Normaler Kalkmörtel ausreichend als Fugenmörtel ?

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Bernd_NF

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Hat jemand gute Erfahrungen mit einfachem, reinen Kalkmörtel als dauerhaftem Fugenmörtel für Außenflächen?
Solchen Kalkmörtel gibt es fertig gemischt in großen Mengen beim Kies- und Sandhändler, er ist daher sehr preiswert und er wird auch sehr hart nach kurzer Zeit.

Allerdings ist er mechanisch nicht so hart wie z.B. Muschelkalkmörtel von Marbos oder Kalkmörtel von Otterbein.

Farblich ist dieser Mörtel hellbraun, ich nehme daher an dass auch Lehmanteile enthalten sind.

Es handelt sich um eine Fugensanierung an einem Bauernhaus von 1850 mit entsprechend alten roten Ziegeln, wo vor vielen Jahren die Fugen falsch mit Zementmörtel saniert wurde, was dann auch zu Frostschäden führte.
 
Große Mengen an Fugenmörtel werden wahrscheinlich nicht benötigt, insofern geht das Preisargument fehl. Aufwand an Zeit für Verarbeitung bzw. Reparatur bei Misserfolg sind hier die größte Hypothek.

Auch steht derzeit mit Niederschlägen und Frostgefahr keineswegs die geeignete Witterung für Kalkarbeiten an der Fassade an.


"Reine" Kalkmörtel sind an Fassaden nur bedingt geeignet. Bei dem erdfeucht angelieferten Kalkmörtel wird es sich wohl um Mörtel aus Weisskalkhydrat und örtlichem Mauersand handeln. So das Wahrnehmungen zur Festigkeit und Erhärtungsverlauf subjektiv sind.

Weisskalk kann ggf. bei geringer Witterungsexposition und fernab von Sockel- und Spritzwasserzonen verwendet werden.

Ansonsten ist der geeignete Mörtel immer im Einzelfall festzulegen. Da gebe ich aus der Entfernung ungern Empfehlungen.

Sieblinie und Bindemittelmatrix werden auch durch Fugenbreite und Steinqualität und ggf. dem historischen Bestand bestimmt. Oft geben bauzeitliche Mörtel am Bauwerk einen guten Hinweis was sich bewährt.

Vorliegend macht es eventuell Sinn den angelieferten Mörtel, passender Körnung mit natürlich hydraulischem Kalkhydrat (NHL 3,5) an der Baustelle aufzumischen, was ich mit dem Lieferanten besprechen würde, oder gänzlich bauseitig eine Mischung mit hydraulischem Kalk und örtlichen Sanden zu erstellen.

Wesentliches Kriterium für ansehnliche Qualität und Bestand der Verfugung hat aber vorrangig die fachgerechte Verarbeitung.
 
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