Ist Architekt notwendig?

Diskutiere Ist Architekt notwendig? im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Guten Tag! Ich kann evtl. ein ehemaliges Hofgelände erwerben auf dem vor gut 15 Jahren das Fachwerkhaus niedergebrannt ist und seit dem wachsen...
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Walden

Guest
Guten Tag!
Ich kann evtl. ein ehemaliges Hofgelände erwerben auf dem vor gut 15 Jahren das Fachwerkhaus niedergebrannt ist und seit dem wachsen dort wunderbar die Brenneseln. Das Grundstück ist weiterhin in Familienbesitz. Ich bin selber Handwerker und würde, auch wenn es viel Zeit kosten wird, ein neues Fachwerkgebäude "alleine" aufbauen wollen vom Fundament bis zum Dach (versteht sich unter Mithilfe eines Dachdeckers). MAße wären ca. 11 x 11m mit wohnbarem Obergeschoss.

Ist für ein solches Vorhaben grundsätzlich ein Architekt gesetzlich vorgeschrieben oder reicht die Absegnung eines Statikers aus?

Schönes Gruß aus Niedersachsen
 
Hallo !
Auch wenn es geistig allein Ihr Werk ist: Wir haben als IGB die Erfahrung gemacht, das es immer hilfreich und einfacher ist, wenn ein Architekt zumindest den gesamten Behördenweg mitgeht und so (offiziell) die Verantwortung für das Haus trägt. Freilich kostet es dies auch ein gewisses Honorar. Aber ein guter Planer kann Ihnen auch viel Streß abnehmen.
Ob es "Pflicht" ist, einen Architekten zu haben, ist je nach Bundesland wohl unterschiedlich.

2. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr Fachwerk-Neubau gestalterisch genauso gut in die Landschaft paßt wie sein Vorgänger-Bau. Bekommen Sie das hin ?
Es wäre schön, wenn Sie das auch so sähen wie wir. Aber es steht mir nicht zu, Sie zu bevormunden. (Das machen andere.)

Freundliche Grüße und gutes Gelingen
wünscht D.Fr.
 
Archi notwendig?

Dachog. Sie schreiben, daß das Haus nicht mehr vorhanden ist. Es besteht daher sicherlich kein Bestandsschutz mehr, wird somit Neubau. Ob Baugenehmigung erforderlich oder "nur" Bauantrag/Bauanzeige, bleibt sich egal. Sie müssen Bauvorlagen einreichen, die von einem "bauvorlageberechtigten Entwurfsverfasser" erarbeitet und unterschrieben sein müssen. Auch Ingenieure können bauvorlageberechtigt sein. Fragen sie ihren Statiker. Hat sich nach spätestens 4 Wochen keiner vom Bauamt gemeldet, können se loslegen. Sprechen sie mit dem Bauamt vorher. Mfg ut de ole Mark.
 
fachwerkneubau

hallo,
ich vermute es handelt sich um einen Neubau, auch wenn Reste von Fudamente noch vorhanden sind. Wie mein Vorredner bereits gesagt hat brauchen Sie einen sog. Planverfasser. Nun die Frage: Was war vorher da? Ein Haus oder eine Scheune. Es kann sein dass Sie gewisse Abstandsflächen beachten müssen, die vorher nicht relevant waren. Der §7 ff NBauO gibt Auskunft darüber. Ein kurzer Besuch zum zuständigen Bauamt wäre vorteilhaft. Lageplan und Skizze über Lage des neuen Hauses mitbringen. Ein Fachwerkhaus ist nicht immer ein Fachwerkhaus. Es gibt gewisse Proportionen, Formen, Verbindungen, die eingehalten werden sollten. Manchmal gibt es Fachwerhaüser, die abgerissen werden, und zum Verkauf stehen. Dies verlangt aber eine intensive Arbeit zwischen Bauherr, Zimmermann und Planer.
Dies als Gedankenstütze.
m.f.g.
J.E.Hamesse
 
Danke für die hilfreichen Antworten!

Bin erst jetzt wieder im Lande und somit nun in der Lage mich zu bedanken! Gut zu wissen, dass ein Statiker evtl. ausreicht.
Aber mal sehen wie sich das alles gestalten wird.
Ich war gestern beim Bauamt, die für mich erst einmal nix machen können, da sich um diese Angelegenheit der Kreis kümmern muss, da es so ziemlich Aussenbereich ist.

Für's erste weiss ich ja jetzt bescheid. Danke - bis später.
 
Nein. Architekten sind generell überflüssig. Bei aller Liebe.....

....ist es mit den "Planverfassern" doch so eine Sache. Ich will hier gar nicht groß mit den Kollegen Bauingenieuren ´rumdiskutieren, auch die interessierten Laien nicht unnötig verwirren, aber meine persönliche Meinung will ich doch an den Mann und an die Frau brigen. "Statiker" und "Architekt" sind wohl von Ausbildung, Betätigungsfeld und erfahrungsgemäß auch von der Berufsauffassung her so unterschiedlich wie Elektriker und Tischler. Na klar kann der Tischler beim Einbau der Küche auch den Herd anklemmen, aber wer hat´s gelernt? Na bitte.
Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: wir können uns in jeder EFH-Playmobil-Siedlung ansehen, was dabei herauskommt, wenn Statiker, Zimmer- und Maurermeister Ihre Vorlageberechtigung als Planverfasser zum Entwurf von Gebäuden mißbrauchen. Ich denke, uns wäre sehr geholfen, wenn jeder das macht, was er wirklich kann, und alles andere einfach bleiben ließe. Unsere gebaute Umwelt würde es uns danken. Und wem der Architekt zu teuer ist, der möge sich folgendes vor Augen führen: man arbeitet sein ganzes Leben lang für sein Eigenheim, und ein paar wenige tausend Euro sollten der Grund dafür sein, daß durch verpfuschte Proportionen, unpassende Materialwahl und vieles andere Mehr der Baukörper einfach nur Unbehagen beim Betrachter auslöst? Sicher kann ich niemanden davon abhalten, alles selber zu machen und es nur vom Statiker "absegnen" zu lassen. Aber jeder sollte sehr genau überlegen, an welcher Stelle er auf dem Weg zur Realisierung seines Lebenstraumes spart. 5.000 Euro (oder wieviel auch immer) - die lassen sich immer verdienen. Ein verpfuschtes Haus bleibt. Leider sehr lange.

Viele Grüße aus Oldenburg,

Johannes Langfermann
 
Recht hat er,

der Johannes Langfermann, zumindest zum Teil. Auch bei uns in NRW kann man die vermurksten, schlecht proportionierten Gebäude in den Baugebieten besichtigen. Nur eins muß ich der Vollständigkeit halber hinzufügen schließlich bin ic ein bauvorlageberechtigter Bauingenieur mit Statik-Studium: 90% dieser beschriebenen Gebäude sind von Architekten geplant. Damit möchte ich nicht sagen, dass die Architekten schlechter als die Bauingenieure sind (der Anteil der bauvorlageberechtigten Bauingenieure ist verhätnismäßig gering). Ich denke es gibt in beiden Studienrichtungen gute und schlechte. Diese muss man halt aussieben und sich die Frau oder den Mann suchen, dem man das Vertrauen entgegen bringen kann. Die Qualität der Arbeiten kann man leicht an schon durchgeführten Projekten nachweisen.
Ich jedenfalls habe kein Probleme damit meine Arbeiten mit denen eines Architekten zu vergleichen. Interessierte Bauleute können sich immer die von mir durchgeführten Arbeiten ansehen, bevor sie mir einen Auftrag erteilen und von mir erbrachte planerische Leistungen sind natürlich genauso zu bezahlen, wie bei einem Ingenieur der Studienrichtung Architektur und werden natürlich nicht etwa kostenlos mitgeliefert.
 
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