Morgen müssen wir alle Trauern

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Jürgen Jobmann

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Heute ist der letzte Tag eines Fachwerkgebäudes in Offenbach am Main. Obwohl das Gebäude über 200 Jahre alt sein dürfte und im Bereich der ehemaligen Handelsstrasse zwischen Frankfurt und Nürnberg an der Stelle steht wo früher die zweite Stadtmauer errichtet war, wurde die Abrissgenehmigung von der Stadt erteilt. Trotz eines Vetos einzelner Mitglieder des Denkmalbeirates und dem Versuch einzelner Personen hier auf die Bedeutung des zugegebener Maßen heute nur für den Fachmann als Fachwerkgebäude zu erkennen Gebäudes wird morgen der Abriss beginnen. Das Gebäude ist im guten Baulichen Zustand und müsste nur von den Einbauten der letzten 50 Jahre befreit werden. Auch den zweite Weltkrieg hat es überlebt. Der Dachstuhl ist komplett erhalten. Feldbrandklincker wurden in einzelnen Gefachen gefunden und ein Verzweifelter Versuch drei Gauben auszubauen und zu retten ist in letzter Sekunde gelungen. Meine Hände tun noch weh vom Transport (und das am Sonntag). Morgen werden wir während des Abriss versuchen zwei schmückende Gussstahlsäulen mit Korinthischen Kapitellen des historisch wertvollen Ladeneingangs zu retten. Dominique ich wünsch Dir viel erfolg !

Ich bin frustriert.

In jeder anderen stadt hätte man diese Gebäude wahrscheinlich erhalten. Aber das neue Einkaufszentrum muss halt da hin. Na Toll.


Mit frustrierten Grüßen und einer gehörigen Portion Wut (auf die Stadt)

Jürgen Jobmann
 
Sei dir meines Mitgefühls sicher...

...bei uns im Dorf steht an der Hauptstraßenkreuzung eine alte Gaststätte (mit Stall und Scheune). Die wurde vor Jahren von der benachbarten Raiffeisenbank gekauft. Die Bude steht unter Denkmalschutz, aber da sich die Nutzung schwierig gestaltet, wird immer öfter ins Spiel gebracht, das Ding abzureißen. Neulich war es wieder Thema im Gemeinderat. Ob es durchgeht, weiß ich nicht. Wenn ja, bin ich jetzt schon traurig, obwohl die Lage und das Grundstück echt beschissen sind und ich verstehe, daß die Nutzung schwierig ist.
Wie gesagt, volles Mitgefühl.

Gruß Patrick.
 
Leider noch oft zu beobachten

Werde ebenfalls wütend wenn die Kommunen und auch die Denkmalschutzbehörden nicht in der Lage sind, Kulturgut für die Nachwelt zu erhalten...
Aber dafür können wir uns dann ja die Bausünden in den Museumsdörfern anschauen...

Grüße aus Nordhessen
Mathias
 
I186_2062_2004819135218.jpgGab es da nicht vor kurzem etwas ähnliches bereits?

[forum 83152]

Paßt doch in das selbe Schema!

Trauernde Grüße

Udo
 
Beim lesen solcher Artikel werd ich in letzter Zeit immer aggresiv, und ich dachte immer , im Alter wird man ruhiger ;)
Bei mir grad das Gegenteil!
 
Einkaufszentren werden doch aber gebraucht!!!

Wenn jeder bei Tante Emma 2 Häuser weiter völlig dezentral und unorganisiert seinen Joghurt kaufen täte, wäre das eine Katastrophe. Viel überflüssiger Mist würde gar nicht erst gekauft, weil sich ein kleiner Laden auf das konzentriert, was wirklich gebraucht wird.

Und so manch Familie käme ohne Zweitwagen aus, weil man ja für Brot und Butter nicht auf die (ehemals) grüne Wiese fahren muss.

Der Einzelhandel und die Autoindustrie würden leiden! Da ist es doch wirklich besser, die funktionierenden Strukturen alter Innenstädte etwas "aufzulockern" und mit baulichen Albträumen vollzupflastern. "Sparkassenarchitektur" wäre auch so ein Thema. In Dresden wurde damit zum Beispiel Schillerplatz und Körnerplatz vers..t. An letzterem wurde ein schöner gründerzeitlicher Gasthof geschleift. Vielleicht komme ich dazu, ein Foto einzustellen.

Grüße

Thomas
 
Thema: Morgen müssen wir alle Trauern

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