Fertighaus aus dem Jahr 1927

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Grisu1983

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Guten Abend,

wir kaufen diese Woche ein Fertighaus aus dem Jahr 1927! gebaut von der
Firma Holzbau AG Neuß am Rhein.
Kann mir jemand was zu der Firma sagen bzw um was für eine Konstruktion es sich handelt?
Für mich sieht es nach Ständerbauweise aus.

Zu den Haus in den 70er Jahren wurde es massiv verbaut große Fenster reine Holzfassade mit Eternit Platten verkleidet und und und !
Möchte es gerne wieder so aufbauen wie auf den Plänen, nur eben mit modernen historischen Holzfenstern und besser gedämmten (eventuell hinterlüfteten) Holzfassade!

Über Tips wie der Wandaufbau aussehen könnte würde ich mich freuen oder über Adressen von historischen Holzfensterlieferanten ?

Ps. bin mir bewusst das sehr vieler Arbeit auch mich u kommt

Anhang Pläne PDF

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Historisches Fertighaus

Das ist ja ein seltenes Exemplar und bestimmt ausgesprochen interessant, sich mit der ursprünglichen Konstruktion zu beschäftigen.

Ich kann grundsätzlich nur empfeheln, eine sehr sorgfältige BEstandsaufnahme durchzuführen. Die alte tragende Konstruktion sollte freigelegt und begutachtet werden hinsichtlich Feuchteschäden und Befall tierischer und pflanzlicher Schädlinge. Der gleiche Vorgang wie bei der Sanierung eines Fachwerkbaus.

Die "Sanierungen" der 70er Jahre sollten sehr kritisch untersucht werden, da hier mit diversen Schadstoffen in KLebern, Mörteln, Anstrichen und BEschichtungen zu rechnen ist bis hin zum wahrscheinlichen Absest in der Eternit-Fassade.

Nach der Bestandsaufnahme kann eine Sanierungsplanung inkl eines Dämmkonzepts erstellt werden.

Da das Haus unterkellert ist, muß auch der Keller auf Feuchte, Salzbelastung und mögliche bzw. sinnvolle Abdichtungsmaßnahmen hin bewertet werden.

Das gilt auch für alle Holzkonstruktionen im Boden über dem Keller und der Aussenwand im Sockelbereich, die eventuell aus der Bauwerksfeuchte oder einem anderen Feuchteeintrag Schaden genommen haben.

Wenn Sie daß Haus noch nicht gekauft haben, empfiehlt sich vielleicht vorab noch einen Immobilienkaufberatung um eventuelle Schäden direkt festzustellen und den Kaufpreis daraufhin zu verhandeln.

Ich bin z.Zt. häufig im Oberbergischen unterwegs (Raum Gummersbach) bei einer Fachwerksanierung. Bei Interesse schaue ich gerne mal vorbei.
 
Danke für die schnell Antwort !

Mängel haben wir im Keller festgestellt eine Feuchte Bodenplatte und geringe aufsteigende Feuchte im Mauerwerk, aber nur im unteren Bereich !

Haben den Preis diesbezüglich runtergehandelt!

Die sichtbaren Balken im Bereich der KG Decke und im DG wiesen kein Schäden auf!

Leider ist das Haus ihnen fast überall mir Holz verkleidet bzw gab es kein Möglichkeit die Konstruktion im EG und OG zu begutachten!

Wird sich zeigen wenn entkernt bzw außen die Eternit Platten entfernt werden
Natürlich durch ein Fachunternehmen!

Der Kauf ist sicher da wir am 16.08 den Notar-Termin haben!.


Vielleicht findet sich ja jemand der mit so alten Fertighäusern Erfahrung hat !

MfG

Andreas
 
Fertighauskonstruktion

Wenn´s keine Bestandsunterlagen zum Haus gibt oder eine Baubeschreibung , die auch die Rohbaukonstruktion beschreibt, bleibt nur die Möglichkeit, eigene Bauforschung zu betreiben.

In den 20er Jahren wurden viele Holzhäuser als Blockbohlenhäuser errichtet, wovon ich aber bei Ihrem Haus nicht ausgehe. Es gab im Rheinland eher die Tradition der Holztafelbauweise oder die der Skelett-/Ständerbauweise. Letztere würde ich bei Ihrem Haus vermuten. Damit würde es einem Fachwerlhaus ähneln.

Bei der Holztafelbauweise ist mit "luftgefüllten" Holztafeln zu rechnen, die eine nachträgliche Dämmung verkomplizieren.

Grundsätzlich ist ein solches Haus aber recht einfach aufgebaut und kann auch ohne die originalen Bauunterlagen saniert werden, wenn die Grundkonstruktion geklärt worden ist.
 
Hallo,

ich kann in keinem der üblichen Verzeichnisse mehr eine Holzbau AG in Neuss finden. Ich rate Ihnen deshalb, bei der Unteren Denkmalbehörde nachzufragen, weil hier viele Objekte bekannt sind und auch die Struktur des Handwerks in dieser Zeit bekannt sein müsste.
Das Haus sieht interessant ist. So ein Fassadenumbau ist allerdings keine Kleinigkeit. Bei den Fenstern kann Ihnen
Peter Helmus aus Kevelaer helfen, der gerne historische Fenster aus den 20ern nachbastelt. (Grüße von mir).

Leider lässt sich der Wandaufbau nicht "per Tipp" mitteilen, weil Sie hier vor allem die ganzen Anschlüsse bearbeiten müssen und über die neue Optik auch noch nichts so richtig wissen.

Häuser der 20er Jahre sind bedauerlicherweise auch nicht preiswerter zu aktualisieren als Häuser der 30er oder 50er.

Grüße vom Niederrhein
 
Holzfertighaus aus dem Jahr 1927

http://www.bauenmitholz.de/sanierung-komm-nach-caputh-pfeif-auf-die-welt/150/5256/

Ich bewohne seit Jahren ein Holzhaus aus dem Jahr 1932 und habe mich mal interessehalber mit den Holzbauweisen aus der Zwischenkriegszeit beschäftigt.
Marktführer war damals die Firma Christoph & Unmack aus Niesky, die Wände wurden meist als innen und außen beplankte Rahmen hergestellt, als Dämmmaterial nahm man oft Torfplatten.

Unter dem oben angeführten Link ist der Aufbau recht gut beschrieben, beim Museum Niesky gibt es auch noch Nachdrucke der alten Kataloge, in denen die Bauweise beschrieben wird.

Unser Haus wurde zwar nicht von Christoph & Unmack hergestellt, aber die Bauweise laut Baubeschreibung übernommen, es scheint der damalige Standard gewesen zu sein - ich kenne noch drei andere Holzhäuser aus den 20er/30er Jahren mit dem selben Aufbau.
 
Halloo zusammen bekomme am 30.09.13 den Schlüssel !

Jetzt hab ich die Überlegung ihnen eine Installationebene ihnen zu errichten.

-Frage ist kann ich herkömmlich ein Metallständerwerk Vorsätzen und mit Regips/Pharmacel verkleiden, danach spachteln, Grundieren und Streichen

-oder doch ein Holzständerwerk reichten

-bzw habt ihr andere Ideen, die Außenwände sind ca12cm dicke und ich habe vor eine ca.7cm tiefe Installationeben zu errichten für Heizungsrohre und Elektroinstallation!

Mit freundlichen Grüßen

Andreas
 
Die Installationsebene ...

... ist grundsätzlich in beiden Varianten möglich. Die Auswahl hängtvon Ihren Vorlieben für bestimmte Materialien und Ihren handwerklichen Fähigkeiten ab. Mir hat die Arbeit mit den Metallständerprofilen nie besonders gut gefallen, Holz ist da einfacher zu handhaben und zu bearbeiten.

Entscheidend ist aber eher der konstruktive Aufbau der Außenwand und der vorhandene bzw. geplante U-Wert (Dämmwert). Ist er zu niedrig, bekommen Sie u.U. Kondensatausfall an der kühlen Innenseite der Außenwand in der Installationsebene und damit die Gefahr von Schimmelbildung.

Die Installationsebene ist ein Detail, das im Zusammenhang mit der Sanierung Ihres Hauses geplant werden kann. Wichtiger ist eine komplette Bestandsaufnahme, eine Bewertung der Bausubstanz und eventueller Bauschäden und Ihr Sanierungs- und Dämmkonzept für´s gesamte Haus.
Bei 12 cm "starken" Außenwänden mit nicht definierter oder nachgewiesener Dämmung besteht da großer Handlungsbedarf, da Sie sonst wahrscheinlich dauerhaft mit einem Heizwärmebedarf von mindestens 200-250 Kwh/m2a rechnen müssen
 
Thema: Fertighaus aus dem Jahr 1927
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