Hof pflastern
Mag sein, das Euch so ein Pflaster gefällt, für den geplanten Zweck als Stellfläche für PKW würde ich es nicht einsetzen.
Wo früher so ein Pflaster eingebaut wurde, war es nicht für Autostellplätze gedacht.
Es war entweder eine Notlösung, um trotz Geld- und Materialmangels mit eigentlich ungeeigneten, daher verfügbaren Steinen nicht durch den Matsch zu laufen.
Darauf kam immer mindestens eine Sandschicht.
Eine andere Ursache für solches Pflaster kann das Fehlen des Oberbaues auf einer klassischen alten Schotterstraße sein.
Als Tragschicht wurden hier unter der lehmgebundenen Schotterdecke eine Packlage (Grundbau, Gestück, Rollierung) eingebaut. Wenn die Verschleißschicht nicht regelmäßig erneuert und repariert wurde, kamen die Köpfe der Packlage zum Vorschein. Gerade bei Wegen mit viel Viehtrieb und Säumerei bemühte man sich übrigens darum, diese Wege instand zu halten; Pferde und Kühe haben große Probleme, auf solch unebenem, hartem und spizigen Untergrund zu laufen.
Und in den Städten waren solche Beläge auch geschottert und geschlämmt.
Mit eisenbereiften, ungefederten Fuhrwerken über steinerne Waschbretter zu holpern, wäre früher niemandem eingefallen.
Es ist wie mit dem steinsichtigen Bruchsteinmauerwerk.
Im romantisierenden 19.Jhr. nahm man an, früher sahen alle Burgen so aus, obwohl nur der Putz abgefallen war und erhob dies zum Modetrend.
Mag sein, das dies in der Zeit auch mit Pflasterungen im historisierenden Gewand geschah.
Technisch gesehen ist solch ein Pflaster unsinnig.
Aber, wems gefällt...
Falls Ihr trotz aller Bedenken und Hinweise (das mit dem Reinigen und Vermoosen sollte Euch zu denken geben)solch eine Oberfläche haben wollt,empfehle ich folgenden Aufbau:
1. Ausbau der vorhandenen Betonfläche,
2. Einbau einer frostsicheren unteren Tragschicht aus min. 10 cm Kiessand, verdichtet,
3. Einbau von 5-10 cm großen Rundkieseln in min. 5, besser 10 cm dicker erdfeuchter Betonbettung hohlraumfrei mit Pflasterhammer,
4. Höhenegalisierung mit Handramme oder leichter Rüttelplatte,
5. Nach Erstarren des Bettungsbetons einkehren und Einschlämmen einer Zement- Sandmischung,
5. Nach dem Erstarren der Schlämme Waschen der Fugen mit Wurzelbürste und Wasserschlauch auf die gewünschte Tiefe.
Die Flächen sollten ein Mindestgefälle von ca. 3% aufweisen und in die vorhandene Entwässerung einbinden.
Säcke und Dellen in der Vermörtelung vermeiden, sonst steht Wasser und friert im Winter auf.
Besuch vorwarnen, keine hochhackigen Schuhe oder Sneaker mit dünnen Sohlen tragen.
Reifen immer mit vollem Luftdruck fahren.
Viele Grüße