Neuer Anstrich an Holzverblendung scheidet braune Substanz aus

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Bahnwärter

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fachwerk-I18419_2016222231128.JPGHallo zusammen,

wir haben ein altes Bahnwärterhaus aus dem 19. Jahrhundert mit einer verzierten Holzverblendung in Höhe des oberen Stockwerkes. Diese haben wir von einem für die Restaurierung von Fachwerk spezialisierten Fachbetrieb vor zwei Jahren neu streichen lassen. Dabei wurde zuvor der komplette Altanstrich restlos entfernt.

Nach ca. einem Jahr zeigten sich an mehreren Stellen bräunliche Ausscheidungen, die wie Harz in langen Strähnen herunterlaufen. (s. Bild)

Der Fachbetrieb zeigte sich nach unserer Reklamation angesichts dieser Erscheinung völlig ratlos und vermutete eine Ausdünstung des Holzes unbekannter Art.

Die schadhaften Stellen wurden mit der gleichen Farbe nachgebessert, doch in der Zwischenzeit sind an einer der betroffenen Stellen diese bräunlichen Ausscheidungen erneut aufgetreten.

Bei der verwendeten Farbe handelt es sich um das Produkt "House-Paint" von LUCITE, laut Technischem Merkblatt eine Reinacryl-Dispersionsfarbe. Die Eigenschaften werden als wasserverdünnbar, wasserdampfdurchlässig, hochelastisch, nicht kreidend und alkalibeständig angegeben.

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und kann etwas über die mögliche Ursache sagen? Wir sind für jeden Tipp dankbar.

b.b.
 
Altanstriche

Bei der Bahn wurde ganz sicher nicht immer denkmalgerecht gestrichen. Da wurden auch mal schnell Altöle zusammen gekippt und damit gestrichen, um zu konservieren. Daß früher die Eichenholzschwellen mit Altöl (Maschinenöl) gestrichen wurden ist sicher bekannt. Aber eben nicht nur......
MIt Sicherheit ist Eure Fachfirma nicht dafür direkt verantwortlich.

Bei nachfolgenden Anstrichen gibt es damit häufig Probleme, wenn vorher "geölt" wurde.
Was diese Laufspuren genau sind, was jetzt wieder "aktiviert" wurde, kann ich freilich aus der Ferne auch nicht sagen. Sind die jetzigen Laufspuren dünn oder eher zähflüssig pastos ? Und blieben sie langezeit klebrig ?
Wenn sie heute trocken sind würde ich sie mit einer leinölgebundenen Farbe nochmals im gleichen Farbton streichen.
 
Hallo,

vielen Dank für die Antwort. Das mit dem Altöl durch die Bahn klingt sehr plausibel, schließlich sparen die ja nicht erst seit der Ära Mehdorn.

Die austretende Substanz ist dünn und sehr klebrig und bleibt dies auch dauerhaft. Am unteren Ende der Laufspuren bildet sich ein kleiner Tropfen, der sich eher harzig anfühlt.

Stellenweise schlägt die Farbe an den Austrittstellen auch Blasen, jedoch nicht überall.

Was uns interessieren würde: Gibt es eine Institution, an die man eine Probe dieser Substanz zur genauen Analyse einschicken könnte?

Wir möchten zunächst wissen, welcher Art diese Substanz ist.

b.b.
 
Braune Substanz

wenn ich das so lese stellen sich mir 2 Fragen:
- welcher Altanstrich, der entfernt wurde, war nach Meinung der Fachfirma auf der Verkleidung und wie wurde dieser entfernt?
- haben Sie diese Ausscheidungen bereits auf dem Altanstrich bemerkt? Wenn nicht, sollte es doch etwas sein, was mit dem Reinacryl reagiert. Riecht die Ausscheidung nach etwas?
 
Der Altanstrich wurde mechanisch, also durch Schleifen von Hand entfernt. Welcher Art dieser war, bin ich im Moment ueberfragt. Vielleicht aber findet sich noch irgendwo der Farbeimer, den uns der Vorgaenger evtl. zurueckgelassen hat.

Auf dem Altanstrich, der ca. um 1987 aufgetragen wurde, waren keine dieser Ausscheidungen zu beobachten. Ein Geruch ist bei dieser Substanz nicht festzustellen.

Wo kann man denn eine Laboranalyse dieser Ausscheidung machen lassen? Wer weiss Rat?

b.b.
 
Substanzuntersuchung.

Deiner Beschreibung nach dürfte es sich um ein nichttrocknendes Öl, also vermutlich doch um ein Maschinenöl handeln. Sämtliche Öle, die sonst für Farbanstriche genutzt werden, wären längst trocken und dürften nicht im Nachhinein laufen.
Wenn Ihr das wirklich genau wissen wollt, braucht Ihr ein Labor, das sich mit Anstrichen befaßt. Diese gibt es u.a. auch dort wo Restauratoren ausgebildet werden. Das wäre für Euch in Stuttgart oder Köln (FHS).
Aber ob diese eine solche Substanz als Anstrich schon kennen.? Die Kosten sind vermutlich im unteren 3-stelligen Bereich.
 
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