Fensterumrandung aus Porenbeton ?

Diskutiere Fensterumrandung aus Porenbeton ? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, zusammen ! Unser Fachwerkhaus ist leider Fichte/Tanne und wird deshalb auf der Isoflocdämmung mit 50mm Hwf Platte inclusive Putzträger...
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Don Pedro

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Hallo, zusammen !

Unser Fachwerkhaus ist leider Fichte/Tanne und wird deshalb auf der Isoflocdämmung mit 50mm Hwf Platte inclusive Putzträger versehen und verputzt. Fachwerk leider nur innen.
Trotzdem möchten wir, dass das Haus später nicht aussieht wie Einfamilien Reihenhaus. Wir hatten gedacht, einen grob aufgetragenen Kellenputz (später dann ockergelb) und Sockel, Dachuntersicht, Fenster und Türumrandungen in einem schmutzigen Grau, wie man es oft an historischen Gebäuden sieht.
Da sowohl die Anbringung als auch die Preise von echten Sandsteinumrandungen oder Ähnlichem uns abschrecken, frage ich mich, ob man nicht einfach selbst aus Porenbeton historisch halbwegs korrekte Umrahmungen und "Fensterbretter" fertigen kann, diese auf die verputzten Hwf Platten anbringen, formen und verputzen und grau streichen kann ??
Ytong ist ja auch ohne Steinmetz denkbar einfach in Form zu bringen, günstig und verhältnismässig leicht..
Sorge macht mir dabei das ewig anstehende Thema Diffusion und Feuchte..
Hat hier jemand Tipps, Erfahrung oder Hilfe anzubieten?

Danke !
 
Noch besser...

...geht's mit Bauschaum oder Styroporprofilen.

Ihr solltet nichts bauen, was schon weit vor der Tilgung des dafür notwendigen Kredits zerfallen ist oder gar weitere Bauschäden verursacht hat.

Habt Ihr keinen Planer mit im Boot?

Grüße

Thomas
 
Leider Nein, Thomas.. Kein Planer.
Das Häuschen ist so klein und die Mittel ohne Kredit.
Architekt oder Planer und so manch anderer Profi sind nicht im Budget.
Aber trotzdem kam immer wieder viel Hilfe von vielen Seiten aus Respekt und Sympathie..
Was wäre denn dein Vorschlag?
Bauschaum und Styropor haben wir schon monatelang durch Luftkalk, Holzfaser und Anderes ersetzt..
Alles aus freier Hand Kalkputz nachformen könnte mich evtl. überfordern..
 
In einem Fachwerk...

...gab's wohl keine steinerne Fenstereinfassung. Wozu dann diese imitieren?

Grüße

Thomas
 
Die Frage ist natürlich berechtigt...

Meiner Frau und mir war es immer schon ein Bedürfnis, in alter Substanz zu leben.. Die Gründe liegen auf der Hand. Das muss ich hier sicher nicht mehr ausführen. Neubauwohnungen kamen nie in Frage. Ich habe von Jugend an in Altbauwohnungen, alten Brennereien, Fachwerkhäusern etc gelebt.
Jetzt konnten wir es uns leisten, trotz schwieriger Lebensumstände etwas eigenes zu kaufen. Es ist zwar nur ca. 7x7m gross.. aber wir mögen es..
Da es, wie bereits erwähnt leider nicht zum Sichtfachwerk taugt, kam die Frage auf, wie man gerne von der Arbeit nach Hause kommt.. Und in ein komplett nur langweilig verputztes Haus schien uns nicht gut.
Schiefer bei einem so kleinen Haus sieht gar nicht aus, wie wir fanden (so war es zu Anfang, vor der Sanierung.. ein kleiner, grauer Klotz ). Und eine Holzfassade bei so einem kleinen Häuschen würde auch eher wie Geräteschuppen aussehen.
Also dachten wir uns, wieso nicht einen Abstecher in andere Gefilde machen ?
Wir mögen beide diese Fassaden, die man gewöhnlich zu alten Höfen, Burgen, historischen Altstädten etc zugehörig findet.
Wieso sollte man das nicht mal ausprobieren ?
Es war auch nur eine Idee.. Sicher gingen auch Umrandungen und Fensterbänke aus Holz, aber wir befürchten, dann kommt nicht so recht Stimmung auf.
Wir hätten auch gern Fachwerk Aussenfassade, aber das Leben ist ja leider kein Wunschkonzert und deshalb ein schlichtes, verputztes Haus mit Holzfensterbank wär halt schade...
Wenn Sie etwas an Ideen beizusteuern haben.. immer gerne !
 
mal ein

Beispiel für geputzte Formen auf WDVS.
Die Mehrstärken wurden nur durch Putz realisiert.
 
Zu diesem Thema …

… gab es doch kürzlich einen umfangreicheren Thread.

Natürlich kann man sich zu Recht die Frage stellen, warum man an einem Fachwerkhaus steinerne Fenstereinfassungen nachempfindet, aber auch das hat ja historische Wurzeln.

Bei sowas gilt aber noch mehr als anderswo: Das Gegenteil von gut ist gut gemeint! Stilistisch unsichere und unsaubere Ausführung fällt sofort negativ auf und schon kommen die Disneyland-Vergleiche.

Mich würde es an dies hier erinnern:

http://www.mau-fashion.com/2011/08/designer-outlet-roermond-new-fashion.html
 
Gut.. Danke für die Hinweise zur Existenz verschiedener Geschmäcker.
Ich z.B. mag keinen Fisch...
Findet man in Kiel unglaublich...

Gibts denn auch Vorschläge zur Umsetzung ?
 
Nö...

...im Übrigen war ich noch nie so sehr einer Meinung mit Christian Bisping wie eben jetzt. Bloß die historischen Wurzeln habe ich noch nicht gefunden.
 
Wurzeln …

… war in der Tat der falsche Ausdruck, ich meinte eher die Epoche, in der Fachwerkhäuser mittlerweile als ärmlich und rückständig galten und wer was auf sich hielt, das alte Fachwerk hinter Putz und Stück versteckte.

In Quedlinburg, m.E. Hohe Straße, gibt es übrigens ein paar sehr anschauliche Vergleichsobjekte der verschiedenen Phasen (ursprüngl. Fachwerk/im 18. verputztes Fachwerk/wieder entfernter Verputz und Rückbau) in direkter Nachbarschaft. Hat dann vom Prinzip her ein bisschen was von den individuellen stilistischen Verirrungen die ehemals uniformen Werkssiedlungen angetan wurden, nachdem die Häuser in Privatbesitz übergegangen sind.

Ich wollte auch keinesfalls Don Pedros Idee niedermachen, immerhin hat er ja schon erkannt, dass die verschiedenen leicht zu verarbeitenden Materialien unterschiedliche physikalische Eigenschaften haben, was längerfristig zu Bauschäden führen könnte. Von daher scheint mir im Gegensatz zum Materialpatchwork eine fachlich saubere Putzlösung eher angeraten zu sein. Aber da ich ja bekanntlich nicht vom Fach bin, sollten sich lieber Andere näher dazu äußern.
 
Warum muss es den wirklich Putz sein ?
Natürlich wurde auch im Bergischen Land in der mittelfristigen Vergangenheit mehr als ein Fachwerkhaus verputzt. Aber doch nur, weil man in der Mitte des letzten Jahrhunderts der Meinung war, das Fachwerk nicht "modern" genug aussieht. Die Sünden die man dabei dem Fachwerk antat möchte ich hier gar nicht weiter ausführen.

Wenn man aber wirklich von historisch ausgeht, dann gibt es 2 hübsche und auch heute noch ansehnliche Varianten. Da du den Schiefer hier ausschließt, warum keine Verbretterung.
In der Kombination mit Schiefer, Bergisch grünen Schlagläden und passenden Fenstern und Türen wird daraus ein echtes Schmuckstück. Auch bei recht kleinen Häusern.

Hier mal ein Bild der Hofschaftam im Christinaweg in SG
 
Im Ruhrgebiet, …

… wo die ortstypischen Hausverkleidungen wahlweise Eternitplatte, grau glasierte Riemchen oder Pressgranulatklinkerimitation sind, würden sich die Leute bei einem holzverbretterten Haus oder gar einem Blockbohlenhaus sofort aufregen, und sich beschweren, dass es nicht uns Umfeld passt. Ich habe Verwandtschaft und geschäftliche Kontakte im Ruhrgebiet und selber ein paar Jahre dort gelebt, da weiß man, was so geredet wird…

Zum Glück treibt dort, in den zuvor von Gratis-Deputatkohle und Zechenfernwärme verwöhnten und somit eher schlecht gedämmten alten Häusern, der Styropor-Dämmwahn ganz besondere Blüten, vor allem, wenn die Häuser noch in der Hand der Wohnungsbaugesellschaften sind. Somit empfände ich ein schön verputztes Haus mit moderater Holzfaserplattendämmung als echte Bereicherung, solange als Zugeständnis an den Geschmack der Leute nicht auf eine Alu-Riffelglastür verzichtet wird. ;-)

Ich weiß nicht, wo genau Don Pedro im Ruhrgebiet zuhause ist, aber ich kann als kompetenten Ansprechpartner Michael Waning aus Herne empfehlen. Habe selber in einem Haus gelebt, welches von Waning saniert wurde (nachdem sich dort seit den 80er-Jahren diverse andere Pfuscher mit katastrophalen Ergebenissen austoben durften) und kenne in und um Herne ein paar andere Prachstücke die er gerettet hat. Trotz evtl. knapper Etatplanung würde ich vor anderen Schritten unbedingt empfehlen, erst ihn zu konsultieren.

Das soll natürlich keine Werbung sein, falls sich hier aus dem Forum niemand meldet, wäre ggf. auch eine Kontaktaufnahme bei der IG Bauernhaus angeraten, da finden sich fast überall in Deutschland kompetente Ansprechpartner.

Einen Tipp im Sinne von idiotensicherer Gebrauchsanleitung wird es hier wohl nicht geben, aber vielleicht ist es ja viel ratsamer, wenn einem ein Experte mal den Kopf wäscht und nach Inaugenscheinnahme der Situation einen sinnvollen Tipp gibt, der hoffentlich auch dem Budget entgegenkommt.
 
Moin Don Pedro,

mir ist zunächst nicht ganz klar, wie du den Ytong vernünftig in der Dämmfassade unterbringen willst, egal ob ich das nun schön finde oder nicht.

Wir haben das Problem so gelöst:

- Natursteinfensterbänke

- Putzfaschen in anderem Korn und Farbe

- Klapp- statt Rolläden.

Gruss, Boris
 
Fensterumrandungen , Putzfaschen..

sind ja auch früher schon in zB Sandsteinoptik aufgeputzt werden .
Gibt auch unter Fensterumrandungen Lieferanten für Fertigteile , geht aber auch mit HWF-Platten aufgedoppelt , abgeschrägt oder profiliert rund ums Fenster und geutzt .

Jürgen Kube
FensterEcke Brüggemann + Kube
www.fensterecke-minden.de
 
hier

mal ein historischen Beispiel zu Steingewände (im EG!), alte Bauzeichnung um 1878, Sandsteingewände im Eg waren damals nicht unüblich, aber auch Holzfenstertöcke kamen vor. Je nach Geldlage.
 
Ja, tatsächlich historische Steingewände.
Zwischen Dresden und Leipzig.

Historisch sind auch Blockhütten in Alaska.
Sorry für die Analogie.
Im Bergischen ist das nun mal nicht historisch.
Und, nur meiner persönlichen Meinung nach, paßt das leider kaum ins Bergische Land.
 
Verbretterung

so kann eine Verbretterung auch eine Ansicht verderben, ich glaube, dies ging auch in die Hose.
 
@ Olaf

Im Mauerwerk sind Steingewände üblich und passend.

Meine Fragezeichen bezogen sich auf die Steinimitation vor Fachwerk.

Die Verbretterung könnte sicher besser sein. Unter Beachtung des gräulichen Anbaues und der zerstörten Fensterachsen sind die Bretter aber dennoch nich das Problem an diesem Hause.

Grüße

Thomas
 
Zunächst mal Danke für das rege Interesse !
Ich würde gerne nochmal versuchen ein paar Missverständnisse aus dem Weg zu räumen:
-Nein, ich möchte nicht ein schönes Fachwerk verputzen, weil ich an Geschmacksverirrungen leide. Ich wäre froh, ich könnte es als Fachwerk lassen. Es ist aber leider schon urkundlich immer Fichte gewesen und dazu noch in desolatem Zustand, wie sich unter der Schieferfassade leider zeigte. Also als Sichtfachwerk nicht zu brauchen.
-Da wir den Glaswolle/Styropor/Rigipsdämmversuch unseres Vorgängers innen entfernt haben und das Haus nur ca. 70qm Wohnflâche hat, müssen wir von aussen dämmen. Holzweichfaser mit Isofloc in Dach und Wand aussen.
-Jetzt zusätzlich noch eine weitere Schicht darauf für Schiefer oder Holzfassade gibt der Platz aussen nicht her.
Die Wand wird zu dick, weil die dann ja noch hinterlüftet sein müsste.
Wäre auch beides für uns nicht so sehr favorisiert.
Also Holzweichfaser mit Putzträger als (Leider) einzige Alternative.
-Damit es noch Charme behält und nicht wie eines der zugeputzten 80er Jahre Fachwerk Reihenhäuser aussieht, möchten wir eben versuchen, ähnlich wie die oben erwähnten Quedlinburger, aus der Not eine Tugend zu machen.
Ich hoffe, es jetzt ausreichend erklärt zu haben um besser ernst genommen zu werden von dem einen oder anderen Fachwerkspuristen, der dann seine Erfahrung trotzdem mit mir teilen mag.
Darüber hinaus ist es mir aus tiefstem Herzen Wurst, ob und wie 'man' so im Bergischen Land seine Häuser aussehen lassen soll. Von denen kommt niemand auf meine Beerdigung. Ich hätts gern so, dass ich es mag..

Die Möglichkeit noch eine Schicht Holzweichfaserplatte als Umrandung zu verputzen finde ich schon mal überdenkenswert ! Danke ..
Ich hab nur beim Dach dämmen schon gemerkt, das sich die Platten nicht so toll formen und schneiden lassen, und diese seltsamen Styropor Bossen und Faschen kommen nicht in Frage..
 
Thema: Fensterumrandung aus Porenbeton ?

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