@ Ralf:
Jetzt werde ich auch hellhörig, vielleicht kannst Du ja auch mir helfen.
Bei unserem Anbau ans Haupthaus (zwar auch alt, aber nicht "historisch", kein Fachwerk, sondern gemauert, war usprünglich angedacht, an einigen Wänden innen Vorsatzschalen nach Stampflehmprinzip zu errichten, nicht tragend, nicht unbedingt dämmend, eher nur für Masse, Raumluft und Optik.
Dazu hieß es bei anderen Anfragen ähnlicher Natur aber von Seiten der Forumsexperten stets lapidar "geht nicht!". Echte Stampflehmwände seien nur solitär, aber nicht an bestehende Wände möglich, erfordern außerdem eine mönströse Wandstärke und sind natürlich nur von professionellen Fachleuten nach genauen Vorgaben des Dachverbandes Lehmbau zu errichten. Das soll jetzt nicht böse klingen, bringt aber den fragenden Laien vorerst nicht wirklich weiter.
An fertige Platten hatte ich natürlich nicht gedacht, wohl aber an ein Stampfen vor Ort in einer (stabilen!) Verschalung und einer Stärke von ca. 10-12 cm. Natürlich würde eine Armierung den Lehmvorbau mit der ursprünglichen Wand verbinden und vorm evtl. Umstürzen sichern. Die Schichten sollten in großen zeitlichen Abständen aufgebracht werden, um ein trocknungsschwundbedingtes Absacken der ganzen Wand zu verhindern. Da das Dach sowieso komplett neu muss, wäre auch ein Stampfen der allerobersten Reihen kein Problem.
Grundsätzlich erwägte ich natürlich auch die Einbringung einer Dämmschicht zwischen bestehender Wand und Lehmschale (Schilf oder HWF-Platte), und ggf. die Kombination mit einer Wandheizung. Klar hat man dann wieder die Taupunkt-Bedenkenträger und Fachmann-Rufer gegen sich. Aber ich will das Verfahren ja auch nicht verkaufen. Bevor es finale Wände werden, würde ich sowieso erst mal ein paar Testobjekte errichten um Erfahrungen, auch mit Konsistenz und Zusammensstzung des Lehms zu sammeln. Einerseits war es früher eine Arme-Leute-Bautechnik in Notzeiten, anderseits soll es heute nur noch von erfahrenen Profis angewandt werden - hmmm… (?)
Mir scheint diese Methode nach wie vor nicht komplett abwegig zu sein, von daher würde ich Erfahrungsberichte oder Hinweise, z.B. auf Seminare oder weiterführende Literatur begrüßen.
Danke und sonnenklarklirrkalte Grüße
Christian