Der Eintrag hier ist zwar schon etwas älter, aber vielleicht liest ja doch noch mal jemand nach.
Wie in allen Bereichen gibt es hier auch verschiedene Fraktionen.
Die Behandlung von Beuten insbesondere mit Bläueschutz halte ich für absolut überflüssig und zudem für nicht ganz ungefährlich. Denkt daran, daß erstens die Bienen sehr sensibel sind und nicht minder wichtig: Das mit Honig ein Lebensmittel produziert wird! Rückstände im Honig sind absolut inakzeptabel! Auch sonstige Holzschutzmittel, die das Bienenvolk nicht selbst herstellt sind meiner Meinung nach unangebracht.
Maximal käme von außen eine Behandlung mit rohem Leinöl in Betracht, aber warum soweit abschweifen? Wenn man unbedingt behandeln möchte, wird eine Bienenwachslasur genau so ihren Zweck erfüllen und ja zudem auch noch "frei Stock" geliefert.
Der langjährige Betrieb von unbehandelten Holzbeuten in zahlreichen Imkereien unseres Vereines spricht für sich. Witterungsbedingt ergrauen die Kisten natürlich mit der Zeit (Patina), aber bei den alten Hasen sind sie oft unbehandelt seit mehreren Jahrzehnten im Einsatz, ohne dabei sonderlich gelitten zu haben. Will sagen, sie sind nach wie vor einsatzbereit und das Holz kommt gut ohne Pinsel zurecht. Vorausgesetzt natürlich der konstruktive Holzschutz ist gegeben, also vor allem großer Hut und trockene Füße (im Prinzip wie bei Lehm ;-) ) Ferner sollten vor allem neue Kisten unbehandelt bleiben oder, wenn eine Behandlung vom Imker erwünscht ist, von außen und innen vorgenommen werden. Behandelt man nur von außen, wird es an der Kiste Spannungen geben, weil sich der Innenraum auffeuchtet, während die Außenseite trocken bleibt. Eine Folge ist das häufige Reißen der Magazine. Ein weiterer Grund sich die Behandlung zu sparen: Die Bienen erledigen auch das, zumindest im Innenraum, mit der Zeit selber. Sie kleiden diesen nämlich mit einem feinen Propolisfilm aus. Dies allerdings nicht aus Gründen des Holzschutzes, sondern um sich selbst zu schützen. Der Holzschutz ist dabei quasi Begleiterscheinung des Propolisfilmes.
Das Dämmen von Bienenkisten sowie einen vermeintlichen Dämmwert irgendwelcher Hölzer, halte ich in diesem Bereich für uninteressant. Bruder Adam sowie Raymond Zimmer und Andere haben in Versuchen nachgewiesen, daß ein gutes Bienenvolk ohne "Dämmung" klar kommt, ja sogar klar kommen muß. Es wurde nachgewiesen, daß die Leistungsfähigkeit von im Winter "dick eingepackten" Völkern im Vergleich zu, ich sage jetzt mal "ungedämmten" Völkern sehr zu wünschen übrig ließ. Für die Tiere war es zwar den Winter über kuschelig warm, aber das verursachte zum Einen Futterprobleme und zum Anderen war der üblicherweise im Frühjahr eintretende, starke, Entwicklungsschub dahin. Die Folge ist ein für den Imker eher ärgerlicher Rückgang der Honigernte und vor Allem ist hier immer die Gefahr groß, daß man "Schwächlinge" durchbringt, die aus eigener Kraft nicht mehr durch den Winter gekommen wären. Dies wiederum erhöht das Krankheitsrisiko am Stand usw. usw. - Empfehlung: Seht zu, daß starke und vor Allem gut gegen die Varroamilbe behandelte Völker in den Winter gebracht werden.
Wahrscheinlich gibt es hier aber genau so viele Meinungen und Philosophien wie Imker.
Mit summenden Grüßen
Achim Hecke