikalischen Zusammenhänge kann ich hier jetzt nicht erläutern. Es hängt mit der relativen Luftfeuchte zusammen.

Wenn sich herausstellt, daß auch Mauerwerk und die Balken vom Hausschwamm befallen sind, dann besteht freilich Handlungsbedarf.
Im Grunde haben Sie schon vieles behoben.

In Sachen Staubsauger wäre ein Gerät hilfreicher, das nicht nur trocken arbeitet, sondern wo die Luft (mehrfach) durch Wasser gedrückt wird und der Staub praktisch im Wasser verbleibt.

Das Reinigen mit Spiritus: Bei Metall ist das ausreichend. Da hätte ich auch keine Sorge, wenn dann wirklich mal ein Pollenteilchen verbleibt, denn auch solche Pollen sind überall in der Luft.
Bei Holz allerdings wirkt Spiritus nicht ausreichend. Als Studenten machten wir Experimente damit, um das Verhalten Schimmel mit Lösemittel zu testen. Bei Spiritus wurde festgestellt, daß sich die Pilzfasern nur verkapseln, aber weiterleben können. Erst bei Isopropanol blieb eine tote schwarze Masse zurück. Leider ist das dann eine Preisfrage....
Die Balkenköpfe würde ich wahrscheinlich einmal mit Heißluftfön behandeln, denn über 60 grad mögen die auch nicht.

Ich hoffe & wünsche, es wird kein Totalschaden für Ihren Werkstattraum und Nebengelaß.
 
Hallo Herr Fröhlich

Durch zwei Maßnahmen habe ich nun für ständigen Durchzug gesorgt. Die Frage die sich mir stellt. Ist Dauerlüften im Winter, auch bei Minusgraden, nicht schädlich für die OSB-Platten und die feuchten Wände? Friert innen dann nicht alles zusammen?

Das mit dem Heißluftföhn ist ein sehr guter Tipp. Mal sehen ob er so von dem Balken verschwindet. Ist das dass Isopropanol das Sie meinen?

http://www.amazon.de/dp/B00B77QTGO/...N=B00B77QTGO&ascsubtag=mdYz_3F2oDO7Le0zFmWvpw

Von einem Staubsauger wo die Luft mehrfach durch Wasser gedrückt wird habe ich noch nicht gehört. Vermutlich werde ich mir so einen nicht in den Baumärkten leihen können.

Wegen dem Spiritus habe ich mich schon gewundert, dass auf einer behandelten Stelle wieder weiße Punkte auftauchen.

Insofern verständlich, wenn die Keime trotz Spiritus noch unsichtbar auf der Oberfläche vorhanden sind und weiterleben können.

Dann werde ich mir mal Gedanken machen wie es weitergeht.

Mit Ihren Tipps haben Sie mir schon sehr geholfen. Vielen Dank dafür!

Gruß

Gustaf
 
Durchzug im Winter ist nicht zweckmäßig. Aber einseitig Lüften, damit ruhige, stehende Luft im Raum herrscht, dagegen schon. Dann geht die Feuchtigkeit vermehrt aus der Wand raus, wenn kalte Luft von außen in den wärmeren Innenraum kommt. Im Sommer sollte dagegen wenig bis garnicht gelüftet werden. Denn dann würde die relative Luftfeuchte innen enorm ansteigen, wenn warme Luft von außen an kühlere (kalte) Innenwände trifft. Dann haben Sie wieder Kondenswasserbildung. Wer sich dann freut, ist klar......

Ich hatte das hier nur empfohlen, damit die Bedingungungen für das Schwamm-Wachstum minimiert werden. Dieser Bereich Nebengelaß wird sicher auch nicht beheizt.
Bedenken bei den OSB-Platten hätte ich erst einmal nicht.

Isopropanol wirkt ähnlich wie Spiritus. Es ist aber ein höhermolekularer Alkohol. - Ja, ein solches Produkt meinte ich. (Link)
Der Schimmel sollte in sich zusammen fallen und schwarz werden und bleiben. Dann können sie ihn wegwischen. Dazu geht auch wieder Spiritus. Eventuell auch halbtrocken mit Lappen.

Das Hauptproblem Hausschwamm aber muß gesondert untersucht werden. Der kann auch weiterhin in allen Balken sitzen und erst einmal Jahre ruhen, nachdem er sich jetzt gestreut hat.
 
Nach langem Telefonieren durch die gelben Seiten habe ich einen Verputzer gefunden der einen Kärcher Professional NT 45-1 Tact TEH Staubsauger hat. Der soll nach einer Gefahrgut Vorgabe TRGS 519 dafür geeignet sein. Er meinte, es ist kein Problem. Er leiht ihn mir. Jetzt ist mir erst mal ein Stein vom Herzen gefallen und ich kann voraussichtlich nächste Woche die Sporen wegsaugen.

Laut Kärcher soll auch ein DS 5800 Staubsauger (240 Euro) für die Sporen geeignet sein. Der hat so einen Wasserfilter. Der soll 99,9 Prozent solcher Stoffe auffangen.

Wegen der Lüftung bin ich zwiegespalten. Durchzug soll den Hausschwamm stoppen. Wenn jetzt im Winter nur stehende Luft im Raum ist wegen Lüftung ohne Durchzug, begünstigt das dann nicht die Weiterentwicklung?

Falls im Sommer wegen Kondenswasser nicht gelüftet wird und damit auch kein Durchzug besteht, begünstigt das dann nicht erst recht den Schimmel. Die Nässe und Feuchte im Raum durch den Boden und Sockel ist auch im Sommer bei geschlossenen Fenstern vorhanden. Ergibt das nicht erst recht ein schwül-feuchtes Schimmel Mileu?

Im Haus habe ich Luftfeuchtigkeiten zwischen 80 - 100 Prozent. Wegen dem Hausschwamm habe ich mir nun die Räume im Haus genauer angesehen.

In der Küche wo eine Luftfeuchtigkeit von 90 - 100 Prozent ist, habe ich Schimmel hinter einer Eckbank an der Tapete gefunden. Es war auf 2m Breite auch Klarlack auf der Tapete zu sehen, den die Vorbesitzer aufgetragen haben müssen.

Ich habe eine Tapetenbahn entfernt, darunter waren größere schwarze Stellen in der Wand drin. Der PVC Belag der dort an der Wand anschließt ist stellenweise gewölbt unter der Sockelleiste. Wenn es kommt dann dicke.

Gruß

Gustaf
 
Thema: Roten Hausschwamm Staub sicher entfernen

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