Womit Ahorn- und Birkendielen behandeln?

Diskutiere Womit Ahorn- und Birkendielen behandeln? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo liebes Forum, Ich habe mich jetzt nach langem Hin und Her in einer recht dunklen Wohnung für helle Dielen, nämlich aus Bergahorn und Birke...
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Herbert Nickel

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Hallo liebes Forum,
Ich habe mich jetzt nach langem Hin und Her in einer recht dunklen Wohnung für helle Dielen, nämlich aus Bergahorn und Birke entschieden. Weiß jemand, mit welcher Behandlung ich diesem Holz am besten gerecht werde? Ich gehe mal davon aus, dass es in Richtung Ölen geht, aber womit?
Grüße von der endlich zu Ende gehenden Baustelle!
Herbert
 
ölen - ölen und dann ölen

Hallo Herbert,

ein paar Hinweise fehlen noch von Dir. Soll der Boden weiterhin sehr hell bleiben? - Dann wäre ein Öl mit etwas Weißpigment richtig. Hast du wirklich Dielen oder nur so Landhausdielen als Parkett? Wenn Dielen, dann hoffentlich einen feinen und gleichmäßigen Schleifaufbau.

Natürlich bin ich äußerst subjektiv auf Natural eingestellt - das liegt daran, dass ich damit über Jahre gute Erfahrungen gemacht habe und das Material verkaufe. Mein Rat wäre: Ölen, Ölen und evtl. noch mal ölen und wenn möglich kein Wachs verwenden. Das wirkt zwar etwas stumpfer auf der Oberfläche aber die spätere Pflege und Unterhaltung ist einfacher.

Wenn Du einen Profi beauftragst, dann lass den Boden mit Heißöl behandeln.

Wenn Du dennoch einen seidenmatten Glanz haben willst, dann ist das Finishöl als Schlußauftrag eine sehr schöne Lösung.

Grüße aus Frangn,

Frank
 
nochmal Birke und Ahorn

Hallo Frank (fränkischer Landsmann!),
Vielen Dank schon mal. Ich habe nur Massivholz. Speziell beim Ahorn habe ich von der Gefahr der Vergilbung gehört. Helfen da die Weißpigmente auch dagegen?
Habe ich die Antwort richtig verstanden: 2-3mal ölen, dann noch ein Finish, um den Glanz zu erhalten?
Reicht beim Thermopad-Verfahren 1 Behandlung? Und: Kriegt man das als Laie mit der geliehenen Maschine hin oder sollte besser ein Profi ran?
Gilt für Ahorn grundsätzlich das Gleiche wie für Birke?
Spielt die Marke des Öls denn so ein große Rolle?
Nächtliche Grüße nach Frangn (und anderswohin) aus der niedersächsischen Diaspora.
Herbert
 
Grundsätzlich...

...spielt die Marke des Öles keine Rolle, weil ja jedem Hersteller die selben Materialien zur Verfügung stehen. Praktisch gibt es allerdings Unterschiede.

Neben dem empfohlenen Ölen von Natural (Parkettöl Heißtechnik oder Parkett- und Fußbodenöl kalt, jeweils farblos oder mit UV-Blocker) kommen aus meiner Sicht auch z. B. Naturhaus- Produkte (Hartöl spezial und Hartöl HS, auch als "White line" - Produkte) in Frage. Die Heißtechnik hat jedoch einige Vorteile und die Flächen werden strapazierfähiger.

Die Vergilbungsgefahr muß man bei o.g. Ölen nicht überbewerten. Mich persönlich stört der entstehende hell-honigfarbene Ton nicht. Er ist nicht vergleichbar mit der extremen Gilbung durch pures Leinöl.Bei den weiß pigmentierten Bodenölen bleibt es immer etwas heller. Bei stärkerer Belastung könnten sich aber Laufstraßen bilden, wo die Pigmente fehlen - also pflegeintensiver.

Birke und Ahorn sind sich sehr ähnlich, bei beiden gibt es auch das Risiko der Fleckbildung beim Auftrag. Also das Öl zügig verteilen, keine Tropfen oder Ablaufränder auf der unbehandelten Fläche stehen lassen, sofort verteilen. Ich habe das Ölgefäß immer auf einem größeren Tablett stehen.

Profi-Laie: WENN Du alles richtig machst, kannst Du das auch selber :)
Fast alle Laien tragen jedoch anfangs zuviel auf, woraus mannigfaltige Probleme erwachsen können.

Grüße

Thomas
 
Die richtige Marke bei Öle !? - Weißpigment fürs Aufhellen

Hallo Herbert,

die Marke ist nicht entscheidend - die Qualität schon. Thomas hat ja schon viel geantwortet.

Für mich ist wichtig:

1. nur luftoxidierende Öle (also keine UV-härtende, künstliche Öle - die eigentlich mehr Lack sind)

2. Keine Öle, die eigentlich mehr aus Verdünner als aus Öl bestehen - also möglichst viel Hartstoffanteile - nennt sich manchmal auch PurSolid.

3. Möglichst hochwertige Öle (Tungöl (Holzöl-Standöl), Leinöl-Standöl, Lackleinöl, etc.)

4. Wenn Harz dabei, dann nur Naturharz - keine Alkydharze, Kunstharze, etc. - also:

5. Rohstoffe aus der Natur

6. Ich erwarte eine Volldeklaration des Herstellers, damit ich selbst nachvollziehen kann, was ich verwende. Auch Naturrohstoffe können mich ja gesundheitlich tangieren (bei Allergien, etc.).

7. Ich erwarte eine Produktion, die ökologisch orientiert sich um eine gute Umweltbilanz kümmert.

Naturfarbenhersteller, die hauptsächlich Naturbaustoffhändler bedienen sind da mit Sicherheit eine gute Adresse.

Ich selbst habe mich aus o.g. - aber auch aus anderen subjektiven Gründen für Natural entschieden. Andere entscheiden sich für andere Hersteller und fahren damit auch gut. Die Kriterien für sich selbst festlegen, prüfen und dann entscheiden.


Weißpigment:

Wenn es zum Aufhellen dienen soll, dann ist es wichtig, dass auf alle Fälle der Erstauftrag damit erfolgt. Das Ergebnis ist, dass dieses Weißpigment das geölte Holz ungefähr so aussehen lässt, wie es im Rohszustand aussieht. Gleichzeitig wirkt das Pigment als UV-Schutz.

Natürlich dunkelt auch so eine Oberläche mit der Zeit und bei zuviel Weißpigment kommt das Problem, das Thomas genannt hat: Laufstraßen und es kann sein, dass der Boden nicht mehr diese optische, brilliante Tiefenwirkung eines geölten Holzes hat - so ein leichter Schleier draufliegt.

Herzliche Grüße aus Frangn,

Frank
 
Thema: Womit Ahorn- und Birkendielen behandeln?

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