Ein Dämmkonzept
bezieht sich immer auf das gesamte Bauwerk: Kellerdecke/Boden gegen Erdreich, wärmeübertragende Außenwände, Fenster, oberste Geschossdecke oder/und Dachdämmung. Es schließt ebenfalls die Heizungsanlage mit ein.
Einzelne Bauteile, wie z.B. nur die Außenwand oder nur die Außenwände einer Wohnung können nicht isoliert betrachtet bzw. gedämmt werden, ohne Verlagerung der Problematik (kalte Außenwände, Unterschreitung der Taupunkttemperatur, Kondensatausfall, Schimmelbildung) auf die ungedämmten Bauteile.
Das Schimmelproblem in Schlafzimmern bei ungenügender Aussenwand-dämmung ist bekannt: relative hohe Luftfeuchtigkeit, wenig bis nicht beheizt, nicht oder zu wenig gelüftet.
Sie benötigen als erstes eine Gebäudeenergieberatung, die verschiedene Dämm- und Ausbauvarianten entwickelt und gegenüberstellt. Dazu gehört auch die BAuaufnahme des Bestandsgebäudes, da ohne Kenntnis der Baukonstruktion und der verwendeten BAustoffe kein Dämmkonzept entwickelt werden kann.
Wenn der von Ihnen beschriebene Dämmaufbau als Innendämmung gedacht gewesen ist, kann ich davon nur abraten: Schilfrohrmatten haben einen mittleren Dämmwert; sie sind zudem nicht kapillaraktiv wirksam und transportieren Kondensat von der kalten Innenseite der Außenwand nicht wieder zurück. Mit einer Feuchteanreicherung muß dort ggf. gerechnet werden, wenn der Wandbaustoff nicht ausreichend kapillar leitfähig ist.
Hanfstopfwolle ist kein Dämmmaterial für flächige Dämmungen, sondern nur für Fugen.
Ihr Problem wird eine sehr sparsam konstruierte Außenwand sein (24-36cm, Vollziegel, Kalksandstein, Gitterziegel, Bimshohlsteine)) mit einem bescheidenen Dämmwert (U= 1,2 bis 1,7 W/m2K, heute nach EnEv = 0,24 W/m2K). Ein Wärmedämmverbundsystem auf der Außenseite wäre hier angemessen. Die Innendämmung ist immer eine Notlösung für den Fall, das eine Außendämmung aus gestalterischen oder konstruktiven Gründen nicht angebracht werden soll.
Die Innendämmung ist gegenüber der Außendämmung bauphysikalisch auf 4-6cm beschränkt mit einem dementsprechend geringeren Dämmwert bei nicht unbedingt geringeren Kosten.
Suchen Sie sich für die Beratung einen Architekten/Bauingenieur,d er Ihnen die entsprechende Berechnungen liefern kann inkl. der Materialempfehlung, den konstruktiven Aufbauten und einer Kostenschätzung.
Der Handwerker kommt dann zur Ausführung auf die Baustelle. Er ist jedoch kein Planer, der Ihnen die komplette Sanierungsmaßnahme erstellen kann. Auch nicht , wenn er das -scheinbar- kostenlos verspricht ...
Bezieht sich Ihre Anfrage auf die komplette Gebäudedämmung oder nur auf die Dämmung einer Eigentums- oder Mietwohnung? Auf eine Innen- oder eine Aussendämmung?