Reinen Kalkputz erkennen

Diskutiere Reinen Kalkputz erkennen im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo, ich habe meinen Bauhandwersbetrieb beauftragt, die Wände mit Kalkputz zu verputzen (innen). Er wollte Marmorit verwenden. Nun ist der...
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Alexander Reiprich

Beiträge
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Hallo,
ich habe meinen Bauhandwersbetrieb beauftragt, die Wände mit Kalkputz zu verputzen (innen). Er wollte Marmorit verwenden.
Nun ist der größte Teil verputzt und mir kommen die Wände sehr zementig grau vor (sind noch nicht trocken).
Gibt es eine Möglichkeit, Kalkputz von Kalk-Zement-Putz zu unterscheiden? Wie gesagt, die Farbe ist zementgrau und der Putz ist relativ hart, anders in der Konsistenz als der alte Putz. Leider war ich nicht auf der Baustelle beim verputzen. Dr Handwerker hat mir noch nicht geantwortet.
Hat jemand Tipps, wie man selbst testen kann?
Viele Grüße
Alexander
 
Putz erkennen

Wenn er weiter getrocknet ist einen Ritz mit dem Schlüssel machen, sollte weiß sein und nicht grau.
Sofort: Nach Sackresten gucken.

Grüße
 
Sackreste sind picobello weg

...das dumme ist, dass ich nicht einen einzigen Sackrest Kalkmörtel auf der Baustelle finden kann, wohl jedoch jede Menge unterschiedlichster Sockel- und Haftmörtel (was OK ist, da in Feuchträumen anderer Putz vereinbart war).
Danke für die Antwort!
Viele Grüße
Alexander
 
Kalk oder nicht Kalk

Eine abgelegene Stelle mit Wasser abwaschen und das Wasser auffangen. Danach pH-Wert bestimmen, muß alkalisch sein.
 
Hallo Herr Reiprich

Sie haben als Kunde das recht zu wissen ,welche Putze verarbeitet wurden.Sie solten sich die Lieferscheine zeigen lassen und die Technischen Datenblätter ebenfalls.Schließlich haben Sie die Ware auch bezahlt ,jeder gute Hersteller hat auch einen Außendienst der bei Bedarf auf die Baustelle vorbei schaut.Sie können nur hoffen das Sie einen guten Putze hatten.Sie können ebenfalls eine Putzprobe in ein Labor schicken ,ich weiß aber nicht ob es die Sache wert ist.Ich würde mir Gedanken machen wie die Oberfläche weiter behandelt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Torsten Selle
 
Kalkputz

Was Kalkputz ist oder nicht, ist auch eine Definitionsfrage.
Das geht vom Luftkalk bis zum hochhydraulischen kalk, der als Bindemittel eingesetzt wird.
Im Auftrag sollte man deshalb immer mit exakten Vorgaben und Formulierungen arbeiten, so z.B. die Vorgabe der Art des Putzes nach DIN 18550.
Außerdem ist beim Putz in erster Linie die Festigkeit ausschlaggebend und nicht das verwendete Bindemittel.

Viele Grüße
 
zementigWolfgangWelches_I186_2009324131429.JPGMarmorit?

Wenn dies bereits bekannt war, dann wird es sicherlich auch dieses geworden bzw. gewesen sein!
Hier wäre jetzt nur die präzisere Frage: Welches Produkt von denen nun genau zum Einsatz kam.

Trotzdem gebe ich Ihnen recht, dass diese Sackwaren sehr zementig aussehen und auch weitere Stoffe enthalten, die eigentlich nichts in Putzen zu suchen haben.
Reine Kalkputze gibt es zwar auch bereits in Säcken oder Containern (Gräfig, Limestone, Hessler, Falkenlöwe etc.).

Und hier können Sie sich weitere Unterstützung einfordern bzw. im Gespräch holen, um Ihren Fragen eine fachliche Antwort zu geben.

Wolfgang Kenter
Restaurierungswerkstatt für
historische Putze und Stuck

Am Weihergraben 21
D-74363 Frauenzimmern
Tel. 07135/16076
Fax. 07135/16072

Grüße Udo Mühle
 
Rotkalkrosafarbig_I3922_200932420156.jpgWelches Material ?

Lassen Sie sich das verwendete Material anhand von Lieferscheinen nachweisen - sonst kann man ja alles behaupten, und genaue Nachweise zum Bindemittel gibts nur im Labor, da auch "reine" Kalkputze unter Umständen recht hart werden können (z.B. mit hydraulischen Anteilen oder Silikaten auch "rein" ohne Zement)

Ich kenne von Marmorit eigentlich nur die Rotkalk-Serie , die hat ausser Kalk u.a. noch hydraulische Anteile (Ziegelmehl und Kaolin). Etwas härter als reine Luftkalkmörtel, trotzdem meist noch nicht zu hart für historische Mauern. Die Farbe des Unterputzes ist allerdings eher leicht rosa/rötlich.

Beste Grüße aus der Pfalz
 
es ist noch anders gekommen als gedacht...

Hallo,
jetzt hat mir der Handwerker gesagt, er habe ein Produkt von Sakret verwendet. Das hatte er natürlich nicht mit mir abgesprochen...
Ich gehöre ja nicht der ganz puristischen Fraktion bzgl. Kalkputzen an, aber mir schein alleine schon ein Unterschied zwischen Marmorit Rotkalk und den möglichen Sakret-Produkten zu bestehen. Wichtig für moch ist ein möglichst diffusions-offener Wandaufbau.
Hat jemand eine Ahnung, was man bei einer solchen Abweichung von, leider nur mündlichen, Absprachen machen kann? Die Rechnung hat er mir flugs schon gestellt und da steht Kalkputz drin...
Viele Grüße
Alexander
 
Putz erkennen

Mit dem Hersteller können Sie gar nichts anfangen.
Lassen Sie sich die Sorte bzw. die Art des Produktes nennen, und schauen Sie ins Produktdatenblatt.

Viele Grüße
 
Sakret-Produkt / Wasserdampfdiffusion

Sie sollten noch mal nach dem genauen Produkt fragen, aber eigentlich kommt bei der Firma nur der "KIP" in Frage. Das ist natürlich wie zu erwarten ein Kalkzementputz, (sogar im Datenblatt deklariert: "Baukalk - DIN EN 459-2,
Weißzement - DIN EN 197-1").

Übrigens:
Ein diffusionsoffener Wandaufbau wird in seinen Wirkungen immer noch maßlos überschätzt. Über Dampfdiffusion werden derart geringe Mengen an Wasser durch die Wand transportiert, dass es total vernachlässigbar wird.

Ich komme gerade von einem Seminar zum Thema Wärme- und Tauwasserschutz. Wenn in einem Schlafzimmer zwei Personen nächtigen, werden pro Stunde ca. 50g Wasser abgegeben. Selbst bei einem völlig diffusionsoffenen Aufbau (z.B nur Ziegelwand ohne Putz) werden bei 10 m² Aussenwand nur max. 5g pro Stunde diffundieren.

Wesentlich effektiver ist da die Sorptionsfähigkeit der Bauteiloberflächen: Selbst ein fast ultradichter Ölfarbanstrich (!) nimmt ca. 3 g Wasser pro m² auf, das ist schon sechsmal so viel wie die Diffusion bewirken würde. Und wenn man dann einen Kalkanstrich oder Lehmschlämme/Lehmfarbe als Finish nimmt, selbst bei schnöder Papiertapete, kommt man auf Werte von 30-50g/m² in 8 Stunden - und das nicht nur an der Aussenwand, sondern an allen Wandoberflächen. Hierbei sind eigentlich die ersten 1-2 mm die entscheidenden. Das so eingelagerte Wasser trocknet bei entsprechender Lüftung auch schnell wieder nach innen ab. So bildet die Wandoberfläche einen Feuchtigkeitspuffer, der das Raumklima bei Spitzenbelastungen trockener hält.

Nachdenkliche Grüße
 
Sorry!

Nach Ihren eigenen Angaben zu bewerten, kann man hier vielleicht festhalten, dass Ihr Handwerker sicherlich clever gehandelt hat.
Was wurde genau bei der Begehung und der anschließenden Angebotserarbeitung definiert.
Kam es dann zu einer Angebotsprüfung durch Sie, wo Sie die einzelnen Punkte darin (Produkte, Zusatzleistungen, Eventualpositionen usw.) genau noch einmal geprüft und kontrolliert haben?
Und haben Sie dann einen ordentlichen schriftlichen Auftrag erteilt?
Ist Ihr gewählter Fachbetrieb in der HWK?
Wurde die Rechnung von Ihnen geprüft und bereits bezahlt?
Und ob es nun Sakret, Maxit oder Bayosan ist, dass ist in der Sache selbst eher unerheblich.
Leider lassen viele Aufschriften auf den Verpackungseinheiten etwas anderes erscheinen, wie man sich selber vielleicht vorstellt.
Also sollte bereits bei der Beratung eine gute Fachlichkeit hervortreten.
Und eben nicht nach dem Motto: Das machen wir schon immer so und auch schon lange!!

Freundlicher Gruß,
Udo

http://www.sakret.de/products.php
 
Danke!

An dieser Stelle vielen Dank für die vielen wertvollen Rückmeldungen.
Also, meine Blödheit, auf die von dem FH-studierten Fachhandwerksbetrieb so betonte Vertrauensbasis zu vertrauen. Leider. Es geht tatsächlich nichts ohne detaillierte schriftliche Beauftragung. Learning by loosing eben.
Interessant und etwas beruhigend finde ich die Rückmeldung zu der größeren Bedeutung der Gestaltung der unmittelbaren Wandoberfläche für den Feuchtigkeitshaushalt. Hier werde ich nun lieber selbst Hand anlegen und ein reines Kalkprodukt auftragen. Spachteln muss ich sowieso an einigen Stellen noch. Gibt es Tipps für empfehlenswerte, einigermaßen bezahlbare und für den fortgeschrittenen Laien selbst verarbeitbaren Produkten?
Viele Grüße
Alexander
 
LehmfeinputzConluto_I186_200872691421.JPGEs geht auch Lehmfeinputz...

...denn der ist für einen handwerklich eher etwas "ungeübten" Selbermacher einfacher und auch stressfreier zu verarbeiten.
Wird nicht gleich so schnell fest, wie der Kalk und ist auch in einer etwas schon abtrocknenden Phase noch bearbeitbar.

Handwerklich unterstützender Gruß,
Udo Mühle
 
Lehmfeinputze

Hallo,

meine Frau möchte gerne eine möglichst glatte und weisse Oberfläche erzielen. Ist das mit Lehmfeinputz möglich?
Viele Grüße
Alexander
 
@ Alexander Reiprich

Ist möglich!
Und warum die sterilen "Weißvorstellungen"?
Weiß und schwarz sind eigentlich keine "richtigen" Farben, sondern eher "Zustände".

Leichte und sensible Farbnuancen wären bei Ihrer Frau sicherlich angebracht, doch diese sollte man an der entsprechenden Wand einmal als Probeachse anlegen. Damit man auch einmal ein Gefühl für Farbe bekommt.

Unsere Kunden bekommen wir alle vom Weißanspruch weg, weil wir sie komplett beraten und dann auch betreuen.

Grüße und guten "Umdenken",
Udo Mühle
 
Danke!

Hallo,
Danke noch einmal für die Zuschriften. Meine Frau mag aber nun einmal den Weißzustand haben, wie wohl ein Maler auch eine weisse Leinwand haben möchte :) Farbe bringen dann accessoires hinein. Wohl gehen aber off-white Nuancen anstatt Titandioxid.
Viele Grüße
Alexander
 
Thema: Reinen Kalkputz erkennen

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