Kein Titel

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Torsten Jäger

Beiträge
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Sehr geehrte Fachwerk Expertinnen und Experten,
ich möchte gerne mein "Fichte Holzfachwerk" Scheune mit alten Feldbrandsteinen ausmauern. Im Internet habe ich den Hinweis gefunden, Weißkalkmörtel zu nehmen. Im Baustoffhandel weiß hier in der Gegend "niemand" so richtig Bescheid. Der eine sagt Weißkalk für 10 Euro, der andere Graukalk für 4 Euro, aber Detailwissen habe ich leider nich angetroffen!Fertiger Sumpfkalk als Basis (habe ich auch im Internet gefunden) erscheint mir zu teuer.

* Welchen handelsüblichen Kalk nehme ich dazu und welche Arten von Zuschlägen nehme ich.


Liebe Grüße
Torsten Jäger
 
Kalkmörtel

Hallo Thorsten,

für die Herstellung von Mörtel brauchst Du nun wirklich nicht den teuren Sumpfkalk.

Geeignet dafür ist Weißkalkhydrat (chemisch: Calciumhydrat), am besten mit der Sortenbezeichnung CL 90 (wenn Du nur CL 80 bekommst - geht auch).

Meine Preisinfos aus dem letzten halben Jahr für den 25 kg Sack:

EUR 4,49 bei Praktiker inkl. Merkelsteuer
EUR 6.70 im Baustoffhandel netto

Du hast recht - das Fachpersonal im Handel hat keine Ahnung. Was sich hinter dem Begriff Graukalk verbirgt, kann ich nur ahnen: es kann durchaus geeigneter Dolomitkalk sein (mit höherem Mg-Anteil) - was ich bei dem Preis aber ausschließe - oder der billige Carbitkalk, von dem man die Finger lassen sollte.

Mischung: Sand : Kalk (Vol) 4 : 1. Nimm gewaschenen Sand mit Sieblinie 0 - 2 mm (Normsand).

Gutes Gelingen

Bernd
 
Luftkalkhydrat

1 : 5 mit scharfem Sand mischen ergiebt einen herforragenden Mauermörtel, sonst wie bei meinem Vorredner.
 
@ Martin

Ich halte es für völlig egal beim Mauermörtel, ob nun scharfer Sand oder der runde Fluss-Sand verwendet wird. Hier sollte man das verwenden, was regional verfügbar und am billigsten ist.

Welche Vorteile siehst Du ggf. bei scharfem Sand (Grubensand), unabhängig vom etwas geringeren Wasserverbrauch?

Bei Putzmörtel kann ich mir das wiederum gut vorstellen zur Erzeugung bestimmter Strukturen.

Wichtig ist auf jeden Fall, daß der Sand gewaschen ist. Ansonsten kannst Du durch die "abschlämmbaren" Anteile Hydraulefaktoren in den Mörtel bekommen, die das ganze dann in Richtung Trass-Mörtel schieben - und somit zu hart für die weichen Feldbrenner werden kann => Absprengungen an den Steinen.

Dein Mischungsverhältnis von 1 : 5 sehe ich als absolute Obergrenze an.

Gruß aus BS

Bernd
 
Hallo Bernd,

unter scharfen Sand verstehe ich gewaschenen Sand. Glaube daas diese beiden Begriffe in unterschiedlichen Regionen das gleiche beschreiben. Würde mich allerdings mit dir gerne weiter über händische Putze unterhalten, da es auf diesem Gebiet kaum noch Handwerker giebt die wirklich über Sande, Bindemittel und Rezepturen auskunft geben können. Meine Erfahrungen mit selbst gesmischten Putzen und Mauermörteln belegen mit allerdings, das sich mit selbsthergestellten Putzen weit bessere Ergebnisse erziehlen lassen als mit fertiger Sackware. Macht auch wesentlich mehr Spaß. Mit lehmigen Grüssen Martin
 
Sandig

Hallo Martin,

scharfer Sand ist landläufig der Grubensand - scharf-kantig und unregelmäßig geformt. Dagegen ist Fluss-Sand durch die langen "Transportwege" über die Jahrtausende eher rund-geschliffen.

Die Bezeichnungen sind also nicht nur Hinweise auf die unterschiedlichen Lagerstätten. Flussand nimmt etwas mehr Wasser auf, weil die Zwischenräume bei den runden Kügelchen etwas größer sind.

Beide Sorten sollten gewaschen werden.

Gruß aus BS

Bernd
 
Weißkalkmörtel

Liebe Lehmbauer,
vielen herzlichen Dank für die tollen Infos zum Weißkalkmörtel. Ich werde mich sofort heran machen und den Mörtel mit dem hier vorkommenden Lahnsand ausprobieren. Liebe Grüße Torsten
 
Achtung !

Hallo Torsten,

ich würde jetzt lieber keinen Kalkmörtel mehr verarbeiten. Kalk härtet nur carbonatisch an der Luft. Das dauert mehrere Wochen. Da jetzt die Frostperioden bevorstehen, läufst Du Gefahr, daß Dir der Mörtel wegplatzt.

Verschieb das ganze mal aufs Frühjahr - und mach jetzt die Innenarbeiten ;-)

Bernd
 
Feldbrandsteine ausmauern

Hallo,
hier sind einige interessante und wichtige Infos zum alte teine und mauern.Insbesondere die Mitteilungen 07, 10, 11. Die Beschaffung der beschriebenen Kalke (CL 80, CL 70 sowie die weicheren hydraulischen) ist allerdings etwas schwierig.

http://www.denkmalpflege-hessen.de/IFS

Viele Grüße

Christoph
 
Lieber Christoph Kipshoven,
vielen Dank für den Tipp, es war eine sehr inhaltsreiche Seite. Insgesamt finde ich die vielen Antworten auf meine Frage sehr hilfreich.

Überhaupt erschließe ich mir immer mehr das Forum.

Liebe Grüße
Torsten Jäger
 
Thema: Kein Titel

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