Kein Titel

Diskutiere Kein Titel im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallihallo, haben fertighaus bj 77 und sanieren gerade. Innen sind wir schon fertig und haben alles was aus möglicherweise schadstoff belasteten...
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tina

Guest
Hallihallo,
haben fertighaus bj 77 und sanieren gerade. Innen sind wir schon fertig und haben alles was aus möglicherweise schadstoff belasteten Spanplatten ist bereits entfernt! Nun stehen nur noch insgesamt 3 Aussenmauern mit den Spanplatten und die Zimmerdecke ist ebenfalls noch aus diesem Material( wegen Statik). Unsere Innensanierung ist eigentlich abgeschlossen und wir haben die Spanplatten bereits mit Fermacell Greenline mit Schafswolle beplankt und wohnen bereits im Haus. Nun sind wir aber am Überlegen ob es Sinn machen würde Lehmleichtbauplatten zusätzlich anzubringen.Ist es trotz der Spanplatten fürs Raumklima sinnvoll und ist es war das die Lehmplatten Schadstoffe unschädlich machen oder absorbieren? Stimmt es daß diese Platten eventuelle Gerüche aus der Spanplatte neutralisieren? Ganz liebe Grüße und dankbar für alle Tipps und Anregungen! LG Tina P.S Die Giebelseite wird noch komplett entfernt und gegen eine Ziegelmauer mit innenseitigem Lehmputz ersetzt. Alles diff.offen. andere Giebelseite ist bereits an ein Ziegelhaus angeschlossen. Es handelt sich dann eigentlich um 2 Seitenwände und die Decke;)
 
Fertighaus

Ich hoffe sie meinen das mit den diffusionsoffenen sanierten Ständerwänden nicht ernst. Ohne Dampfsperre/bremse kann das in solchen Außenwänden zu bösen Überraschungen führen.
Haben Sie denn keine Detailplanung zur Wandsanierung? Sowas sollte in der Baugenehmigung beim Wärmeschutznachweis drinstehen.

viele Grüße
 
Lieber Herr Boettcher,
Unser Wandaubau bei den Ständerwänden wird folgender sein: Von innen nach außen: Lehmleichtbauplatte???,Fermacell Greenline, Dampfbremse,Spanplatte,120 mm Hanf im Gefach,100mm Holzweichfaserplatten, Mineralputz und Silikatfarbe!Was meinen Sie zum Lehm???? Lg Tina
 
Wandaufbau

Das wäre schon mal geklärt, also nicht diffusionsoffen.

Zur Frage mit der inneren Verkleidung:
Fermacell Greenline halte ich für einen Verkaufsgag, nichts weiter.
Eine normale Gipsfaserplatte die mit einem eiweißhaltigen Präparat(ein paar Gramm pro m²) beschichtet wurde.
Die Wirkung liegt im psychologischen Bereich. Dieses eingebildete Gefühl müssen Sie teuer bezahlen.
Eine normale Gipsfaserplatte oder besser eine OSB- Platte tun es auch; es geht hier vor allem um die Scheibenwirkung.

Eine Lehmbauplatte für den Innenausbau ist eine gute Wahl. Bei nichttragenden Innenwänden können Sie die Platte direkt auf die Unterkonstruktion schrauben.
Die Platte zusätzlich auf die OSB/Fermacellplatte zu schrauben halte ich für machbar, aber Geldverschwendung. Die Vorteile der Trockenbauplatte die Sie teuer bezahlen müssen werden von ihnen nicht genutzt. Da die Platten ohnehin nochmal überputzt werden müssen kann man auch über einen Verputz der OSB/Fermacellplatten mit einem bewehrten Lehmputz nachdenken.
Mir würde ein Lehmfeinputz auf OSB/Fermacell reichen.
In Küche, Bad, Flur usw. gehen auch 9,5 mm Gipskarton.
Fühlbare raumklimatische Veränderungen können Sie mit solchen Platten allein nicht erreichen, die 2 cm Lehm mehr oder weniger an der Wand schaffen das nicht. Den gesamten Wandquerschnitt dahinter können Sie zur raumklimatischen Regulierung nicht nutzen, da er weder über nennenswertes Wärmespeicher- und damit Beharrungsvermögen verfügt noch Feuchtespitzen puffern kann.
Zum Schluß noch ein paar Tipps von mir:
Wenn sie Lehm im Innenraum wirksam einsetzen wollen dann bieten sich dafür nichttragende Innenwände an. Die als Adobewände mit Trockenlehmsteinen aufgeführt und mit Lehm verputzt bieten Wärmespeicherkapazität, Feuchtepufferung und (in Grenzen Schadstoffbindung)
Ehe Sie Tausende für fragwürdige Methoden zur Schadstoffbindung ausgeben sollten Sie erst einmal feststellen lassen wie hoch die aktuelle Belastung nach der Sanierung (also bei eingebauter Dampfsperre) denn ist.
Man kann auch vorher etwas gegen flüchtige Schadstoffe tun:
lassen sie das Haus thermisch behandeln oder machen sie es selbst: Heizung im Sommer voll aufdrehen, wenn möglich noch Zusatzheizgeräte mit aufstellen und ein paar Tage die Raumtemperatur bei mehrmaliger Lüftung so hoch wie möglich halten. Damit erhöhen sie die Ausgasungsrate eventuell vorhandener Schadstoffe um ein Vielfaches. Was dabei rausgeht kann später nicht in der Nutzungsphase verdampfen.

Warum habe ich oben Dampfsperre geschrieben:
Die von Ihnen genannte Dampfbremse halte ich für überflüssig und schädlich. So etwas ist entwickelt worden für die Dachdämmung und der dabei verminderten Belüftung der Dämmlage durch die Unterspannbahn. Ihr Wandaufbau ist nach außen hin diffusionsoffen und gut belüftet.
Dann ist eine Dampfbremse eben diffusionsoffen, es können auch Schadstoffe nach innen gelangen, nicht nur Wasserdampf. Das genau wollen Sie ja verhindern.
Zum Schluß was zur Heizung/Lüftung:
Da ihr Haus konstruktionsbedingt über wenig Wärmebeharrungsvermögen und Feuchtepufferung in den Außenwänden verfügt müssen sie das Heizsystem dafür anpassen. Ich empfehle Ihnen ein Niedertemperatursystem zur Wärmeerzeugung und für die Wärmeübertragung eine Fußbodenheizung und/oder eine Wandheizung in den speicherfähigen Innenwänden aus Lehm.
Die Anlage sollte oder besser muß mit einem Abluftwärmetauscher und einer Lüftungsanlage gekoppelt werden. Die Lüftung wirkt in Grenzen als Konvektionsheizung.
Falls eine Fußbodenheizung nicht möglich bzw. vorhanden ist, können sie die Wandheizung mit ein paar Heizkörpern (z.B. im Bad und im SZ) ergänzen.

viele Grüße
 
Hallo herr Böttcher,

leider können wir keine lehmsteine bei nicht tragenden Wänden verwenden da wir keine nicht tragenden Wände mehr im Raum haben. Es handelt sich um ein altes 80 qm großes Fertighaus dem in den 90 ern ein 130 qm großer einstöckiger Ziegelbau angeschlossen wurde.dort befinden sich nun die Schlafräume, das Bad etc. Das ehemalige Fertighaus haben wir zu einem großen Raum umgestaltet der Küche,wohn und esszimmer in einem darstellt.Der Boden ist bis zum Estrich entsorgt und erneuert. Schadstoffproben vom Ständerwerk und der Spanplatte sind beim Umweltinstitut zur Probe. Ein Formaldehydtest von Dräger vorab ergab bestes Ergebnis.Trotzdem: wir haben kleine Kinder und das Haus ist unser. Jetzt müssen wir das Beste tun. Ich danke sehr für Ihre Anregungen und freue mich für neue Denkanstöße! LG Tina
 
Thema: Kein Titel

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