Sandsteinmauer (brüchig, im Hang) sanieren / sichern - wie??

Hallo, wir stehen vor einem Problem: unsere Scheune (FAchwerk oben, Sandstein unten) ist in den Hang gebaut. Das Fachwerk beginnt kurz oberhalb der Hanggrenze. Das Hangwasser drückt sich durch ales durch, die Scheune steht regelmäßig unter Wasser. Daher haben wir nun die obersten 2 m (1,5 m breit) an der Sandsteinmauer entlang abgetragen, in der Hoffnung, das Oberflächenwasser mittels einer Drainage ableiten zu können. Nun haben wir folgende Situation:
1. Wir sind uns nicht sicher, ob die Tiefe so ausreicht....im Moment, wo es so viel regnet, ist der Graben trotz Abdeckung total naß und der Hang fängt an einzubrechen.
2. Die Sansteinmauer, die darunter hervorgekommen ist ist total marode: lauter verschiedengroße nicht rechteckig behauene Steine, die ziemlich lose aufeinander gesetzt sind.
Wir wissen nun weder, ob die Tiefe der Grabung so ausreichend sein könnte, noch, wie wir diese Mauer sichern / sanieren oder abstützen können....
Über Tips wären wir sehr dankbar!

böses Problem

Hallo Anja,

bei Deiner Beschreibung ist es schwer ein guten Vorschlag aus der Ferne zu machen. Daher schreibe ich Dir mal was meine russischen Kollegen letztes Jahr bei einem ähnlichen Problem gemacht haben.

Die Hangmauer des Welterbe Kloster Sergijev ist gleichzeitig die Stützmauer des Klosters. Auch hier drückt Wasser (kürzlich gemessen 0,55 bar). Eine Porofin Flächensperre hat das Saugverhalten des Baustoffs beendet und hält dicht. In Deinem Fall müssen anscheinend zusätzlich die Hohlräume mit einem wasserunempfindlichen Spezial-Epoxidharz (PlastaPox UW) verschlossen werden. Nichts für Selbermacher, Spezialtechnik ist gefragt.

Sicher haben hier noch ander Experten gute Vorschläge, entscheiden müssen Sie.

Gruß Ralf

Das Bild gehört der Hydro Chemie und ist urheberrechtlich geschützt.

Danke, aber wie ist das genau:
das Gestein ist eine Mischung aus Felsen und Sandstein. Darf ich das so "einfach versiegeln"? Oder muß man dafür sorgen, daß das die Wand irgendiwe hinterlüftet ist (vielleicht der falsche Begriff für unter der Erde....)?
Es gab auch schon die Vorschläge, einfach Beton von hinten dran zu schmieren...was würde dann passieren?

vielleicht noch wichtig: es geht uns nicht darum, daß es absolut trocken ist, Ziel ist, die Bausubstanz langfristig zu erhalten und ein einigermaßen gute Stallklima zu haben!

Bei drückendem Hangwasser bis unter die Gründung abgraben und eine Drainage einbauen, die das Wasser ableitet. Dabei aber schön vom Fundament wegbleiben.
An die Mauer kann man dann eine Noppenfolie oder, besser, spezielle Betonsteine legen, welche das Wasser von der Mauer fernhalten; die Steine sind doppelwandig, so dass das wasser an der Inneseite der äusseren Schicht hinunterfliesst, und werden von der Auffüllung an die Mauer gedrückt.
Der Übergang zur Drainage ist so auszubilden, dass senkrecht hinunterfliessendes Wasser in die Drainage muss und nicht zum Mauerfuss gelangen kann.
Ist die aufgegrabene Seite der Mauer sehr uneben, kann man sie mit Magerbeton ausgleichen.
Der Graben kann dann mit Schotter verfüllt werden. Das muss sorgfältig geschehen, damit die Steine usw. beim Verfüllen an Ort bleiben.
Bitte achtet auf die Hangsicherung (mit Spriessen und Brettern oder besser mit ausreichend flachem Böschungswinkel), einstürzende Gräben sind gefährlich und 2m Grabentiefe sind viel. Eher keine Laienarbeit, zumal grosse Erdmassen zu bewegen sind.

Vielen Dank! Das deckt sich nun mit dem, was wir ansonsten schon aufgeschnappt hatten.
Könnten Sie mir noch zwei Fragen beantworten:
1. ist Magerbeton das Gleiche wie Trassbeton? Damit überlegen wir nämlich im moment, das zu machen.
2. die Betonsteine, von denen Sie geredet haben, was genau ist das? Die Wand ist nämlich SEHR uneben, es gibt Felsecken von ca. 30 cm, die nach vorne herausstehen, das kann man einfach so mit Beton nicht ebenen, fürchte ich. Und die abzuflexen oder hauen gefährdet die Stabilität der ganzen Wand...
Vielen Dank schon mal!!

Magerbeton ist Beton mit wenig Zement, wodurch er weniger fest wird.
Trass ist ein spezieller Zuschlagstoff zur Verwendung als Bindemittel.
Genaueres in der Wikipedia oder in jedem Buch zur Baustoffkunde - so etwas sollte im Regal jedes Selbsttäters stehen.

Diese Mauern sind viel stabiler als man meint. So grosse Ecken würde ich entfernen, weil man dadurch sehr viel Hinterfüllung spart. Man hat halt damals hinten nicht auf die Aussenfläche geachtet und die schlechter geformten Steine genommen, weil es sowieso hinterfüllt wurde und der Maurer das wusste.
Man soll aber nicht die überstehenden Steine aus der Wand schlagen, sondern nur entfernen, was übersteht! Geht mit einer grossen Diamanttrennscheibe (230 mm) ganz gut, in die Schlitze kann man einen Flachmeissel treiben und den Stein spalten.
Wie diese Steine zur Mauertrockenhaltung genau bezeichnet werden, weiss ich nicht, vielleicht hilft hier ein anderer Forumsteilnehmer weiter. Wenn sie einem Baustoffhändler den Zweck erklären, kann er Ihnen sicher weiterhelfen.

Hangmauer

Hallo Anja, bei drückendem Wasser arbeiten wir mit einer sogenannten Kombisperre aus Porofin das saugende (z.B. Mörtel) Material wasserabweisend zu machen ohne eine Baustoffpore zu verstopfen. Die nimmt also wieder Luft (schlechter Wärmeleiter) auf und die Wand hat dadurch ihre eigene Wärmedämmung wieder hergestellt. Die Hohlräume werden nach der Einwirkzeit mit einem wasserunempfindlichen Spezial-Epoxidharz verschlossen. Wenn das Wasser fließt drehen wir die Arbeitsweise um, erst Harz dann Porofin. Ungeeignete Billigharze reagieren sofort mit Wasser und bilden eine lederartige Haut, haben auch dadurch keine vernümpftige Flankenhaftung.

Die Wand trocken zu bekommen ist möglich aber nicht unbedingt billig. Die Angebote sollten daher nicht nach dem Preis betrachtet werden sondern welcher qualitativ hochwertig und sicher sind. Minimum 10 Jahre persönliche Garantie des Verarbeiters sollte ausgehandelt werden.

Gruß Ralf