Wie den Keller richtig (be)lüften ?

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Michael Schäfer

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Hallo zusammen,
nachdem ich mich hier schon ein paar Tage umhertreibe und auch schon viel interessantes gelesen habe, hätte ich gerne mal ein paar Ratschläge zur Kellerbelüftung.
Zustand des Kellers:
Boden: Erdboden teilweise mit fetsgetretenen Steinen
Wand: Teilweise Bruchstein, teilweise gemauert mit Kalksteinen, das Ganze dann noch Stellenweise geweißelt (richtiger Ausdruck ???) mit so einer Kalkfarbe (färbt bei Berührung ab).
Einzelne Abteile des Kellers sind mit Dachlatten abgetrennt, d.h. die Luft kann frei zirkulieren.
Decke: Von unten sind die Holzbalken der Konstruktion sowie die darüberliegenden Bretter mit der Lehmschüttung zu sehen (hin und wieder rieselt es auch raus).
Wie lüftet man so einen Keller richtig? Es soll weder ein Aufenthaltsraum noch ein Partykeller werden, d.h. ich möchte den Ist-Zustand so erhalten und nicht verbasteln.
 
Keller belüften

Hallo Michael,
ein solcher Keller ist zur Lagerung von Obst und Gemüse herforragend geeignet. Bei der Lüftung ist wichtig, dass die Frischluft möglichst trocken ist. Ansonsten gelangt über die Luft immer mehr Feuchtigkeit in den Keller. Lüften also nur im Winter (Kühlt auch den Raum) ganztägig. In der restlichen Jahreszeit sollte nur bei sehr trockenem Wetter oder wenn die Außentemperatur unter der Kellertemperatur liegt gelüftet werden.

Gruß Frank
 
Keller lüften hängt vom Zustand der Oberflächentemperatur und von rel. Luftfeuchte ab

Hallo Michael, Frank hat recht!

Ganz kurz zur Physik: Es heisst relative Luftfeuchtigkeit, da 1m³ Luft bei 28°C Lufttemperatur mehr H2O aunehmen kann, als bei 11°.

Das führt im Sommer dazu, daß unsere kalten Kellerwände die Luft abkühlen - es kondensiert, an nichtsaugenden Oberflächen wie Rohre immer sehr gut erkennbar, Mauerwerk und Putz saugt das Kondensat gierig auf, ist irgendwann gesättigt das heist klatschnass, vorher löst es aus den Mörtelfugen und Gestein Salze, welche hygroskopisch wirken, jetzt wird unser Mauerwerk nie mehr trocken. Der Fachmann spricht von "versalztem Mauerwerk", das heist Sanierungsfall.

Auf keinen Fall unkontrollierte Dichtheit oder Dauerlüftung in Kellerbereichen zulassen.

Deshalb kontrolliert und intelligent manuell lüften.

Mit farbenfrohen Grüßen
Malermeister Peter Seifarth
 
Vielen Dank !

Hallo zusammen,
vielen Dank für die Antworten ! Besonders der Link ist nicht schlecht. Für Anfänger wie mich wird es dort hervorragend erklärt.
Den Tip mit dem Obst und Gemüse haben wir teilweise schon realisiert (Kartoffeln und Äpfel halten fast ewig).
 
Richtiges Lüften im Keller.

Von vielen Menschen hört man: Im Sommer die Fenster auf und im Winter zu. Wenn es im Sommer warm ist sollte der Keller durch die warme Luft austrocknen.
………..Diese Behauptung ist falsch!!!!!!
Man lässt sich dabei vom Gefühl her leicht täuschen und vergisst, daß eine warme Luft viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als eine kalte.
Richtiges Lüften im Keller heißt; in Abhängigkeit zur Nutzung dafür Sorge zu tragen, daß ausreichend Sauerstoff zugeführt wird und kein Kondenswasser entsteht.
In den meisten Fällen ist ein ausreichender Luftwechsel schon durch die Undichtigkeiten der Türen und Fenster, sowie durch die normale Nutzung d.h. öffnen der Kellertüren gewährleistet. Bei höherwertigerer Nutzung ist sicher zu stellen, daß ein mehrmaliges kurzes Lüften erfolgen sollte. Ansonsten sollten die Fenster ständig geschlossen bleiben.
Ein Luftaustausch wäre nachteilig, wenn z.B. die Außenluft mehr Feuchte aufweist wie im Innenraum. Denn wenn eine relativ warme Luft mit hohen Feuchtegehalt auf eine kalte Wandoberfläche trifft entsteht Kondenswasser. Die Wände nehmen dieses Wasser begierig auf und es verschlechtert sofort die Wärmedämmung. Desweiteren ist zu beachten, daß bei der Verdunstung von Wassers auch Verdunstungskälte entsteht was zu einer Abkühlung im Raum und zu einer weiteren Verminderung der Oberflächentemperatur führt.
Dabei reicht schon eine geringe Feuchteaufnahme aus um eine erhebliche Reduzierung zu erreichen.
Ein einfaches Beispiel hierzu: Bei einem „trockenem“ Ziegelmauerwerk ist der Feuchtegehalt ungefähr 1 % dies ist somit 100 % der Wärmedämmung. Bei einem Fechtegehalt der Wand von nur 4 % wird diese Dämmung schon um 50 % und bei einem Feuchtewert von 10 % um 77 % vermindert !!!
Diese Betrachtung ist in Bezug auf Energieeinsparung sowie auf die damit zusammenhängende Umweltbelastung besonders wichtig!
Nur mit Hilfe von Hygrometer und Thermometer kann eine Bewertung wie richtig gelüftet werden soll erfolgen. Dabei sind sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Temperaturunterschiede von innen und von außen zu berücksichtigen. Ebenso wichtig ist die Oberflächentemperatur der Wand in diese Bewertung mit einzubeziehen. Nur wenn all diese Werte bekannt sind, kann darauf hin richtig gelüftet werden.
Im übrigen heißt richtig lüften auch:
Man soll daran denken dass:
* es wichtig ist, dass richtig geheizt und gelüftet wird.
* die Fenster zum Lüften nur kurz (in der Regel reichen 1-2 Minuten, am besten in der Frühe wenn die Temperaturunterschiede zwischen außen und innen noch sehr groß sind), dafür zwei bis dreimal, im Abstand einer halben Stunde geöffnet werden sollen. Es sollen die Oberflächen der Möbel und der Wände nicht unnötig abkühlen
* es falsch ist wenn tagsüber die Heizung abgedreht wird und abends schnell wieder aufgeheizt wird.
* die Mindesttemperaturen in Wohnräumen dringendst einzuhalten sind
* dass die Temperatur relativ gering schwanken sollte. Wer also im Schlafzimmer kühl schlafen möchte, muss darauf achten, daß die warme Luft aus der Wohnung nicht in die Schlafräume gelangt, sonst kühlt diese an der kalten Wand ab und es kann Kondenswasser entstehen
* durch das Kippen der Fenster kaum ein Luftaustausch stattfindet, jedoch die Fenster- oder Türlaibungen sowie die Deckenflächen stark abkühlen
* es nicht nötig ist im Treppenhaus den ganzen Tag das Fenster offen zu lassen denn.....
* es nicht nur ihr Geld ist, wenn der Nachbar sein Wohn- oder Kinderzimmer neben dem kalten Treppenhaus oder Schlafzimmer hat und sie ihm diese Wärme durch eine nicht gedämmte Innenwand entziehen
* die Wäsche nicht in der Wohnung getrocknet werden darf, denn das Wasser verbleibt in der Wohnung
* der Wasserverbrauch (Blumengießen -Heizkörperbefeuchter -Duschen und /oder Baden bei geöffneter Türe etc.) in der Wohnung insbesondere im Frühling und Sommer stark eingeschränkt werden soll.


Richtiges Lüften
Ich gehe davon aus, daß die meisten ordentlich lüften wollen, aber was heißt, ordentlich oder richtig?
So kann es durchaus richtig sein zwischen 10 Minuten und 15 Minuten das Fenster zu öffnen, um einen „besonderen Geruch“ aus der Wohnung zu bekommen, jedoch um frische Luft in die Zimmer zu holen ist dies meistens zu lange.
Im Sommer kann die Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen als im Winter. Eine 25 ° warme Luft kann ca. 25 Gramm Wasser, jedoch nur 5 Gramm bei 5° aufnehmen. Wenn diese 5 Gramm Wasser in der Luft in die Wohnung kommen und erwärmt wird, ergibt dies nur ca.30 % relative Luftfeuchte. So ist auch klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen eine sehr „trockene“ Luft ist.
Zwar muss die „ verbrauchte“ Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden. Besonders bei modernen dichtschließenden Fenstern ist ein gezieltes Lüften notwendig.
Wenn jedoch viele der Sachverständigen diese Probleme nicht wissen, wie soll es der normale Wohnungs- oder Hausbesitzer wissen. Man brauche nur die Literatur zum Thema lüften lesen und schon wird man feststellen, es gibt sehr viele unterschiedliche Aussagen. Daraus resultierend auch die vielen Rechtsstreitigkeiten.
Was bedeutet „ Stoßlüften“, „ Dauerlüften“, „ feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften“ ect.?
Richtig lüften heißt deswegen auch, die Luft, abhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit auszutauschen!

Wie lange lüften?
Der menschliche Körper ist ein sehr gutes „Messgerät“. Dadurch kann folgendes Experiment durchgeführt werden. In der Frühe reagieren wir noch sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Stellen Sie sich an die entlegenste Stelle gegenüber dem zu öffnenden Fenster. Nun bittet man jemand, Fenster (oder Türe) ganz zu öffnen. (Das Kippen reicht nicht aus).
Sobald man empfindet, daß die kalte Luft an einem vorbeistreicht, stoppt man die Zeit. Es vergehen in der Regel meist nur zehn bis zwanzig Sekunden. Nun kann man davon ausgehen, daß bei der fünf- bis zehnfachen Zeit die Luft zu 70 - 80 % ausgetauscht ist. Im Normalfall sind die Zimmer zwischen 15-30 qm, es reicht deshalb meistens aus, wenn ein bis zwei Minuten gelüftet wird. Sicherlich verbleibt noch ein Rest „alter“ Luft in den Nischen und Schränken was jedoch zu vernachlässigen ist.

Wenn nun diese Lüftungsmöglichkeit nicht gegeben ist oder wenn nicht richtig kontrolliert werden kann ist Hilfsweise eine doch wesentliche Verbesserung schon dadurch erreicht, daß eine Lüftung:
a) zwangsweise b) in den Morgenstunden erfolgen sollte.
Es ist ein bekannte Tatsache daß die Luft in der Frühe wenn es noch sehr kalt ist, nur wenig Feuchtigkeit aufgenommen hat oder beinhaltet und durch den Luftaustausch diese relativ kalte und relativ trockene Luft in dem Keller zu einer doch erheblichen Verbesserung führt. Dabei ist ebenfalls mittels eines Hygrometers eine Kontrolle wichtig und außerdem mit einem Zeitschalter und einem eingebauten Ventilator evtl. auch einem relativ einfachem Lüftungssystem eine Steuerung der Luft über Lüftungskanäle eine Wertvolle Hilfe.
Genauso wichtig wie das Berücksichtigen der Feuchtigkeit ist, daß wenn in einem Keller geheizt wird, die Wärme nicht durch zu langes lüften verloren geht.

Es wäre auch falsch davon auszugehen, daß dann im Winter die Fenster geöffnet werden sollen, weil eine kalte Luft wenig Feuchtigkeit beinhaltet und somit die Keller austrocknen können. Dies wäre zwar, bezogen auf den Austrocknungseffekt richtig, aber wehe dem der in einer Parterrewohnung wohnt unter dessen Fußbodenfläche ein Fenster Tag und Nacht geöffnet ist. Dem Fußboden wird dadurch ständig Wärme entzogen und somit steigen die Heizkosten ganz enorm. Denn es muss, die so verlorene Wärme wieder nachgeheizt werden.
Weitere Info auf meiner Homepage. www.denkmal-pflege.de unter Schriften.
 
Guten Tag Herr Bromm

nun habe ich mich mal wieder durch einen ihrer langen Beiträge gekämpft. Dabei stellen sich mir trotz der großen Umfänglichkeit folgende Fragen.
Zitat:
-die Fenster zum Lüften nur kurz (in der Regel reichen 1-2 Minuten, am besten in der Frühe wenn die Temperaturunterschiede zwischen außen und innen noch sehr groß sind
-Frage: und was ist mit dem Morgentau?
Zitat:
-Wer also im Schlafzimmer kühl schlafen möchte, muss darauf achten, daß die warme Luft aus der Wohnung nicht in die Schlafräume gelangt, sonst kühlt diese an der kalten Wand ab und es kann Kondenswasser entstehen
-Frage: was für Temperatur/Luftfeuchtigkeitsunterschiede unterstellen Sie da? Das Einzige, was mich da stören würde wäre, daß das Schlafzimmer dann zu warm ist.
Zitat:
-die Wäsche nicht in der Wohnung getrocknet werden darf, denn das Wasser verbleibt in der Wohnung
Frage: bei richtiger Lüftung auch? Wir trocknen unsere Wäsche sogar im Keller und ich berichtete unlängst hier von den dortigen klimatischen Verhältnissen
Zitat:
-der Wasserverbrauch (Blumengießen -Heizkörperbefeuchter -Duschen und /oder Baden bei geöffneter Türe etc.) in der Wohnung insbesondere im Frühling und Sommer stark eingeschränkt werden soll.
Frage: wie erkläre ich meiner Frau, daß die Blumen im Frühling und Sommer immer eingehen sollen? Luftbefeuchter an Heizkörpern sind ohnehin wenig wirkungsvoll, bieten aber der Fäulnis gute Grundlage. Das Duschen und Baden kann man ganzjährig bei geschlossener Tür und anschließendem gründlichen Lüften des Bade- bzw. Duschraumes anempfehlen.
Zitat:
-Dabei ist ebenfalls mittels eines Hygrometers eine Kontrolle wichtig und außerdem mit einem Zeitschalter und einem eingebauten Ventilator evtl. auch einem relativ einfachem Lüftungssystem eine Steuerung der Luft über Lüftungskanäle eine Wertvolle Hilfe
Frage: da sehe ich einfach einen Widerspruch zwischen Hygrometer und Zeitschalter, zumal man eine permanente Belüftung auch ohne Ventilatoren, einfach durch ausnutzen der Physik und der damit verbundenen Tatsache, daß "warm nach oben fällt" und daher kalt nachströmt, erreichen kann.
Zitat:
-Genauso wichtig wie das Berücksichtigen der Feuchtigkeit ist, daß wenn in einem Keller geheizt wird, die Wärme nicht durch zu langes lüften verloren geht.

Es wäre auch falsch davon auszugehen, daß dann im Winter die Fenster geöffnet werden sollen, weil eine kalte Luft wenig Feuchtigkeit beinhaltet und somit die Keller austrocknen können.
Frage: wenn denn aber mit der Wärme auch die Feuchtigkeit verloren geht und sich dadurch das Dämmverhalten der Kellerwände erhöht? Wie sieht die Rechnung dann aus? Es muß ja nicht permanenter Durchzug sein.
Neugierige Grüße Lukas
PS im Text sind mir auch kleine ironische Untertöne in die Tasten geraten. Ich bitte diese als solche zu erkennen und zu akzeptieren.
 
Herr Lukas ich will hier nicht ständig auf längst bekanntes eingehen, deshalb bitte ich Sie ..

lesen Sie sich in die von mir gemachten Beiträge erst ein.
Ich habe weder die Zeit noch die Lust, alle die meinen auch noch eins drauf setzen zu müssen, ständig aufzuklären.
Mit der Frage: was ist mit Morgentau liegen Sie weit weg vom wissen.
Es ist doch allgemein bekannt, dass eine kalte Luft nur wenig z.B. 4,8 Gramm bei 0° maximal aufnehmen kann und wenn, dies Menge (auch bei 100%) in die Wohnung kommt bei 20° nur 25% ausmacht.
Aber dazu lesen Sie sich bitte erst mal ein.
 
Automatische Kellerlüftung

Das ausschlaggebende für die Kellerlüftung ist die absolute Luftfeuchte. Eine Steuerung für die automatische Kellerlüftung gibt es hier: www.LogiDry.de
 
Thema: Wie den Keller richtig (be)lüften ?
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