Ausfugen oder nicht

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Rouven

Guest
Ich baue ein Stallgebäude um.dazu habe ich den ganzen putz entfernt-wegen geruch und optik.es wurde damals mit viel sand und wenig zement gemauert(vollziegel).deshalb sind die fugen sehr bröselig.es wurde auch sehr uneben gemauert.24er mauer.verband eine reihe halbe steine nächste reihe ganze steine.kenne den fachausdruck nicht.bin ja auch kein maurer.meine frage ist-muß ich nun alles ausfugen oder macht man einen festen unterputz oder was macht man da?
noch eine andere frage.mauermörtel ist doch nix anderes wie kalk sand und zement oder.kann man doch leicht selber machen zum mauern einer innenwand oder.in welchem verhältnis mischt man denn?um antworten währe ich sehr dankbar.
 
Stall

Was wollen Sie mit dem Stall denn machen ?
Wenn er Stall oder Nebengebäude bleiben soll, macht man natürlich weniger, als wenn er zum Aufenthaltsraum werden soll.
Im letzteren Fall greift auch die Energieeinsparverordnung.

Zu Mauerrezepten: Der Mörtel soll auf den Stein abgestimmt sein und stets weicher sein als derselbe.
Für Konstruktionsmauerwerk ist nur MG IIa zugelassen, also ein Mörtel mit gewissem Zementanteil. Für historische Konstruktionen gelten andere Kriterien.

Eine Verfestigung von Mauerwerk können Sie durch Ausfugen, Ausblasen, so tief wie möglich, vornässen und neuverfugen bewirken. Es gibt auch Spritzverfahren, die würde ich aber erst bei sehr großen Flächen anwenden. Geeignet ist bei sehr weichem Mauerwerk nur Traßkalkmörtel. Bei Hartbrandmauerwerk können Sie mit jedem Mauermörtel arbeiten, wobei bei großen Fugen das Korn nicht zu klein sein sollte, er darf aber nicht zu enelastisch durch hohen Zementanteil werden. Rezepte gibt es in jedem bautechnischen Taschenbuch, Maurerkalendern und dergl., Sie können aber auch Fertigmörtel kaufen.
 
hatte ich vergessen zu erwähnen-er soll natürlich umgebaut werden zu wohnraum.danke erstmal für die antwort-aber was raten sie mir denn?soll ich einen dazu geeigneten putz in die fugen hauen?dann währe ausgefugt und die unebenheiten währen begradigt.oder macht man das in 2 oder 3 arbeitsschritten?
 
schönen Sonntag !

da davon auch die Stabilität der Wand beeinflußt wird, wäre das Ausfugen vorher sehr zu empfehlen.
Wenn keine Außendämmung vorhanden ist, würde ich einen kapillar saugfähigen Leichtputz als Wärmedämmputz innen einbauen. Da hierdurch immer die gefahr besteht, den Taupunkt zu weit in die Wand hineinzuverlegen, muß dieser sehr sparsam dimensioniert sein.
Besser wäre in jedem Fall eine Außendämmung: alles warm und trocken. Wie wäre es mit einer schönen Lärchenholzschalung, die man selber machen kann ?
 
@Dietmar Beckmann

Als ich vor dem Problem stand (und noch immer mal stehe), meine Wände aus alten und weichen(!) Ziegeln auszufugen, habe ich "nomalen" MG IIa benutzt.
Jetzt lese ich Ihre interessanten Hinweise und frage mich:

- welches Problem bekomme ich, wenn der Fugenmörtel nicht elastisch genug ist?
- was ist Traßkalkmörtel?

Herzlich
 
Trass

Trass verbessert die Verarbeitbarkeit, macht den Mörtel geschmeidiger und gibt ihm eine gewisse Quellfähigkeit. Er verbessert die Wasserrückhaltung, d.h. der Mörtel "verbrennt" nicht zu schnell.
Dadurch wird auch das Schwindmaß verbessert.
Problem bei zu hartem Mörtel: Schwinden in der Anfangsphase, später ist die Fuge härter als der Stein, d.h. Spannungen müssen im Stein ausgeglichen werden, was regelmäßig zum Reißen führt.
Bei feuchtebelastetem Mauerwerk breitet sich die Feuchtigkeit nicht gleichmäßig im Mauerwerk aus, sondern sammelt sich im Stein, staut auf der harten Mörtelscherbe, kann vereisen und den Verband sprengen.

Festigkeit ist kein Wert an sich, sie kann vielmehr sehr schädlich sein. Ein loser Haufen Steine, im Verbund geschichtet, aber bildet noch immer einen einigermaßen schubfesten Verbund.

Aus diesen Gründen sollte der Mörtel immer auf den Stein abgestimmt sein. Die Zugabe von Zement (der eigentlich am Altbau nichts zu suchen hat), verbessert die Druckfestigkeit - die selten wirklich erforderlich ist- und verbessert die Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse. Das läßt sich aber alternativ auch durch hydraule Bestandteile im Kalk erreichen.
 
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