Neubau oberbayerisches Haus

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Pete1

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fachwerk-I20717_2017217125052.jpgHallo!

Ich befinde mich hier zwar in einem Fachwerk-Forum, trotzdem könnt ihr mir vll. weiterhelfen, da ich auch bei meinem Projekt die regionaltypische traditionelle Bauweise wertschätzen, aufgreifen und umsetzen möchte.

Geplant ist der Neubau eines Hauses (ca. 200m²) in der Region Chiemsee/Oberbayern.
Ich muss zugeben, dass ich kein ausgesprochener Kenner der Details der hiesigen Bautradition bin. Dennoch sind mir diese Häuser sehr ans Herz gewchsen und ich kenne einige Ihrer Wesensmerkmale.

Ich tue mich bis jetzt recht schwer, jemanden zu finden, der solche traditionellen oberbayerischen Häuser, mit Sachverstand und Traditionsbewusstsein heute noch baut.
Wahrscheinlich werdet Ihr mir keinen konkreten Planer empfehlen können, da sich die meisten hier wohl nicht in meiner Region auskennen.
Aber könnt Ihr mir evtl. ein paar Ratschläge geben, wie ich bei der Suche nach einem geeigneten Planer vorgehen könnte? An welchen "Stellen" könnt ich denn nachfragen?

Außerdem würde mich Folgendes interessieren:
Es gibt hier ja bei den traditionellen Häusern grundsätzlich 2 Typen:
(1) EG und OG Ziegelmauerwerk
(2) EG Ziegelmauerwek, OG Holzblockbau

Habt Ihr eine Meinung/Einschätzung zu diesen beiden unterschiedlichen Bauweisen? Was gefällt euch besser und worin würdet ihr lieber wohnen wollen?
Ich war erst ein Mal in einem OG in Holzblockbauweise. Die Athmosphäre dort hat mich schon beeindruckt. Sehr gemütlich, aber nicht "drückend". Allerdings wurde mir gesagt, dass es aufgrund des arbeitenden Holzes auch zu Rissen kommt, durch die der Wind auch durchfegen kann.

Würde mich über Ratschläge bzgl. Planer-Suche und Einschätzung massiv vs. Blockbau freuen!

Grüße,
Pete
 
neue alpine Architektur

Bitte nicht einen "frischeren" Stil ausschliessen, es muss nicht alles Typenhaus-Einerlei sein, es gibt durchaus auch moderne Häuser die sich gut einordnen. Am besten einfach etwas herumfahren und Häuser suchen die euch gefallen. Dann einfach fragen wer der Architekt war.

Klassischen Blockhausbau würde ich wegen der EnEV schon mal vergessen. Man kann auch so innen Holz verwenden wenn der Geschmack und das Budget es zulassen.
 
yogumon, danke für deinen Kommentar

"Bitte nicht einen "frischeren" Stil ausschliessen, es muss nicht alles Typenhaus-Einerlei sein, es gibt durchaus auch moderne Häuser die sich gut einordnen."

Da hat natürlich jeder seine eigene Sichtweise.
Ich bin der Meinung, dass es hin und wieder mal ein gelungenes modernes Haus gibt, das sich ganz gut einfügt. Meistens aber sind die modernen extrem hässlich und "gewollt"
Ich finde die sehr traditionellen Häuser immer noch am schönsten, m.E. kein Verglich zur neuen alpinen Architektur.

Traditionell heißt auch nicht Typenhaus-Einerlei. Gibt innerhalb der regionaltypischen traditionellen Architektur genug Spielarten, z.B. massiv vs Blockbau, etc..

"Klassischen Blockhausbau würde ich wegen der EnEV schon mal vergessen"

Versteh ich nicht. Blockhäuser werden doch gebaut, ist doch zulässig?
 
Planungen

Hallo Pete,

ich bin in Norddeutschland, und da bauen wir anders. Ich hab alte Gebäude umgebaut, aber auch „alte Gebäude“ neu errichtet.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, war ich oft im Freilichtmuseum in Cloppenburg und auf Baustellen die irgendwie interessant waren

Bin auch immer mal wieder in Bayern und schaue mir auch dort in Freilichtmuseen die Häuser an.

Wenn sie sich mal in Freilichtmuseen umschauen, bekommen sie ein Gefühl, wie in ihrer Region gebaut wurde.

Dort haben sie oft auch alte Pläne, die man vielleicht kopieren kann, um darauf was neues zu planen.

Mit diesem Wissen können sie dann ihre ersten Gedanken formulieren. Dann sich einen Planer suchen der die Idee aufs Papier bringt. Anschließend noch den Plan verfeinern und versuchen die heutigen Bauvorschriften zu berücksichtigen.
So bekommen sie ein Haus was ihrem Ideal näher kommt und den heutigen Ansprüchen an einem Wohnraum entspricht.

Viel Erfolg wünscht
Heinz-Josef
 
Neu versus alt

Ein wunderschöner Teil der lokalen Baukunst ist Bundwerk, siehe z.B. http://www.deutsches-museum.de/file...sel/Information/KT/heftarchiv/1985/9-2-99.pdf . Oder auch "Das Bundwerk in Bayern: Die schönste Zimmermannskunst der bäuerlichen Baukultur" von Paul Werner.

Ob das heute zu vertretbaren Kosten machbar wäre, wage ich zu bezweifeln. Ich würde eher versuchen, ein geeignetes Objekt zum Renovieren zu finden.

Wenn es ein Neubau sein muss - eine Firma die etwas in Ihre Richtung arbeitet wäre vielleicht http://www.sichtdachstuhl.de/Baustellen-07.html .
 
@Heinz Josef,
vielen Dank, wirklich super Tipp mit dem Freilichtmuseum. Hab mir jetzt schon eines angesehen.

@yogumon
Bundwerk ist in der Tat sehr schön. Und du liegst vermutlich richtig, dass das heute eher unter Luxus fallen dürfte
 
Neubau

Wenn ich in Bayern bin, faszinieren mich immer die Bundstadel.

Warum kann man es nicht als Idee aufgreifen??

Das Untergeschoss aus Ziegelmauerwerk dürft kein Problem sein. Mit entsprechenden Porotonziegel ist auch der erforderliche Dämmwert herzustellen.

Es müsste sich in der Region doch auch noch Zimmereibetriebe finden, die Altgesellen haben, die noch einen Bundstadel abbinden können??

Vielleicht findet sich auch ein Zimmereibetrieb, der eine Abbundanlage hat und auf dieser den Bundstadel abbinden kann??

Ein guter Planer wird dann den passenden Wandaufbau (vielleicht abgeänderter Holzrahmenbau?? )finden, der energetisch notwendig ist.

Vielleicht auch mal in die Suchmaschine „Haslinger Hof“ eingeben. Dann erscheint ein Hof der gastronomisch genutzt wird aber die bayrische Tradition sehr pflegt.

Es muss letztendlich nicht viel teurer werden. Aber geistige und organisatorische Arbeit steckt dann etwas mehr drin.

Heinz-Josef
 
Thema: Neubau oberbayerisches Haus

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