Altersschätzung Mühle NRW

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Flugfritte

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Hallo,
dies ist mein erster Beitrag hier, ich hoffe ich mach' nix falsch :).
Mein Mann und ich sind im Begriff einen Hof zu kaufen, der wohl ehemals eine Schälmühle war. Leider gibt es keinerlei Unterlagen mehr zu dem Objekt und wir sind natürlich neugierig - kann uns jemand bei der Altersbestimmung weiterhelfen? Im Kreisarchiv habe ich Hinweise darauf gefunden, dass um 1800 zumindest am gleichen Fleck mal eine wasserbetriebene Schälmühle entstanden ist (Fluss mittlerweile umgeleitet). Davon dürfte wenig bis nichts übrig sein, jedenfalls passen Dachziegel, Stahlträger und offenbar industriell geschnittene Holzbalken eher nicht dazu. Kriegsschäden sind jede Menge vorhanden, siehe Bild der Außenwand...
Danke für jeden Tipp, ich habe ein paar Fotos im Profil hochgeladen.
LG
Mareike
 
Altersschätzung Mühle NRW

Hallo,

da müssen Sie tiefer im Archiv suchen, weil die Bilder für sich genommen nicht viel her geben. Es kann zwischen ca. 1860 und 1930 so ziemlich alles sein, Modernisierungen verunklaren die Sache zusätzlich.
Was wollen Sie denn damit anfangen ?
Mit dem Planungsrecht im Aussenbereich kann es kompliziert werden.

Grüße vom Niederrhein
 
Hallo,

vielen Dank, ungefähr diesen Entstehungsbereich schätzen wir als Laien bislang auch - ich bin gespannt ob wir noch auf ältere Teile stoßen, wenn es an die Arbeit geht.

Mit dem Planungsrecht haben wir uns bereits herumgeschlagen (haben glücklicherweise eine gewisse Vertrautheit mit Gesetzestexten, was durchaus hilft).

Zur Nutzung: Grob gesagt reicht "dort wohnen" erstmal völlig aus, was auch immer zusätzlich möglich sein wird ist Bonus. Ich halte und züchte Hunde, außerdem sind wir seit einigen Jahren Hobby-Schäfer. Die Lage und Grundstücksgröße reicht uns völlig zum glücklich sein, die "nebenbei" vorhandenen Schätze einer alten Anlage betrachten wir als Kirsche auf dem Kuchen...und sind da prinzipiell völlig offen. Denkbar ist sicher vieles, aber konkrete Pläne dahingehend werden zunächst mal zugunsten der Wohnraumsanierung vernachlässigt (abgesehen von evtl. nötigen Maßnahmen zur Erhaltung).
Die Fotos sind ausschließlich vom Mühlengebäude, es gibt noch ein Wohnhaus und eine Scheune.

LG
Mareike
 
Mühle

Hallo Mareike


Dann mal viel Spass beim erhalten Deines Schätzchens.
Mein Wohnhaus hat sich während der Sanierungsarbeiten als eine mehr als 400 Jahre alte Wassermühle herausgestellt.

Dein Schätzchen könnte aus der Zeit vor der Elektrizität bzw kurz nach der Elektrifizierung der Gegend stammen.
Der Elevatorantrieb erfolgte durch Flachriemen, das zeugt von zentralem Antrieb durch Wasser und später Zentralelektroantrieb über Transmisionswelle.

Der Dachstuhl scheint ein Recyclingobjekt zu sein, da einige Kerben unschlüssig sind.


Versuch doch malim Wasserbuch nach Wasserrechte zu stöbern. Eine weitere Quelle sind Geburten- und Sterberegister beim ortsansässigen Pfarrer. Auch Müller hatten ab und zu Bock...

Es ist möglich, daß Deine Schälmühle trotz Wasser abgebrannt ist und an selber Stelle wieder aufgebaut wurde.
Gerade Windmühlen sind früher regelmäßig bei Sturm abgebrannt, da die Bremsleistung bis zu 15kW betrug und damit das Bremsrad in Rauch aufging. Wassermühlen waren da unempfindlicher, die haben eher Eisstöße oder Hochwässer hinweggerafft...


Andreas
 
Hallo Andreas,

vielen Dank für deine Antwort! Werd' mich um das Wasserbuch kümmern, und beizeiten brauchen wir dringend Nachhilfe was die Technik angeht - da steht lauter Zeug herum, was wir nicht zuordnen können...:)
Irgendwo war auch ein Flachriemen mit Schaufeln, ansonsten jede Menge Räder, Stangen, Getriebe (?) usw. Weit und breit kein Mühlrad oder ein Hinweis darauf, wo es sein könnte bzw. war.
Im Moment versuche ich erstmal, den ehemaligen Flusslauf zu rekonstruieren, das allein ist schon nicht ganz einfach - auf einer Karte von 1806 war die Mühle allerdings eingezeichnet, und ich meine dort einen Kanal entdecken zu können. Sehr spannend alles:). Nochmals lieben Dank!

LG
Mareike
 
Mühle

Mareike

Bei Deinem Forumsbild oben siehst Du rechts unten den Elevator, der aus einem Flachriemen mit Becher besteht. Damit wurde das Getreide ins obere Geschoss gefördert.
Direckt links danneben ist der Fallkanal, der das Getreide ins Lager oder auf den Mühlstein befördert hat.
Das Teil, welches sich in Richtung Betrachter erstreckt, ist neuer und könnte eine Förderschnecke sein, mit der das Getreide auf dem Dachboden weiterbefördert wurde.

Es ist doch immer wieder gut, daß ich als Schüler in unserer Dorfmühle gearbeitet hab... Technik die begeistert...
 
Nochmal danke! Ich seh schon wir werden viel lernen müssen - ich fände es zu schade, alles einfach abzureißen... Wenn irgendwie machbar wird zumindest teilweise rekonstruiert:). Hier noch so ein "Ding", steht im 1.OG (da werden wir dringend was am Boden machen müssen...).

LG
Mareike
 
Mühle

Mareike


Könnte eine Windmaschine zum Entspelzen sein oder ein Rüttelsieb.
Auf dem Foto siehst Du sogar die Transmissionsanlage für die Maschinen, die große ist der Hauptantrieb, die kleinere für die Maschine...vor den Dachziegeln das könnte der Ausrücker für den Flachriemen sein...oder ein Spanner
 
DGM

Habt Ihr schon mal bei der Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde /Mühlenerhaltung - DGM nachgefragt? Vielleicht können die was Genaueres sagen.
Viel Erfolg und Freude mit Eurem Projekt!
 
Vielen Dank für den Tipp, im Archiv der DGM habe ich schon interessante Schriften entdeckt, die wir bei Gelegenheit einsehen werden :).
Im Landesarchiv NRW habe ich einen Eintrag (Bauantrag) entdeckt, da ist sogar von einem Plan die Rede - ich warte gespannt auf die bestellten Archiv-Auszüge...

LG
Mareike
 
An alle Interessierten: Mittlerweile bin ich im Landesarchiv fündig geworden: Die erste urkundliche Erwähnung einer Mühle an genau dieser Stelle ist von 1568 :).
Wir sind schwer beschäftigt mit dem Wohnhaus (Bj. etwa 1905), aber freuen uns jetzt schon auf eine genauere Untersuchung und Sanierung der Mühle...
LG
Mareike
 
Thema: Altersschätzung Mühle NRW

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