Kalkputz mischen

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Principe

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Hallo,

Ich möchte in den nächsten Tagen mit dem Vorspritzen und den Unterputz auf meinen Bruchsteinwänden beginnen.
Ein Mitarbeiter einer Baustofffirma hat mir folgende Rezeptur empfohlen:

4 Teile Sand (0-7mm, ungewaschen)
1 Teil Sumpfkalk
1/2 Teil NHL5

Hat schon jemand von euch so verputzt?
Wie lange soll ich nach jeder Putzlage warten?

Zum Mauern soll ich 4 RT Sand, 1 RT Sumpfkalk und 2 RT NHL5
mischen. Ist dann nicht zu viel Bindemittel enthalten??

Würde mich über Eure Empfehlungen freuen.

Gruß,

Principe
 
Putz

Eine Alternative:
Vorspritzen netzförmig mit Zementputz PIII Sand/Zement 1:3.
Unterputz PI Sand/Weißkalkhydrat 1:3.
Oberputz dito.
Ich gehe davon aus, das es sich um Innenputz handelt.
Bei Außenputz sollten Sie ein Putzsystem nach den Regeln der Technik und aus werkgemischtem Trockenmörtel einsetzen; die Putzer wenns geht gleich mit dazu.

Viele Grüße

p.s. Was machen Sie, wenn Sie noch zwei oder drei weitere Rezepturen genannt bekommen?
Würfeln Sie die richtige aus?
Wenn Sie dem guten Mann nicht glauben, warum sollten Sie uns glauben?
 
Meine Rezeptur für den Putzmörtel

klingt für mich vernünftig.
Ich werde es auch so versuchen. Hat jemand schon mit dieser Rezeptur verputzt?

Wenn man die Bindemittelmenge erhöht, kann es dann Probleme mit der Trocknung geben?

Gruß,

Principe
 
Grundsätzlich immer nach der Regel von mager zu fett arbeiten. So können Sie ein problemlosen Putz erstellen.

Der Bindemittel/Sandanteil kann beim Oberputz ruhig 1:1 betragen. Trockenprobleme entstehen meist nur durch zu hoher Luftfeuchtigkeit im Umfeld.

Mfg
 
mich

würde nur die Körnung stutzig machen, bis 4 mm und nicht zu fett, sonst gibt es Spannungsrisse.

Georg: warum beim Außenputz Fertigmörtel ? Bin gerade dabei, eine Scheune zu putzen - Neubau und komme mit einem LKW Dresdner Putzsand, Weißkalkhydrat und einigen Säcken Zement ganz gut zurecht. Vor 20 Jahren gab es dazu keine Alternative.
Und jetzt ist es unbeschreiblich preiswert.

Entschuldigt bitte mein Unwissen - was ist NHL5 ?
 
0-7

gibt´s nicht mehr, das war früher mal der Estrichsand.
Heute gibt´s 0-2,0-4 und 0-8mm.
0-8 taugt zum Mauern und putzen nicht, viel zu grob.
Für alle Mörtel gilt: Bindemittel:Sand etwa 1:3 - 1:4, abhängig vom Sand. Mehr ist vom Übel.
Beim Putzen sollte die Festigkeit der einzelnen Lagen nach aussen abnehmen und die einzelnen Putzlagen sollten bei Kalkputzen ca 14 Tage zum abbinden und ausreissen haben.
Und NHL5 ist die Kurzbezeichnung für natürlichen hydraulischen Kalk.
MfG
dasMaurer
 
Putz- und Mauermörtel

Hallo Olaf,
NHL steht für natürlich hydraulischen Kalk, die 5 für die Festigkeit- zemäntäre Pampe würde Florian Kurz tönen.
In der DIN 1053-1 stehen übrigens einige Mörtelrezepturen.
Ich würde einem Laien immer empfehlen, sein Haus lieber mit Werktrockenmörtel verputzen zu lassen. Das geht schneller und das Ergebnis wird gleichmäßiger.
Für den Deckputz die Struktur gleichmäßig hinzubekommen ist mit Handmischungen nicht möglich.
Bei einer Scheune spielt so etwas keine große Rolle.

Viele Grüße
 
0-7mm

hab ich von einem lokalen Steinbruch.

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich habe heute bereits vorgespritzt, und möchte nun bald den Unterputz aufbringen.
Den Oberputz lasse ich dann vom Fachmann machen, wenn er denn zu Lande ist...

Mit 14 Tagen Abbindezeit pro Lage habe ich allerdings nicht gerechnet.
Ich dachte, die Putzlagen werden naß in naß aufgebracht?

Gruß,

Principe
 
@ georg

Du hast ja keine Ahnung welche Ansprüche ich an meine Scheune stelle. Fotos dazu folgen in Kürze ....
gerade mit Dresdner Sand bekommt man eine gleichmäßige Struktur hin, gerieben und gefilzt. Natürlich sind das kene Reibeputzstrukturen, aber diese "bayrische Landhausoptik" ist bei uns ohnehin nicht typisch. Mehr anzutreffen sind eher Kratzputze und Spritzputze. An letztere habe ich mich das letzte Mal vor 20 HAren rangetraut, mit der berühmten Handkubelspitze ...

Danke übrigens für die Infos.
Auch ein Laie kann an Werktrockenmörtel scheitern, denn die meisten sind für Maschinenverarbeitung eingestellt. Nur wenige Hersteller haben eine einigermaßen mit der Kelle aufzutragenden "pampe" denn von der Sieblinie hängt das meiste ab. QM nehme ich zum Bsp. nicht, Sakret und Bayosan (haben sicherlich mehrere Mschwerke) sind da angenehmer zu verarbeiten. Aber das muss jeder selber ausprobieren.
 
Putzmörtel

Stimmt, deshalb habe ich für die Variante Außenputz auch empfohlen, auf Profis zurückzugreifen.
Eine große Fläche allein zu putzen ist schon an sich grenzwertig; Putzen ist Teamarbeit.
In meiner Lehrzeit und davor gab es keine werkgemischten Mörtel und es ging auch. Aber da waren deshalb auch solche Putze wie Kratz- Spritz- oder Rauhputze in Mode, mit denen konnte man Unterschiede in den einzelnen Mischungen besser kaschieren.
Was dann noch bleibt, ist die individuelle Handschrift jedes einzelnen Putzers und die Übergänge an den Gerüstlagen.

Viele Grüße
 
Gerade

bei einem recht alten Haus gefällt mir persönlich ein freihändig aufgetragener Putz viel besser als ein perfekt gleichmäßiger, war das Original auch nicht. Was mit einem modernen Putz von Profis standardmäßig aufgetragen meiner Meinung nach herauskommt, ist ein Haus dem man nicht mehr ansieht, ob es vor 200 Jahren aus Bruchsteinen Stück für Stück aufgemauert wurde, oder schnell-schnell aus Kalksandsteinen oder Hohlziegeln auf optische Perfektion hingeklatscht und mit Styropor plus Kunstharz-Dünnschichtputz verkleistert wurde, kurz, ein gesichtsloses Etwas. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung und über Geschmack kann man nicht streiten.

Unser Haus erhält jedenfalls sicher einen händisch aufgetragenen, baustellengemischten Außenputz.
 
Erfahrungen mit "meiner" Mischung

Hallo,

Ich habe bereits 2 Räume fertig verputzt und möchte nun hier meine Erfahrung kundtun:

Gemischt habe ich folgendermaßen:

4 RT Sand
1 RT Sumpfkalk
ca. 1/5 RT NHL5

Diese Rezeptur habe ich für alle Putzlagen angewendet.
Die Bruchsteinwände habe ich zuerst vollflächig vorgespritzt (Sand 0-6mm!).
Für den Unterputz habe ich in einem Raum ebenfalls mit 0-6mm gearbeitet, im anderen Raum gar 0-10mm! verwendet.
Der 0-10mm Sand war sogar leichter zu verarbeiten, dieser hatte einen etwas höheren Feinanteil.
Die grobe Körnung ermöglicht es, dickere Putzlagen auf einmal aufzubringen.

Nach ca.4 Wochen abtrocknen lassen (es entstanden einige Risse), wurde der Feinputz aufgebracht.
Rezeptur wie oben beschrieben, als Sand habe ich 0-1mm Dolomitsand verwendet.
Den Feinputz habe ich einen Tag abtrocknen lassen, dann mit einem trocken Tuch abgerieben um glatte Wände zu erhalten.

Anschließend wurde der Grundanstrich mit Kalkfarbe aufgebracht.
Auf 10l Sumpfkalk habe ich 1/8l Leinöl zugegeben und mit Wasser verdünnt (1:3).

Nach ca. 2 Monaten kam es an einigen wenigen kleinen Stellen zu Ausblühungen, vermutlich Salz. Da diese nicht mehr geworden sind kann ich gut damit leben. Der Putz ist jetzt ca. 6 Monate alt.
Risse habe ich keine!

Den Unterputz habe ich selbst geworfen, den Feinputz hat mir ein Maurer aufgetragen.

Gruß,

Principe
 
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