Mischtechniken und Ausgangsmaterial
Um auf den Ausgangspunkt der eigentlichen Anfrage wieder zurückzukehren, möchte ich hier abschließend noch ein paar kleine Bemerkungen nachsetzen.
Ein wesentlicher Vorteil für eine gute Lehmputzqualität und dessen Festigkeitsverhalten auf den verschiedensten putzfähigen Untergründen, ist wirklich der Ausgangsstoff "Lehm" und dessen Mischungsverhältnis mit den verschiedensten Brechsanden und anderweitigen Zuschlagstoffen (Strohhäcksel, Hanffasern, Sägemehl etc.).
Die Mischtechnik ist ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, was die spätere Festigkeit des Materials auf dem Untergrund (Haftung!) und die daraus folgende Oberflächenfestigkeit betrifft.
Mischtechniken mit vorgeschaltetem Naßmischverfahren sind stets favorisiert, da das Tonmineral (lehmgrundstoff) wesentlich mehr Wasser in sich aufnehmen kann (Quellen), als beim sogenannten Durchlaufmischverfahren.
Dieser oben abgegebene Gesprächs-Hick-Hack ist für den Fragesteller hier eigentlich eher schädlich, als dienlich. Im wesentlichen möchte ich nochmals auf die Grundbestandteilsituation der jeweiligen Lehmputze, Mischtechniken und auch die Ver- und Bearbeitung des Materials durch langjährige eigene Anwendungserfahrungen hinweisen.
Damit erklärt es sich nun, daß der Lehmanteil, der Sieblienienanteil und auch die Mischtechnik bei Bayosanmetrial nicht optimal auf einander abgestimmt sind, sondern scheinbar nur für die bestehenden Trockenputzmischtechnik entwickelt wurde.
Die Problematik hinsichtlich Anmachwassermenge zu Mischdauer und Fördertechnik läßt bei dicklagigen Lehmputztechniken wirklich komplett zu wünschen übrig.
Hier noch kurz etwas für unsere "Chemiekenner" im Lehmbausektor.
Quelle: WIKIPEDIA:
Illit ist die Bezeichnung für eine Serie von Tonmineralen. Es sind dreischichtige Schichtsilikate, bestehend aus einer Aluminium (Al)-Oktaeder-Schicht und zwei umgebende Silikat (Si)-Tetraederschichten. Sie sind den Glimmern strukturell sehr ähnlich und entstehen auch aus diesen, sowie anderen Silikaten (Feldspat, Foide und anderen).
Die allgemeine Summenformel lautet: K0,65 Al2,0 Al0,65 Si3,35 O10(OH)2.
Bei den Montmorilloniten (Al2[(OH)2/Si4O10]•nH2O) handelt es sich um sog. Schichtsilikate, die eine Dreischicht-Struktur besitzen und zu den Tonmineralien gehören. Die Dreischicht-Struktur besteht aus zwei Tetraeder-Schichten, die über die Kationen einer Oktaeder-Zwischenschicht elektrostatisch vernetzt sind. Die Schichten sind nicht starr miteinander verbunden, sondern können durch reversible Einlagerung von Wasser und anderen Substanzen aufquellen.
Montmorillonite (umgangssprachlich:3-blättrige Tone)werden größtenteils und hauptsächlich als Hauptbestandteil von guten und hochwertigen Lehmbaustoffen eingesetzt.
Lößlehme bedürfen auch einer sehr guten handwerklichen Geschicklichkeit, sonst erreicht man auch keine guten Ergebnisse.
In unserer Region ist auch ein Hersteller, welcher Lößlehmprodukte herstellt, doch diese sind sehr schlecht pumpfähig und auch in der Standfestigkeit und Bewitterung und Oberflächenfestigkeit lassen sie sehr zu wünschen übrig.
Nachfolgendes Foto soll dies mit belegen!!
Grüße Udo