Kuh und Scheine Stall renovieren.

Diskutiere Kuh und Scheine Stall renovieren. im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Sehr geehrte Forumleser, ich habe ein kleines Problem mit unserem Stall. Der Stall ist jetzt ca. 70 Jahre alt, wurde vor 11 Jahren renoviert und...
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Sehr geehrte Forumleser,

ich habe ein kleines Problem mit unserem Stall.
Der Stall ist jetzt ca. 70 Jahre alt, wurde vor 11 Jahren renoviert und komplett als Abstellraum verwendet.
Heute geht man in den Stall rein und man sieht an den Wänden "weißen Schimmel?" austreten. Mir wurde gesagt, dass würde von dem Urin der damaligen Tiere kommen.
Jetzt möchte ich diesen Stall als Hobbywerkstadt verwenden, nur ich möchte nicht im Schimmel arbeiten.

Daher meine Frage, wie bekomme ich die Wände wieder sauber(rein)?

Ich habe jetzt schon etwas in Foren gelesen und dort ist die Rede von Kalkfarbe, jedoch kann ich mir das nur schwer vorstellen das Kalkfarbe allein reichen würde.

Wie gehe ich jetzt am besten vor?

Mit freundlichen Grüßen

Jorg Veit
 
Hallo, ich hatte ein ähnliches Problem in ehemaligem Stallgebäude. Nur waren die Flecken bei mir schwarz. Ein Maurer-Restaurator gab mir den Tip, einen Opferputz aufzubringen, also einen Kalkputz, der die Salze und andere Stoffe aus der Wand zieht. Der Putz wird dann wieder entfernt bzw. entfernt er sich teilweise schon von selbst. Bei starker "Verseuchung" gegebenenfalls wiederholen. Hat sich bei mit bewährt, aber es war eine Ziegelwand.
Grüße aus Sachsen,

Karén
 
Salze

Guten Tag, so wie Sie es beschreiben, scheint Ihr Problem eher von Salzen als von Schimmelpilz zu kommen. Suchen Sie hier mal unter den Stichworten wie Salz, Nitrat, Salpeter, usw.
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
Wir haben zur Zeit das gleiche Problem (Stall, starke Versalzung...). Uns wurde ein Kompressenputz (Unterputz eines Sanierputzes) als Opferputz im Inneren vorgeschlagen, darüber Kalkputz. Vorher das Salz gut abbürsten und - wichtig! - auffangen, damit es nicht über den Boden wieder in die wände krabbelt. Die Feuchtigkeit werden wir wegen der starken Versalzung trotzdem nie ganz aus dem Gebäude rauskriegen, deswegen in allen Bauteilen möglichst diffusionsoffen arbeiten.....
Gruß
Elke
 
Was bedeutet diffusionsoffen und was bringts?

Warum sollte ein Opferputz aufgebracht werden? Doch nicht deswegen, weil der Umsatz der Putzhersteller angekurbelt werden muss.
Ich halte nichts davon.
Es gibt trotzdem Lösungen, nämlich die Wände etwas feucht zu belassen, so dass die Salze in Lösung bleiben.
Dies ist sehr einfach zu bewerkstelligen - mit einer Folie vor die Wand und evtl. eine neue Wand (z.B. Porenbeton) davorstellen.
 
Opferputz

Der Opferputz kam in meinem Fall nicht vom Hersteller. Ich habe lediglich einen Kalk-Sand-Putz verwendet, der wesetlich kostengünstiger war als allein schon die Folie, geschweige denn die Mauer. Und dann hätte ich gern das Zeug aus der Mauer raus. Es riecht in so einem ehemaligen, feuchten Stall auch nicht so lecker, also die Wände so zu lassen und einfach zupappen find ich nicht so toll (so ein Stall hat ja auch nicht nur eine Wand). Mal abgesehen davon, dass die Substanz der Mauer an sich auch nicht besser wird. Im übrigen bin ich gerade dabei, die retlichen Räume meines Stalls herzurichten, eine vorherige oberflächliche Reinigung mit dem Kärcher hat sich auch bewährt.
Viele Grüße,

Karén
 
Warum soll eine feuchte Wand innen kaputt gehen?

Wie wollen Sie denn den Salpeter aus der Wand bekommen?
Das geht nicht, außer Sie nehmen alle Steine und lagern diese längere Zeit in einem Fluss.
Den Geruch bekommen Sie auch nicht so ohne weiteres raus. Lassen Sie sich nicht verrückt machen, sondern machen Sie es so wie ich Ihnen oben geschrieben habe mit Folie und Verputz, denn nur so bekommen Sie eine Lösung auf Dauer.
Das Problem mit Salzen ist doch nur der ständige Wechsel (Lösung und Kristallisation) an der Oberfläche was die Steine schädigt.
Ich mache solche Leistungen seit 1970 und habe keine Reklamationen.
 
Also....

...mir ist die Vorstellung, die Wände feucht zu belassen und in Kunststoff einzupacken auch nicht sonderlich sympathisch, auch wenn Sie mit Hinweis auf jahrelange Erfahrung das immer wieder empfehlen. Ich möchte gerne meine Wände "an der Luft lassen" und sehen, was mit ihnen passiert - auch wenn es was Böses wie Feuchtigkeit oder Schimmel ist! Ich möchte außerdem hinzufügen, dass die Empfehlung mit dem Konpressenputz nicht vom raffgierigem Putzhersteller stammt.
Gruß
Elke Hamacher
 
Und ab wann ist trocken?

Wenn ein Bierkrug im Sommer außen "schwitzt" d.h. Kondenswasser runterläuft, wie will man dies vermeiden?
(außer austrinken)!
Woher die Angst wegen einer feuchten Wand - was auch immer feucht bedeutet?
Und denkt tatsächlich jemand hinter einem Verputz wäre die Wand trocken?
Machen Sie sich einmal darüber Gedanken, warum eine Wand oder ein Baustoff überhaubt kaputt geht. Warum werden die Verputze geschädigt?
Der geht doch nicht so einfach "nur kaputt" da tut sich doch was.
Darüber muss man sich Gedanken machen.
Ein Baustoff wie z. B. Ziegel; Naturstein aber auch Beton oder Mörtel fault doch nicht und löst sich auch nicht von alleine auf!
Darüber sollten Sie sich einmal Gedanken machen.
Unter jedem Haus (oder Fundament) ist es ständig feucht und dies wird auch in tausend Jahren so bleiben, ohne irgendeine Schädigung.
 
Opferputz

aus Kalk haben wir auch im Stall an den Wänden. Allerdings wird bei uns der Stall zum Heizraum.

Der Gedanke, dass ich meine Ziegelwände in eine Folie packen soll, macht mich auch nicht gerade glücklich. Abgesehen davon hätte wohl der Denkmalschützer auch etwas dagegen gehabt. Der Opferputz war sehr günstig (billig) und diffussionsoffen ist er auch. Bei Bedarf wird eben nachgearbeitet.

Grüße
 
Und hinter dem Putz ist auch nicht trocken

Es ist gut zu wissen, dass in dem Wort Denkmalpflege die Silben Denk-mal-pflege enthalten sind.
Ich jedenfalls bringe auch bei den Denkmalpflegern meine Erfahrungen (und auch die von mir entwickelten Techniken) ein und veranstalte dazu auch Seminare.
.
Gefühle …das ist eine Sache, aber es sollten doch auch Fakten bedacht werden.
Ob eine Folie (auch so mancher Farbanstrich oder Plattenbelag) oder ein Verputz das „richtige“ ist hängt von der Nutzung ab. Keinesfalls „atmet“ ein Baustoff. Diese Ausdrücke werden manchmal gebraucht um sonstige Mängel der Systeme zu vertuschen - es sind und bleiben Phrasen.
Machen Sie sich Gedanken dazu, warum sind viele alte Denkmale in einem so guten Zustand?
Viele auch deswegen, weil es dahinter, oder auch darunter, feucht bleibt. Dazu zählen nicht nur die alten Handwerkskeller mit den Fliesenbelägen, sowohl Bäckereien als auch Metzgereien.
Auch viele Mosaiken auf den Bodenflächen brauchen diese Feuchte, denn sonst würde das Salz alles zerstören.
Jedes alte Haus steht auf feuchten Fundamenten und das ist gut so.
Es führt zu weit hier alle Argumente aufzuzählen die dafür sprechen - lieber etwas feucht zu belassen, als entweder ständig wechselnd – feucht und wieder trocken. Denn nur dadurch gehen die meisten Baustoffe kaputt.
Man muss sich mal die so genannten Referenzen ansehen. Ich habe mir mal die Mühe gemacht von einem namhaften Hersteller von 21 Objekten auf dieser List die älter waren als zehn Jahre 17 zu besichtigen. 15 davon waren schadhaft.
.
Weiter habe ich habe die Erfahrungen gemacht, dass hierbei sehr viele Leute mit Halbwissen gerne auf der Ökowelle mitfahren wollen und oft kommen dann sehr fragwürdige Empfehlungen dabei heraus.
Ein Beispiel dazu ist der Opferputz. Es ist zwar ein gutes Verkaufsargument bringen tut es jedoch wenig. Oder glaubt jemand daran, dass die der Mauer gut tut?
Und mit welchem Denkmalpfleger haben Sie denn gesprochen?
Verweisen Sie diesen doch mal auf die Seite: Denkmalamt Thierhaupten. Da gab es nämlich von mir ein Seminar zu diesem Thema.
 
Thema verfehlt ?

Soweit ich das hier beurteilen kann, geht es eigentlich gar nicht um Trockenlegung, sondern um einen Ausbau eines Stallgebäudes mit Betonung auf Stall. Das bedeutete in meinem Fall, dass durch die Tiere, die ja nun mal auch ihr Futter verdauen, Stoffe in den Raum und letztendlich auch in die Mauern gelangt sind, die vermutlich in einem Wohnhaus nicht drin sind. Die Behauptung, eine Ziegelwand könne sich nicht einfach auflösen, ist auch nicht richtig. Der Beweis steht auf meinem Grundstück. Sonst würden wohl auch mehr Leute darauf verzichten, ihr Haus zu putzen sondern es direkt anstreichen. Ich habe in einem alten Stall eine Werkstatt eingerichtet und nach dem sich der helle Opferputz schwarz gefärbt hatte, weil er die Stoffe-was immer das alles war-rausgezogen hat, war ich schon optisch überzeugt, dass es wirksam war. Die Wand ist nicht vollkommen trocken gelegt, nur Reste des nicht atmungsaktiven Zementputzes außen habe ich noch entfernt. Dahinter hatten sich die Ziegel schon teilweise aufgelöst, mal abgesehen von den Fugen, die ich leerkehren konnte. Vermutlich hilft auch der Frost bei nassen Wänden bei der Zerstörung.
Eine dermaßen bereits zerstörte Wand unsaniert stehen zu lassen, wäre für mich absurd.
viele Grüße,

Karén
 
Es geht doch nicht darum wer im Einzelfall was macht, sondern...

was kann allgemein als gesicherte Erkenntnis weitergegeben werden.
Es gibt sicher sehr viele gute Erfahrungsberichte aber auch Erfolge bei Instandsetzungen. Nur wenn, nicht exakt (dazu sind im Einzelfall umfangreiche Untersuchungen - sowohl der chemischen Besandteile - als auch die physikalischen Bewertungen gemeint) ermittelt bzw. eine vernünftige Diagnose erstellt wird, bleibt dies immer eine Bewertung des Einzelfalles.
Ob diese Erfahrungen, dann immer auch für andere Objekte gelten, bleibt fraglich.
 
Worum geht es denn?

Es geht um einen Stall, der als Hobbyraum genutzt werden soll, nicht als Wohnzimmer. Und niemand hat von nassen Wänden gesprochen, sondern von belasteten (Tierausscheidungen) Wänden.

Sich auflösende Ziegel - diese Beobachtung kann ich bestätigen. Vor allem die Fugen leiden doch sehr. Allerdings bei uns nicht an den Außenwänden, sondern an der Innenschale der Außenwände. Die Ziegelwand des Anbaus ist zweischalig, dazwischen wurde mit Sand verfüllt. Wir haben vor dem Opferputz die Fugen gut ausgekratzt und frisch mit Kalk verfugt. Darauf kam der Opferputz.

Verehrter Herr Bromm,
ich zweifle nicht Ihr Fachwissen an, aber gestatten Sie mir die Bemerkung, dass nicht alle anderen Fachleute dumm sind. Opferputz wird wohl ganz gerne für derlei Probleme wie hier geschildert genommen. Warum auch nicht? Mich haben die Argumente überzeugt. Die Zeit wird zeigen, wie lange er hält. Jedenfalls ist er schnell aufgezogen und was das Material betrifft, sehr billig: Kalk, Sand und Wasser.

Schaden tut er den Ziegelsteinen jedenfalls nicht, denn wie schon gesagt - so ein Opferputz aus Kalk ist diffussionsoffen. Immerhin werden ja auch andere Wände mit Kalk verputzt.

Das Argument mit dem Verkaufsargument kann bei den niedrigen Materialpreisen sicher nicht zählen. Den Porenbeton lassen wir doch lieber raus aus einem alten Gemäuer, ebenso die Folie. Der Stall soll auch in 100 Jahren noch stehen, und zwar genau so, wie er vor 100 Jahren gebaut wurde.

Grüße
 
Ich gebe ja zu, dass nicht alles einfach zu verstehen ist

Dazu noch ein kleiner Versuch.
Warum geht denn der alte Verputz überhaupt kaputt?
Was spielt dabei eine Rolle?
Und wenn der Putz "gut atmungsaktiv" ist, könnte es auch sein, dass dann um so mehr Salze nachgesaugt werden?
Ob dies allerdings gewollt Ist?
Und was ist mit dem Geruch, wie soll dieses Problem gelöst werden?
Und selbst, wenn Sie Frau Nolte an meinem Fachwissen zweifeln sollen - ist dies auch nicht entscheidend.
Hier versuche ich den Menschen - die Hilfe erwarten, meine Erfahrungen aus fast 40 Jahren mitzuteilen.
Ich habe schon hunderte landwirtschaftliche genutzte Gebäude instandgesetzt und diese auch immer wieder nach vielen Jahren besichtigt und bewertet.
Und weiter habe ich sehr oft als Sachverständiger Gebäude gesehen die vorher schon sehr aufwändig saniert wurden und trotzdem schlecht ausgesehen haben. 10 Jahre sind für mich als Unternehmer eine kurze Zeitspanne bei einer idR. doch sehr teuren Sanierung. Dabei ist der Mateialkostenanteil des Verputzes untergeordnet. Da kostet das Aus,- und einräumen oft schon mehr.
Und auch, wenn eine Nutzung als Hobbyraum vorgesehen ist, wird es die gleiche Problematik ergeben wie in einem Wohnzimmer. Entscheidend ist doch nur ob gelegentlich geheizt wird oder nicht.
Ich will hier nicht abwürgen, denke jedoch, dass Sie Ihre Diskussion mit mir gerne auch per e.mail weiterführen können.
Es ist nicht immer leicht, alle Bedenken die Sie persönlich haben, auf die hier allgemeinen Fragen zu übertragen.
Einzelfälle können immer nur nach genauer Diagnose (vorher und nachher) bewertet werden.
 
Thema: Kuh und Scheine Stall renovieren.

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