Neuer Bodenaufbau im Altbau

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Loule

Guest
Hallo,
wir haben uns ein Haus von 1870 gekauft (ni ht unterkellert). Der alte Dielenboden liegt auf Holzbalken, diese wiederum liegen auf Erde/Grund.
Da es hin und wieder vorkommt, dass sich über Winter Ratten und Mäuse in diesem Hohlraum zwischen Holzdielen und Erde aufhalten, müssen wir den Boden neu aufbauen. Ich hab mir überlegt das evtl folgendes in frage käme:
-Erde etwas ausgraben
-Schotter auffüllen
- Beton
- PE Folie
- 10cm Dämmung
- 5cm Estrich.

Die Frage ist, ob das ein sinnvoller aufbau ist und wenn ja wieviel cm Schotter und Beton muss man machen und was gibt es sonst noch zu beachten.

Lg
 
Kies, Folie, Beton.....

Hallo,
besser als Schotter wäre Filterkies, schützt besser gegen aufsteigende Feuchte und lässt sich besser verdichten, Folie unter Beton......
Der Kies kann bis 20 cm stark sein.
Die Betonplatte sollte schwimmend eingebaut werden, sollt aber nach der Größe und Belastung berechnet und bewehrt werden.

Holger Heerdegen
Tischlerei und Restaurierungswerkstatt
www.restaurieren-tischlern.de
 
Bodenaufbau

Zu ähnlichen Fragen gibts hier schon massenhaft Beiträge mit den verschiedensten Vorschlägen dazu.

Ist der Boden naß ?
Welche Bodensorte ?
Falls es Lehm ist und du nicht tiefer ausschachten willst wegen Raumhöhe, genügt es vollkommen die Lehmschicht zu nivellieren, dann ggf eine 0,2 mm PE-Folie auszulegen und am Rand hochzuziehen.

Bei verdichtetem Unterboden genügt eine ca 7 cm dicke Estrich-/Betonschicht vollkommen.

Bewehrung ist unnötig , außer du willst größere punktförmige Einzellasten aufbringen.

Auf die Betonschicht EPDM-Folie auf eine Geotextilbahn als Schutz auslegen und seitlich bis Oberkante Fußboden hochziehen.
Vorher alle Löcher vermörteln-
ggf Drahtgewebe gegen Ratten einlegen

Übliche Dämmung wie EPS,XPS, Mineralwolle etc wird gerne von Ratten, Mäusen und Ameisen als Behausung verwendet und angenagt.
Ich würde daher eine Kreuzlage aus KVH-Hölzern ca 6/10 oder 6/12 cm auslegen, mit Gummigranulatstreifen unterlegen zum Höhenausgleich und den Hohlraum mit Zellulosedämmung füllen.
Wegen des hohen Salzgehaltes wird es nicht zum Aufziehen von Ungeziefer verwendet, da die darin austrocknen würden.

Auf die Hölzer dann zB geölte Eichendielen schrauben.
Du bekommst so bei weniger Aufwand, Kosten und Höhe eine bessere Dämmung und angenehmer zu begehenden Boden.

Bei Verwendung einer Feuchtigkeitssperre ist Schotter etc unnötig, da Feuchtigkeit ohnehin abgesperrt wird und diese dem Beton nichts anhaben kann- der hält unter Wasser genauso wie trocken.
Lehm wäre ohnehin schon eine Abdichtung.
Sollte doch Wasser in größerem Maße eindringen würde Schotter nur für eine gute Wasserverteilung bis an die Mauern sorgen.

In Bauernhäusern sind früher metallbeschlagene schwere Heuwagen nur auf in Lehm gelegte Ziegelsteine in die Scheunen gefahren.
Dabei kommt wesentlich mehr Druck auf den Boden als jemals bei deinem Boden möglich wäre.

Bewehrung und dicke Betonplatten sind als Tragschicht nur für den Boden absolut unnötig-
außerdem sollte Baufeuchtigkeit aufs Nötigste reduziert werden.

Bei Neubauten, bei denen das gesamte Gebäude auf der Bodenplatte ruht ist die Situation anders.

Lieber mehr Dämmung einbauen als unnötig hohen Unterbau vorsehen.

Ich würde mir überlegen was das Ziel deiner Maßnahme sein soll
was benötigst du dazu
welche Lasten und sonstige Einflüsse wirken ein
und wie kannst du das Ziel mit dem geringsten Aufwand und Kosten bei maximalem Nutzen erreichen.

Wenn das dann noch möglichst ökologisch und schadstoffrei und im Bedarfsfall gut rückbaubar ist, sind fast alle Anforderungen erfüllt.

Andreas Teich
 
Thema: Neuer Bodenaufbau im Altbau

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