Fußbodenaufbau Wärmedämmung Balkendecke gegen unbeheizte Scheune im EG

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Schmiddi

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Hallo zusammen,
wir wollen demnächst einen Teil des riesigen Dachbodens oberhalb der Scheune zu Wohnraum ausbauen.
Die massiven, alten Deckenbalken (Eiche) sind vom Scheunenbereich aus sichtbar und das soll auch so bleiben.
Die Aufbauhöhe des zu erstellenden Bodens ist unwichtig

Wie könnte hier ein kostengünstiger, gedämmter Fußbodenaufbau aussehen, den man als handwerklich einigermaßen geschickter Laie selber erstellen könnte.

Auf Naßestrich würden wir gerne verzichten.

Derzeit liegen einfach nur alte Holzlatten oben auf den Balken, die jedoch sicherheiltshalber komplett ausgetauscht werden sollen.

Folgenden Aufbau könnte ich mir vorstellen:

1. Bretter auf Balken austauschen / (was nimmt man hier in der Regel? Rauhspund, Spanplatten, was wäre das preisgünstigste?
2. Rieselschutz Matte oder Folie
3. Dämmung z.B. mit Hanfschäben o.Ä. zwischen Lagerhölzern
4. Hanfvlies o.Ä.zur Trittschalldämmung
5. Schalung / Spanplatten o.Ä. auf den Lagerhölzern befestigen
6. Bodenbelag (Dielen, Parkett, oder eventuell Laminat)

wie stehts hier mit einer Dampfbremse? wie verhindere ich hier Feuchteschäden durch Kondensat ?

oder besser eine ganz andere Konstruktion?

Wie erfolgt der Anschluß an eine Dachdämmung um Wärmebrücken zu vermeiden?

(In der Scheune stehen Pferde, Deckenhöhe in der drunterliegenden Scheune ca. 3,5 - 4 Meter)

Ich freu mich auf Eure Anregungen und Vorschläge und hoffe Ihr habt vielleicht auch mal ein erklärendes Bild dazu!
 
Welch bunter Materialmix!

Trittschalldämmung brauchen Eure Pferde bestimmt nicht, Wärmedämmung ist für Euch wichtig.

Für Wohnräume ist vor allem aber auch der Brandschutz zu beachten. Eine luftdichte Abtrennung zum OG (Stallgeruch) dürfte bei diesen krummen Balken besonders kompliziert werden. In diesen 2 Punkten sehe ich bei sichtbaren Balken Probleme. Soweit das geklärt ist, kann über Details des Aufbaues gesprochen werden.

Grüße

Thomas
 
Ein Möglichkeit wäre

Rückbau bis auf Balkenlage, dann:

Rauhspund
Rieselschutz verlegen und Anschlüsse mit der Wand dicht verkleben
Lagerhölzer verlegen um Hohlraum für Dämmung zu schaffen.
Lehm-Hobelspan-Dämmung einschütten,
Rauhspund oder Riemenboden verlegen

Grüsse Thomas
 
Wenn

darunter Stallungen liegen, hab ich bei einem diffusionsoffenen Aufbau so meine Bedenken. Denn das bedeutet ja, das Gase hindurchdiffundieren können. Wasserdampf ebenso, wie Stalldüfte. Und Diffusion bedeutet ja auch, dass jeder Stoff versucht, auf beiden Seiten eine gleichmässige Konzentration herzustellen.
Und was den Schallschutz betrifft: nein, die Pferde brauchen keinen Trittschallschutz, aber es ist nicht so schön, wenn ein Pferd sich wegen irgendwas erschrickt und nächtens ein wenig in seiner Box rumort. Da sollte auf jeden Fall Masse in die Decke gebracht werden, um eine brauchbare Luftschalldämmung zu erreichen.
MfG
dasMaurer
 
Vielen Dank zusammen!

und wie würde dann Ihrer Meinung nach der Aufbau aussehen @ Ulrich Warnecke?

der Grund für den von mir gewünschte Trittschall ist genau wie von Ihnen vermutet. Ich möchte vermeiden, dass die Pferde sich hier groß erschrecken, wenn mal was poltern sollte.
Die Scheune wird gut gelüftet, da die Pferde einen dauerhaften Zugang nach draussen haben, d.h. mind. beide Boxentüren werden immer offen stehen. Trotzdem muß ich den Pferdegeruch oder sonstige Gerüche aus der Scheune nicht unbedingt oben in den Wohnräumen haben.
Einen Naßestrich möchte ich nicht unbedingt einbringen, es sei denn, ein Statikter sagt uns, dass die Tragfähigkeit gegeben ist und die jetzigen Balken nicht zusätzlich verstärkt werden müssen.

Aber wie macht man das dann?


und @ Thomas W. Böhme:

die Balken sollen in der Scheune auf keinen Fall von unten verkleidet werden.
Das würde ja den ganzen Charakter der Scheune zunichte machen!
Demnach muß das Problem anders gelöst werden
 
Oooch menno,

immer mir so schwere Fragen ;-)).
Also, ich würde zwischen den Balken einen Lehmschlag einbauen. Zum einen schwerer Baustoff, gut gegen Krach, zum anderen stellt der Lehm eine wirkungsvolle Sperre gegen Düfte aller Art dar. Über den Balken dann einen Fussbodenunterbau in Kreuz- und Querbauweise, der gleichzeitig als Dämmebene genutzt wird (Hanf- oder Holzweichfaserdämmung). Darauf eine Osb-Platte als Tragbelag. Empfehlen würde ich darauf einen Trockenestrich mit Trittschalldämmung, der ist wesentlich wirkungsvoller als die dünnen Trittschalldämmungen unter Fussbodenbelägen. Und Belag dann nach Wunsch, wobei ich auf Laminat in jedem Fall verzichten würde, die extrem harte Oberfläche macht einen Grossteil der Trittschalldämmung wieder "zur Minna".
Na Donnerwetter, doch ein diffusionsoffener Aufbau, Duftsperre nach unten, Osb ist Dampfbremse auf der warmen Seite.
Allerdings sollte die Tragfähigkeit noch statisch nachgewiesen werden, denn es werden sicherlich auch noch Wände eingezogen, und selbst Leichtbauwände sind nicht gewichtslos.
MfG
dasMaurer
 
Hallo,

Ich könnte mir hier auch einen Estrich auf Schwalbenschwanzplatten sehr gut vorstellen.
Nachteil, hier sollte eine Firma ran, dafür (Vorteil) geht das aber auch ruck zuck.

Grüße aus Schönebeck
 
Danke Herr Warnecke,

das hört sich gut an. klar werden wir die Statik so oder so prüfen lassen.

wie darf ich mir denn " einen Lehmschlag zwischen den Balken " vorstellen ?

von unten ? sprich von der Scheune aus? oder wie?

gibt es vielleicht ein anschauliches Bildchen?
 
@ Oliver Struve

Schwalbenschwanzplatten sind sicherlich eine gute Sache, aber soviel ich weiß auch eine sehr teure Variante....

trotzdem Danke
 
Hallo Schmiddi,

na, ja, ist halt alles relativ, dafür spart man aber erheblich Bauzeit, hat einen vernünftigen Schallschutz und hat einen ordentlichen Boden der alle weiteren Aufbauarten ohne größere (Kosten) möglich macht und das bei sehr geringer Aufbauhöhe.

Grüße aus Schönebeck
 
Bei der

Schwalbenschwanzplatte stellt sich natürlich die Frage, wie die Wärmedämmung gestaltet werden soll. Denn durch die Metallplatte hab ich eine Dampfsperre auf der kalten Seite.
Und mit der Bauzeitersparnis wird´s auch nicht viel, denn bevor ein weiterer Aufbau erfolgen kann, müssen mindestens 28 Tage ins Land ziehen und sichergestellt sein, dass der Beton komplett ausgetrocknet ist.
Der Lehmschlag wird von oben eingebaut. seitlich an den Balken Latten anschrauben als Auflager für die Einlegebretter, darauf ein Baupapier als Rieselschutz und darauf den Lehm einbauen, nicht zu nass, aber so, dass die Fläche dicht wird.
MfG
dasMaurer
 
Ach ja, Dämmung sollte auch rein, dann ziehe ich alles zurück.
Frage ist, wie viel Pferde dort wie viel Wärme und Feuchte abgeben?
Es könnte möglicherweise auch zeitweise die wärmere Seite unter der Stalldecke sein.
Schwierig, schwierig.

Die Trocknungszeit vom Estrich ist klar, in der Zeit erfolgt aber in aller Regel der weitere Innenausbau.


Grüße aus Schönebeck
 
Denn...

würde ich 2 25mm starke OSB-Platten, stoßüberlappend verlegt und mit Kleber und Schrauben in sich fixiert, nivelliert auf den Balken verlegen. Sollte das brandschutztechnisch nicht reichen, könnte mittels Heraklit/Putz (gleichzeitig dämmend), oder Brandschutzplatte nach unten im Balkenzwischenraum nachgerüstet werden. Damit wäre die Fläche auch geruchsdicht, und die Wandanschlüsse sollten auf der wenig arbeitenden Fläche sauber realisierbar sein (Bitte kein Bauschaum, besser Stopfhanf mit Lehmverstrich z.B.).

Auf der nivellierten Fläche können Sie ein System aus Holzweichfaser und Lagerhölzern verwenden, ich bevorzuge DOSER DHD N25, je nach Ihren Dämmanforderungen 2-4fach überlappend verlegt, zwischen Lagerhölzern, die ca. 2-4mm weniger hoch sind, als der Holzweichfaseraufbau. Damit haben sie eine hervorragende Basis für einen massiven Dielenboden. Die Lagerhölzer werden beim schrauben hochgezogen, somit liegen die Dielen völlig entkoppelt vollflächig auf der HWPL. Werden die Dielen geölt, bleiben sie nach oben zu in gewissem Maße diffusionsoffen.

Die Platten steifen den Aufbau auch etwas aus, und reduzieren Schwingungen. Freilich währe auch ein Aufbau mit mehr Masse zwischen den Lagerhölzern denkbar, ich sehe hier aber keine zwingende Erfordernis.

Grüße

Thomas
 
also,

in der Scheune (ca. 10 x 14 m) werden 2 - max. 3 Pferde stehen. Die Scheune wird durch offene Stalltüren dauerhaft belüftet

darüber soll nicht komplett ausgebaut werden.
nur ca. 5 x 14m - Dachschrägen an beiden Seiten) , das heißt der Giebel direkt soll nicht mit zum Wohnraumgehören (da hier ja Dämmung viel problematischer als an den Dachschrägen....)
 
Wie soll's denn beheizt werden?

Alles Radiator, oder wäre eine Heizung mit geringem Vorlauf (FBH, WH) möglich?

Ihre Giebeldämmung ist auch nicht problematischer, als die der Dachschrägen. Darüber würde ich noch 'mal schlafen, schon der Giebelfenster wegen.

Grüße

Thomas
 
...

also eine Innendämmung des Giebels halte ich tauwassertechnisch für problematischer als das Dach zu dämmen. Giebelfenster gibt es an diesem Giebel leider nicht, d.h. so oder so müssen neue Fenster eingebaut werden...
Giebel zeigt nach Norden


Oder was sagen die Anderen dazu?

Beheizung ist noch nicht geklärt.

unsere neue Heizung wird wohl zwei Heizkreise mit unterschiedlichen Vorlauftemperaturen bekommen, da auch im Erdgeschoß zum Teil Wandheizung statt der Heizkörper angebracht werden soll - aber nicht in jedem Raum...das wäre ein wenig arg teuer und aufwendig.
Im bereits ausgebauten teil des Dachgeschosses sind Radiatoren, die wir wohl nicht austauschen werden. Aber in den neuen Räumlichkeiten des Dachgeschossen würde ich wahrscheinlich gerne eine Wandheizung an den Schrägen anbringen. Das steht aber alles noch nicht fest
 
Nun,

ein oft praktizierter Aufbau für eine Innendämmung wären Holzweichfaserplatten, in Lehm vollflächig angesetzt, drauf WH montiert und in Lehm verputzt. Bei Doser gibt's eine 50er Stufenfalzplatte, wo die Latte im Stufenfalz gleichzeitig die Platten fixiert, und Montageebene für die Kammschienen der WH ist.

Da fällt kein Kondenswasser an.

Grüße

Thomas
 
Als weitere Alternative

kann man den Aufbau auch mit Thermo-Floor gestalten.

Balken (Bestand)
Rauhspund
Rieselschutz (Thermo BP)Stösse verklebt und Anschlüsse verklebt mit Mauerwerk.
Termofloor oder Thermoplan mit 15% Höhenzuschlag und verdichtet (Flächenlast von ca. 5000 kg/m²)
Thermo A8 Platte
Thermo GE12 (Estrichplatte)2lagig verlegt.

Grüsse Thomas
 
@ Thomas

Bei massiver Dielung freilich wäre der Aufbau nicht so glücklich.

Grundsätzlich bin ich skeptisch, was tragende Schüttungen anbelangt, da geht bei Laien (und nicht nur da) auch immer 'mal was schief. Außerdem hindern hier nur ein paar Bretter und der Rieselschutz die tragende Schüttung, sich in alle Winde zu zerstreuen. Fallen aus den Brettern ein paar lose Äste, oder trocknen sie zu stark nach, oder schlagen Schädlinge beim frischen und schmackhaften Rauhspund zu, und zeigt dann noch der Rieselschutz Schwächen, schneits bei den Pferden.

Grüße

Thomas
 
@ Thomas

dann ersetzen wir eben Thermofloor mit Thermomix, das wird nach de Verarbeitung fest, oder geben beim anderen ein Mix additiv wie Thermo RM dazu. Ebenso könnte auf dem Rieselschutz eine Lage Thermo a8 plus Platten verlegt werden um das "eventuelle" rieseln zu verhindern.

Also ich denke da ist es nicht so schwer eine Lösung zu finden.

Grüsse Thomas
 
Thema: Fußbodenaufbau Wärmedämmung Balkendecke gegen unbeheizte Scheune im EG
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