Lohnt sich eine Lüftungsanlage im sanierten Altbau

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Florentine

Guest
Hallo,

wir sanieren gerade unseren Altbau.

Bezüglich der Wärmedämmung wird folgendes gemacht.

- Fassade aus 30 cm Bimsstein wird von außen mit 16 cm Zellulose + 3,5 Pavatex gedämmt (davor kommt dann eine Holzfassade)
- Das Dach wird mit 20-25 cm Zellulose gedämmt (Zwischensparren + Kehlbalkenlage)
- Neue Fenster 3-fach verglast (Ug = 0,7, Uf = ?)
- Kellerdecke 6 cm Calziumsilikat

Zum Abschluss der Dämmarbeiten wird ein Blower-Door-Test durchgeführt.

Es wird in den meisten Räumen eine Wandheizung mit Lehmputz installiert. Der Lehmputz sollte ja auch bezüglich des Raumklimas seit Gutes tun.

Wir stellen uns jetzt die Frage, ob eine Lüftungsanlage wie vom Energieberater empfohlen tatsächlich Sinn macht. Zumal wir dazu einige Dinge baulich anders planen müssten.

Kann uns dort jemand bei unserer Entscheidung helfen?
 
Lohnt sich eine Lüftungsanlage im sanierten Altbau

Unsere (3 Monate) Erfahrung aus einem 60er Jahre Reihenhaus
(beide berufstätig, können nicht alle paar Stunden lüften ...):
Es ist ein enormer Komfortgewinn! Ein Lüfter ist vor
kurzem mal ausgefallen, es war ein merklicher Rückschritt.

Mit Stromverbrauch und Kosten der Filter auf die
Investionskosten oben drauf wird es sich für uns sicherlich
wegen der Energieeinsparung nicht lohnen, aber im
Gegensatz z.B. zu solarem Warmwasser was auf dem Papier
ähnlich liegen sollte, ist es einfach
ein enormer Gewinn an Wohnwert, im Winter sicherlich noch
mehr. In der Mietwohnung hatten wir Ärger mit Schimmel und
meine Frau reagiert da empfindlich drauf, so daß die
KWL zur Risikominimierung auch von daher einfach Pflicht für uns war.

Bei uns laufen die Rohre (sternförmige Verteilung) senkrecht
am Kamin oder an Ecken entlang, wo es nicht vom Drempel
oder Spitzboden direkt geht. D.h. keine Deckenabhängungen.
 
Lohnen und Kosten

Hallo

Komfortgewinn ist auch ein dickfloriger Teppich - legen Sie deshalb alles mit dem aus?

Ich würde weder diesen Teppich, noch eine Zwangslüftung nehmen; allerdings würde ich auch auf den geschilderten Dämmaufbau setzen, der Ihnen ausser Kosten nicht viel bringen wird.

Diese Zahlenspiele sind doch nur "Schall und Rauch" und vermitteln eine Sicherheit, die aber real nicht gegeben ist.

Diese Geld sollten Sie lieber in die Beauftragung meiner Person stecken - dann bekommen Sie besseres, günstigeres und nachhaltigeres.

Das Wichtigste ist eine gute Planung - mit Hirn, Hand und Fuß.

Entscheiden müssen Sie immer alleine - aber manchmal trügt der Schein der Heiligen!

Gutes Gelingen und gesundes Wohnen
wünsche ich Ihnen

FK
 
Lohnt sich eine Lüftungsanlage im sanierten Altbau

Hallo Herr Kurz,

man muß sicherlich nicht alles machen was geht (wir
haben uns z.B. bewußt gegen Solarthermie entschieden)
und wollen auch erstmal sehen, was WIR jetzt vor einer eventuellen Fassadendämmung an Verbrauch haben werden.

Aber ohne das Objekt zu kennen pauschal zu behaupten,
daß das alles nur Kosten bringt ist genauso blauäugig.

Und ein dickfloriger Teppich ist für uns kein
Komfortgewinn, da wir Parkett vorziehen.
 
Da sehen Sie es

Hallo

"Und ein dickfloriger Teppich ist für uns kein
Komfortgewinn, da wir Parkett vorziehen."

Komfortgewinn ist kein Argument sondern eine Meinung eine Ansichtssache - Ich habe auch lieber Parkett als Teppich - obwohl ein Teppich höheren Komfort für die Füsse bietet.
Ich mache auch lieber ein Fenster auf, als mich auf die Keimfilter einer Anlage zu verlassen.
Machen sie doch nach einem oder 2 Jahren mal eine Rev.Klappe auf und machen ein Abstrich vom Blech und schicken das zu einer Untersuchung ein!

Schimmelpilze haben auch ein anderes "Komfort-Empfinden" als wir Menschen!

FK
 
Hallo Florentine,

welche Art von Lüftungsanlage hat der Energieberater den empfohlen?

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Vielen Dank..

... für die bisherigen Antworten.

Über die Sinnhaftigkeit unserer Dämmmaßnahmen würde ich hier nicht diskutieren. Das wäre ein anderes Thema und wir haben uns nach sorgfältigen Abwägen (auch mit "Ziegelphysiker"-Gedanken) dazu entschieden.

Der Energieberater "empfiehlt" eine zentrale Lüftungsanlage it Wärmerückgewinnung. Wobei es eher eine Amortisationsrechnung gemäß der ENEV ist. Und genau damit sind wir uns unsicher. Zum Einen kann man das Thema sicherlich nicht ausschließlich wirtschaftlich betrachten, zum anderen sind halt auch aufwendigere Baumaßnahmen / Umplanungsmaßnahmen nötig.
 
Meiner

Meinung nach ist sowas bei einem luftdichten und dampfdichten Haus notwendig.

Aber sowas habt Ihr nicht. Ganz im Gegenteil!!

Grüße aus Koblenz
 
Nur noch eines:

mein momentanes Lieblingszitat:

Die Ursachen, die bei einem Bau zu Mängeln und zu Schäden [ … ] führen können, sind sehr vielseitig.
Sie lassen sich in 3 Hauptgruppen einordnen.
- Planungsfehler
- Gütemängel der verwendeten Baustoffe, fehlerhafte Verarbeitung
- mechanische, chemische oder biologische Einflüsse auf konstruktiv und stofflich einwandfreie Bauteile

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben, dass Planungsfehler ausschließlich in den Verantwortungsbereich des Architekten gehören. Es können auch schuldig oder mitschuldig sein:
- der Bauherr
- die Sonderfachleute (Ingenieure für Statik, Sanitär, Elektrik, Lüftung, Akustik, …
- der ausführende Unternehmer
(Baubehörde, unausgereifte Verordnungen und Gesetze)

Ohne genaue Kenntnis der Baustoffe, ihrer Eigenschaften und Eigenheiten kann kein Bau technisch und wirtschaftlich einwandfrei errichtet werden. Mangelhafte Kenntnis kann zu Verlusten an Geld, Baustoffen und Arbeitsaufwand führen. Zu geringe Anforderungen an die Baustoffe, ihre falsche Anwendung ohne Berücksichtigung der Konstruktion und der äußeren Einflüsse sind Ursache von vorzeitigem Verschleiß, Mängeln und Schäden; übertriebene Anforderungen führen zu Vergeudung von Material und Arbeit.

Der Bauherr begeht große Fehler, wenn er
- der Planung und der Bauausführung zu wenig Zeit lässt
- mit der Planung keine geeigneten Fachkräfte beauftragt (Firmenvertreter sind keine geeigneten Fachkräfte)
- am falschen Platz sparen will
- ohne genügende Planung zu Bauen beginnt
- während des Bauens ändern lässt oder sich in das Baugeschehen unzweckmässig einmischt

Zitat aus: Max Hartmann: Taschenbuch - Hochbauschäden und -fehler - Stuttgart, 1964 -
ehemals: Frankh'sche Verlagsbuchhandlung, W. Keller & Co. - Franckh-Kosmos Verlag

Gebe ich nur zu Bedenken.

Gutes Gelingen

FK
 
Der Energieberater empfielht...

...das Vollprogramm, warum nicht, bringt ja richtig Kohle!
Ob es den Bewohnern etwas bringt ist mehr als zweifelhaft.
Wie hoch sind die Kosten der ganzen Maßnahme?
Die ungekärte Frage, der Lüftungsanlage zeigt leider die ganze Unsicherheit von heutigen Kunden.
 
Kosten KWL

Bei uns fallen etwa 70 Watt an Strom an, das sind dann
etwa 120 Euro und nochmal perspektivisch 70 Euro/Jahr
für Filter, d.h. finanziell rechnet sich das sicherlich nicht.
Für Fördermittel kann es energetisch natürlich der
entscheidende Baustein sein. Warum hinter dem F7 Filter
bei geringer Feuchtigkeit (sprunghaft ansteigende
Temperatur der Zuluft hinter dem Wärmetauscher) massiv
Schimmelpilze wachsen sollen, erschließt sich mir nicht und
wir haben im Vorfeld auch keine dokumentierten Problemfälle
im Netz gefunden.
Die Rohrverkleidungen hab ich selber gemacht, keine
Idee, was man da sonst nochmal drauflegen muß. Für
uns war es einfach die Vorbedingung für die anderen
Maßnahmen. Und wenn das Wetter paßt und wir daheim sind, machen wir auch die Fenster und Balkontüren auf, warum auch nicht.
 
Warum...

... ist eine Luftdichtigkeit bei uns auf keinem Fall gegeben?

Die Fassade wird komplett außenrum Luftdicht gedämmt, das Dach wir luftdicht gedämmt... Wieso soll das bei einem Altbau nicht ähnlich möglich sein, wie bei einem Neubau?
 
das Thema gab es vor kurzem schonmal, ich sehe Lüftungsanlagen als letzte Möglichkeit, damit Zuklebfetischisten auch weiterhin Atmen können.
Zuerst wird mit allen mitteln versucht kein Lüftchen mehr ins Haus zu lassen, dann merkt man das sich daß langsam zum problem entwickelt und dann wird notgedrungen nach einer kostenintensiven Notlösung gesucht, die dann automatisch das selbe macht, was ein gesunder Menschenverstand auch von selber regeln kann.

Auf dem Papier wollen alle möglichst viel Energie einsparen, dies geschieht mit Wahnsiniger Dämmung, Luftdichtigkeit und nachträglicher Lüftungsanlagen, wo soll denn da Energie eingespart werden? Das genaue gegenteil passiert bei solchen "Planungen"


http://www.bauen.com/haustechnik/lueftung/BDH_Das_perfekte_Paar/index.php
 
@ Florentine

es gibt einen großen Unterschiede zwischen lufdicht oder windicht und dampfdicht. Winddichtigkeit ist nich nur aus ernergetischen Gründen wichtig.

Bei einer Dampfdichten Konstruktion ist gerade heute im Neubaubereich eine Lüftung notwendig.

Grüße
 
Puhh,

die Unterschiede sind mir nicht wirklich geläufig.

Kann mir die jemand nennen?

Bspw. das Dach:
nach außen: Unterspannbahn
nach innen: Feuchtevariable Dampfbremse

oder

die Außenwand:
nach außen: Weichholzfaserplatten
nach innen: Putz

Was ist da nun winddicht, dampfdicht oder luftdicht?
 
Lassen Sie sich doch nich meschugge machen.

Hallo

dampf, luft, sonst was dicht....

Zitat:
Winddichtigkeit ist nich nur aus ernergetischen Gründen wichtig.

Aber nur wenn man warme Luft fabriziert mit Konvektionsheizungen!
Der Strahlung ist es egal ob nun Luft reinkommt oder überhaupt da ist.

Is doch lachhaft!

Vor lauter Grenzwerte und Formeln und Vorschriften und super Ideen vergessen die Bauherren den Blick aufs Wesentliche.

Vor ein paar Jahrzehnten gab es das schon mit den Fenstern die superhyperdicht erfunden wurden - dann gingen die Öfen aus und man erfand wieder Schieberchen und Löcher in den Fensterramenteilen um wieder Luft reinzubekommen.

Das ist wie wenn ein Bauer seine Milch an die Industrie verscherbelt und dann günstig Milchpulver kaufen kann um die mit Wasser verdünnt seinem Rindviehnachwuchs verabreichen kann ....

Hallo!

Aufwachen!

Merken Sie nicht als Bauherr, dass man Sie ver………?

mfG

FK
 
Erfahrungsbericht

Habe vor 9 Jahren neu gebaut. Dichtigkeitstest mit Blower-door, Wandheizung + Kachelofen. Lüftungsanlage wurde uns als dringend notwendig empfohlen wegen vermeintlicher Feuchtigkeitsschäden in dem dichten Haus. Fakt ist: wenn der Ofen im Winter in Betrieb ist, sinkt die Luftfeuchtigkeit im Raum unter 40%! Es ist so trocken, dass wir nachfeuchten müssen. Die Lüftungsanlage nehmen wir nur in Betrieb, wenn viele Personen zu Besuch sind und wir im Winter nicht die Fenster öffnen möchten. 95% des Jahres ist die Anlage ausgeschaltet. Wir hätten darauf gut verzichten können.
 
Fraglich ist bei der Wohnraumlüftung auch der Wirkungsgrad der immer angegeben wird, 90% Wirkungsgrad schafft ein Rotationswärmetauscher mit Mühe und Not, wie das die Kreuzstromwärmetauscher (Plattenwäremtauscher) die in den meisten super Wohnraumlüftern verbaut sind schaffen sollen ist mir ein Rätsel, diese haben einen Wirkungsgrad von 50-65%...kann mir das mal einer der Herren Energieberater erklären?

Noch was zum lesen,

http://werner-tegethoff.blog.de/201...mmobilien-energiespar-daemm-hysterie-8048402/

die Folgebeiträge sind auch sehr aufschlussreich
 
Vielen Dank...

@Doesche, ich kannte diese außerordentlich aufschlussreiche Seite noch nicht.
Unter: www.werner-Tegethoff.blog.de schreibt ein Finanzcoaching und Finanzberater, der allein an Zahlen dieses verdammte Dämmsystem und andere Energiesparmaßnahmen an den Pranger bringt.
Da kann man mal sehen, wieviel Menschen es gibt, die den Menschen wirklich reinen Wein einschenken.
Es kostet nichts und spart den Menschen Zehntausende Euros.
Man muss nur lesen und verstehen, den nächsten Urlaub buchen und dann überlegen, wie das Geld in echte Wertsteigerungen investiert werden kann.
 
Thema: Lohnt sich eine Lüftungsanlage im sanierten Altbau
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