Putzträger Decke Holzlattung

Diskutiere Putzträger Decke Holzlattung im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Guten Morgen zusammen und frohe Ostern! Was ist denn eure Empfehlung welchen Putzträger an die folgende Lattung siehe Bilder. Darüber befindet...
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max1804

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putztr-ger-distanet-decke-i27604_202144103615.jpegGuten Morgen zusammen und frohe Ostern!

Was ist denn eure Empfehlung welchen Putzträger an die folgende Lattung siehe Bilder.
Darüber befindet sich eine Lehm/Stroh Schicht welche als Rieselschutz fungiert.

Meint ihr der angestrebte Kalk Gips Putz hat genug Verkrallungsfläche zwischen den Holzlatten/im Stroh, auf den Holzlatten selbst wird ja nicht viel halten.

Auf dem Foto ist mal Testweise das Armanet Distanet was ja aber eigentlich nur als Armierung dient. Meint ihr das ist ausreichend oder würdet ihr einen wirklichen Putzträger empfehlen? Wenn ja welchen.
Nachgedacht haben wir bisher über Stucanet, Ziegelrabitz (Erfahrung mit Stauss Normgewebe an der Decke?) oder eben nur das Distanet wie im Foto.

Das Distanet haben wir da, da es auf die Mischwände kommt wo Hessler Kalkputz rankommt.

Vielen Dank
 
Die Belattung stellt schon den Putzträger dar. Derart hat noch heute vorrangig im angelsächsischen Raum ihre Verbreitung auf Riegelkonstruktionen gefunden. Der Putz findet halt indem er sich in den Zwischenraum einlegt. Manchmal sind zu diesem Zweck die Latten an den Seitenflächen zusätzlich abgeschrägt.
 
Wurde früher direkt auf die Latten verputzt.

Hallo,

Das gleiche System habe ich auch im ganzen Haus an den Decken. Da würde direkt auf die Latten verputzt und durch den Putz in den Zwischenräumen krallt der sich fest. Falls ich das neu Verputzen müsste würde ich auf alle Fälle ein Armierungsgewebe zur Rissvermeidung einputzen.
 
Putzträger Decke

Ich kenne es bis jetzt nur so, dass so angebrachte (Dach)-Latten nur die "Träger" des Putzträgergewebes sind, mittels denen die Deckengefache überspannt werden, um das eigentliche Putzträgergewebe befestigen zu können. D. h., auf die Latten kommt nochmal um 90° gedreht das Putzträgergewebe (Schilf, Rippen-Streckmetall, o.ä.).
Oft findet man auch statt der Latten die schmalen/dünnen Spalierleisten direkt auf die Deckenbalken genagelt. Diese sind dann ebenfalls der Putzträger.
Der Unterschied zwischen den Latten und Spalierleisten ist, dass die Latten a) gesägtes Holz sind und b) zu breit sind um als Putzträger zu funktionieren.
Durch das Sägen aus dickeren Bohlen/Stämmen liegen die Fasern des Holzes (Maserung) unregelmäßig in der Latte und durch das größere Volumen "schwinden" sie mehr. In Summe treten dadurch größere Kräfte auf, die der Putz nicht mehr aushält. Es kommt vermehrt zu Rissen im Putz.
Spalierleisten dagegen sind gespaltenes Holz und viel dünner. Durch die parallel liegenden Fasern und den geringeren Schwund "bewegen" sich die dünneren Spalierleisten viel weniger und mit weniger Kraft. Deswegen reißt der Putz entsprechend weniger.

Den Fotos nach war auf den Latten anscheinend auch noch ein (Schilf-?) Gewebe, o. ä. angenagelt.
Das solltest du auch wieder montieren.
Statt dem Drahtgitter, das du testweise angeschraubt hast, verwende lieber entweder (wieder?) Schilfgewebe oder das weiter verbreitete Rippen-Steckmetall-Gitter.

Die aufzuziehende Putzscheibe ist am Ende recht schwer.
Achte deshalb auch auf genügend Befestigungspunkte des Putzträgergewebes.
Z. B. Schilfgewebe wird jeder Haltedraht (bei 20 cm Abstand) alle 5 cm mit mind. 25 mm langen Tackernadeln angetackert.

Nichtsdestotrotz solltest du auf jeden Fall zusätzlich ein Glasfaser-)Armierungsgewebe ins obere Drittel des Putzes einbetten, um die Rissgefahr noch weiter zu minimieren.
Die Bahnen des Armierungsgewebes werden jeweils ca. 10 cm überlappend und rundum ca, 10 cm auf die Wände runter verlegt, damit an den Deckenanschlüssen keine (oder wenn, dann nur feine Haar-) Risse entstehen.
Das Gewebe an den Wänden wird wiederum bis an den Deckenanschluss hoch verlegt. Somit überlappen sich Decken- und Wandgewebe ebenfalls.
 
Ich halte es für Spalierleisten

Ich halte es für Spalierleisten, da die Decken in meinen Haus genauso gefertigt wurden. Die Splalierleisten bei mir sind nicht gespalten aber sägerauh, sodass sich der Putz gut verkrallt. Leider ist auf dem Bild nicht genau zu erkennen, wie breit die Leisten sind. Aber aufgrund der vielen gespaltenen Enden an der Nagelung und den Menge an Putz in den Zwischenräumen, würde ich eher auf Spalierleisten statt Unterlattung tippen.
 
Re: Ich halte es für Spalierleisten

Hallo Sven,
schau bitte mal auf dem zweiten Bild.
Da sind zwei grüne Dachlatten rein geflickt.
Von der Breite her sind die genauso breit wie die "Lattenbeplankung".
Spalierleisten sind i. d. R. nur ca. 1 max. 2 cm breit und hoch. Vor allem aber meistens mehr oder weniger krumm, weil sie eben durch Spalten hergestellt werden.
Davon abgesehen, wenn man die Bilder in Originalgröße anschaut, sieht man stellenweise noch den "Schatten" von Putzträger (mörtelfreie Linien auf den Latten). Das "Muster" der "Schatten" ist typisch für Schilfhalme.

Österliche Grüße,
KH
 
Dachlatten

Schonmal vielen Dank für die vielen Nachrichten.

Um ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen hier.
Es handelt sich tatsächlich um Dachlatten von der Größe her.

Auf diesen war Schilfrohr als Putzträger angebracht.
Den Putz sowie das Schilfrohr haben wir vollflächig entfernt da komplett neu verputzt wird.

Jetzt ist die Frage welcher Putzträger wieder drauf soll oder ob auch ein reines Armierungsgitter wie auf dem Foto ausreicht und der Putz in der Lattung sowie Zwischenräume ausreichend sich verkrallen kann.

Eine Gewebearmierung/Spachtelung kommt in jedem Fall noch über den Grundputz.
 
Re: Jetzt ist die Frage welcher Putzträger wieder drauf soll

Siehe mein Beitrag von vorhin, da habe ich dir Möglichkeiten beschrieben.
 
Ich geb dir recht.

Hallo Karl-Heinz,

Ich geb dir recht. Wenn man genau hinschaut, sieht man auch die Streifen durch die Schilfmatten.
 
Keinesfalls Gipskarton!

Lieber wie oben beschrieben! Gipskarton verhält sich ungünstig bzgl Feuchtigkeit!
 
klassisch schilfrohr

oder ne mittlere heraklith oder holzfaserplatte würde ich nehmen.
 
Decke

Die Decke ist so uneben da ist nicht einfach mit Platten bzw. Gipskarton aufschrauben.
Da müsste man dann abhängen, das wollen wir nicht.

Soll einmal massiv und richtig gemacht werden auch wenn es klar teurer ist.
 
Warum nicht so wie es war?

...das wäre die Frage.
Ich nehme an das der alte Putz viele Jahre/Jahrzehnte, evtl. noch länger, an der Decke hing.
Da ist es doch naheliegend es wieder genau so zu machen.
Zumal, im Vergleich zu allen Putzträger in Plattenform, egal ob Heraklith, HWF, oder was auch immer, ist Schilfgewebe (oder Rippen-Streckmetall) am schnellsten und einfachsten unter diese Dachlattenbeplankung zu montieren.
Der einzige Nachteil dabei ist, dass Unebenheiten > 2-3 cm so nicht ausgeglichen werden können, weil der Putz sonst zu schwer wird.
 
Das stimmt

Das stimmt, allerdings will unser Verputzer warum auch immer kein Schilfrohr nehmen.

Was haltet ihr denn vom Ziegelgewebe von Stauss?
https://www.europerl.com/no_cache/stauss/produkte/ziegelgewebe/index.html
Als NG oder SM?
Ist das brauchbar an der Decke?
Am Ton/Ziegel sollte sich der Putz ja schön verkrallen können oder?
Und ich denke es kann mehr Gewicht tragen pro qm?

Stellenweise muss schon ordentlich Putz drauf, dass die Decken nachher gerade sind.
 
Ziegeldrahtgewebe

Ich verarbeite es sehr oft, weil es einfach super zu formen ist.
Aaaber,
hast du schon nachgeschaut was das Ziegeldrahtgewebe kostet?
Ca. 50,- €/m² (evtl. plus Frachtkosten).
Deswegen würde selbst ich, obwohl ich es wirklich gerne verwende, in dem Fall Schilf nehmen.
Ziegeldrahtgewebe verwende ich z. B. zur Armierungen von Ecken und Rundungen und da wo die Armierung dreidimensional werden muss (z. B. vorstehende Balkenköpfe, usw.).
Wenn sich dein Verputzer gegen Schilf wehrt (warum eigentlich?), dann verwende Rippen-Streckmetall.
Das gibts in jedem Baumarkt, kostet nicht viel, läßt sich auch nur mit einer Blechschere und Druckluft-Tacker montieren und dein Verputzter kennt es mit Sicherheit.
Durch die Rippen in dem Gewebe ist es auch formstabiler als das von die anfangs genannte Stucanet.
Was die Montage über Kopf/unter der Decke wesentlich vereinfacht.
 
Falsche Angabe

Sorry, du hast recht, die ca. 50,- € bezogen sich auf eine Rolle ( = 5 m²), nicht auf einen m².

Das Ziegeldrahtgewebe sollte man in den Putz einbetten, eben weil die Löcher zwischen den "Sternchen" zu klein sind.
Deine Überlegung ist insofern richtig, erst das Gewebe "trocken" an die Decke zu montieren und dann den Putz durch drücken, funktioniert nicht wirklich. Da müsste der Putz sehr dünnflüssig sein, was beim Überkopf-Verputzen keinen Spaß macht. Und, dadurch haftet er auch nicht besonders gut am Untergrund, weil man ihn nicht richtig anpressen kann.
Ich denke, in deinem Fall wäre es keine gute Wahl.
 
Thema: Putzträger Decke Holzlattung

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