Ausblühungen (Salpeter?!)

Diskutiere Ausblühungen (Salpeter?!) im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo! Hab gestern mein Problem schon geschildert, kann´s aber leider nicht mehr finden, da ich vergessen hab Kernbereich einzugeben. Also...
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Weber Sabine

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Hallo!
Hab gestern mein Problem schon geschildert, kann´s aber leider nicht mehr finden, da ich vergessen hab Kernbereich einzugeben.
Also nochmal!
Wir haben gerade eine alte Bimssteinwand neu verputzt und haben ein paar Wochen später Ausblühungen im unteren Bereich bemerkt. Der Raum ist nicht unterkellert, unser Haus steht auf einem Sandsteinsockel. Dort wo die Flecken sind(weiße Kristalle) könnte noch Sandstein sein, darüber bei den Bimssteinen konnten wir noch keine Ausblühungen feststellen. Wir haben die Wand vom alten Putz befreit und extra Kalkputz genommen, damit alles atmen kann.
Was sollen wir jetzt machen?
Eigentlich sollten jetzt die Sockelfliesen ran und dann der
Kalkfeinputz.
Der Raum wurde bis jetzt noch nie beheizt, ist aber jetzt mit einer Fußbodenheizung versehen, könnte das unser Problem regulieren?
Die Putzer sagen, im unteren Bereich den Putz wieder runter und Sanierputz ran. Ist das richtig?
Wäre Dankbar für ein paar Ratschläge!
Sabine
 
Salze.....!

Bei den Ausblühungen handelt es sich offenbar um gelöste Salze.

Die Salze zunächst mal immer schön Absaugen und Abwarte.
Bedingt durch den Feuchteeintrag beim Verputzen haben sich offenbar Salze im Mauerwerk gelöst. Dies sollte aber in kurzer Zeit wieder aufhören. Vorrausgesetzt die Wand trocknet vollständig ab.
Mit der Scheuerleiste und einem eventuellen Wandanstrich warten bis die Restfeuchte raus ist und die Kristallisation aufhört.
Unter Umständen fallen die sonst wieder ab.

gruß jens
 
Salze im Baukörper

Hallo, ihre weissen Kristalle sind Salze, In Ihrem Mauerwerk findet Feuchtetransport statt, grob erklärt handelt es sich vermutlich (müsste man genau messen) um kapilare Feuchte, die Feuchte trocknet auf der Wandoberfläche ab und zurück bleiben Salzkristalle, hat normalerweise nichts mit der kurzzeitig auftretenden Feuchte beim Verputzen zu tun. Was tun?
- trockenlegen Mauerwerk wenn möglich
- mit Lehmpackungen etc. Mauerwerk entsalzen und dann wieder normal die Oberfläche aufbauen. Ohne Unterbrechung der Feuchte wirds nichts.Viel Spass bei der Arbeit.
Roland Schneider (Sachverständiger)
 
Offenbar

ist durch die fehlende Heizung die Putzaustrocknung verlangsamt abgelaufen. Stosslüften, mehrmals täglich, und normal heizen, eventuell einen Luftentfeuchter aufstellen. Sanierputz macht nur Sinn, wenn die Feuchtigkeit noch eine andere Quelle hat als die Baufeuchte.
MfG
dasMaurer
 
Sanierputz

hallo, hier wird immer wieder auf das "Allheilmittel" Sanierputz verwiesen. Dieser Putz sollte eigentlich Feuchteausgleichend und durch größere Poren Salze speichern. Bei aufsteigender Feuchte ist der Putz jedoch schnell Salzgesättigt und hat nun keine andere Funktion wie ein billigerer normaler Putz. Auch muss beim Sanierputz einiges beachtet werden wie Spritzbewurf, Anmischen etc. Selbst der große Sanierputzpapst Hermann G. Meir ist nicht richtig glücklich mit dem Produkt. Funktioniert nur in einem sehr eingegrenzten Anwendungsbereich...
Roland Schneider
 
Die Idee mit der Lehmpackung

ist so verblüffend einfach, gefällt mit sofort. Ideale Selberbaueraufgabe. Bin von meinem Sohne her noch gut geübt im Windeln :)

Wie oft muß man das voraussichtlich wechseln?

Freilich braucht es Zeit dafür.

Grüße

Thomas
 
Da die

Ausblühungen nur im Bereich des Sandsteins vorhanden sind, vermute ich mal Kondenswasser durch die unterschiedlichen Baustoffe Bimsstein und Sandstein. Durch die inzwischen vorhandene FBH dürfte sich das erledigt haben. Durch den diffusionsoffenen Kalkputz kanns gut abtrocknen. Mal 2 Wochen abwarten, wenns dann noch nass ist, müsste man nach anderen Ursachen forschen.
MfG
dasMaurer
Sanierputz saniert meist nur den Putzer ;-))).
 
@Roland Schneider
"Ohne Unterbrechung der Feuchte wirds nichts"
Was bitte wird nichts?

Meines Wissens funktionieren alle Putze in einem engen Anwendungsgebiet!?

Der billige Salzgesättigte Sanierputz hat es aber immerhin geschafft bis zur Salzsättigung ohne Schäden am Mauerwerk zu verbleiben und dabei die Diffusion des Mauerwerkes aufrecht zu erhalten und zu entsalzen.
Ob das wohl ein Kalkputz auch schafft?

Woher stammt die Annahme dass jedes feuchte Mauerwerk automatisch Salzbelastet ist?

Das Mischen eines Sanierputzes ist meiner Ansicht nach eher einfacher wie die Herstellung eines Kalkputzes(lass mich da aber auch gern korrigieren).

Mich würde auch interessieren was sie als Sachverständiger bei salzbelastetem Mauerwerk empfehlen, mal abgesehen von der Lehmschmiererei(was wohl als Wandputz bei einer trockenen Wand ein hervorragend Baustoff ist).

interessierte Grüß
jens
 
Meines Wissens nach

ist jedes Mauerwerk "salzbelastet", sprich, es sind Salze vorhanden. Erst wenn Wasser dazukommt, lösen sich die Salze und gehen mit dem Wasser auf Wanderschaft. Aber Wasser ist hinterhältig, wenn´s eine Oberfläche erreicht, löst es sich in Luft auf und das arme Salz bleibt mutterseelenallein zurück und fällt dem Handfeger oder der Bürste zum Opfer.
MfG
dasMaurer
 
Herr Schneider. Das wäre mir neu, dass Herr Meier mit dem Produkt nicht glücklich ist

Vielmehr ist es "nur" der Name!
Sanierputz "saniert" nämlich nicht, und nur dies ist ein Mangel. Somit ist die Namensgebung gemeint und nicht der Verputz!
Falsch oder nicht ganz richtig ist auch, dass Sanierputz feuchteausgleichend sein muss. Das kann weder ein Sanierputz noch sonst ein Putz!
Noch kurz dazu:
Hier wird auf das Fachbuch „Sanierputz“ von Hermann Meier und die Beiträge in der Zeitschrift Bautenschutz und Bausanierung von Dieter Schumann sowie Jürgen Gänßmantel verwiesen.
Neues WTA-Merkblatt „Sanierputzsysteme“
Daraus das Vorwort:
„Vor ca. 25 Jahren kamen die ersten funktionsfähigen Sanierputze als Werktrockenmörtel auf den Markt. Ob die damals gewählte Bezeichnung „Sanierputz“ besonders glücklich ist, muss heute nicht mehr diskutiert werden, da dieser Name inzwischen zum Begriff geworden ist.
Fast jeder Trockenmörtelhersteller bietet heute ein derartiges Produkt an. Die WTA (Wissenschaftlich Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V.) gab bereits 1985 ein erstes Merkblatt mit dem Titel „Die bauphysikalischen und technischen Anforderungen an Sanierputze“ heraus. Im Laufe der Jahre sind Sanierputze zu Sanierputzsystemen weiter entwickelt worden. Die bei der Anwendung dieser Systeme gemachten Erfahrungen sind dann in das WTA-Merkblatt 2-2-91 „Sanierputzsysteme“ eingeflossen. Diese Merkblätter wurden jeweils von Arbeitsgruppen erarbeitet, denen Hersteller, Sachverständige, Institutsmitarbeiter und Anwender angehörten. Das Merkblatt 2-2-91 erschien 1992. Seitdem ist die Zeit auch nicht stehen geblieben, es war notwendig, 1999 ein Ergänzungsmerkblatt 2-6-99 heraus zu bringen. eit vielen Jahren wird an einer europäischen Putznorm gearbeitet, die im September 2003 als DIN-EN 998-1 erschienen ist. Sie trägt den Titel „Festlegungen für Mörtel im Mauerwerksbau, Teil 1: Putzmörtel, Deutsche Fassung EN 998-1: 2003“. In dieser neuen europäischen Putznorm, die im Februar die bisher gültige DIN 18550 Teil 1 – 4 ablösen wird, werden erstmals in einer DIN-Norm auch Sanierputzmörtel beschrieben.
Diese neue europäische Norm und die dazu gehörigen europäischen Mörtelprüfnormen EN 1015 – haben letztlich den Ausschlag gegeben, dass sich im April 2002 eine neue WTA-Arbeitsgruppe „Sanierputzsysteme“ konstituiert hat, die ähnlich besetzt ist, wie die in der Vergangenheit für Sanierputz tätigen Arbeitsgruppen“. Zitat Ende.
Das neue WTA Merkblatt hat die Nummer 2-9-04. Bezug siehe. http://www.wta.de/de/system/files/2-9-04.pdf
.
Eine weitere Ergänzung zum Thema ist auch das Fachbuch von Dettmering,Tanja und Kollmann Helmut "Putze in der Bausanierung und Denkmalpflege.
Verlag: Bauwesen Berlin ISBN 3-345-00719-3
Und bitte erst dann darüber diskutieren, wenn man genau weiß was drin steht. Sonst wird wie so oft unsachlich darüber geredet.
 
@ Ulrich
denk nochmal nach
würde ja bedeuten das jeder Rohbau nach nem Regenschauer ein Salzflöz wär.

gruß jens
 
Ist ja

auch fast so. Nur mal hinschauen, die weissen Ränder wenn´s irgendwo mal richtig nassgeworden ist. Die Salze sind einfach in den Rohstoffen vorhanden, und solange kein Wasser dazukommt, passiert auch nix.
MfG
dasMaurer
 
Wollen mal auf die Erklärung des Herrn Schneider warten.

gruß jens
 
erst mal warten

Jens hat schon recht. Man sollte den Feuchteeintrag durch Verputzen nicht unterschätzen. Balken fangen auf einmal an zu arbeiten und Salz zu wandern. Wie lange sind denn ein paar Wochen? Wie war die Temperatur und Lüftsituation? Wie sah der Sandsteinsockel vorm Verputzen aus? Gab es Indizien für aufsteigende oder andere Feuchte am Sockel, die die These von Herrn Schneider stützen und der Sockel schon vorher feucht war?

Gruß Patrick.
 
Salze und Sanierputz

da ist ja eine tolle Diskusion entstanden, finde ich gut solange man nicht zu sturr auf seinen Positionen besteht. Den wie beim Bauen oder am Objekt üblich ist das Auftreten von Salzen die Feuchte sowie Sanierungsmaßnahmen von vielen einzelnen Parametrn abhägig die sehr individuel sind. Salze sind in vielen Baustoffen, Zuschlagsstoffen etc. tatsächlich vorhanden. So schreibt bei Mörtel-eigenschaften die Din EN 998-2: Chloride kleiner/ gleich 0,1 M-% . Ist nur ein Beispiel, und solange das mit der Feuchte funktioniert ist alles kein Problem. Und wegen eines Regenschauers muss man nicht in Panik verfallen. Erstens trocknet die Wand wieder ab und dann sollte sie eigentlich z.B. Schlagregendicht sein.
Und der Sanierputz, denke kein Putzsystem scheidet die Geister in der Literatur, wie vor Ort so extrem, wie dieser Putz. Die einen dichten ihm wahre Wunder an (meist um damit den Geldbeutel zu füllen) und die anderen Verteufeln ihn ( entweder wollen die nur biologisch bauen oder sind bei einer falschen Anwendung damit auf die Nase gefallen)
Eines steht fest, der Name ist irreführend. Die WTA wie erwähnt ist ein Zusammenschluß von Fachleuten die gute Arbeit leisten. Doch gerade darum ist man in der Industrie bemüht eine WTA Zertifizierung zu erhalten. Da wird auf technischen Merkblättern mit dem Logo der WTA geworben und daneben steht "Austrocknungsfördernd". Wogegen H.G. Meier der "Altvater" der Sanierputzentwicklung .....Auch der durch die Hygroskopizität der Salze ausgelöste höhere Feuchtegehalt im Mauerwerk wird sich durch die Verwendung von Sanierputzen nicht wesentlichen senken lassen.Die Transportleistung durch Diffusion ist wesentlich niedriger als durch Kapillarität. Soweit zu den Gegensätzen, und davon gibt es leider viele. Viele Fehler werden in der Anwendung gemacht, wer prüft schon den Luftporengehalt, die Frischmörtelrohdichte,die Wassereindringtiefe abhängig vom Spritzbewurf.
Es gibt hier sicherlich viele Vor- und Nachteile abzuwägen, da man auch wissenschaftliche Arbeiten für sowie gegen das System Sanierputz vorfindet. Meine Persönliche Meinung, und die gebe ich hier ab, da ich hier nicht als Sachverständiger schreibe, ist, " Wieviel Chemie braucht mein Haus?" ich habe auch ein älteres am Hang stehendes mit Feuchte belastete Haus gekauft und renoviere es mit meiner Lebensgefährtin. Wir haben es in mühevoller Arbeit zum teil mit Fels wegkompressern etc. mit Hilfe einer funktionierenden Dränage(das wenn richtig gemacht, das einfachste und dauerhafteste Mittel) trockengelegt. Es hat jedes Bauprodukt Vor- und Nachteile, und richtig eingesetzt und eingebaut funktionierts.
 
Abwarten!?

Der Sandsteinsockel, der vermutlich im Erdreich steht(da es eine Innenwand ist, kann man nur ca. 10-15cm in diesem Zimmer sehen), war damals verputzt. Wir haben den alten Putz komplett runtergeklopft. Vermute es war ein Kalkputz. Im Sandsteinbereich, weiß ich leider nicht was drauf war, war schneeweiß und fast nicht wegzukriegen. Der Raum war noch beheizt. Haben eine Fußbodenheizung eingebaut und nun mit Kalkputz alles neu verputzt. Ca. 1 1/2 Wochen war es
ziemlich kühl in dem Raum (höchsten 5C), dann hatten wir eine kleine Elektroheizung drin (ca.10C). Nach 2 1/2 oder 3 Wochen haben wir die Ausblühungen entdeckt. Es scheint nichts feucht zu sein, nur die weißen Kristalle kann man im Sockelbereich sehen.
Soll ich nun alles abkehren und einfach mal abwarten, bevor ich alles abklopf und mit Sanierputz ausbessere?
Heizung kann ich leider noch nicht anmachen, geht noch nicht! Wird auch noch ein paar Monate dauern!
Danke für die vielen Ratschläge!
 
Fehler!

Ich wollte eigentlich schreiben: Der Raum wurde noch nie geheizt!
 
Warten sie ab!
 
Auch

´ne kleine Heizung bringt was. 2-3 mal am Tag lüften und ein wenig abwarten. Und vielleicht mit einem Feuchtemessgerät die Entwicklung überprüfen.
MfG
dasMaurer
 
Thema: Ausblühungen (Salpeter?!)
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