Kein Keller ? ...
Dann brauchen Sie auch keine Drainage. Oder gibt es ein Geschoss in Hanglage, daß auf 1-3 Seiten mit Erdreich angeschüttet ist?
Feuchte Innenecken sind eher auf geometrische Wärmebrücken zurückzuführen = Aussenecken, die besonders viel Wärme abführen, da die Wand einen hohen Wärmedurchgangswert = niedrigen Wärmeddämmwert aufweist. Hier wird der Taupunkt unterschritten und Raumluftfeuchte kondensiert an dieser besonders kühen Stelle. Hier hilft nur ein Dämmkonzept (Außendämmung oder ggf.Innendämmung)
Außerdem spielt eine hohe Luftfeuchtigkeit eventuelle eine Rolle und ein nicht angemessenes Lüftungsverhalten.
Die hohe Luftfeuchbtigkeit kann u.a. aus einer nicht abgesperrten Fussbodenkonstruktion herrühren. Hier steigt verstärkt Bodenfeuchte auf und verdunstet im Raum.
Bei einem feuchten Holzfussboden sollten sie die Konstruktion partiell öffnen, den Aufbau feststellen und bei einer Balkenlage über Erdreich die gesamte Konstruktion gegen eine Betonbodenplatte mit unterseitiger Dämmung und oberseitiger Bauwerksabdichtung austauschen. Dann können Sie ggf.einen neuen Dielenboden verlegen.
Ein weiterer Problempunkt wird die nicht vorhandene Horizontalsperre im Mauerwerk sein, die zu einem Feuchteeintrag im Sockelbereich/aufsteigenden Mauerwerk führt und auch die Fussbodenkonstruktion durchfeuchten kann.
Oder, zusätzlich, ein schadhafter oder fehlender Sockelbereich/Sockelputz, so daß über eine Spritzwasserbelastung in diesem Bereich Wasser eindringt.
Die Gefahrenpunkte sind zahlreich und die Feuchteproblematik ist generell komplex. Bevor Sie teure Maßnahmen aus dem Bauch heraus in Eigenregie veranlassen, rate ich IHnen zu einer Bestandsaufnahme mit Schadensanalyse durch einen Bausachverständigen/Architekten/Bauingenieur.
Mit guter Vorplanung und einer wirklich zutreffenden Schadensanalyse können SIe nachhaltig sanieren. Schnelle und "billige" Lösungen, die die Problematik verharmlosen oder kaschieren (Stichwort "Sperrputze" / "chemische Feuchtesperren/"Mauerwerksinjektionen" etc), erweisen sich nach kurzer Zeit als teure Zweit-Sanierungsfälle.