Okal Haus

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K

Karl Koecher

Guest
Wir wollen ein Okal Haus kaufen, wo bereits im Außenbereich erheblicher Modergeruch festzustellen ist. Nach einen Innenbesichtigung riecht die Kleidung tagelang.
Das Okal Haus ist in 1965 errichtet worden, hat Asbestzementverkleidungsplatten an der Außenwand und ist noch im "Originalzustand", so das eine Totalsanierung ( Dach, Heizung, Sanitär, Fassade, Fenster...) angebracht erscheint. Hat jemand mit solch einer Sanierung Erfahrung und kann mir vielleicht mit einigen Tipps helfen.
Wie ist die Schadstoffbelastung zu beurteilen und wie wird der Modergeruch im Innen- und Außenbereich beseitigt. Gibt es Schallprobleme im Bereich der Innenwände?
Im Voraus besten Dank für die Anregungen.
 
guckst Du

[forum 27837]
und goooooogeln hilft da sehr.
Grüße Lukas
 
okal wieder mal,

hallo,
wir haben in diesem Jahr beriets zwei ähnliche Fragen beantwortet. Kurzgefasst: Die Sanierung ist gleich wie einen Neubau, da alles durch diesen Modergeruch angegriffen wurde, selbst die tragende Teile.
m.f.g.
J.E.Hamesse
 
Sind Sie sicher

daß Sie in einem solchen Haus ganz ohne Furcht schlafen, leben, lieben und arbeiten möchten? Wieviel Ärger darf solch ein Haus Ihrer Familie bringen, ohne dass es Sie ansatzweise reut?

Gibt es denn kein anderes Haus, daß für Sie in Frage kommen könnte?

Ein alter Spruch sagt: Immer der Nase nach.... und wenn die wegen Ekelgeruch in die Hausabgewandte Richtung zeigt, dann ist doch eigentlich klar...

Sie wollen gesund sterben, also nicht in solch einem Haus.

Sie haben was besseres verdient, gönnen Sie es sich. Gruß aus einem Bauernhaus
 
Okal Haus

Vielen Dank - für die kurzen Infos.
Wir haben inzwischen ein Angebot der OK-Bauservice von ca. 90 000.-€ für Sanierung von Dach, Fassade, Fenster, Haustür, Innentreppen und Heizung.
Was bleibt sind die Innenwände, Fußboden und Holzdecke.
Müssen diese Bereiche bezüglich Schadstoff und Modergeruch auch saniert werden ?
Gibt es für eine Sanierung eine kostengünstigere Lösung.

Besten Dank für die Infos.
mfg K.Köcher
 
Ja...

aber darauf steht Freiheitsstrafe.

Es gibt so viele schöne Häuser, die auf einen neuen Besitzer warten, lassen sie doch die, die es verdient haben, in die Hochtemperaturverbrennung wandern.

Grüße aus dem Rheinland
 
zum nachdenken,

ich habe gerade in der Fachpresse gelesen: ältestes Fachwerkhaus Thüringens entdeckt. Baujahr 1295! 3/4 alte Bausubstanz, 1/4 später geändert. 700 Jahre Garantie...
Unsere Architektur heute: "okalhaus", Baujahr 1970, vergiftet, versaut, 3/4 unbrauchbar, 1/4 eventuell noch zu retten, 35 Jahre Garantie, aber welche Garantie!...
2005: Totalsanierung bzw. Verfeuerung oder Sondermüll.
Nachdenkliche Grüßen
J.E.Hamesse
 
Ich gebe meinen

Vorrednern recht.
Der Wert des Ganzen beträgt Grundstückspreis minus Abriss und Entsorgung. Je nach dem wo das Grundstück liegt muß der Vorbesitzer noch etwas zahlen, wenn sie so nett sind ihm den ganzen Müll abzunehmen.
 
Worauf ist zu achten bei alten Okal-Häusern ca. Bj1970 - bis 8.1977

Hab selbst leidige Erfahrung mit meinem Okal Haus Bj 1972. Die Häuser von Okal wurden bis ca. 1977 nach dem Prinzip "diffusionsoffenen Wand" mit hinterbelüftetem Regenschutz (Asbestplatte) gebaut, d.h. keine Dampfsperre an der Innenwand um das Eindringen der Innenraumfeuchte u. somit deren Kondensation im Winter (Taupunkt wandert in die Wand)zu verhindern.
Da der äußere Teil der Ständerwand mit salzgeträngten Spannplatten gebaut wurde (die unter den Abbestplatten angebracht sind) ist der Feuchtigkeitsdurchgang nach außen insgesamt gestört, mit dem Effekt, daß die Dämmung in der Außenwand verkeimt da ausreichend Feuchte kondensiert. Die Geruchsbildung dort ist eine Folge davon, welche dann mit bzw. durch den Lauftfeutigkeitsaustausch mit in die Räume gelangen kann, vorallem bei hoher Luftfeuchte(es regnet) u. bei hohen Temperaturen (Sonnenschein)

Nun gibt es zwei Varianten mit dem Thema umzugehen:
1. die billige Lösung u. auch pragmatische.
Dampfsperre von innen an die Raumaußenwand anbringen u. z.B. eine Gipskartonplatte als Verkleidung über der Folie anbringen.
>V: billig, effektiver Geruchsstop, schnelle Anbringung.
>N: Verkeimung bleibt in der Wand; event. Schäden an tragenden Balken werden nicht behoben.

2. die teure Lösung
Kompletter Aufbau von außen wird verändert, d.h. Asbestplatten ab, salzgeträgnte Platte ab, Dämmung aus der Ständerwand raus.
Dampfsperre an die Innenwandseite (zum Wohnraum). Ausfüllen der Ständerwand mit Dämmaterial. Schließen der Ständerwand u. m.E. sehr wichtig: Aufbringen einer zusätzlichen Dämmschicht, da u.a. die Ständer als Kältebrücke Kondesantionserscheinungen verursachen können. Min. 3 cm besser 6 cm sind außen nochmal auf die geschlossene Ständerwand aufzubringen. Am besten sind 10 cm - von der Wärmedämmwirkung, bei min Mehrkosten im Verlgeich zur gesamten Summe. Darauf kann dann je nach Geschmack Putz (notwendig ist hier dannein Spannungsnetz) od. eine Holzverkleidung od. was auch immer als Abschluß angebracht werden.
>V: Verkeimung u. Geruchsursache ade, Wärmedämmung massiv verbessert.
>N: Geruchsanteile bleiben in der Wand im Raum u. es dauert bis dies dann auch noch weg geht.
Falls ich jemand noch helfen kann zu diesem Thema mailt mir.
 
Hallo Herr Sievernich,
vielen Dank für die kompetente Antwort. Auf Grund der Informationen haben wir den Kaufabschluss erstmals vertagt und prüfen derzeit, ob ein Neubau auf den vorhandenen Keller vom Preis her interessant ist.
Mit besten Grüßen aus Berlin
Karl Köcher / 31-8-2005
 
OKAL Haus ,-ASBEST-PLATTEN.....???

Ich bin entsetzt,über das,was ich eben gerade gelesen habe.
Ich bin in so einem OKAL Fertighaus aufgewachsen,-
dieses wurde 1962 !! gebaut.( Ich war damals 5 Jahre alt)
Diese Außenplatten wurden als "Eternit-Platten" bezeichnet.

Daß diese Dinger aus Asbest bestehen,schockiert mich
ehrlich. Kann mir bitte jemand verraten,
welche Art von Gesundheitsschäden dadurch möglich wären ?!!

Auch wenn diese Außenplatten an unserem Haus vor ca.10 Jahren mit Außenfarbe übergemalt wurden.

Ach ja,-die Innenwände/"trennende Wände" unseres OKAL Hauses
Baujahr `62 ,habe ich immer als zu "dünn" empfunden.
Gespräche im Nachbarzimmer waren oft mitzuhören....

Wer gibt mir Antwort
auf meine ASBEST-Gesundheitsschaden-Frage ???

DANKE
 
Asbestplatten-Gesundheitsschäden

Hallo,
grundsätzlich sind Asbest-Platten ein extrem guter Werkstoff, verwitterungsfrei, wärmeunempfindlich. Deshalb wurden Sie auch gerne u. viel eingesetzt. Bei Platten die gestrichen sind, ist für mein Gefühl die Gefahr extrem niedrig, solange man nicht schneidet, flext od. ähnliches damit macht.
Die Gefahr besteht hierbei darin, daß man Verwitterungsfasern im nm bis mirkometer Bereich einatmet u. diese sogenannten lungengängigen Fasern (sehr klein) sich in der Lunge absetzten. Diese kapseln sich dort ein u. können dann in "Mengen" eingeatmet zu einer z.B. Asbestose - ungefähr zu etwas wie eine Staublunge beim Bäckerhandwerk führen. Über lange Zeiträume kann sich im Extremfall ein Krebs entwicklen. Heute werden entsprechende Platten aus anderen Werkstoffen hergestellt, welche eben eher nicht diese Fasergrößen freisetzten. Feine Fasern können aber auch aus anderen Materialien kommen B: Glaswolle (wurde früher als Dämmstoff eingesetzt -heute hat man Steinwolle, die hat andere Faserlängen. Auch und überhaupt werden beim flexen von vielen Materialien u.U. sehr viele feine Fasern frei, die man besser nicht einatmen sollte.
Für mein Gefühl ist dieses Thema mitte der Neunziger aufgekommen u. hochgespielt worden. Wobei dies nicht heißt, daß vereinzelt hohe Konzentrationen dieser Fasern möglich sind B: Nachtspeicheröfen mit Asbeststeinen welche über die Luftumwälzung viele der feinen Fasern in die Raumluft abgegeben u.ä.
Wichtig ist das Thema außerdem vorallem im Arbeitssicherheitsbereich, die Arbeiter gehen u.U. den ganzen Tag mit Asbest um - das sind dann schon große Mengen an feinsten Fasern die eingeatmet werden können - dort regelt die TRGS 519 den Umgang.
Übrigens: Asbest wurde u. wird auf einer normalen Deponie unter der Maßgabe das keine Fasern freiwerden können (Einpacken in sogenannte Big Bags)entsorgt.
Also laßt Euch nicht von einem ach so guten Entsorungsunternehmen u. Spezialsanierer der mit dieser "Riesen Gefahr" und dem "hochtoxischen Asbest" mit großer Schau (weiße Anzüge u. Maske dient als Staubschutz) eine Lizenz zum Gelddrucken hat - Euer Geld aus der Tasche ziehen. Alles mit Verstand betrachtet kein Schreckenszenario.
Gruß AS
 
Aber bitte auch keine Verharmlosung!

Die Gefährdung ist vorhanden und nicht abhängig von der Anzahl der eingeatmeten Fasern. Dies gilt nicht nur für Asbest sondern auch für Glaswolle (die natürlich in einer etwas anderen Form immer noch auf dem Markt ist und zu Hauf eingebaut wird) und auch Steinwolle.
Aber es ist natürlich auch richtig, dass eine fest eingebundene Faser keine Probleme bereiten wird. Aber die Oberfläche verwittert natürlich. Dies können Anstriche hinausgezögert. Wenn aber vor dem Aufbringen der Farbe der Untergrund "gereinigt" wird, wie es vor allen Dingen bei Dächern angeboten wird, gelangen viele Fasern in die Luft.
Ich denke, dass die Situation nur vor Ort beurteilt werden kann.
 
Panikmache ist fehl am Platz.

Hallo, danke für Ihre Ergänzung.
Ihrer Anmerkung kann ich nur zustimmen. Sie haben natürlich recht auch eine einzelne Faser kann die Ursache sein für ein schweres Schadensereignis, wobei das Thema im Detail betrachtet sehr komplex ist und Ursache-Wirkung bzw. Menge-Schaden sich allg. in der Umweltanalytik der einfachen Betrachtung entziehen.
Fakt ist: Jeder von uns hat mit Sicherheit entsprechende Fasern schon eingeatmet in entsp. "geringeren" Konzentration u. über einen "kurzen" Zeitraum.
Fakt ist: Die meißten werden kein Problem damit bekommen, sprich nicht krank werden, der Körper wurde nicht geschädigt bzw. hat Schutzmechanismen die hierbei helfen das dies nicht passiert.
Fakt ist: Ab einer gewissen eingeatmeten Fasermenge steigt die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintrittes in kausaler Abhängigkeit deutlich und nachweisbar an. Deshalb werden in der TGRS 519 die Schutzmaßnahmen für Arbeitnehmer entsprechend an die Faserkonzentrationen bzw. der Aufenthaltszeit darin gekoppelt.
Das ist wie mit dem Rauchen: Jeder hat schon mal neben einem Raucher gestanden u. somit auch etwas Rauch eingeatmet. Theoretisch kann man davon Krebs kriegen - die Wahrscheinlichkeit des Schadensereignisses steigt aber mit der Menge des eingeatmeten Rauches deutlich an, da die körpereigenen Schutzmechanismen zum Teil überfordert werden.

Das alles hat nichts mit Verharmlosung zu tun, darum geht es auch gar nicht, sondern man sollte Risiken realistisch und sachlich einschätzen. Panik mache bringt nichts und viele die sich in diesem Sektor tummeln nutzen die Angst der Leute aus um Geld zu machen mit teuren Sanierungen.
mfg
Andreas Sievernich
Dipl.-Ing.(FH) Umwelt- u. Hygienetechnik
 
@ Antje Seeger

Wenn Sie an den Platten in Ihrer Kindheit nicht gerade dran herumgefeilt oder gebohrt haben, werden Sie wahrscheinlich nicht viel von den Asbestfasern mitbekommen haben.

Aber Sie werden auf jeden Fall eine Belastung durch Holzschutzmittel (PCP, Lindan etc.) mitbekommen haben. Hier reichen die Wirkungen von neurologischen Störungen bis hin zu Krebs. PCP ist ein hochwirksames Nervengift. Eine Anreicherung im Fettgewebe passiert aber anscheinend nicht.
 
OK, weitestgehend einverstanden!

Die Wahrscheinlichkeit des SChadenseintritts steigt natürlich mit der Menge der eingeatmeten Fasern, aber es gibt keine Schwelle, an der man sagen kann: Unterhalb = unschädlich.
Diese Werte werden aus meiner Sicht in erster Linie zum Schutz der Industrie festgelegt. Gerade die Asbestproblematik wurde bei uns in Deutschland um mindesten 10-15 Jahre verschlafen und ist natürlich so schnell nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Und wir, die wir schon länger im Beruf stehen haben alle dabei mitgeholfen.
 
Ja, vollkommen richtig, Es gibt keine Schwellenkonzentration

Ja, Richtig. Es gibt keine Schwellenkonzentration.
Grund hierfür ist u.a. das der menschliche Körper Strategien entwickelt hat wie Zellreparaturmechanismen,
Um eins klar nochmal festzuhalten.
Auch ich würde mir kein Haus in dieser Form mehr zulegen. Werden ja auch nicht mehr so gebaut.
Habe aber zwei Stück Bj. 72 geerbt bin in einem davon aufgewachsen u. muß das Beste daraus machen. Außerdem leben ich jetzt wieder in einem davon.
 
OKAL Haus,- Belastung durch Holzschutzmittel

Herr Rainer Stasch,-
Danke für Ihren Hinweis auf eine gesundheitliche Belastung durch Holzschutzmittel (PCP,LINDAN).
Sie schrieben,daß die Wirkungen von NEUROLOGISCHEN STÖRUNGEN
bishin zu KREBS reichen.

Könnten Sie bitte den Hinweis der neurologischen Störungen
etwas konkretisieren :
Welche Arten von neurologischen Störungen könnten dies sein?
Von welchen Arten neurologischer Störungen haben Sie als
Baubiologe erfahren ?

Und meinen Sie mit Holzschutzmittel(PCP,LINDAN)
JENE,mit denen das Holz imprägniert wurde ?
Über eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar !
MfG - Antje Seeger
 
Holzschutzmittel

PCP und Lindan wurden als Holzschutz sowohl in den tragenden Hölzern aber auch z.T. in den Spanplatten verwendet.
Symptome wie Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Atembeschwerden, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Reizungen der Haut und Schleimhaute, Schwitzen und Schwächung des Immunsystems werden als Wirkung von PCP beschrieben, aber auch Persönlichkeitsveränderungen. Des weitern ist PCP stark lebertoxisch.
 
Nachfrage

Nachdem ich die Diskussion nur am Rande verfolgt habe, lies mich der Beitrag von Herrn Stasch aufhorchen.
Mich beschäftigt insgeheim folgende Frage:
In unserem Dachstuhl wurde irgendwann ein Teilbereich mit Holzschutz behandelt. Dies sieht man an dem bräunlichen Anstrich. Was könnte das gewesen sein? Kann das uns Menschen, die 1 Deckenstärke tiefer wohnen/schlafen, schädigen?

Nachdenkliche Grüße
 
Thema: Okal Haus
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