Terrasse
Liebe Lisa,
anscheinend ist dies so ein Thema, das sich zur unendlichen Geschichte ausweitet.
Also hier noch einige Informationen zu Deinen Fragen und zum Beitrag von Mario Albrecht:
1. Ausschachten
Wurzeln, Humus, Pflanzenreste haben unter der Terrasse nichts zu suchen, das meine ich mit ausräumen, also mach es so. Wenn die Tiefe dann noch nicht ausreicht (Platten + Bettung + Frostschutzschicht ergeben mindestens ca.20 cm), weitergraben. Wenn Du in der Tiefe noch im Bereich des Mutterbodens bist, tiefer ausheben, bis Du auf gewachsenen Mineralboden stößt. Die Differenz muß dann natürlich mit Kies aufgefüllt werden.
Das Zeug muß raus, da es bei Wasseraufnahme quillt, bei Austrocknung schrumpft und verrottet.
2. Bindiger Boden
Hat Mario Albrecht schon beschrieben, nicht bindiger Boden wäre Kies oder Sand.
3. Rückenstützen
Damit die Platten am Rand nicht nach außen wandern und absinken, muß der Rand befestigt werden, damit das Bettungsmaterial (Brechsand, Splitt...) nicht abrutscht.
Dazu nimm Rasenkantensteine, die gibt es in den Baumärkten. Das sind 1 m lange, 25 cm hohe und 4 cm dicke Betonplatten, die senkrecht als Einfassung um die Terrasse in Beton verankert werden, damit sie nicht abrutschen.
4. Frostschutzschicht
In diese so entstandene Grube wird als Frostschutzschicht (wenn Du bindigen Boden oder Mutterboden drin läßt, kann es im Winter zu Auffrierungen kommen, das Wasser gefriert, die Platten wölben sich auf) Kies in der genannten Mindestdicke eingefüllt und verdichtet. Die großen Zwischenräume im Kies geben dem Eis genügend Platz, sich auszudehnen.
Dies hat auch den Zweck, im Sommer bei Regen die Platten nicht im dann aufweichenden Mutterboden absinken zu lassen, wie jetzt bei Dir geschehen. Eine Handramme ist für solche kleinen Flächen sehr gut geeignet. Verdichtet wird spiralförmig von außen nach innen in 2 - 3 Übergängen.
Eine Tragschicht, also höherverdichtetes Material wie eine kornabgestufte Schottertragschicht nach Sieblinie, ist nicht erforderlich. Kies ist billiger und leichter zu beschaffen.
3. Bettung
Die Oberfläche des verdichteten Kieses sollte einigermaßen glatt und eben sein und schon das zukünftige Gefälle der Terrasse aufweisen, 2% sind üblich, ich habe Dir zur Sicherheit etwas mehr empfohlen, um Wasser sicher von der Oberfläche weg zu bekommen, so entstehen keine Pfützen, wenn Du beim Verlegen mal eine kleine Senke produzierst.
Auf den Kies legst Du Lehren, das können z.B. Rohre im Durchmesser 3 - 4 cm sein oder gerade Dachlatten o.ä. Diese Lehren baust Du so ein, das mindestens 2 cm, max. 4 cm Bettungsmaterial auf den Kies kommen. Das Bettungsmaterial soll gebrochenes oder kantiges Material der Körnung 2 - 5 mm sein. Dieses Material fällt beim Brechen von Steinen an und wird abgesiebt bzw. wird in Kieswerken durch Waschen und Sieben gewonnen. Warum keinen rundkörnigen Sand: das eckige Material verkrallt sich ineinander und hat so einen bessere Scherfestigkeit.
Wenn Du es nicht erhalten solltest, dann nimm einfach Estrichsand 0/8 mm, für Deine Zwecke ausreichend, billiger und einfacher zu beschaffen.
Dieses Bettungsmaterial wird zwischen die Lehren, die im Abstand von ca. 1m liegen sollten, eingefüllt, was übersteht, wird mit einem Brett abgezogen. Wenn die Bettung schön gleichmäßig und eben eingefüllt ist, die Lehren herausnehmen und die Lücken auffüllen. Dann kannst Du den Plattenbelag (ich bin von Betonplatten ausgeangen)an einem Ende beginnend auf die Bettung legen. Tritt auf die verlegten Platten und stoße sie aneinander. Falls sie zu unterschiedlich sein sollten, vorher sortieren oder mit 5 mm Fuge verlegen (Betonplatten sind mit so geringen Toleranzen gefertigt, das sie knirsch verlegt werden können, es sei denn es ist Uraltmaterial oder irgend ein billiger Schrott).
Natursteinplatten sind entweder gesägt, sauteuer und knirsch zu verlegen oder gebrochen, polygonal und dann ohnehin nur vom Fachmann zu verlegen.
Die Platten werden angeklopft, um die Bettung darunter zu verdichten. Durch die Reibung an den Kanten verzahnen sich die Platten, Last wird so zwischen den Platten übertragen.
Verlegen mit Fuge ist für einen Laien schwieriger, das Fugenbild sieht dementsprechend aus. Die Fugen müssen vor dem Verdichten mit Sand 0/2 durch Einkehren aufgefüllt werden.
Den Kies und den Estrichsand kriegst Du von der nächsten Kiesgrube. beim Bestellen darauf achten, das Du das Material nach Gewicht bestellen mußt. Faustregel: 1 m³ Sand bzw. Kies wiegt ca. 1,4 Tonnen.
An Mario Albrecht:
Es ist schon witzig, von Lisa kriege ich Kritik, weil es so kompliziert ist, das sie es nicht versteht und Du ergießt Deine Straßenbaufachkenntnisse über uns.
Was in der RSTO, den ZTVT und den FGSV steht, ist hier nicht das Thema, das wird Lisa bestimmt nicht weiterhelfen.
Zur Erinnerung: Sie will eine Terrasse in Eigenleistung bauen und keine Verkehrsfläche der Bauklasse 6! Sicher werden Ihr dabei einige Freunde helfen, ob darunter Tiefbauer sind, bezweifle ich.
Jemandem eine Rüttelplatte zu empfehlen, der solche Fragen stellt, ist nicht so gut. Mit dem Ding kann man als Laie eine Menge wieder kaputt machen.
Viele Grüße
Georg