Kein Titel

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Maritta Dehmelt

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Ich möchte meinen Bruchsteinsockel aus Taunusschiefer mit Luftkalkmörtel verputzen.Ich habe den Sockel freigelegt und vom altem Putz befreit.Die Steine habe ich dazwischen auch von dem Putz befreit.Darunter ist der Putz im feuchten zustand ziemlich weich und er ist hellbraun.Was kann das sein?Ich habe festgestellt,das der Bruchstein insgesamt sehr viel kleine Schiefer dazwischen hat und auch viele große Steine.In dem Sockel befinden sich besonders um die Kellerfenster viele Ziegel,aber überwiegent Schieferbruchstein.Ich habe mich in das Bild verliebt und würde gern nur zwischen den Steinen verputzen.Der Sockel hat eine Höhe von ca.50cm bis 2,50m.Das Haus steht am Hang.Würde mich auf Antworten freuen und vielleicht kann uns jemand einen Tip geben,wie man ihn Steinchen für Steinchen verputzen kann. Wir haben ein raues Klima und bei Frost könnte der Schiefer auf dauer vielleicht empfindlich reagieren.Wir wollen das Haus nach und nach von innen und von außen entkernen.Das Haus ist von 1902.
 
Hallo,

am besten Sie stellen mal ein Bild ein, das man sich ein Bild machen kann so zu sagen.
Da Mörtel generell Wasser aufnimmt und dieses auch eine gewisse Zeit zurück hält hat man den Mörtelanteil der Fugen so gering wie möglich gehalten.
Je weniger Mörtel desto weniger Wasser und somit weniger Feuchte- und Frostschäden
Hierzu wurde früher unter anderem auch Schiefer verwendet.
Die Stücken die so in die Fugen von Bruchsteinmauerwerk eingebracht werden nennt man auch “Zwickel”.

Grüße aus Schönebeck
 
Zwickel - Zwackel

Hallo

die besagten ZWICKEL hat man reingemacht weil der Mörtel teuer war und die Kleinteile sowieso überall rumlagen.
Das war der damalige: "Geiz ist geil"-Trend!
Sinnvoll und nachhaltig und Ressourcen schonend!
Nehmen Sie Luftkalkmörtel - selbst gerührt oder schauen Sie bei www.solubel.de rein. Evtl sollte man die offenen Fugen etwas austrocknen lassen oder mit Staubkalk bearbeiten - kann man aus der Ferne schlecht sagen, was für DIE Wand genau am besten ist!
Evtl noch mit Tonerdelösung arbeiten??!!

Gutes Gelingen!

FK
 
---“die besagten ZWICKEL hat man reingemacht weil der Mörtel teuer war und die Kleinteile sowieso überall rumlagen.”---

Herr Kurz, wer hat Ihnen denn das verraten?

Noch nie war Mörtel so teuer wie heute.
Und …
…es hat nichts mit Geiz zu tun das ich mein Geld nicht aus dem Fenster schmeiße!

Grüße aus Schönebeck
 
Schiefer vermauern

Das mit dem auszwicken hat noch einen anderen Grund den jeder Maurer kennt, der einmal mit wenig oder nicht saugenden glatten Steinen wie Schiefer gearbeitet hat.
Selbst steifer bis erdfeuchter Mörtel zieht nicht an, die vermauerten Steine "schwimmen" in den Lagerfugen wie auf Pudding. Der Mörtel wird nur durch Austrocknen fest.
Das kann bei dicken Mauern ewig dauern.
Wie soll ich da weitermauern, wenn die unteren Schichten immer noch im weichen Mörtel schwimmen und die Mauer wie Wackelpudding reagiert?
Um das zu vermeiden, wurde der Fugenanteil möglichst klein gehalten und alle größeren Fehlstellen mit Splittern und Abschlägen wie bei Trockenmauern ausgezwickt. Eine weitere Möglichkeit ist das Einsetzen einer Stützkörnung oder Zementzugaben im Mörtel. Der Zement erstarrt etwa nach einer Stunde und fixiert so die Lagerfugen.

Bei stark saugenden Steinen wie Ziegel ist das etwas ganz anderes.
Da habe ich nur einige Sekunden, um den Stein auf der Lagerfuge auszurichten, weil der Mörtel sofort steif bzw. fest wird. Die Ziegel saugen das überschüssige Anmachwasser heraus. Wer danach noch den Stein korrigieren will, löst ihn aus dem Gefüge. Bei großer Hitze und zu trockenen Ziegeln kann es zum "Verdursten" der Fuge kommen, das Anmachwasser wird so schnell vom Ziegel aufgesogen, das sich keine Verbindung zwischen Mörtel und Steinfläche ausbildet. Dann sollte man die Steine vor dem Mauern wässern oder kurz vor dem Setzen in einen Eimer Wasser tauchen.

Viele Grüße
 
Hallo Herr Oliver Struve, danke für Ihren Rat! Jetzt weiß ich wieder etwas mehr über unseren Bruchsteinsockel. Ich werde ihn mit Luftkalmörtel verfugen. Entweder mische ich mir den Mörtel selbst oder ich kaufe Ihn von der Firma Solubel. Eine Frage habe ich noch. An zwei Seiten haben wir die Kellerdeckenbalken mit freigelegt und dazwischen sind Ziegel und die Ziegel stehen etwas vor und die Balken dadurch etwas weiter drin. Die Kellerdeckenbalken befinden sich an zwei Seiten unter dem tragenden Balken. Also direkt über dem Sockel. Kann ich Kellerdeckenbalken und Ziegel mit dem Luftkalkmörtel schließen? M.f.G
 
Nicht ganz

Hallo

Sie schreiben:
An zwei Seiten haben wir die Kellerdeckenbalken mit freigelegt und dazwischen sind Ziegel und die Ziegel stehen etwas vor und die Balken dadurch etwas weiter drin. Die Kellerdeckenbalken befinden sich unter dem tragenden Balken. Also direkt über dem Sockel. Kann ich Kellerdeckenbalken und Ziegel mit dem Luftkalkmörtel schließen?
Ich ahne was - hätte aber gerne Klarheit. Kann man das fotografieren und hier reinstellen oder mailen?

FK

P.S.

Noch was zu Herrn B.
"Der Mörtel wird nur durch Austrocknen fest." schreiben Sie
und ich dachte, dass das nur beim Lehmmörtel so ist und die anderen Mörtel in der Hauptsache chemisch abbinden!
Au weia!
:-(
 
I8349_2010626191937.jpgHier mal ein Bild!
 
Balkenschutz

Hallo

danke für die Bilder.

War der alte Mörtel bis an den Balkenköpfen dran?

Wenn Sie den besagten Mörtel nehmen habe ich da keinerlei Befürchtungen, auch wenn sie den"zuschmieren".

Immer zementfrei bleiben dann hälts "ewig".

Was ist da für ein Wandputz drauf wo Sie aufgemacht haben?

FK
 
Putz

Hallo Herr Florian Kurz!
Der Putz den Sie da noch sehen,ist ein sogenannter Leichtputz,mit Styroborkügelchen drin.Das war aber auf dieser Seite eine neuere verputzte Seite.

Auf den anderen zwei Seiten ist das Haus mit einer anderen Sorte Putz verputzt worden.Der ist,wenn man ihn löst richtig feucht drunter.

Eine Seite,die nicht die Wetterseite ist,wird gerade von einer Blechwand frei gemacht.

Wir werden das Haus Stück für Stück,von unten nach oben vom Putz frei machen,damit das Fachwerkhaus wieder so ist wie ein Fachwerkhaus auch sein soll.Eine Zimmermannsfirma aus Elz möchte Teilstücke von durchgefaulten Balken erneuern.M.f.G.
 
Gesamtfassade

Hallo

das hört sich ja nach einer gesamten Fassaden Sanierung an.

Hauen sie gleich alles (zementäre oder Kunststoff vergütete Zauberputze) auf einmal runter und lassen Sie die feuchten Wandteile erst mal austrocknen.
Gute alte Kalkputze kann man evtl. mit Staubkalk auffrischen!

Immer im Gesamtsystem denken und handeln - keine Schnellschüsse

Gutes Gelingen

FK
 
Naja,

nicht schön die Bilder, aber gut genug um Ihnen zu raten mal einen Holzschutzfachmann auf die Baustelle zu holen.
Ich meine hier (Bild 2) liegt einiges im argen.
Ewig hält da nix mehr.

Grüße aus Schönebeck
 
Fassade

Danke Herr Florian Kurz!Sie haben das richtig erkannt,es soll noch in den nächsten Wochen geschehen.Ein geeignetes Gerüst haben wir uns schon ausgesucht und dann geht es los.Leider sind zwei viel zu große Fenster reingebaut worden.Was wir damit machen,wissen wir allerdings noch nicht. Wahrscheinlich waren da mal vier kleiner,aber die Überraschung werden wir sehen,wenn der Putz komplett ab ist.

Der Sommer vergeht und der Winter wird mit Sicherheit kommen.Bis dahin wollen wir noch viel schaffen!!!
 
Hallo Herr Oliver Struve, wir haben einen Zimmermann gefunden,der sich die Balken angeschaut hat.Wie meinen Sie das,- mit einem Holzschutzfachmann? Meinen Sie eine Ungezieferuntersuchung?
 
Ich meine mindestens am rechten Balkenkopf eine Braunfäule (Pilzbefall) zu sehen neben vielen Ausflugslöchern von Holzzerstörenden Insekten.
Ich denke da wird einiges zu tauschen sein.

Grüße aus Schönebeck
 
Balken braun und Löcher

und
… es könnte auch sein, dass der Balken nass ist oder aus Eiche
und
… es könnte sein, dass die Löcher von Nägeln herstammen, die eine Art Putzträger gehalten haben (Draht, ?)
und
Anamnese - Diagnose - Therapie
und

FK
 
Schiefersockel

Zum Aushärten von Kalkmörtel:
Zuerst erfolgt das Ansteifen des Mörtels durch Wasserverlust.
Wenn das nicht über die angrenzenden Steinflächen geschieht, dann geht das nur über das Verdunsten. Bei Natursteinwänden, die um einen halben Meter dick sind, kann das Tage, Wochen dauern.
Erst dann ist der Mörtel steif genug, um die Last der weiteren vermauerten Steinschichten zu tragen. Beim Trocknen bildet sich eine Druckfestigkeit aus ähnlich wie bei Lehm. Hier unterscheiden sich Luftkalke hinsichtlich ihrer Herstellung, gesumpfte Kalke haben eine viel feinkörnigere Struktur, die ähnlich wie Ton durch Adhäsion besser eine physikalische Anfangsfestigkeit aufbauen können.
Die chemische Erhärtung des Luftkalkes beginnt erst, wenn ein gewisses Feuchtefenster erreicht ist, das liegt zwischen ca. 0,8- 8,0 M%, also im angesteiften, aber noch feuchten Mörtel. Dann braucht es noch CO² aus der Luft, der in die dicken Wände eindiffundieren muß.
Solubel gibt z.B. 1 Tag pro 1 mm Putzdicke als Zeitraum für die Aushärtung seines Luftkalkes an.
Da kann man sich ausrechnen, wie lange das dauert, bis der Mörtel in einer dicken Wand braucht um auszuhärten. Er muß erst einmal durch Verdunsten soweit trocknen, das sich Poren bilden, durch die CO² eindiffundiert und sich eine genügend starke, reaktionsfähige Säure bildet.
Ich hatte schon einige Methoden genannt, mit dem man das Problem mindern kann.
Besonders problematisch war das beim Bau meterdicker Mauern.
Dort behalf man sich mit Gipszugaben im Mörtel, Kasein bzw. Albumin, hydraulischen Zusätzen, dem auszwicken, Stützkörnung...
Oder man nahm sich Zeit und mauerte Schicht um Schicht herum und nicht abschnitsweise in die Höhe.
Die Römer verwendeten eine spezielle Bauweise, das Opus Mixtum.
Etwa nach jedem Meter aufgemauertem Bruchsteinmauerwerk wurden einige Schichten saugfähiger, breiter und flacher Ziegel gesetzt. Die stabilisierten das Mauerwerk soweit, das ohne Gefahr des Einsturzes weitergebaut werden konnte.

Viele Grüße
 
Putz

Hallo Herr Georg Böttcher,danke für Ihren wertvollen Rat! Ich werde wohl doch,was den Schiefersteinsockel und die Gartenmauer aus Schieferstein anbelangt,den Putz selbst mischen.Die Gartenmauer ist 1m bis 1,20 hoch und dahinter ist bis oben Erde auf einer Seite sind unten Löcher zum ablaufen von Wasser.Vielleicht muß man bei der Gartenmauer nicht alle Lücken zuputzen, Damit Wasser besser abflißen kann.Wir wollen nicht erst ein Fundament machen und Drainage dahinter machen müssen.

Können Sie mir einen gesumpften Kalk empfehlen?

Ich würde 3Teile Weißkalkhydrat,1Teil Trasskalk,10Teile Putzsand und 10Teile Flusssand nehmen.Diese Angabe der Zusammenstellung vom Putz habe ich aus dem Buch von Wolfgang Lenze.

Vielleicht Können Sie mir eine Mixtur empfehlen,die aber noch mit Sumpfkalk zusätzlich ist.

Wir schauen uns gerade nach einem Betonmischer um,damit wir alles gut mischen können.

Was halten Sie von einem Rappputz oder Schlämmputz auf den Gefachen und von einem überstreichen desselbigem mit einem Silikonharzanstrich?

Wir haben in den Gefachen Bims und wir werden Ihn auch nicht raus machen, sondern versuchen den alten Putz etwas zu entfernen. Das geht aber sehr schlecht oder wahrscheinlich nur mit einer Flex, indem man Kissenartig aushämmert. Vielleicht ist es aber auch besser den gleichen Putz zu nehmen, den man sich schon für den Schiefersteinsockel,mit gesumpften Kalk gemischt hat. Was sagen Sie dazu?
 
@FK
Maritta hat bereits gesagt, das der Putz, “wenn man ihn löst richtig feucht drunter“ ist.

Passt meiner bescheidenen Meinung nach alles ins Bild. Trockenes Holz verrottet nicht!

Zur Aufklärung kann sie ja mal ein etwas besseres Bild einstellen, und uns sagen ob sie da Nägel rausgezogen hat, vor allem warum.


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Thema: Kein Titel

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