Lufteinschlüsse im Lehmbau

Diskutiere Lufteinschlüsse im Lehmbau im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo! Ich habe bereits im INet lange gesucht, aber nichts gefunden, was mir zu meinem Erkenntnisgewinn weiterhilft... Es geht im "Luftblasen"...
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Mirko4

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Hallo!

Ich habe bereits im INet lange gesucht, aber nichts gefunden, was mir zu meinem Erkenntnisgewinn weiterhilft...

Es geht im "Luftblasen", welche man unbeabsichtigt mit in das Mauerwerk einbringt.

Beispiel 1:
Lehmsteine, letzte Reihe vor dem Balken, noch 1 cm Platz, welcher "ausgeputzt" bzw. gestopft wird. Natürlich oben links, wo Rähm, Ständer und Band zusammenkommen und man nur schlecht ran kommt...
Beispiel 2:
Einputzen von Schilfrohr
Vielleicht ist der Lehmziegel dahinter etwas "hohl" und man drückt zu wenig Lehm durch das Schilfroh...es verbiegt sich und zieht von selbst Luftblasen. Oder Ecken wie Schilfrohr, Balken und Lehmziegel, welche unterschiedliche Ebenen haben... (ganz zu schweigen von der Mörtelfuge, welche auch manchmal nicht 100% deckend sein ist)

Ich rede jetzt nicht von Faustgroßen Lufteinschlüssen sondern eher eine "Lunkergröße", welche unendeckt bleibt.
(siehe o.g. Beispielen)

Momentan putze ich auf dem Schilfrohr so "dünn", dass es sich sehr leicht durchdrücken lässt. (dünn wie Apfelmus)
Viel Wasser...viel Flutsch von der Kelle...viel Fluch, aber wenig Luft im Lehm. (bzw. hinter und um das Schilfrohr).

Gibt es da Erfahrungen? Kritisch? Unkritisch?
(Mir fällt es schwer eine Frage zu formulieren... ;) )

Danke!

Mirko
 
Luftblasen

Hallo Mirko,
Luftblasen eingebaut wie du es bechreibst sind in Bezug auf Tauwasserausfall in dieser Größe unbedenklich, da Lehm hervorragende Saug und Speichereigenschaften besitzt.
Anders sieht es aus, wenn diese Löcher eine sogenannte Konvektion also Luftstrom in Verbindung mit Wasserdampf hervorrufen. Hier werden im Vergleich zur Diffusion(mit Tauwasserausfall)weit höhere Feuchtigkeiten ins Mauerwerk eingebracht, welche dann zu Schäden führen. Noch gravierender ist dies in Feuchte belasteten Räumen wie Bad oder Küche.
Ich rate hier wie du auch schon beschreibst alle kniffligen Ecken mit Bewurf zu schließen.
Hierbei bedenke bitte, das der Lehm beim Trocknen an Volumen verliert!! Daraus folgt mehrmaliger Bewurf nach Austrocknen der anderen Schicht.
Sollten Dir hier noch nicht alle Fragezeichen beantwortet sein, schreib einfach.
Gruß aus dem Bergischen
M.Bönneken
 
Luftblasen

hallo Mirko,

wüßte nicht, was an Luftbläschen schlecht sein sollte? Vielleicht gibt es andere Meinungen, die dir sagen, daß das völlig inakzeptabel ist, aber mit gesundem Menschenverstand sehe ich keinen Grund, warum diese kleinen eingelagerten Luftpolster irgendwelchen Schaden anrichten sollten.

Gruß
 
Danke!

Vielen Dank!

So ähnlich habe ich es mir auch schon gedacht, allerdings keine Aussage gefunden, welche das bestätigt. (oder wiederlegt)

Ich hatte schon mal mit dem U-Wert Rechner gespielt und eine 1cm dicke "ruhende Luftschicht" eingebaut. Das war auch eher unkritisch.

Drauf gekommen bin ich eigentlich beim lesen der Verabeitungshinweise für die Weichholzfaserplatten. Die sollen ja möglichst "Luftblasenfrei" vollflächig verklebt werden.

Der Kleber wird mit dem Zahnspachtel aufgetragen... und jeder der schon mal Fliesen von der Wand geklopft hat, weiß wie "vollflächig" und "Zahnspachtel" aussehen kann...


Mirko
 
in

der Praxis gelten solche Luftblasen nicht als Luftpolster - diese entstehen nur bei "mit Mörtelbatzen" ansetzen.
 
Lufteinschlüsse

Beruflich habe ich auch mit Vergussstoffen zu tun. Da habe ich eine andere Vorstellung von Lufteinschüssen... ("Vakuumverguss")

Ich putze nun seit Tagen an einer 7x2,5m langen Wand, auf welche Weichholzfaserplatten sollen. Nach endlosen Schilfrohausfüllaktionen bin ich immer noch beim begradigen.
Wenn es die letzte Schicht zum Wohnraum wäre, hatte ich schon lange aufgehört: optisch ist alles gerade und glatt wie ein Babypopo.
Mit dem 3m-Richtscheit wird es allerdings wellig: Weitläufige Dellen in die Wand hinein mit ca. <0,5cm Tiefe... (genau da wo die Gefache sind)
Mit dem 1m Richtscheit wird es eher weniger. Ist ja klar, die Delle ist nicht so weitläufig.
Wenn ich versuche die Dellen auszuputzen wird es eher...naja...ich würde sagen, die Dellen teilen sich... ;)

Macht das der Kleber wieder weg oder nochmal spachteln?
(Ist das wie bei Gipskarton? Spachteln,schleifen,spachteln, schleifen...bis die Wand gerade ist?)

Ich habe auch keine Angaben zu "glatter Untergrund" gefunden... Gibts da ein Rauheitsmaß?

Mirko
 
Sorry

Mirko - bist Du gelernter Werkzeugmacher ????? Du arbeitetst aber auf einer Baustelle. Den Unterschied zwischen Werkzeugmacher, Tischler Zimmermann und Maurer solltest Du kennen und in Gedanken berücksichtigen. Ein Rauheitsmaß gibt es nicht, nur eine Regelung zu Ebenheiten und Toleranzen. Die kann Dir sicher ein Planer hier mal verlinken.
Wenn Du Deine Wand von der Seite im rechten Winkel anstrahlst - dann siehst Du zwar alle Unebenheiten - dies ist aber zur Qualitätsbeurteilung eigentlich nicht zu lässig. Soviel zu zulässigen Unebenheiten an der Wand.
 
Fast...nahe dran... ;)

Ich habe jetzt als Maß die Ebenheitstoleranzen nach DIN 18202 gefunden:

Da gibt es "Nichtflächenfertige Wände und
Unterseiten von Rohdecken" welche bei 1m Messpunktabstand ein Stichmaß von 10mm erlauben. (4m=15mm)
Bei "Flächenfertige Wände" sind es bei 1m immer noch 5mm (bzw. 4m = 10mm)

Nagut...wenn ein Zentimeter kein Baumass ist, gehts nächste Woche schneller voran. (Was allerdings nicht bedeutet, dass man jetzt anfangen kann zu schludern... ;) )

Offenbar macht man sich doch zu viele Gedanken...

(Vielleicht schaffe ich es noch mal ein Bild zu machen)

Mirko
 
Deine

Gedanken kenne ich - mein Vater und mein Schwiegervater sind aus der Metallbranche...... :) Schludern bruachts Du nicht, aber ein Fachwerkhaus lebt von diesen Unebenheiten, selbst der Putz war füher nie glatt wie ein "Babyarsch".
 
Thema: Lufteinschlüsse im Lehmbau
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