Welche Farbe für Raufaser oder welche Alternative dazu?

Diskutiere Welche Farbe für Raufaser oder welche Alternative dazu? im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo liebe Fachleute, welche alternative zu der "Pläre" aus dem Baumarkt habt Ihr für das streichen von Raufaser? Oder welche (preisbewusste)...
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Die Engels

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Hallo liebe Fachleute,
welche alternative zu der "Pläre" aus dem Baumarkt habt Ihr für das streichen von Raufaser?

Oder welche (preisbewusste) Wandgestaltung können wir an unsere Wände und Decken (Kinderzimmer, Schlafzimmer, guter Altputz aus den 50er, teilweise mit Risse) aufbringen?

Sollte leicht zu verarbeiten sein und schnell zu realisieren.

Gruß

Die Engels
 
leicht, schell ....

kommt auf das handwerkliche Geschick an.

Gegen die Rauhfaser spricht baubiologisch nichts. Die Idee mit der Rauhfaser sagt mir, dass Du die Risse zudecken und doch ein wenig Struktur haben willst. Billigfarbe mit Topfkonservierern und Kunstharzen hast Du ja schon durchschaut.

Ich kann Dir Wandfarben von Natural anbieten, die lustiger Weise bei "Öko"-Test nach langjährigen "sehr gut" im letzten Test mit mangelhaft abgeschnitten haben und dennoch hervorragende Naturharzdispersionsfarben sind.

Das geht relativ schnell ohne viel handwerkliches Geschick.

Mit etwas mehr Geschick geht natürlich auch ein Renovierungsputz aus Kalkbasis mit Fasern und dann mineralischer Farbe oder nach Sanierung der Risse ein Streichputz.

Grüße aus Frangn

Frank von natural-farben.de
 
Rauhfaser...

...ist eine mittlere bauklimatische Katastrophe im Altbau auf Außenwänden. Dampfförmiges Wasser kondensiert dahinter, und kommt nur noch unzureichend weg. Resultat:Schimmel.

Vermeidet besser auch vollflächige Gipsspachtel.

Ein Lehmfeinputz wäre eine Alternative, oder eine gut füllende Lehmfarbe.

Grüße

Thomas
 
Rauhfaser/Alternative

Rauhfaser ist eigentlich nur dann eine Katastrophe, wenn sie mit Dispersionspampen zugeschmiert ist (obwohl ich auch kein Freund von Rauhfaser bin). In manchen Fällen (gerissene, stark unterschiedliche Untergründe) ist Rauhfaser auch schonmal ein Problemlöser wenn man ein paar Dinge beachtet.

Die meisten Kleister sind mit Fungiziden und Kunststoffen versetzt, je mehr Werbeslogans auf der Packung stehen (Spezial, Superspezial, xxxxx-Technologie) , desto schlechter). Hier am besten zum allerbilligsten Normalkleister greifen oder einen Kleister von Naturfarbenfirmen (Auro, Livos, Biofa,) verwenden.

Beim Anstrich kann man dann entweder mit Kaseinfarben arbeiten (zum Beispiel von Kreidezeit), oder eine Naturharzdispersionsfarbe einsetzen, wie bereits von Frank Lipfert erwähnt.

Natürlich kann man die Wände auch statt Rauhfaser mit Streichputzen behandeln, allerdings muß dann bei gerissenen Wänden gut vorgearbeitet werden, dies bedarf schon einiges handwerkliches Geschick, damit man sich hinterher nicht über jeden Riss ärgert.
 
Ich hatte erst kürzlich...

...eine hübsche Schimmelpopulation vor Augen:

Rauhfaser im Altbau, Außenwand Sandstein, ungedämmt, mit Leimfarbe gestrichen. Besonders, wenn die Tapete nicht vollflächig anliegt (und das passiert im Altbau wiklich oft), wird sich im Hohlraum Kondenswasser konzentrieren können, das nicht unbehindert wieder weg kann.

Auch mit Innensilikat stellt sich die Situation oft ähnlich dar. Wenn denn selbst gut diffusionsoffene Farben unter diesen Bedingungen den Schimmel nicht verhindern, dann ist auch eine Naturharzdispersion da falsch am Flecke.

Da der ungedämmte Altbau sowieso seine Schimmelecken hat, halte ich es für unsinnig, darauf auch noch Tapeten zu kleben. Tapetenkleister ist denn auch noch ein klasse Nährmedium. Und der Biokleister schimmelt aus den erwähnten Gründen besonders gut.

Optisch ist das Ganze sowieso der Stil der 70er Jahre.

Grüße

Thomas
 
Ich hatte erst kürzlich...

...eine hübsche Schimmelpopulation vor Augen:

Rauhfaser im Altbau, Außenwand Sandstein, ungedämmt, mit Leimfarbe gestrichen. Besonders, wenn die Tapete nicht vollflächig anliegt (und das passiert im Altbau wiklich oft), wird sich im Hohlraum Kondenswasser konzentrieren können, das nicht unbehindert wieder weg kann.

Auch mit Innensilikat stellt sich die Situation oft ähnlich dar. Wenn denn selbst gut diffusionsoffene Farben unter diesen Bedingungen den Schimmel nicht verhindern, dann ist auch eine Naturharzdispersion da falsch am Flecke.

Da der ungedämmte Altbau sowieso seine Schimmelecken hat, halte ich es für unsinnig, darauf auch noch Tapeten zu kleben. Tapetenkleister ist denn auch noch ein klasse Nährmedium. Und der Biokleister schimmelt aus den erwähnten Gründen besonders gut.

Optisch ist das Ganze sowieso der Stil der 70er Jahre.

Grüße

Thomas
 
Schimmel bei Rauhfaser

die Schimmelproblematik ist bei solchen Randbedingungen in der Tat gegeben.
In solchen Fällen würde ich allerdings auch Lehmfeinputze oder Lehmfarbe meiden, da auch die darin enthaltene Zellulose Schimmelpotential birgt.

Da hilft dann nur noch Kalkputz, und auch dieser kann bei extremen Bedingungen irgendwann Schimmel ansetzen.

Ein Putz oder Streichputz ist immer die technisch und optisch bessere Wahl, aber wenn die Randbedingungen stimmen und der Aufwand zu groß ist kann Rauhfaser durchaus als Notlösung taugen.
 
Danke mal für die Antworten und nun an das Eingemachte ...

... folgende Anmerkungen muß ich noch machen:
- Raufaser ist für uns auch nur eine Notlösung
- wir wollen / müssen sehr bald umziehen und benötigen deswegen eine schnelle Lösung
- Schimmelproblematik ist bekannt aus diesem Grund kommt a) in die vorhandenen Schlitze und bei Ergänzungsarbeiten nur Kalkputz an die Wand (Hessler HP9) und b) eine Sockelheizung ins Haus

Könntet ihr uns bitte konkrete Vorschläge (Hersteller und Produkt)aus dem Bereich Streichputz (Kalk oder Lehm) oder einer gut füllenden Lehmfarbe machen? Wir haben gerade keine Muse das gesamte Internet nach dem richtigen Produkt abzugoogln.

Sollen wir auf die Risse ein Glasfaservlies aufbringen oder richtig aus der Tiefe (Riss verbreitern, Netz einputzen etc.) aufbauen?

Danke schon mal für eure Antworten.

Die Engels
 
schimmelige Geschmackssache?

auch wenn es Geschmackssache sein mag ....

ich kenne mehr Gebäude bei denen es mit Rauhfaser keine Probleme gibt als Gebäude mit Problemen wegen der Rauhfaser. Oft steht da wohl eher ein Nutzungs- oder Heizproblem im Hintergrund als das der Schimmel von der Rauhfaser ausgeht. Bei ausreichend schlechter Raumnnutzung kann selbst eine Calcium-Silikat-Platte Schimmel ansetzen.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
@ Christoph

Dem steht ja wohl aber nicht entgegen, daß Rauhfaser bei Nutzungs- oder Heizungs- oder, viel wichtiger: baulichen Problemen das Schadbild verstärkt.

Unter baulichen Probleme verstehe ich die im Altbau üblichen Kandidaten: Wärmebrücken, kalte Ecken, mindergedämmte Decken gegen unbeheizt etc.

Grüße

Thomas
 
Rauhfaser als Indikator :))

Nein, steht dem natürlich nicht entgegen und Rauhfaser kann das Schadbild selbstverständlich erheblich und vorallem schnell verstärken.

Die Schäden entstehen aber nicht wegen der Rauhfaser. Wenn ich ein Problem mit einer Kältebrücke habe oder mit Schimmel hinter dem Schrank, einer zu kalten Ecke, einer mindergedämmten Decke usw. ist mein Problem nicht mit Streichputz oder ähnlichem gelöst, sondern im schlimmsten Falle einfach herausgezögert, verschleppt.

Mal abgesehen von der Geschmackssache sollten alle meine Bauteile im Haus derart funktionieren, dass sie eine Rauhfasertapete "ertragen" können. Entweder ist das durch bauliche Ertüchtigung oder bereits durch Änderung der Nutzungsgewohnheiten zu erreichen.

Das geht jetzt zu weit, aber ein verwegener Ansatz wäre gar die Rauhfaser als Indikator für nicht funktionierende Bauteile zu verwenden..... :))

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Nun leben wir ja...

...mehr oder weniger gut von baulichen Ertüchtigungen, und es ist auch immer das Sinnvollste, ohne Zweifel. Da es aber neben finanziell klammen Eigentümern auch Mieter gibt (die dann sowieso nicht weiter gehen können, als den Schrank von der Außenwand zu nehmen und vielleicht mit einem etwas anderem Nutzungsverhalten Verbesserungen zu erreichen), lohnt es sich ja, den Bereich zwischen Schimmel und Nicht-Schimmel etwas auszuloten.

Wenn's denn durch eine Rauhfaser zu einer erheblichen und schnellen Verstärkung von Problemen kommt, gibt es ganz klar eine Spanne, innerhalb der es mit Rauhfaser schimmelt, und ohne eben nicht. Kandidaten für dieses Segment sind neben baulichen Fehlleistungen der Neuzeit der ganz überwiegende Teil der un- und halbsanierten Altbauten.

Rauhfaser als Indikator? Da sie bei mir schon optisch durchfällt, nur hinter dem Schrank :)

Grüße

Thomas
 
Thema: Welche Farbe für Raufaser oder welche Alternative dazu?

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