Sanierung Bauernhaus - Feuchtigkeit entdeckt

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Bellybauch

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Hallo liebe Community,
Brauche dringend Rat!
Bin Besitzerin eines alten Bauernhauses im Waldviertel (Österreich). Mein Mann und ich wollten heuer einen Teil des Wohngebäudes renovieren. Wir haben an eine Bodendämmung aus Holzfaserplatten von Gutex, dann schwimmenden Parkett gedacht. Nun haben wir im alten Schlafzimmer den Spannholzboden rausgerissen und bemerkt, dass dieser auf Lagerhölzern lag und dazwischen mit Dämmwolle gedämmt war. Auf der Bodenplatte (Beton) lag eine Flämmpappenschicht, oben auf feucht. Auch die Bodenplatte ist nicht naß, aber fühlt sich nicht trocken an. Mein Mann hat nun nach unten gebohrt, die Betonplatte ist rund cm dick, darunter ist Schotter. Das Fundament des gesamten Hauses besteht aus Stampfbeton und das Gebäude steht auf einem hohen Sockel.
Nun trauen wir uns in dieses Zimmer keine Holzfaserdämmplatten legen, schon gar nicht irgendwas zu tun, bevor wir nicht wissen, was wir gegen Feuchtigkeit tun sollen. Außerdem haben wir auch Schimmel an der Außenmauer festgestellt.
Meine Frage ist: Wenn können wir zu Rate ziehen, um eruieren zu können, was weiter zu tun ist, bevor wir innen renovieren und dämmen? Baubiologe?

Was sollen wir tun? Können wir auch etwas in Eigenregie unternehmen? Bitte um eure Meinung...
lg, Sabine
 
Das

klingt eigentlich nach Kondenswasserproblemen. Die sind nur mit sinnvoller Dämmung in den Griff zu kriegen. Die Mineralwolle kann wenn von oben warme Raumluft reinkommt wunderschön absaufen und dann kondensiert die Feuchte am kalten Beton.

Entsprechende Fachleute kenne ich bei uns leider keine, die ich empfehlen könnte.
 
vielen dank für die Antwort!
was denken Sie über folgenden Aufbau: beton, dampfbremse, Dämmung, nocnmal feuchteschutzfolie, trittschalldämmung und dann Parkett?

lg, Sabine
 
Fußbodenaufbau

Mein Vorschlag:
Beton bleibt.
Neue Abdichtung (falls die vorhandene nicht mehr funktioniert).
Dämmplatten aus Weichholzfaser auch zum Höhenausgleich.
80 mm Steicofloor mit eingebetteter Traglattung.
Darauf OSB, Parkett.

Viele Grüße
 
OSB-Platten

ich hatte gelesen, dass OSB-Platten den Nachteil mit sich bringen, dass sie nicht so diffusionsoffen sind - ja teilweise wie eine Dampfbremse wirken?
Lg,
Sabine Ernst
 
Das

dürfte in dem Fall genau der Sinn der Sache sein. Es soll keine warme, feuchte Raumluft unten in die Bodenkonstruktion gelangen.
 
Fußbodenaufbau

Ich habe auch mal gelesen das Nitroglycerin gegen Herzbeschwerden hilft. Deshalb trinke ich kein Sprengöl wenn mir das Herz weh tut.
Lesen ist das eine, die Information zu verarbeiten das andere.
Ein Fußbodenaufbau ist etwas anders als eine nicht hinterlüftete Dachdämmung, selbst innerhalb einer Bauteilgruppe wie Fußboden kann es diametrale Unterschiede im Aufbau geben, je nach Nutzungsanforderungen und Unterbau.

Auf dem von mir vorgeschlagenen Fußbodenaufbau wird die Gefahr der Akkumulation von Kondensat auf der Abdichtung minimiert, da:
- keine größeren Hohlräume im Fußboden sind in denen Luft strömen kann (Holzfaserplatten sind viel kompakter als Mineralwolle)
- der Pumpeffekt durch den bei Lagerhölzern warme Innenluft in den Hohlraum darunter gefördert wird nicht funktioniert,
- die diffusionsbremsende Schicht baupysikalisch richtig auf der warmen Seite liegt.

Die Diffusion von Feuchte in Bauteilen wird maßlos überschätzt und gebetsmühlenartig nachgeplappert.
Ihre Abdichtung ist nicht durch Diffusion nass geworden (eine diffusions- bzw. wenigstens luftdichte Schicht an der warmen Seite hätte das verhindert) sondern durch Konvektion von warmer Luft in die Hohlräume und an die kalte Abdichtung.

Viele Grüße
 
Danke

Vielen Dank für Ihren Rat und die Erklärung!
Nun müssen wir nur noch nach geeignetem Material für die Abdichtung der Bodenplatte recherchieren.
lg, Sabine Ernst
 
Erst

würde ich prüfen, ob die derzeitige Schweißbahn nicht eh noch intakt ist. Ansonsten würde ich die fachgerecht ausbessern lassen.
 
aha

die bisherige Abdichtung bestand aus einer Flämmpappe, die lediglich überlappend auf dem Beton lag, jedoch an den Seiten nicht hochgezogen war. wir haben sie entfernt.
Darf ich Sie fragen, was Sie sich unter einer fachgerechten Abdichtung vorstellen? lg, Sabine Ernst
 
Spricht

was gegen die vermutlich billigste Lösung, den örtlichen Spengler den Boden neu flämmen zu lassen, diesmal ordentlich die Wände raufgezogen? Die Katja Sprint ist ziemlich schwer zu besorgen und heftig teuer (IIRC über 20 Euro/m2).

Mineralische Dichtschlämme (z.B. Lugato "Dichter Keller") ist leichter zu beschaffen und billiger.
 
Katja Sprint

wäre halt im Trockenbau möglich, während die Schlämme doch sicher Trocknungszeit braucht. Und hole ich mir dadurch nicht Feuchtigkeit in den Wohnraum? Aber 20 Euro pro m2 ist viel. Da wir das gesamte Wohnhaus machen wollen, wären das dann an die 3.000 Euro...
ev. vielleicht wirklich flämmen...erschien mir halt nicht wirklich zeitgemäß

lg, Sabine Ernst
 
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