Wie erkenne ich, welchen Putz ich habe?

Diskutiere Wie erkenne ich, welchen Putz ich habe? im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo, in unserem Haus, Bj. 1912 sind wir am renovieren. Da die Wände sehr in Mitleidenschaft gezogen sind, möchten wir diese dünn überputzen...
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wolli

Guest
Hallo, in unserem Haus, Bj. 1912 sind wir am renovieren.
Da die Wände sehr in Mitleidenschaft gezogen sind, möchten wir diese dünn überputzen lassen. Am liebsten mit Kalkputz, da darauf eine Sumpfkalkfarbe kommen soll.
Wie erkenne ich denn was darunter für ein Putz ist? Wir sind uns ziemlich sicher, dass es kein reiner Gipsputz ist.
2. Im Laufe der Jahre wurden diverse Schlitze und unebenheiten mit Gips gespachtelt. Muß ich dort vor dem Verputzen eine Vorbehandlung machen, kann ich darauf Kalk putzen? 3. Was nimmt man am besten zum Glätten für einen Kalkputz?

Vielen Dank.
 
Guten Tag,
falls Sie in der Bestimmung der Putzmaterialien nicht sicher sind, Sie auch niemanden kennen, der eine eindeutige Einordnung vornehmen kann, können Sie den Putz auch durch ein Labor bestimmen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies
 
Bestimmung durch Labor

Hallo,
danke für Ihren Hinweis. Eine Frage ist mir dabei gerade gekommen. Spielt es eine große Rolle welcher Putz das ist? Zumindest in einem Raum soll ein Bad eingerichtet werden. Oder kann ich mit Kalk auf alles Putzen?

Danke.
 
Wie erkenne ich Putz

Kalkputz können Sie grundsätzlich auf jeden Putz (Kalk, Zement, Gips, Lehm) aufbringen, nicht das Material ist ausschlaggebend, sondern Festigkeit, Feuchtegehalt und Struktur des Untergrundes.
Aus Ihren Fragen kann ich entnehmen, das Sie nicht putzen können.
Sie sollten vorher in einem Lehrgang oder bei einem Putzer wenigstens die gröbste Grundlagen erlernen, ehe Sie nach der Versuch/Irrtum Methode zu arbeiten beginnen.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Guten Tag,
kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
Hat der Putz jedoch bestimmte bauphysikalische Eigenschaften zu erfüllen, ist zu prüfen, ob sie den alten Putz nicht doch besser abnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies
 
Ich habe im selben Forum die ähnliche Frage gestellt, geht Kalk auf Gipsputz ? (s.u.) - inzwischen habe ich Bücher studiert, verschiedene Fachquellen angeschrieben und bei allem was ich selbst an der Kunstakademie in bezug auf Wandmalerei und Untergründe gelernt habe, festgestellt: es gibt unterschiedliche Auffassungen! Z.B. schrieb mir die Fa. Kremer-Pigmente (Dipl.Chem.) auf die Frage, was passiert an der Stelle, an der Kalk auf Gips trifft..."Kalkputz auf Gips ist nicht zu empfehlen, da Gips zu Ausblühungen neigt"...denke, in der Praxis ist es trotzdem möglich: an einer Wand in meiner Küche hab ich einen feinen Putz aus Quarzsand und Sumpfkalk auf Gipsputz probiert und dann noch schön gekalkt..einfach mit dem Beil in den Untergrund (sofern tragfähig) reinhacken (zum verzahnen mit dem neuen Auftrag)gut annässen! immer wieder besprühen mit Wassersprüher, der Kalk braucht Wasser zum Carbonisieren!! Dann kreidet es auch (meist) nicht ab, nochmal mit Kalkmilch wenn man möchte in den nassen Putz (Fresko)...und es sieht bis jetzt gut aus......man kann aber auch den Untergrund sperren (nach einem Buch über Kalk "Kalk auf Gips geht nur, wenn man Gips sperrt..), Schellak oder einen Acryl-Tiefgrund...jedenfalls braucht man meiner Meinung nach keinen Kurs übers Verputzen machen, das ist halt eine anstrengende Tätigkeit, aber auch zu bewältigen...(etwas Gefühl für die Fläche und das Material vorausgesetzt, man braucht halt dreimal so lang, wie der, der es jeden Tag macht)-
 
@achim

Hallo,
schon mal vielen Dank für die Antwort. Eine Frage hätte ich noch, wenn Du künstlerich in deinem Haus tätig bist. Welche Farben verwendest Du für den Anstrich. Wir möchten unser Bad in kräftigen dunklen Farben streichen. Evt. ein dunkles Grün oder braun. Jetzt habe ich mal nach Sumpfkalkfarben bei Kreidezeit geschaut, aber dort kann man nur zu 10% Pigmente zumischen. Hast Du einen Tip für uns?

Vielen Dank
 
Also, zuerst: speziell die Sumpfkalkfarben von Kreidezeit kenn ich nicht, kann ich also in ihrer Wirkung nicht einschätzen..., ob etwas kräftig, satt, dunkel wirkt, hängt aber auch vom jeweiligen Pigment ab (und vom Auftrag, Verdünnungsgrad, etc...meist wird ja eher eine helle, lasierende Wirkung angestrebt...)...wenn man selbst Pigment zum Kalk gibt, dann muss das Pigment alkalibeständig (kalkecht) sein...für Grün ist z.B. gut: Chromoxidgrün (stumpf) oder Chromoxidhydratgrün (feurig)...hohes Färbevermögen! Da müsste bei der angegebenen Prozentzahl ein Knallgrün rauskommen...oder zweimal, dreimal drübergehen, für Braun evtl. Gebr. Siena...würde unbedingt an einer Stelle oder auf einer kleinen Probeplatte einen Probeanstrich durchführen (Sättigung, abkreiden, etc.)...dran ist´s schnell, abbürsten und waschen ist blöde!! Sumpfkalkfarben, das ist traditionell gesprochen Kalkseccomalerei, d.h. Kalkmilch als Bindemittel auf trockenem Putz, das ist schwieriger als im nassen Putz (Fresko)...kann mir vorstellen, dass bei den Fertigkalkfarben noch organische Zusätze dabei sind (?), damit es auch zuverlässig hebt. Ich meinerseits setze dem Kalk manchmal Kasein (Quark) zu, dann ist es ein Kalkkaseinfarbe...
viel Glück!
P.S.: warum nicht eine Freskomalerei integrieren ?
 
Thema: Wie erkenne ich, welchen Putz ich habe?

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