Lehmbackofen wetterfest machen

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CarstenD

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Hallo zusammen, ich habe mir dieses Jahr einen Lehmbackofen gebaut und habe nun massive Probleme mit der wetterfesten Oberflächengestaltung. In meinem Profil steht ein Link zu meiner Hompage, auf der ich den Bau beschrieben und mit Fotos dokumentiert habe. Das Problem liegt darin, dass ich die Lehmziegel mit mehreren Schichten Lehmputz/Strohgemisch verputzt habe. Darauf habe ich auf Nachfrage bei einem Lieferanten angefragt, wie ich die Oberfläche wetterfest gestalten kann. Mir ist ein Kalkputz empfohlen worden, auf den ich Sumpfkalk streichen sollte. Dies habe ich auch gemacht. Allerdings haben sich jetzt mehrere Risse gebildet und der Deckputz klingt hohl. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich den Ofen wetterfest bekomme? Er erhält nächstes Jahr noch ein Dach (ist im Moment mit Plane abgedeckt). Allerdings glaube ich, dass ich erst noch einige Nachbesserungen unternehmen müsste. Über Tipps währe ich sehr dankbar. Viele Grüße Carsten
 
zweischaligZiegelwetterfestes_I3461_201112882115.JPGLehmbackofen

Die einzige Möglichkeit ist eine Einhausung bzw. ein wetterfestes Dach. Alles andere führt zu einem Haufen Erde.

Viele Grüße
p.s. Risse werden bei Hochheizen immer auftreten, es sei denn Sie verwenden für den Backraum Schamottemörtel und Ziegel oder mauern zweischalig.
 
Eine aufliegende Plane...

tut es mit Sicherheit nicht (Kondenswasser!)

Grüße

Thomas
 
Lehmbackofen

Stimmt, das war ein schlechtes Foto zur Frage. Das Ding stand während des Aufbaues unter dieser provisorischen Einhausung.

Viele Grüße
 
lembackofen wetterfest machen

hallo Carsten,
als ofenbauer, backofenfan und damit fachmann für backöfen,
kann ich leider nur bedauernd zufügen: da geht nur dach drüber! selbst mit einem wiederstandsfähigen konventuionellen sanierungsputz hat man nicht lange freude daran.
mit bedauern nehme ich leider immer wieder zur kenntnis, daß der lehm, der an sich ein wunderbarer baustoff ist, immer wieder zum ofenbau,falsch und unbedingt verwendet wird, obwohl hierbei seine größten nachteile, das oft mühsame werk, negativ beeinträchtigen!
früher hatte man nicht viel anderes und mußte auch das werk immer wieder erneuern, schamottematerialien waren schon immer etwas teuerer aber auch sehr viel haltbarer, nur sieht man das in der heutigen allgemeinen "lehm - manie" leider nicht oder will es nicht sehen !
ich wünschte mir, daß die leute sich vorher beim wirklichen fachmann (und die sind rar geworden!)schlau machen und sich nicht immer auf die ratschläge von pseudofachleuten einlassen. " mann kann eine sache auch 35 jahre lang falsch machen "- kurt tucholski.
bei backöfen, besonders im selbstbau kenne ich mich wirklich gut aus und helfe hier mit rat und tat sehr gerne,
habe schon zu oft fehlgeplante und leider schon fertige öfen sehen müssen !
mit freundlichem gruß aus dem schönen odenwald !
thomas
 
Ein Dach bekommt der Ofen ja noch

Hallo, guten Tag zusammen. Das Dach für den Ofen ist ja noch nicht fertig, da ich die bestellte Eiche nicht mehr rechtzeitig bekommen habe. Der Rest liegt schon bereit. Darum habe ich jetzt über den Winter erst einmal eine Plane über den Ofen gedeckt, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit eindringt und das Ganze kaputtfriert. Ohne Dach geht sowieso nichts, das war mir von vornherein klar. Aber was kann ich gegen Schlagregen machen? Nur Lehm fließt mir ja sofort weg. Wie kann ich eine "halbwegs" wetterfeste Oberfläche erziehlen? Meine Endlösung würde so aussehen, dass ich den ganzen Ofen mit Armeirungsmatten einkleide und komplett mit einem herkömmlichen Zementputz verputze und notfalls etwas farbig anstreiche mit Fassadenfarbe.
Grüße Carsten
 
MaterialwunderbarVorteil_I3461_201112813214.jpgLehmbackofen

Ich habe zwei Öfen mit Lehm gebaut und würde keinen mehr mit diesem Material bauen. Der größte Vorteil ist das Laien mit dem Material wunderbar arbeiten können.
Für einen dauerhaften Einsatz als Ofen taugt es nicht.
Die Schale des ersten Ofens ist bei bei jedem Anheizen im Scheitel gerissen (das Foto zeigt den Rohbau).
Der auf dem oberen Foto zu sehende Ofen ist sein Nachfolger, er steht bei uns im Verein.
Der ist zweischalig aus kleinen selbstgemachten Lehmziegeln (Adobe) im Zuge der LAGA mit Kindern entstanden (grünes Klassenzimmer). Auch er funktioniert nach einigen Modifikationen sehr gut, aber unter einer Einhausung.

Viele Grüße
 
Lehmofen

Für mich selber habe ich einen freistehenden Ofen aus Abbruchziegeln errichtet. Die innere Gewölbeschale ist mit Ziegeln in Lehm gemauert (heute würde ich Schamotte nehmen).
Die äußere Schale ist ebenfalls aus Ziegeln, vermauert und verputzt mit Trasszementmörtel. Zwischen beiden Schalen ist ein ca. 3 cm großer Luftspalt. Der Ofen steht seit einigen Jahren im Garten und funktioniert klaglos. Der Rauchabzug wird bei Bedarf aufgesteckt. Der Ofen kann je nach Tür als Backofen, zum Pizzabacken oder zum Grillen eingesetzt werden.

Viele Grüße
 
Dach über dem Lehmofen

Hallo Carsten,
beim Thema Dach über dem Ofen fällt mir ein, man sollte das Dach so breit machen, daß kein Schlagregen dran kann.
Die Ofenoberfläche kann man zwar mit armiertem Putz überziehen, aber auch dieser wird warscheinlich reissen, wenn der wärmebedingten Ausdehnung, beim Bau, im Innern nicht geügend Rechnung getragen wurde. Man stelle sich zwei ineinander gestülpte Schalen vor, die innere bekommt "Feuer" und beginnt sich auszudehen, wärend die äußere natürlich noch kalt und zusammengezogen-, oder besser gesagt noch nicht ausgedehnt ist, Folge ? - Risse ! - selbst gegen eine übergezogene, starre Betonmörtelschicht.
Die konstruktiven Maßnahmen gegen Dehnungsrisse sind von der Grundkonstruktion des jeweiligen Backofentyps abhängig
und sind somit sehr individuell und können auch von unterschiedlicher Strategie sein. Sind aber allesamt unerlässlich, neben der heiz- und backtechnischen Konzeption oder Geometrie und der Wärmedämmung bzw. Speicherung und Verteilung der Selben.
So mancher Backofen sah so aus, hat aber kein brauchbares Backergebnis hervorgeracht !
Wenn es von allg. Interesse ist, biete ich gerne mal einen Backofenworkshop bei mir an !?
Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Odenwald !
Thomas
ps. vorhin war ich zu faul für die Großschreibung, sorry !
 
ThomasnaechsteLehmofen_I3461_2011128193718.JPGLehmofen

Hier noch was zum Appetitholen für die nächste Saison, Thomas.
 
Dir ist schon klar,

daß Du ein Risiko eingehst? Ich könnte tatsächlich kommen und Dir was wegfressen :)

Grüße

Thomas
 
Wenn Lehm…

… eigentlich eher suboptimal zum Ofenbau ist, gilt das dann auch für die unzähligen Indoor-Grundöfen unter Verwendung von Lehm als Baustoff? Bis auf den innen eher seltenen Schlagregen gelten ja ähnliche Bedingungen, was temperaturbedingte Ausdehnung anbelangt, trotzdem ist der Trend zum Lehmofen ungebrochen.
 
Bin eigentlich mit dem Grundofen sehr zufrieden

Also, mit dem Lehmofen ansich bin ich schon sehr zufrieden. Die Backergebnisse sind super und es macht richtig Spass. Das der Ofen kleine Risse bekommt, ist auch nicht schlimm und war mirauch von anfang an klar. Das Problem geht eigentlich um die Wetterbeständigkeit. Das Dach, wenn es denn Schlagregen abhalten soll, müsste wahrscheinlich 3-4 mal so groß sein. Also auch blöd. Wahrscheinlich ist die Variante, den Ofen komplett in ein "Haus" zu packen noch die Beste. Gruß Carsten
 
SchaleGewoelbewoelben_I3461_201112982623.JPGLehmofen

Deshalb empfehle ich den Backraum zweischalig mit Luftspalt zu wölben. Die innere Schale kann sich bewegen, bei Ziegel reißen dann nur die Fugen. Die äußere Schale bleibt rissfrei, da die thermische Belastung und die untere Schale abgekoppelt sind.
Nachteil: wenig Speichermasse.
Weiterer Vorteil: schnelle Aufheizzeit.
Was auch geht: Den Backraum wölben, ringsum aufmauern und eine Sandfüllung auf das Gewölbe in den entstehenden Raum aufschütten, je mehr je besser. Darauf dann ein zweites Gewölbe o.ä. setzen. Der Sand ist ein größerer Wärmespeicher; das ist besser wenn man richtig und viel backen will. Nachteil: die große Masse muß erst einmal auf Temperatur gebracht werden.
Das innere Gewölbe reißt natürlich bei Lehm und Ziegeln. Nur wenn man mit feuerfesten Materialien arbeitet passiert das nicht. Deshalb beim Mauern der inneren Schale die Steine möglichst knirsch setzen, so rieselt weniger Mörtel bzw. Sand durch die Fugen, wenn sich das Gewölbe bewegt.

Thomas,
Du bist herzlichst eingeladen, mir beim Leertrinken meines Weinkellers zu helfen. Dazu gibts dann noch ein paar nachhaltig erhitzte Teile von toten Tieren.

viele Grüße
 
Zum Thema Lehmbackofen

Tut mir leid wenn ich geglaubt habe, ich müßt ernsthaft zum Thema Backofen beitragen. Jedenfalls mit solchen, mit denen man richtig gutes Brot- oder Pizza backen kann, und das auf möglichst gesunde Weise, ohne giftige Rußbeeinträchtigung u.u. u....
Fleischteile grillen und Feuerchen machen kann man auch ohne
ein wie auch immer geartetes Gewölbe, es sei denn man will den Schlagregen von der Wurst abhalten.
Wenn ich nichts vom guten Wein weiß oder ihn ignoriere, bin ich auch mit der biligen sauren Plörre zu frieden.
Mir sind halt schon zu viele begegnet die die billige Plörre für den guten Wein halten.
In diesem Sinne guten Appetit!
Thomas J. Etzel
 
Na, das Thema Lebensfreude...

...darf doch auch nicht zu kurz kommen.

Die Idee mit dem Backofenbauworkshop ist doch klasse, nur in dieser Frage ein bisschen an den Rand gequetscht.

Mach doch 'mal eine neue Frage dazu auf, da kommt das Thema besser unter die Leute. Es gibt mit Sicherheit Interessenten.

Grüße

Thomas
 
Backofenbau-workschop

Danke für die konstruktive Meinung Thomas,
ich bin hier neu und muß erst noch Forum lernen, wollte bestimmt auch niemandem das Thema aufdrängen, aber der Backofen ist bei mir Herzensangelegenheit und ich springe
sofort darauf an und rein. Ist bei mir sehr eng mit "gutem Brot backen"- "gesund ernähren", "Famlie" und "guter Kultur" verknüpft.
Hat also einen hohen Stellenwert in meinem Leben, wie der Grundofen auch - der Grund warum ich als Dipl. Designer, vor 25 Jahren, in den Ofenbau gewechselt bin und noch eine Ausbildung zum Heilpraktiker gemacht habe. Ich fühle mich hier berufen verlorengehendes zu bewaren und weiterzutragen, weil ich überzeugt bin, daß wir es noch mal dringend brauchen werden.
Hier geht es mir rein um die Passion und nicht um Geld.
Werde also Deinen Vorschlag als Frage ins Forum stellen und
mich auf die Antworten freuen.
Mit freundlichem Gruß aus dem schönen Odenwald !

Thomas J. Etzel
 
Thema: Lehmbackofen wetterfest machen

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