Poron dämmen?

anonymus · 23.04.2003

:-( wir sind kurz davor, unseren Anbau, wo das Bad reinsoll, an unser Fachwerkhaus bauen zu lassen. Eigentlich wollten wir ihn mit Poron mauern lassen. Wir bestehen darauf, innen einen Lehmputz zu verwenden und an den Wänden keine Fliesen zu verlegen. Soweit so gut. Zuerst wurde uns gesagt, wir sollten Poron nehmen, die Wand wäre dann 38,5 cm dick, wir bräuchten dann nicht zusätzlich dämmen sondern könnten sofort einen Lehmputz auf diese Wand machen. Nun sagte uns ein anderer, Man müsse auf jeden Fall noch dämmen (und zwar am besten mit Gipskartonplatten) und den Lehmputz sollten wir weglassen, da sonst alle Feuchtigkeit ins Mauerwerk zieht. Was stimmt denn nun eigentlich? Denn Gipskartonplatten will ich auf keinen Fall im Bad haben. Grüße Annette

Harald Stöhr · 23.04.2003

Dämmung von Poroton

Hallo Annette,
also als erstes, die Steine heißen Poroton (ist eine Marke), oder Hochlochziegel. Ich glaube eine Wandstärke von 36 cm erfüllt auch ohne Dämmung den Wärmedämmwert. Also brauchst Du außen keine Dämmung. Gipskartonplatten brauchst Du dann auch nicht, Du kannst den Lehmputz direkt auf die Hochlochziegel putzen. Bloß, was macht Ihr im Spritzwasserbereich von Dusche, Wanne und Waschbecken ohne Fliesen, denn auf Lehmputz sollte nicht gefliest werden? Über Feuchtigkeit im Mauerwerk solltet Ihr euch dann auch keine Sorgen mehr machen, denn es komm bestimmt nicht zum Feuchtigkeitsstau, bitte auf regelmäßige Belüftung achten !!!
ich hoffe Dir erst mal gedient zu haben, frohes Schaffen und viel Spaß aus dem Mansfelder Land Harald Stöhr

anonymus · 23.04.2003

Danke

ja, stimmt, die heißen Poroton

. Wir fließen nur hinter der Dusche, am Waschtisch und im Bereich des WCs. Wir haben eine freistehende Badewanne *freu*. Aber ansonsten bleiben die Wände fliesenfrei. Grüße Annette

Peter Garkisch (Architekt Dipl.-Ing.) · 24.04.2003

poroton

auf Lehmputz ist auch fliesen möglich, wenn es denn zu teuer wird, ist selbst in einem Duschbereich ein Lehmputz möglich...
Übrigens hängt die Dämmwirkung des Steins nicht nur von der Dicke, sondern auch von der Art (Typenbezeichnung T 14, T 12, T 9) ab.

Markus Körber · 24.04.2003

Poroton

Hallo,

also ich werf auch mal was ein. War letztens in einem Fachwerkhaus um mir die Fenster anzuschauen und hab da an der Dusche was ganz ausgefallenes entdeckt. Der Spritzwasserbereich wurde dort mit hinterlüfteten, eingeölten Holzdielen geschützt. Die Dielen waren so gefertigt, dass sie sich überlappten und ineinandergriffen, so dass kein Wasser an den Lehmputz dahinterkam. Laut dem Hausbesitzer gibt es keine Probleme damit, nur ab und an eben neu ölen. Ist was ausgefallenes und sieht meines Erachtens sehr schön aus. Werde mich mal erkundigen wie genau das gemacht ist, weil mich das auch reizt.

Mfg

Markus

Architekt und Planer · 27.04.2003

porotron

Es gibt einen porosierten Hochlochziegel der Marke Poroton mit der Bezeichning T-10 der einen Lambda-Wert von o,10 W/mK hat. Ich vermute dass die Firma Unipor einen ähnlichen Stein in ihr Programm hat. Mit 36,5 cm und beidseitigem Putz, erfüllt dieser Stein der neue ENEV. Der Lehmputz im Bad hat eine Funktion des Feuchteausgleichs, nur die Spritzbereiche sollten gefliest werden.
Ein Kollege von mir hat in Alt Castilien seine Dusche und der Fussboden seines Bades mit holz vertäfelt (sebstverständlich mit Hinterlüftung).
Prof. Minke hat in seinem Haus in Kassel auch sein Bad vollständig in Lehm ausgeführt.
m.f.g.
J.E.Hamesse

anonymus · 28.04.2003

Poron T 12

Ich hab mal nachgeschlagen, es handelt sich um Poron T12 (und was heißt das jetzt für mich? Gut oder schlecht?).

Grüße Annette

Architekt und Planer · 28.04.2003

poroton

Ich habe nochmals nachgeschaut. Es handelt sich um Poroton T-10 mit der Zuzatzbezeichnung "Thermoplan". Einen Poron T 12 kenne ich (noch) nicht. Aber ich lerne gerne dazu.
Der Lambda Wert von 0,10 W/mK sagt eigentlich alles was man braucht um den U-Wert bei einer Stärke von d=36,5cm + Putz nach ENEV für den Wärmeschutznachweiß zu ermitteln.
Für mich ist das einen guten Wert, vorallem weil es sich um ein homogenes und einschaliges Mauerwerk handelt. Außerdem arbeitet Ton und gebrannter Ton als feuchteregulierend für den Innenraumklima.
m.f.g.
J.E.Hamesse

Peter Garkisch (Architekt Dipl.-Ing.) · 28.04.2003

T 12

...hat den Lambda Wert von 0,12W/(mxK). Das ist die Grundlage der Wärme-und Feuchtschutzberechnung. Der Ziegel allein macht noch kein gut oder schlecht. Wo ist Ihr begleitender Planer, der Ihnen die Konstruktionsvorschlage unterbreitet...?

anonymus · 28.04.2003

der Planer...

Ja, einen Planer haben wir ja, nur, dass ein anderes Bauunternehmen halt was anderes gesagt hat... Ebenso wie bei der Dicke und Dämmung des Bodens. Genau das ist ja unser Problem. Grüße Annette

Peter Garkisch (Architekt Dipl.-Ing.) · 29.04.2003

Vertrauen

ist gut, Kontrolle ist besser. Nur beim Fertigstellen von Bauten in absehbaren Zeiträumen gilt das Gegenteil (gesunder Menschverstand ausgenommen).

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