Salpeter in leerstehendem Fachwerkhaus

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Jacos

Guest
Hallo,

ich könnte mir in diesem Jahr endlich meinen größten Traum erfüllen und mir endlich meinen eigenen kleinen Bauernhof kaufen. Ein altes, sehr schönes Fachwerkhaus mit großem Garten und Scheunengebäude. Da gibt es bloss momentan ein großes Problem.
Das Haus ist seit fast 10 Jahren nicht mehr bewohnt und nun ist der Salpeter im Wohnhaus (ca. 20x5 m,nicht unterkellert) bis ca. 1,20m im Erdgeschoss an den Innen- und Außenwänden hochgezogen.
Meine Frage ist jetzt, ob das Haus mit überschaubaren finaniellen Mitteln überhaupt wieder bewohnbar gemacht und trockengelegt werden kann?
Das Haus ist ansonsten in einem guten Zustand. Neue Fenster, Elektrik, Dachdeckung und Heizung. Wäre eigentlich sofort bewohnbar, wenn da nicht der Salpeterbefall im Erdgschoss wäre.
Wer hat Erfahrung mit solchen alten Fachwerhäusern und der Trockenlegung bei Salpeterbefall in diesem Ausmass? Sind übrigens alles Ziegelwände.
Jacos verzweifelt
 
niucht verzeifeln,

da gibt es immer Lösungen. Erster Versuch: abbürsten, losen putz/ Reste abschlagen trocknen mit Luftbewegung, vorher und nachher Mauerfeuchte mit Gerät z.B. Gann Hydromette messen.
Zeitbedarf a. 1 Woche veranschlagen. Ergebnis diskutieren und neuen Vorgang entscheiden,
-entweder so weitermachen, und/oder Feuchtequelle definieren.
am besten fachmännische Hilfe nach dem ersten Versuch dazuholen.
 
mehr Info

Hallo

Ist das Erdgeschoss auch Fachwerk oder gemauert ?
Welcher Putz wurde nach der Sanierung außen aufgetragen ?
Oft wurden bei Sanierungen Zementhaltige Putze verwendet
die das Mauerwerk sperren und dadurch die Feuchtigkeit
nach oben und innen treiben.
Ich würde auch nicht immer von Salpeter ausgehen, den erkennt
man übrigens daran daß er den Putz absprenkt, meist sind es
Nitrate die Feuchte ziehen oder nur harmloser Kalksinter.


Grüße

Sven
 
Aus der Ferne ohne weitere Angaben

kann man nur Tipps geben.
Eine Möglichkeit wäre den Putz komplett zu entfernen und mit einer Lehmschlämme zu arbeiten, nasser Lehm wird aufgetragen und die Salze lagern sich hier im Lehm ab. Dies bedarf mehrmahliger Wiederholung.

Eine andere wäre ein Opferputz Luftkalkputz, alter Putz entfernen und Mauerfugen auskratzen bis festes Material kommt, dann den Luftkalkputz auftragen. Die Salze Lagern sich im Kalkputz ab, nach ca. 5 Jahren das ganze wiederholen.

Hier wäre aber trotz allem wohl eine Vorort Begutachtung nötig, eine Ursachenbestimmung ist definitiv wichtig.

Grüsse Thomas
 
Fachwerksanierung

Hallo Jacos,
das nach 10 Jahren Leerstand die Außenwände feucht werden ist kein Wunder.
Dafür sind eine Reihe von Wirkmechanismen verantwortlich wie Kondensatausfall und hygrische Feuchte auf dem Putz und von unten bzw. seitlich von außen eindringende kapillare Feuchte.
Ob das nur eine relativ harmlose Putzauffeuchtung oder der komplette Wandquerschnitt vernässt ist, wird nur vor Ort festzustellen sein. Falls Konstruktionshölzer wie Schwellen und Stiele im durchfeuchteten Bereich liegen, kann man böse Überraschungen erleben.
Deshalb sollte sich ein Fachmann das Gebäude einmal ansehen.
Der kann Dir nicht nur eine Bauzustandsanalyse, sondern auch ein Nutzungskonzept, ein Sanierungskonzept in Bauabschnitten und einen Kostenrahmen anfertigen.
Das muß keine hochwissenschaftliche Abhandlung sein, hilft Dir aber bei der Finanzierungssicherung oder bei derRealisierung von Bauleistungen ungemein.

Viele Grüße
 
Hallo Jacos

20x5m; Fachwerk auch im EG?
Salzalanyse machen lassen. (z.B. bei der MFPA Weimar)
Je nach Stärke des Befalles und der geplanten Nutzung können danach Ursache und Sanierungsvarianten diskutiert werden.
-
Grüße aus Erfurt
 
Hallo Jacos,

Generell ist erstmal zu sagen, das der “Salpeter” weder Ihr Haus zerfrisst, noch Ihre Gesundheit schädigt, derartige Aussagen aus Zeitungsinseraten sind Nonsens.
Hierbei handelt es sich lediglich um im Mauerwerk befindliche Salze die an der trocknenden Oberfläche auskristallisieren.
Bei der Kristallisation vergrößern diese ihr Volumen wodurch an der Oberfläche Farbe und Putze abgesprengt werden.
Bei einer Zielführenden Sanierung muss der Feuchteintritt in die Wand unterbunden werden.
Im trockenem Mauerwerk können die Salze nicht mehr in Lösung gehen und sich ausbreiten.
Die Ursache kann kapillare Feuchte sein, das heißt, seitlich eindringende und/ oder aufsteigend.
Sie kann aber auch hygroskopisch sein, das heißt die im Mauerwerk befindlichen Salze ziehen die Feuchtigkeit aus der Luft und gehen dadurch in Lösung.
Was genau in Ihrem Fall zutrifft sollte durch einen Sachverständigen vor Ort über Salzanalysen und Feuchtigkeitsmessungen ermittelt werden.

Im günstigsten Fall reicht ein Neuverputz der betreffenden Bereiche aus, im ungünstigsten Fall bedarf es den nachträglichen Einbau einer Horizontalsperre.


Grüße aus Schönebeck
 
Danke, danke

An alle die mir ratsam zur Seite stehen,

ich bin froh, das bis jetzt noch keiner vom Kauf abgeraten hat. Mein Traum scheint noch erfüllbar.
Ich habe den Bausachverständigen schon eingeschalten. Vor Ort Termin ist kommende Woche. Mir ist es jedoch wichtig mich schon mal im vornherein zu informieren.
Das alles, was ihr geschrieben habt macht mir Mut, für dieses Haus. Jedoch hat sich leider noch niemand zu den ev. entstehenden Kosten geäußert.
Deshalb noch mal ein paar Fakten und Einschätzungen meiner Seite her. Das Haus besteht im Erdgeschoss aus (wahrscheinlich) komplett Ziegel-Mauerwerk von ca. 40-60cm. Im oberen Teil Fachwerk mit 12-16cm Mauerwerk. Wie gesagt im oberen Teil ist nicht so viel zu machen.Ich gehe momentan davon aus, das rund ums Wohnhaus eine Trockenlegung erfolgen muss. Und ev. dann noch die fachmännische Trocken zur Salpeterbehandlung das Mauerwerks der Außen- und Innenwände. Unklar ist für mich auch noch, wie der Zustand der Böden im Erdgeschoss ist. Dies wird erst vom Gutachter genauer bestimmt werden können.
Welche Kosten könnten da auf mich zukommen?
Jacos, nicht mehr ganz so verzweifelt
 
Sanierung Fachwerk

Hallo Jacos,
ich habe Dir nicht umsonst zu einem Sanierungskonzept einschließlich KOSTENRAHMEN geraten. Wenn Du den Sachverständigen vor Ort hast, beauftrage Ihn mit den Sachen, die in meinem Beitrag stehen.
Wenn Du weitere Informationen zum Thema Hauskauf und Sanierung haben willst, dann gehe bitte auf meine Homepage. Dort steht alles weitere.

Viele Grüße
 
leerstehendes FWH

Hallo,

jetzt kommt doch noch der böse § 35 BauGB daher: Wahrscheinlich steht das Haus Ihrer Träume im baurechtlichen Aussenbereich ?
Dann ist nach 10 jähriem leerstand von einer endgültigen Nutzungsaufgabe auszugehen. Sie brauchen dann eine Nutzungsänderung von "ohne Nutzung" in "Wohnen". Statt der ersehnten Baugenehmigung könnte Sie die Rückbauverpflichtung treffen.
Der Denkmalschutz könnte Sie allerdings davor retten.

Grüße
 
Nur nicht den Mut verlieren.

Also eine Entsalzung der Wände ist durchaus möglich und sollte auch durchgeführt werden. Und dabei müssen Sie auch nicht alle Gefache ausbauen. Dies gilt dann aber nur, wenn die Salze auch im OG sind. Der Fruchtkasten in Tübingen(auch ein Fachwerkhaus:http://www.tuebingen.de/25_8071.html ) wurde auch erfolgreich entsalzt und entfeuchtet. Aber auch die massiven Ziegelwände im EG lassen sich mit Rücksicht auf die vorhandene Bausubstanz schonend und weitestgehend zerstörungsfrei entsalzen und entfeuchten.
Genaues kann man Dir aber erst nach einer Objektbegehung und Diagnose der Versalzung und Feuchteursachen sagen.
 
Kapillartransport

Hallo Jakos,

finanziell überschaubar ist nur die Ursachenbeseitigung welche dauerhaft wirkt. Du musst den kapillaren Wassertransport der Salze und Kalk aus dem Mörtel transportiert, stoppen. Schau hier einfach mal rein:

http://porofin.de/Infomappe_A4.pdf

Eine Salzanalyse wäre zu empfehlen. Viel vergnügen.

Gruß Ralf.
 
Mumifizierung

des Mauerwerks ist nicht die Lösung.
das Salz muss raus, und das funktioniert nun mal nicht mit Hydrphobierungs Mittel.
Hier sind traditionelle Baustoffe wie Kalk gefragt.
Ursachenfindung ist natürlich vorrangig.
Chemische Behandlung des Mauerwerk verändert die Bauphysik.
Lüftkalkmörtel ist die einfachst und günstigste Lösung

Grüsse Thomas
 
Mumifizierung

Hallo Thomas,

hier bist Du etwas auf dem Holzweg. Um den kapillaren Wassertransport zu unterbrechen, muss dem Baustoff das aufsaugen von Wasser abgewöhnt werden. Das erreicht man in dem man die Oberflächenspannung des Baustoffs gegenüber Wasser senkt, dabei müssen nicht mal die Baustoffporen verstopft werden -jedenfalls nicht bei Porofin. Mumifizierung ist dabei mal wieder so ein irreführendes Schlagwort wie auch pauschal Chemie und ähnliche Dinge. Hier muss man differenzieren und darf nicht pauschalisieren. Irgendwas nur drauf zu tünchen löst das Problem nicht. Die Salzanalyse ist wichtig(ist Hygroskopie vorhanden), Salz ohne Kapillarwasser liegt wie ein toter Hund in der Kapillaren, Kristallisation (Kristallsoda) findet nur mit Wasser statt.

Daher, die preiswertere Methode ist diese, die die Ursache dauerhaft löst.

Gruß Ralf.
 
Bitte nicht schon wieder diese Diskusion. Das kennen wir doch schon. Blablabla.

Hallo Jacos,
bitte nicht verzweifeln. Wie schon gesagt handelt es sich bei den Ausblühungen wahrscheinlich nicht um Salpeter sondern um Salze die kristallisieren. Welche Maßnahmen ergriffen werden um das Mauerwerk zu entsalzen und/oder trockenzulegen, können Sie noch in Ruhe entscheiden. Wichtig ist, das ist bestimmt kein Todesurteil. Und wichtig ist, nehmen Sie einen Bausachverständigen mit Erfahrungen mit alten Fachwerkhäusern mit. Es gibt da große Unterschiede. Gehen Sie mit Fingerspitzengefühl an die Sache. Nicht das Sie nachdem Sie eine Drainage an die Wand gezogen haben und die Wände von Innen eingepackt haben merken, dass das Haus dadurch mehr Schaden nimmt als ohne Maßnahmen. Also tief durchatmen und mit Verstand und gutem Gefühl die richtige Hilfe suchen. Viel Spaß dabei
 
Entspannung bitte

Also Anja,

hier hast Du wohl was missverstanden.

Eine gesunde Sachauseinandersetzung ist hier wichtig und kein Blablabla.

10 Leute haben meist auch 10 Meinungen.

Darum geht es, hier hat keiner irgend jemanden beleidigt oder ähnliches.

Daher, entspann Dich.

Gruß Ralf.
 
Naja aber wir kennen doch den weiteren Verlauf der Diskusion:
54. Beitrag lautet dann immernoch "Porofin ist super"
und der 55. "Auf keinen Fall"
und der 87. "aber doch weil".... Und täglich Grüß das Murmeltier.
Das interessiert den Fragesteller doch zu diesem Zeitpunkt (Vor dem Hauskauf) garnicht wirklich und deswegen wollte ich ein deartiges Ausarten vermeiden. Er möchte doch eigentlich nur ein paar Informationen sammeln und nicht gleich in irgendwelche Sekten eintreten.
 
Sachverstand

Hallo Jacos, Bilder von den betroffenen Bereichen wären wirklich sehr hilfreich, denn man könnte schon einmal einen Eindruck gewinnen, wie sehr die Bereiche betroffen sind.

Die Mutmaßungen der hier aufgetretenen Verkäufer beruhen allesamt auf den schlimmsten Annahmen und zielen darauf ab über den Verkaufsfaktor "Angst" den Vertrieb anzukurbeln.

Man kann das auch wirklich übertreiben. Es ist für mich absolut unverständlich, weshalb jemand einen salzblühenden, möglicherweise losen Putz (von dessen wirklichen Zustand (und dem Material der Wand darunter) niemand etwas genaues weiß) mit einer teuren, geheimnissvollen Paraffintinktur vollpumpen oder gar mit der ebenso zweifelhaften Elektroosmose entgegengetreten werden soll. Mit Verlaub: Das ist Unfug!
Ebenso zielen die Versuche der physikalischen Erklärungen ausschließlich auf das jeweilige System ab und sind zuweilen vollkommen an den Haaren herbeigezogen.
Während man dem einen System wenigstens den Strom abdrehen kann bleibt das andere leider irreversibel im Mauerwerk vorhanden. Die Widerherstellung des (gesunden) Urzustandes ist unmöglich.

Was ist den in einem Haus zu erwarten, dass 10 Jahre leergestanden hat? Hygrische Feuchte ist eine Feuchte, die durch Wasserdampfadsorption aufgenommen wird. Wenn ich es richtig verstanden habe handelt es sich um ein Wohngebäude und somit zu erwartendem normalem Salzgehalt. Die Wände wurden nicht geschossdurchgängig mit Tierfäkalien verseucht.
Im Normalfall bleibt bei einer Sanierung nach den Installationsarbeiten vom Putz ohnehin nicht mehr viel übrig und in einem vernünftig bewohnten und beheizten Haus wird der Schaden gar nicht erst wieder auftreten. Also, nicht verzweifeln, runter mit dem Zeug, trocknen lassen und mit Kalkputz oder auch Luftkalkputz wieder verputzen.

Besorge Dir einen unabhängigen altbauerfahrenen Gutachter, Fachmann, etc. der sich das vor Ort anschaut. Den erkennst Du daran, dass er die Lösung für Dein Problem nicht im Kofferaum hat.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
bitte keine pauschalen..

Verunglimpfungen der " Verkäufer", bitte Herr Kornmayer, lesen Sie nochmal von Anfang an, es handelt sich bei vielen Beiträgen nicht um schnelle Lösungen nach dem Motto, " nimm das , und alles wird gut " !
 
Kornwichtigtuereimayerei

Jacos, bevor es wieder losgeht mit wüsten Beschimpfungen ala Kornmayer & Co. der mit seinem Wissen anno 1960 für allgemeine Verwirrung sorgt, verabschiede ich mich und hoffe Dir etwas geholfen zu haben.

Viel Erfolg
 
Thema: Salpeter in leerstehendem Fachwerkhaus

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