Nasses Haus? Oder irgendetwas falsch gemacht?

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Eifelyeti

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Hallo zusammen, ich benötige mal euren Rat. Im Januar dieses Jahres habe ich mit meiner Frau ein Haus in der Eifel gekauft aus dem Jahr 1893. Haus war ständig bewohnt und genutzt. Hier ein paar Eckdaten:
-Bruch / Sandstein Gemäuer
- Lehmboden als Untergrund
- Drainage um eine Seite des Hauses
-Wände alle nur verputzt keine Tapeten
-Dachboden nicht gedämmt bzw nicht ausgebaut
-Dämmung außen und innen nicht vorhanden

Problem :
Wir haben das Haus in 5 Monaten renoviert und bis dato auch keine Probleme gehabt. Seit es draußen kälter ist bzw. seit es öfters regnet haben wir an zwei Innenwänden Feuchtigkeitsbildung. Die eine Stelle ist im Wohnzimmer genau an der Seite wo keine Drainage ist. Die Wand ist richtig kalt und genau in der Ecke wo zwei Aussenmauern zusammen treffen richtig klamm . Dort stelle ich seit einiger Zeit jeden 2 Tag einen Heizstrahler davor um die Stelle trocken zu bekommen. Liegt es an der fehlenden Drainage oder was könnte sonst die Ursache sein?

Die zweite Stelle ist im Esszimmer auch eine Außenwand. An der Seite ist aber eine Drainage verlegt und ich verstehe nicht wie sich innen an der Ecke der Wand Feuchtigkeit bildet. Die Wand ist auch dort eis kalt was wahrscheinlich von der fehlenden Dämmung kommt, glaube ich zumindestens. Es steht nichts davor so das die Luft zirkulieren kann aber genau in der Ecke bildet sich auf dem Innenputz Feuchtigkeit. Wenn ich die Wand nicht regelmäßig mit dem Heizstrahler bearbeite bildet sich richtig Kondenswasser und gelbe kleine Schimmelflecken die ich aber mit einem Tuch weg wischen kann. Liegt das daran das die Wand nicht genug aufheizen kann durch 2 Heizkörper im Raum?
Sind jetzt am überlegen einen Ofen für dieses Zimmer zu kaufen um dadurch die Wände richtig aufzuheizen. Bin für jede Hilfe und Rat dankbar, haben seit 8 Wochen Nachwuchs und möchte diese Probleme schnellstmöglich beheben.
Vielen Dank
 
Das Problem ...

.. stellt sich nach Ihrer Beschreibung ziemlich eindeutig als Feuchtebelastung aus Kondensatausfall warmfeuchter Raumluft an kalten Bauteilen dar (Taupunktunterschreitung).

Dagegen hilft zwar kurzzeitig eine Erhöhung der Oberflächentemperatur der Innenseite der Außenwand, aber auch nur so lange, wie die Strahlungswärme die Oberflächentemperatur über den Taupunkt hebt.

Langfristig ist dem nur mit einer sorgfältig konzipierten Innen- oder Außendämmung beizukommen, die die besagte Oberflächentemperatur zuverlässig -ohne permanente Wärmeezufuhr- anhebt.

Nach Ihrer Beschreibung ist das Haus in allen wärmeübertragenden Außenflächen ungedämmt - ein Zustand, der allein aus Gründen der Behaglichkeit und der Bewohnbarkeit so nicht längere Zeit bleiben sollte. Die Schimmelproblematiik in Verbindung mit kalt-feuchten Wandflächen ist nur ein Aspekt, der der Gesundheit nicht zuträglich ist.

Welchen Sinn die genannte Drainage macht und ob Sie an dieser Stelle nicht eher kontraprorduktiv ist, lässt sich nur vor Ort klären.

Im Grunde wäre eine Begutachtung des Hauses angemessen um eventuell mittelfristig, aber nachhaltig Maßnahmen zur Verbesserung Ihrer Wohnsituation im Gesamtzusammenhang zu konzipieren.

Wenn Sie in diese Richtung weiter planen wollen, können Sie mich gerne kontaktieren. Wo steht Ihr Haus in Oberbettingen? Ich habe vor einigen Jahren Teile eines großen Hofes in Basberg saniert und kenne den Ort ein wenig.
 
Kurz um

Da es sich hier um eine Wärmebrücke handelt,gibt es zwei Möglichkeiten das Problem zu beheben!

1. Sie vergrössern die Innenfläche im Eck mit einer Rundung, so dass die Luft besser zirkulieren kann (das Eck rund verputzen),oder
2. Sie verwenden Dämmkeile im Eck um die Fläche im Eck zu vergrössern.
 
Wie gesagt ...

... sind diese Problempunkte nur im Zusammenhang zu bearbeiten und zu beheben. Es ist nicht sinnvoll, nach einer schnellen und isolierten ad-hoc-Lösung zu suchen.
 
Hallo Eifelyeti,

einmal abgesehen von der Sinnfälligkeit einer Drainage im Lehmboden denke ich zunächst auch an Kondensatausfall.
Nicht selten ist zu beobachten, dass mit dem Einziehen des Nachwuchses sich schlagartig Verhaltensweisen hinsichtlich Lüftung und Wärmebedarf ändern. Vorab:

- Womit ist verputzt?
- Wenn neu verputzt wann und wie lange vor dem Einzug?
- Wie hoch ist die Raumtemperatur im Durchschnitt?
- Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit?
- Welches Heizsystem wird verwendet?
- In den letzten Tagen ist es draußen etwas wärmer geworden. Hat die Feuchtigkeit etwas nachgelassen?

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Nasses Haus Teil 2

Verputzt sind die Innenräume mit SM 700 Pro, diese wurde von März bis Ende April verputzt und Anfang Mai war der Einzug. Wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist kann ich ihnen leider nicht sagen, geheizt wird mit einer Ölzentralheizung die auf 24 Grad von 05-23 UHR eingestellt ist und dann absenkt auf 19 Grad. Auch wenn es in den letzten Tagen etwas wärmer wurde kann ich noch keinen Unterschied feststellen.Danke
 
Nachtabsenkung auschalten

das bringt schon eine kleine Verbesserung, von 24 Grad auf 21-22 Gard reduzieren und durchheizen.
Die Wandoberflächentemparatur muss ansteigen und auf relativ gleichem Niveau gehalten werden. Das gelingt aber nur wenn durchgeheizt wird.
Sinkt die Wandoberflächentemparatur ab muss in der Aufheizphase viel Energie reigesteckt werden um die angenehme Teparatur zu erhalten, ergo läuft der Brenner länger und braucht mehr Energie, als wenn er die Temparatur nur halten muss.
 
Werkzeuge

1. ein gutes Thermometer / Hygrometer.
2. ein Infrarot-Thermometer zur Messung von Oberflächentemperaturen.
3. Tabelle für Taupunkt.

Nachtabsenkung würde ich nicht pauschal verdammen, in dieser Situation würde ich aber nur minimal absenken.

Andere Möglichkeiten:

- Dach / Dachanschluss nicht dicht ?
- Wie dicht sind die Fenster ? Bei dichten neuen Fenstern bleibt mehr Feuchtigkeit im Innenraum. Lüften...
 
Hinweis Heizstrahler

Hallo,

falls der Heizstrahler mit Gas betrieben wird, bringt das nicht viel. Bei jeder Verbrennung entsteht Wasser, d.h. wenn diese nicht abgeführt wird (Kamin) ist das ein weiterer Feuchtigkeitsspender.

Fons
 
Werkzeuge AW

Der Speicher ist nicht ausgebaut und auch nicht gedämmt dadurch geht mir natürlich auch einiges an Energie verloren. Das Problem mit der Feuchtigkeit besteht bis jetzt nur im Erdgeschoss, im Obergeschoss sind alle Räume trocken . Fenster wurden alle im Zuge der Renovierung erneuert und ausgetauscht. Habe die Nachtabsenkung zwar nicht deaktiviert aber zur Tagtestemperatur um 2 Grad abgesenkt. Ich bedanke mich schon mal bei allen für Ihre Unterstützung.
 
AW Heizstrahler

Ist ein kleiner 2KW Heiz Strahler der meine Stromrechnung in die Höhe treibt
 
Verdächtig

Ich finde den Putz ja äußerst verdächtig... zwar wird er von Knauf mit my=15 angegeben, gleichzeitig aber w2 eingestuft, also wasserabweisend... ist ja eigentlich auch ein Außenputz bzw. Armierungskleber für WDV...
In Zusammenhang mit kalter Oberfläche/Wärmebrücke ist dann das Kondensat- und Schimmelproblem schnell da...

Wie dick ist ist denn so verputzt worden?

MfG,
Sebastian Hausleithner
 
Natürlich...... frage ich mich,

wer so super gscheid ist einen solchen Putz im Innenbereich anzuwenden.......
das ändert aber das Problem nicht, soll der Fragesteller jetzt den Putz von der Wand wegmeiseln?
Ich weiss ja nicht wer hier den Bock geschossen hat, aber in der Regel macht der Preis die Musik.....Der Putz war halt billig...im wahrsten Sinne des Wortes....Aber das bringt den Fragesteller auch nicht weiter....hier sind Lösungsansätze gefragt und nicht Wischi Waschi Ratschläge....
 
Der Putz ...

... könnte in der Tat seinen Teil dazu beitragen, das das Feuchteproblem überhaupt erst entstanden ist. Er ist zwar nicht ausdrücklich nur als Außenputz deklariert, aber auch nicht für die Verwendung als Innenputz empfohlen.

Die Hydrophobierung ist jedenfalls für einen Innenputz eher nachteilig, insbesondere dann, wenn der Feuchteeintrag durch die Kondensatbildung kommt.

Dann bleibt die Feuchtigkeit als Film auf der Oberfläche und wird nicht, wie bei kapillar saugfähigen Putzen, in der Tiefe eingelagert und bei Gelegenheit wieder abgegeben,

Das wäre ein Detail bei der Schadensrecherche, das beachtet werden sollte.
 
Die neuen Fenster ...

... sind in Zusammenhang mit der ungedämmten Wand auch als ungünstige Kombination einzustufen. Wenn die Fenster einen besseren Wärmedämmwert haben als die Wände, kondensiert die Raumluftfeuchte am kühlsten Teil: der Wand.
 
Billig?

Das Zeugs ist rattenteuer... aber trotzdem ungeeignet...
Nunja, mit 'ner rundgeputzten Ecke wird das Problem auch kaum zu lösen sein... insbesondere nicht das der anderen Fläche.

Momentan und akut hilft wirklich nur heizen und lüften... das schafft Zeit, der Ursache auf den Grund zu gehen und eine nachhaltige Lösung zu finden... s.o.

Auf Dauer wird nur ein vernünftiges Dämm- und Heizkonzept helfen den Problemen zu begegnen... und die Ölrechnung übersichtlicher zu gestalten...

MfG,
Sebastian Hausleithner
 
Putz und Lüften

Muss mich korrigieren, in diesen Räumen wurde nicht der SM700 verwendet sondern der MP75 . Wie oft müssten wir nach Ihrer Erfahrung eine Stoßlüftung am Tag durchführen ?
 
Bei der Sandstein-Mauer ist zu beachten, dass Sandstein den Schlagregen, den wir alle in letzter Zeit abbekommen haben, freudig aufnimmt um ihn dann an die Innenwand abzugeben, also dort wo der Wärme/Kälte Abgleich am sichtbarsten ist. Das erklärt möglicherweise einen temporären Feuchte Pegel im Innenbereich, wenn er denn temporär ist.Vielleicht ist das kein Dauerzustand. Beobachten was sich tut und nicht hektisch werden würde ich vorschlagen aber ohne Gewähr.
 
Lüften und Putz

das mit dem Putz ist schon mal besser...

Die notwendige Lüftungsfrequenz hängt natürlich von der inneren Feuchtebelastung ab. Will sagen, wer "feuchte" Hobbies hat (Aquarien, Terrarien, viele Zimmerpflanzen, Zimmerbrunnen, etc.) und sich mit mehreren Personen dauerhaft im Raum aufhält wird intensiver lüften müssen... 3-4 mal täglich für 7-10 Minuten sind ein guter Anhaltswert...
Der Heizlüfter tut auch ohne "Heiz-" 'ne Menge gutes, indem er für Luftbewegung sorgt und so die Kondensationsstellen trockener hält...

In welcher Höhe über dem Boden tritt die Feuchte primär auf?

MfG,
Sebastian Hausleithner
 
fachwerk-I13921_20131211143753.jpgDie Feuchte ....

Tritt kurz oberhalb der Fußleiste auf und ,,klettert " dann langsam nach oben sofern mal die Stelle nicht trocknet. Feuchtigkeit bildet sich nur an den Ecken sonst nirgendwo an der Wand.
 
Thema: Nasses Haus? Oder irgendetwas falsch gemacht?

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