Dielenboden sanieren ja oder nein?

Diskutiere Dielenboden sanieren ja oder nein? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Wir ziehen demnächst in ein altes Bruchsteinhaus, das etwa 100 Jahre alt ist. Der Vermieter teilte uns mit, dass der Dielenboden nicht mehr zu...
B

Bruchsteinhaus

Guest
Wir ziehen demnächst in ein altes Bruchsteinhaus, das etwa 100 Jahre alt ist. Der Vermieter teilte uns mit, dass der Dielenboden nicht mehr zu retten sei. Auf dem Dielenboden liegt PVC und darüber Teppich. Meine frage als Mieter ist, ob es sich eher lohnt zu versuchen die Dielen doch zu retten, oder ob man einfach wieder neuen Teppich drüber machen sollte. Es sollte im übrigen eine recht günstige Lösung sein, da wir nicht vor haben viel Geld in das Haus zu investieren, wir wollen nicht für die Ewigkeit dort wohnen.

Also Teppich rein oder Dielen retten? Ich hab bissi schiss den PVC-Boden rauszumachen um dann festzustellen, dass man ihn doch lieber hätte drinlassen sollen und einfach Teppich drauf machen hätte sollen.

Der Vermieter wird das übrigens nicht zahlen, aber der alte Teppichboden muss auf jeden Fall ersetzt werden.

Ausserdem ist überall Tapete, ich hab hier aber gelesen, dass Tapete in Altbau eher schimmelfördernd ist? Zudem gibt es ein paar Versuche der Wärmedämmung in Form von Holzpanelen und (vermutlich) Gipswänden. Sollte man die lieber entfernen? Oder friert man sich dann was ab. Das Haus ist mit Gasöfen beheizt. Auch hier gilt, keine teuren Reparaturen, sollte es einen extremen Arbeitsaufwand beinhalten lassen wir es auch lieber so wie es ist und streichen halt nur.

Ich würde mich über Tipps und Ratschläge freuen.
 
Kann ich Herr Böttcher nur zustimmen

such Sie sich was anderes. Alles andere gibt nur Ärger.

Grüsse Thomas
 
Das...

... ist leider nicht möglich... Soll heißen nix zu retten? Dann nehm ich das so hin.
 
Fußbodenaufbau

Wenn Sie nicht ausziehen wollen, dann müssen Sie eben mit dem Vermieter auf die harte Tour verhandeln.
Verlangen Sie einen anständigen Fußboden, denn das ist Sache des Vermieters.

Viele Grüße
 
Der Vermieter zahlt!!!

Hallo,

also, so einfach ist das....der Vermieter muss bezahlen.
Sobald der Teppich verschlissen ist oder sonstige Beschädigungen aufweist spätestens jedoch nach 10 Jahren muß der Vermieter für einen neuen Bodenbelag sorgen falls der Mieter dies wünscht.
Einfach mal googlen, da finden Sie allerlei dazu.

Ansonsten kann ich nur sagen:
Dielen abschleifen, neu einlassen ist erstens sehr viel Arbeit wenn es selbst gemacht wird oder sehr teuer, wenn es von einer Firma gemacht wird.

Teppich und PVC an einer Ecke anheben und mal anschauen. Ist der PVC verklebt....dann lieber sein lassen, falls es nicht teuer werden darf. Wir haben an unseren Dielen im Flur (6 qm) zu dritt drei Tage geschufftet um den verklebten PVC abzukratzen (es waren im ganzen Haus eine Lage Hart-pvc und eine Lage weich-pvc übereinander verklebt - der Kleber war steinhart, teilweise haben wir ihn mit dem Hammer abgeklopft - sowas hatte ich vorher noch NIE gesehen). Danach abschleifen und neu einlassen....das hat gedauert. Die Küche auch mit 2 Lagen PVC verklebt (30 qm )haben wir dann machen lassen 2754 Euro inkl. Mwst...

Falls der PVC nicht verklebt ist würde ich mir die Dielen zumindest mal anschauen, denn den Teppich und den PVC werden Sie ja rausmachen, oder??? Auf den alten Teppich und den alten PVC würde ich jedenfalls keinen neuen Teppich legen! Wenn die Dielen noch gut aussehen hilft vielleicht auch einfach nur neu einlassen...Vielleicht mal ein Photo machen und einstellen...?

Zum Rest kann ich nicht viel sagen. Wir haben keine Dämmung und auch keine Tapeten sondern Lehm und Kalk im ganzen Haus.

Viel Glück mit diesem Haus....einfach mal versuchen mit den Dielen und den Vermieter zumindest an den Kosten beteiligen, denn es muß zahlen....

Liebe Grüße,

Moni
 
Vielen dank

Ich werd dann mal schauen ob das PVC verklebt ist und mache Fotos. Den Teppich wollten wir abmachen, aber evtl auf das alte PVC neuen Teppich legen. Werd mir jetzt aber dann mal die Dielen beschauen und Fotos machen.

Das mit dem Vermieter ist ne komplizierte Geschichte auf die ich aber hier nicht näher eingehen möchte.
 
Macht Euch nicht unglücklich!

Ein komplizierter Vermieter, ein vergammelter Fußboden, vermutlich ist die Balkenlage auch schon tot...

Sowas könnt Ihr nur mit viel Geld angehen und glasklaren Verträgen, wie Euere Eigenleistung auf die Miete angerechnet wird. Funkktionieren tut das praktisch selten, mit komplizierten Verhandlungspartnern wohl nie.

Teilt dem Manne mit, daß er einen erneuerten und gedämmten Fußbodenaufbau herstellen soll. Wenn nicht, dann möge er sein Biotop alleine nutzen. Halbseidene Provisorien können leicht gesundheitsgefährdend sein, und kosten trotzdem Geld.

Grüße

Thomas
 
PVC auf Holz...

würde ich auf JEDEN Fall raus machen, denn darunter kann sich echt viel angesammelt haben! Bei uns mussten auch einige Dielen ausgetauscht werden, da vermodert und wie gesagt, knapp 3000 Euro für EIN Zimmer! Aber wir haben Kinder und uns war klar, daß dort ein Biotop entstanden ist und das ist NICHT gesund!!!
Wie auch immer, es ist Sache des VERMIETERS für einen neuen Boden zu sorgen! Wenn Sie diese Kosten selbst tragen möchten, dann steht Ihnen das natürlich frei. Oder Sie leben mit Ihrem Biotop....
Aber ehrlich, eine neue Lage Teppich über den PVC zu legen ist wirklich keine gute Lösung (wenn Sie dort nur zwei drei Monate leben möchten, ok. Für alles andere NICHT empfehlenswert).

Liebe Grüße,
Moni
 
Da sieht man

wieder die komplett unterschiedliche Einstellung zu Mietobjekten, selbst in so nahe nebeneinanderliegenden Ländern wie Deutschland und Österreich. In Österreich kämen die meisten Mieter erst gar nicht auf die Idee zu fragen, der allgemeine Konsens ist, daß der sichtbare Bodenbelag Mietersache ist - da wurde und wird auch ohne mit der Wimper zu zucken auf Fischgrätparkett 1-4cm Estrich betoniert und Laminat verlegt, werden vollflächig Teppichböden verklebt, Wände herausgerissen und neu eingezogen... sofern man nicht vertraglich genau festlegt was passieren darf und die Einhaltung auch streng kontrolliert erkennt man die Wohnung als Vermieter oft nicht wieder. Auch die Bereitschaft zu Investitionen seitens des Mieters ist hier recht hoch, Einbau von Etagenheizungen beispielweise gar nicht selten. Sehr oft wird dann versucht, sich diese Investitionen (illegal) teilweise vom Nachmieter ablösen zu lassen (das österreichische Mietrecht erlaubt teilweise, daß der Mieter einen Nachmieter vorschlägt, die können dann natürlich auch untereinander verhandeln).

Sinn dieses "kulturwissenschaftlichen Exkurses": Schön und gut, ihr habt vielleicht das Recht, vom Vermieter einen neuen Bodenbelag zu verlangen, aber wenn keine Auseinandersetzung gewünscht ist, hätte ich auch keine Skrupel den Boden selbst zu machen. Im schlimmsten Fall kann der Vermieter verlangen, daß beim Auszug wieder ein Teppich liegt, wobei man sich da im Prinzip vorher absichern könnte, z.B. wenn das Haus explizit unrenoviert gemietet wurde kann soweit ich das überblicke der Vermieter keine derartigen Forderungen stellen. Bin aber kein Jurist!
 
Den Boden selbst zu machen....

ist aber keine "recht günstige Lösung" und dies wird vom Mieter ja gewünscht!!!
Nicht, wenn der Dielenboden gerettet werden soll.
Und auch nicht, wenn man die evtl. Schäden, die PVC und Teppich im Laufe der Jahre angerichtet haben beheben möchte.
Vielleicht ist ja alles darunter noch intakt....vielleicht tummeln sich da aber auch allerlei Pilzchen oder marode Dielen....lecker....
Wie gesagt, wenn Sie, s.rabbit, die Kosten selbst tragen möchten...ok, der Vermieter wird sich sehr freuen, aber ich würde wirklich wissen wollen, was denn da alles unter dem Belag wächst, auf dem ich die nächste Zeit wohnen werde - ich bin aber auch sehr sehr sehr pingelig (echter Schwabe eben)....hatten Sie denn die Gelegenheit mal drunter zu schauen????

Liebe Grüße,
Moni
 
Klar,

wenn man am ursprünglichen Boden viel machen muß ist das nicht mehr billig (wobei man mit Eigenleistung auch einiges machen kann, gerade Dielenböden sind, verglichen mit z.B. Fischgrät-Massivparkett relativ simple Arbeits"opfer").

Der Vorteil als Mieter ist (so man sein Gewissen dem Haus gegenüber niederprügeln kann): wenn sich der alte Boden wirklich als unrettbar erweist nachdem PVC und Teppich entfernt sind, kann man immer noch in Ruhe wieder Teppich drüberknallen (es sei denn man sieht schon den satten Schimmel oder hat Angst bald im Stockwerk darunter zu stehen, dann ist das unter akute Gefahr für Leib und Leben einzuordnen, betrifft vemutlich tragende Konstruktionsteile und ist somit sicher Kompetenzbereich des Vermieters - für ein einsturzgefährdetes oder ohne Nutzungsfehler total verschimmeltes Haus dürfte auch Verweigerung der Mietzahlung voll gedeckt sein).
 
Ein Dielenboden...

...ist kein BodenBELAG, sondern der Boden selbst, und somit statisches Bauteil statt Zier. Darf da in Österreich jeder dranrummehren?

Im übrigen finde ich die deutsche Regelung sinnvoll. Was passiert in Österreich, wenn der Mieter ein paar Monate nach Heizungseinbau ausziehen muss, z.B. wegen Arbeitsplatzwechsel? Kohle weg?
 
PVC und Teppich

sind die Bodenbeläge. Klar sind Dielen kein Bodenbelag.
Diese also, PVC und Teppich sollten abgenommen werden um zu schauen in welchem Zustand die Dielen sind.
Ob man daran in Österreich rumdoktorn darf???? Keine Ahnung....aber wenn man die Dielen über Jahre hinweg mit PVC UND Teppich belegen evtl. sogar bekleben darf, dann dürfte man dieses auch wieder entfernen dürfen.

Liebe Grüße,

Moni
 
Ok

da gibt es die Differenz in der Bauweise... hierzulande sind Dielen kaum jemals tragend, darunter liegt noch die Schüttung und der sog. Sturzboden.

Ausdiskutiert habe ich folgenden Fall erlebt:
Fischgrätparkett auf Blindboden, darunter Schüttung und Sturzboden auf Balken. Mieter hat zum Ausgleich des unebenen Parketts (Schüttung hat sich gesetzt, somit auch der schwimmende Blindboden, übliches Problem hier, kommt schon mal auch ohne Wassereinwirkung auf 5cm Höhendifferenz, mit Wasser können es 10 auch werden) 10-40mm Beton aufgebracht und Laminat verlegt.

Bei Renovierungsarbeiten in der darunterliegenden Wohnung stellt sich heraus, daß die tragende Konstruktion aufgrund eines 1989 in der darüberliegenden Wohnung aufgetretenen schweren Wasserschadens morsch ist (Sturzboden völlig morsch, zwei Balken leichte Schäden, hielt nur mehr aus Gewohnheit). In unserer Wohnung haben wir das als Miteigentümer komplett in Eigenarbeit gelöst und dem Hausbudget nur die Bretter und Balken verrechnet, die Mieter oben mußten das auf dem offiziellen Weg machen. Dabei wurde die Sturzbodensanierung vom Haus bezahlt, Blindboden und Parkett hingegen den Mietern verrechnet.

Was das Beispiel mit dem Heizungseinbau anbelangt: entweder kann der Mieter versuchen eine Ablöse zu bekommen, oder er hat Pech gehabt - sein Risiko, hätte ja auch mit Ofenheizung weiter dort wohnen können. Umgekehrt kann man auf diese Art eine Wohnung Kategorie A jahrzehntelang mit einem für Kategorie C (kein Bad, Ofenheizung usw.) angemessenem Mietzins bewohnen. Besonders in den 70ern und frühen 80ern sind einige Leute so zu unglaublich günstigen Wohnungen gekommen - 5 Zimmer beste Innenstadtlage um 90 Euro im Monat (statt 3500) und damals vielleicht umgerechnet 10000 Euro investiert.

Im konkreten Fall würde ich persönlich mich fragen:
- was mache ich, wenn ich den Teppich und PVC entferne und den Boden völlig vom Holzwurm oder Schimmel zerfressen vorfinde?
- Wenn der Boden in Ordnung ist, kann ich ihn selber schleifen?
- wenn nein, was kostet mich die Handwerkerleistung?
- wenn der Boden morsch ist, kann ich selbst einen neuen Boden um 10 Euro pro Quadratmeter plus Öl verlegen?
- Was sagt der Vermieter dazu?
- Was mache ich, wenn ich den kaputten Dielenboden herausreiße und die Balken sind morsch?
- Wieviel Zeit bin ich bereit zu investieren? Alles was kein Geld kosten darf aber trotzdem ordentlich sein soll kostet Zeit. Viel Zeit. Wenn man die aber als Hobby oder Liebhaberei rechnet kommt man sehr billig über die Runden.

Ohne weitere Infos über den Zustand des Bodens wird man aber nicht weit kommen. Ich würde also vorsichtig in einer Ecke den PVC-Belag entfernen/anheben und begutachten. Wenn einem da schon die Katastrophe entgegengrinst, würde ich sofort beim Vermieter anklopfen und anmerken, daß die Sicherheit nicht mehr gegeben ist.
 
Noch keine Fotos aber vorab

Hallo,

ich wollt mich dann doch malwieder melden, wir haben jetzt einen Boden von seinem Belag befreit, das vermutete PVC entpuppte sich als linolium (vermuten wir). Der Dielenboden ist also nicht verklebt, dafür befindet sich darauf "Stierblut" sowie teilweise Ausgleichsmasse. Mit dieser Ausgleichsmasse wurden offenbar Schadstellen geflickt, somit kann ich garnicht so genau sagen wie der Zustand des Bodens ist. Wie ist umzugehen mit Rissen in den Dielen? Kann man die eventuell reparieren indem man sie rausnimmt?
Es ist im übrigen nicht viel Ausgleichsmasse (wenn es das überhaupt ist).

Über Antworten würde ich mich freuen.
 
Na

ist doch schonmal ermutigend!

Sieht man, ob die Dielen Nut und Feder haben oder stumpf gestoßen sind? In zweiterem Fall bestehen zumindest noch vage Chancen, einzelne zerstörungsfrei zu entfernen, in ersterem kann man gebrochene Dielen praktisch nur gewaltsam entfernen und dann ersetzen (ok, man kann theoretisch die Feder mit einer Tauchsäge auf der ganzen Länge entfernen aber das halte ich persönlich für unrealistisch).

Ochsenblut ist ein Synonym für im Prinzip alle deckenden rotbraunen Fußbodenanstriche, meist waren die wohl auf Leinölbasis, mit Pech ist auch noch gut Wachs drauf. Realistisch betrachtet wäre die einfachste Vorgehensweise wohl, den Boden gut zu säubern, anzuschleifen und deckend zu überstreichen, ein Restrisiko von altem Wachs bleibt natürlich, aber einen Versuch wäre es meiner Meinung nach wert.
 
SUPER, nicht verklebt!

...Risse, wie tief sind denn die Risse, wie lang, wieviele Dielen sind betroffen? Könntet ihr mit diesem "rustikalen" Aussehen leben? Wenn ja, würde ich gar nichts machen....wir haben auch teilweise Risse...klopfe beim Saugen immer "kräftig" dagegen, damit der Staub auch wirklich aufgesaugt wird - die Zahnbürste tut`s sonst auch ; )

Ansonsten den Boden einfach abschleifen bis das rote Zeug weg ist (Schleifmaschine ca. 40 Euro am Tag im Baumarkt zu mieten, neu einlassen und fertig - oder eben schleifen und überstreichen, je nach Geschmack.
Die Ausgleichsmasse abschaben oder mit abschleifen - das weiß ich nicht so genau...
Auf jeden Fall günstiger als ein neuer Teppich ; )

Viele Grüße,

Moni
 
Schleifen

würde ich einen tragenden Boden erst wenn ich weiß, daß noch genug Holz da ist.

Und jede Art mir bekannter deckender Farbe setzt Schleifpapier wunderschön zu. Andererseits sind Naturholzböden schon viel schöner als deckend lackierte... finde ich zumindest.
 
Ah

Musik in meinen Ohren. Wir werden dann also erstmal mit einem kleinen Raum anfangen.
 
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