Hallo,
hat jemand einen Vorschlag womit man alte Kiefernholzdielen in den alten Löchern wieder Anschrauben oder Annageln kann?
Die Löcher sind teilweise etwas ausgefranst. Ich hatte schon mal über handgeschmiedete Nägel nachgedacht. Ist aber vielleicht stilistisch nicht so ganz passend!
Die Dielen sind nur 12 cm breit, aus Kiefernholz und kommen in ein Stadthaus Bj. 1900.
Wer hat einen guten Tip für mich?
Guten Morgen,
handgeschmiedete Nägel finde ich gar nicht so schlecht, wenn man das Geld dafür ausgeben will und wenn die Köpfe sichtbar sein sollen. Die Nägel müssen dann aber schon groß genug sein.
Wenn das Nagelmuster nicht sichtbar sein soll oder nur schwach in Erscheinung tritt, dann ist die Optik des Nagels egal.
Es gibt auch maschinell vierkant geschmiedete Nägel mit entsprechend großem Kopf.
Grüße vom Niederrhein
@ Herr Beckmann: inwiefern? Damit man sie auch sieht, damit sie nicht durchrutschen oder weshalb ...?
wäre die Nagellöcher vielleicht mit einem durchmesser von ungefähr 1,5 - 2 cm auszufräsen, dann zu schrauben und dann mit zugeschnittenen runden Holzscheiben zu verleimen. Vielleicht nimmt man da bewußt dunkleres Holz ...
Was haltet ihr davon?
aber leider nicht zu bekommen. Die früher verwendeten Nägel mit kleinem viereckigem Kopf (ca. 7*5mm) gibt es nur verzinkt bei www.dick.biz . Künzels Nagelschmiede (http://www.kuenzel-naegel.de/) stellt brünierte Nägel mit vierschlägigem Kopf her. Sehr schön (werden auch von Manufaktum vertrieben) aber auch mit sehr großem Kopf(1cm). Nicht geeignet für Dielenvernagelung. Ich suche immer noch. Solange sind die Dielen (bis 40 cm) nur mit 4mm*7 cm Schrauben in jedem zweiten normalerweise erforderlichem Loch geheftet.
Gruß Eckard
Edit: Dick hat keine mehrim Angebot!
wird jemand fürchterlich über diese riesigen Nägelköpfe fluchen. Versenken kann man sie auch nicht. Und das "Spätmittelalterfeeling" ist in einem Haus der Jahrhundertwende vielleicht eher fehl am Platz. Es ist übrigends auch im Mittelalter nicht üblich gewesen, fette Nagelköpfe auf der Fläche zu platzieren. Die waren für Beschläge an Türen etc. da. Ein Dielennagel hatte einen schmalen und länglichen kopf, damit er längs zur Maserung versenkt werden konnte.
Vorschlag: Dielenschrauben von Spax (mit kleinem Kopf, selbsteinfräsend). Kopf ein paar Millimeter verschwinden lassen und Löcher mit Kitt (am besten aus 120er Schleifstaub des Bodens) verschließen.
B-Variante: Querholzscheiben kann man selbst herstellen, um so kleiner um so besser. GUHDO hat einen 8mm Scheibenschneider, die Löcher müssen also nur 8mm ausgebohrt werden (kein Spiral-, sondern Forstner-Bohrer). Farbig betonen würde ich es mit anderen Holzarten nicht.
Grüße
Thomas
stört mich eigentlich nicht.
Vor allen Dingen überlege ich, wie ich die etwas ausgefransten bzw. relativ großen alten Löcher "wiederverwenden" kann.
Die Spaxschrauben mit kleinem Kopf rutschen vermutlich einfach durch.
Ich hab noch mal gemessen: die alten Nagellöcher haben einen Durchmesser zwischen 5 und 7 mm.
Kann man die evtl. mit in Leim gebundenem Schleifstaub verfüllen und dann neu verschrauben? Oder bröselt das dann raus und hält auch nicht?
Oder etwas Holzdübel-artiges einleimen ...
Über weitere Ideen würde ich mich freuen!
Aber bis hierhin erst mal Danke!!!
gibt es hier:
http://www.kuenzel-naegel.de/
Vielleicht hilft es dir @ Eckhard. :-)
Gruß
Henning
Natürlich länger! Wenn man den Kopf dann etwas versenkt ...?
--- das LAMELLO - Holzreparatursystem Minispot --
http://www.lamello.com/
-- Dort gibt es auch Filme zur Anwendung zu sehen. -
A. Milling
Wenn man die Dielen nagelt ... wie lang müssen die Nägel MINDESTENS sein? Wie stark MÜSSEN die Lagerhölzer sein?
- es soll schwimmend verlegt werden.
- Befestigung der Dielen (aus verschiedenen Gründen) auf Lagerhölzern AUF (nicht zwischen) dem Balken
- möglichst niedriger Aufbau (deshalb die Frage)
Könnte man (abgeleitet vom Lamello - System) die Löcher gleichmäßig ausbohren, Holzdübel einleimen und dann hinterher durch die Dübel nageln oder schrauben? Oder brechen die Holzdübel dann aus?
Was denkt ihr dazu?
Vielleicht sollte ich es anders formulieren?
Wer hat seinen Dielen boden schwimmend verlegt und kann mir sagen, wie stark er die Lagerhölzer gewählt hat. Mit möglichst niedrigen Aufbau! ;-)
sollten wenigstens 80mm lang sein, bei Schrauben tun es 45mm.
Grüße
Thomas
Vielen Dank Thomas!!!!!
Das ist doch mal eine brauchbare Aussage.
:-)
@ Thomas:
was hältst du von der Holzdübelvariante? Hält das?
wurden früher oft mit Holznägeln befestigt, die waren im Querschnitt aber leicht parallelogrammähnlich bis quadratisch. Ist natürlich ein erheblicher Aufwand, um ein paar Bretter auf dem Boden zu befestigen,
Warum nimmst Du nicht Schrauben mit 8mm - Kopf, die sich noch etwas einfräsen, und verkittest dann mit Schleifstaub und Bindemittel?
Grüße
Thomas
Super - manchmal kommt man auf die naheliegenden Gedanken einfach nicht - vor lauter Grübelei. ;-)
Bindemittel wäre dann Holzleim? Wie tief würdest du die Schrauben dann reinschrauben bzw. wie dick müsste die "Scheifstaubmischung" sein, damit es hält? Und dann mit Thermopad-öl drüber ...
sollten die Schrauben verschwinden (Wichtig: Teilgewindeschrauben). Der Schleifmaschinenverleiher hat auch das entsprechende Bindemittel im Angebot, man nimmt den Schleifstaub des 80er Schliffes und gibt so viel Bindemittel zu, bis es noch knetbar ist.
Ggf. nachkitten, beim Trocknen sackt die Masse etwas nach.
Grüße
Thomas
Vielen Dank für die lehrreichen Tipps !!!
...bieten mittlerweile hervorragende Handwerkskunst, von der ich mich am vergangenen Wochenende selbst überzeugen konnte.
Zu den "Wallenstein-Festspielen" im tschechischen Frytland
bei gleichnamigen Burgschloß, entdeckte ich einen Schmiedestand zweier junger Schmiede, die wunderbare Nägel, Symbole, Halter, Leuchter etc. im Programm hatten und sicherlich auch problemlos Auftragschmiedeleistungen für historische Ansprüche ausführen würden.
Kontakt ist bei uns gesichert und wir werden dies auch sicherlich beleben.
Grüße zur Nagen- bzw. Befestigungsproblematik
von
Udo
mein Maschinenverleiher hat mir davon abgeraten so große Löcher (8mm) mit Schleifstaub/Bindemittel zu verfüllen. Er sagt das hält nicht.
@Thomas: ich nehme an das hast Du schön öfter gemacht und es hält!?
http://stores.ebay.de/Schmiedegilde-Reval
und der Kitt verbindet sich gut mit dem Holz. Lösemittelhaltige Bindemittel stinken zwar, sind aber stabiler. Ob Wasser oder Lösemittel - üblicherweise (ausreichend Bindemittel) hälts.
8mm Holzscheiben wie oben beschrieben wären edler - und aufwendiger.
Grüße
Thomas
Man dankt! :-)
zu der ich auch ganz gerne noch "sachdienliche Hinweise" hätte.
Und zwar habe ich mal (früher in meiner Dachdeckerzeit) Fallrohre für Dachrinnen am Mauerwerk befestigt mit folgender (dafür gängigen) Methode:
Loch in die Mauer gebohrt, ein schmales Stück Restholz (das das Loch ausfüllt) reingehämmert, überstehendes Holz einfach weggebrochen, dann die Rineisenhalter reingeschlagen. Das funktionierte sehr gut.
Nun ist die Frage, ob ich das nicht auch so mit meinen kleinen Nagellöchern machen könnte.
Das heißt in das vorhandene Loch ein Stück Restholz reindrücken und dann die Dielen einfach annageln. Das Restholz würde durch den Nagel in die Diele gequetscht, das müßte doch halten. Evtl. müßte man über die so behandelten Löcher noch einmal drüberschleifen.
Gibt es dazu Meinungen?
durch solche originellen Einlagen steigt die Gefahr von Knarrgeräuschen, wie überhaupt meist Nägel lauter als Schrauben sind.
Meine Meinung: unverhältnismäßig hoher Aufwand mit zweifelhafter Wirkung.
Grüße
Thomas
originelle Einlagen :-)))) - schön gesagt. Also lieber nicht ...
Dick.biz hat doch noch gescmiedete Nägel mit kleinem Kopf (wie die alten Nägel), leider jedoch verzinkt. Vielleicht sind die ja was.
Hat jemand eine Ahnung, ob man die irgendwie wieder im Kopfbereich "blau" bekommt?
Gruß Eckard
Die Briten haben alles:
http://www.oldhousestore.co.uk/acatalog/Traditional_Nails.html
Versand auch nach good old germany!
Eckard
Ich sehe, dass immer Teilgewindeschrauben zur Befestigung verwendet werden. Warum ?
Im bereich des fehlenden Gewindes bewegt sich die Diele doch und knarrt (wie bei den Nägeln) - sie ist doch dann gar nicht richtig fixiert.
Bei Vollgewindeschrauben würde es eine feste Verbindung geben und nichts bewegt sich (Holz bewegt sich natürlich immer...).
Wer kann mir erklären, warum ich falsch liege - denn mir ist schon klar, dass es stimmen muss wenn hier bei den "Profis" immer Teilgewinde empfohlen wird...
...können die Diele an das Lagerholz ziehen, Vollgewindeschrauben nicht.
Grüße
Thomas