Lohnt sich`s ?

Diskutiere Lohnt sich`s ? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Seyd gegrüßet ich bin neu hier und würde gerne auf Euren reichhaltigen Wissenschatz zurück greifen ;-) (Näheres über mich könnt Ihr unter meinenm...
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Kremer Kerstin

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Seyd gegrüßet ich bin neu hier und würde gerne auf Euren reichhaltigen Wissenschatz zurück greifen ;-) (Näheres über mich könnt Ihr unter meinenm Profil lesen).

Ich plane einen Fachwerkhof zu kaufen und es gibt einige Probleme.. Der Hof ist in einem sehr schlechten Zustand, da mindestens 10-15 Jahre nichts renoviert oder sonst wie getan wurde. Das Wohnhaus muss grundsaniert werden (das volle Programm, feuchte Wände,Schimmel,neuer Dachstuhl + Dach,neue Heizung,Fenster etc.)

Ich rechne mit Kosten um die 100.000 Euro für die ersten Grundsanierungsmaßnahme etc. um einziehen zu können. Und der Kaufpreis ist auch nicht ohne..

Ein Statiker,Dachdecker,Zimmermann waren schon da und halten das Projekt für möglich aber auch sehr kostspielieg. Ein Konzept für die Bank habe ich auch schon.
Eigenleistung wäre von meinem Freund und mir kein Problem..nur die Frage wie kann ich fest stellen ob ich mir mit diesem Hof (so schön er auch wird wenn er fertig ist) nicht mein eigenes finanzielles Grab schauffele ??

Freue mich auf Eure Hilfe...und Antworten..Liebe Grüße Talena
 
Das ist schwer zu beurteilen

Aus der Ferne ist das "lohnt es sich" nicht zu beurteilen. Raten kann ich nur zu einem Fachmenschen, der über alles einen Überblick hat. Dazu Renovierungskonzept mit Kosten aufstellt und dann kann man rechnen. Und am besten immer noch einen Puffer drauflegen.

Eine Schätzung aus dem Bauch heraus und die Aussagen von Handwerkern, dass es kostspielig wird, helfen da nicht wirklich weiter.

Gruß Sontje
 
Stimmt..

Hallo Sontje und danke für die Antwort. Wir haben mittlerweile einige Expertenmeinungen und der Statiker war zumindest der Meinung die Substanz wäre okai und wenn man alles richtig machen würde (Frickeleien bringen einen da nicht weiter) würde mann zwischen 150.000-200.000 Euro über die Jahre investieren müssen. Der Dachdecker hingegen meinte das Wohnhaus ist eigentlich abbruchsreif und müsste vom Kaufpreis abgezogen werden.. Naja ich denke die Bank wird eh einen Makler oder Fachmann vorbei schicken und entscheiden ob wir das Geld überhaupt bekommen... also weiter Informieren und ansonsten auf das Bank gutachten warten... Freue mich über weitere Antworten..Habt Ihr Euer Fachwerkhaus je bereut ?? Grüßele Talena
 
Lohnt sich's?

Unsere Erfahrung:
Aus finanzieller Sicht lohnt sich's nicht!
Ein neues Haus kostet ganz sicher weniger wie ein altes schön zu renovieren.
Ob sich's aus der Sicht des Herzens lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde Ja.

Viel Spaß,
Frank
 
Festzustellen…

… ist das wohl nicht ;-) Wir haben ebenfalls einen großen, heruntergekommenen Hof gekauft und versenken eifrig Geld und ohne Ende Arbeit darin. Der Kauf ist jetzt über ein Jahr her und wir bereuen nichts und freuen uns immer noch wie Schneekönige, wenn wir heimkommen und auf den Hof fahren (auch wenn alles noch ein Baustellen-Schlachtfeld ist).
Ein bißchen verrückt und ziemlich ausdauernd solltet ihr schon sein – außerdem kreative Antworten auf die Dauerfrage „Lohnt sich das denn noch?“ parat haben.

Und lasst Euch nicht von diversen „Fachleuten“ entmutigen, in unserer Wegwerfgesellschaft, in der alles quadratisch, praktisch, gut sein soll, werdet Ihr angesichts so eines engerieverzehrenden Herzblutprojekts auf viele Kopfschüttler treffen – aber ganz sicher auch viele Bewunderer!

Viel Erfolg, mag

PS.: Noch eine Ergänzung zu Frank: Ja, finanziell lohnt's sich nicht, das gilt aber auch für's Neubauen (wenn es nicht gerade das Massa-Fertighaus ist ;-)Wenn man Kreditzinsen und laufende Kosten miteinrechnest, ist man mit hoher Wahrscheinlichkeit als Mieter immer noch am günstigsten dran.
 
Ein Reihenhaus ...

oder Neubau käme für uns auch gar nicht in Frage. Das hat keinen Charme,keine Geschichte etc.. unser (Traum-)Hof ist laut einer alten Karte bereits zu Naboleonszeiten verzeichnet gewesen..wäre doch zu schade wenn irgendein Baulöwe das ganze kauft alles abreißt und drei Reihenhäuser drauf setzt..Vor allem die Möglichkeiten die ich dort haben werde reizen mich sehr mit kleinem Ladengeschäft und später mal mit Taverne und Co. Vor allem steht es frei ohne Nachbarn mit Blick zur Burg, da wird sich niemals jemand vorsetzen und zu bauen.. Naja drückt uns mal die Daumen, warte noch auf den Banktermin.. Ich war sowieso nie ein Ottonormalverbraucher der sich in eine Schublade zwingen läßt warum dann nicht auch ein solches Wohnprojekt..den bis ans Ende meiner Tage Miete zahlen und nie was eigenes haben, nein danke.. Grüßele Talena
 
Ich gestehe,

manchmal packt uns eine leichte Reue.

Ja wir konnten sofort einziehen und mussten keine doppelte Miete zahlen. Wir haben ein halbes Dutzend Handwerker vor dem Kauf durch das Haus geschleift, aber keine x € für einen Gutachter ausgegeben (ich weiß, naiv und so). Wir wussten auch, dass die Heizkosten ungefähr dreimal so hoch sind, wie in unserem Miethaus.

Aber das bei jeder kleinen Reparatur eine Großbaustelle entsteht, weil die Vor- und Vorvorbesitzer schon an dieser Stelle tätig waren, haben wir nicht bedacht.

Das positive ist, es gibt keine Schäden, die für das Haus (kurzfristig) existenzgefährdend sind. Es ist warm und das Dach dicht.

Trotzdem sind wir aus diversen Gründen froh, nicht mehr in jenem Mietshaus zu wohnen.
 
Gedanken zum Tag...

Hallo,

wir (meine Frau und ich) haben vor etwas mehr als einem Jahr auch einen mehr als hundert Jahre alten Hof (eher Höfchen, siehe Bild) gekauft.

Bereut haben wir es auf keinen Fall! Während ich diese Zeilen schreibe trinken wir in der Stube einen schönen Tee, der Kaminofen knistert leise vor sich hin und meine Frau genießt die letzten Wochen ihrer Zwillingsschwangerschaft (dafür war in den letzten Monaten auch noch Zeit ;-)).

Noch ist lange nicht alles fertig. Im Oktober kommt noch ein neues Dach und es tun sich immer wieder andere Baustellen auf (undichte Rohre, morsche Balken).

Aber wir haben auch in der Renovierungsphase (um nicht vom Quasi-Neubau zu sprechen) so manches mal zusammen heulend auf der Treppe gesessen, weil alles ein bißchen viel wurde.
Damit gleich zum nächsten Thema:
Ihr seid (wenn ich "mit meinem Freund" richtig deute) nicht verheiratet. Überlegt ob Eure Beziehung so gefestigt ist, dass sie ein solches Projekt auch übersteht. So ein Hausbau (und viel weniger wird es ja wohl bei Euch nicht sein...) ist eine echte Prüfung...
Thema Finanzen (meine persönliche Meinung dazu):
Das ganze sollte finanziell auch zu stemmen sein. Notfalls auch einige Monate mit nur einem Gehalt (Jobverlust / Schwangerschaft...), am besten grundsätzlich nur mit einem Einkommen planen und ein Urlaub sollte auch noch drin sein (den werdet Ihr sicher brauchen...).

Und zwar ohne unrealistische Einschätzung / Bewertung der möglicherweise zu erbringenden Eigenleistungen.
Damit meine ich nicht mal so sehr die fachliche Leistung als die körperliche Leistungsfähigkeit (ich denke, mehr als 20h/Woche Arbeit neben der Arbeit sind langsfristig nicht drin). Auch ist es hilfreich, wenn man die Arbeit einfach mal Arbeit sein lassen und sich mit den Kumpels / Freundinnen mit einem Bierchen / Käffchen in den Hof setzen und mal ein Wochenende richtig genießen kann. Denn eins sollte euch klar sein: So richtig fertig wird man mit so einem Kasten nieee werden.

Mein Fazit: Wenn das finanzielle machbar ist auf den Bauch hören.

Gruß Markus
 
Danke..

Stephan und Markus für Eure Antworten, da steckt wirklich ne Menge Warheit drin. Wir sind uns der hohen finanziellen,körperlichen und mentalen Belastung bewusst. Zum Glück haben wir auch ne Menge Freunde und Bekannte die uns sowohl helfen werden als uns auch rechtzeitig mal mit ner Grillparty ausbremsen werden ;-) Ich denke wenn man ein Ziel hat und sich nicht überfordert und zusammenhält paßt das schon und so ein Projekt schweißt bei aller Nervenaufreiberei noch mehr zusammen.Wie heißt es doch so schön warum einfach wenns auch kompliziert geht.. :) Grüßele Talena
P.S.: dass mit dem Heiraten ist übrigens nich ausgeschlossen ;-)
 
lohnt es sich

Hallo Talena,

ich selbst habe ein recht großes Bauernhaus von 1911 gekauft. Neben den großen Gewerken (Dach, Heizung, Sanitär, Fassade, Fenster) mache ich alles selber, zum Teil auch Vorbereitungen für die Gewerke. Naja, die Gewerke sind eigentlich fertig, jetzt mache ich den Innenausbau vollends zu Ende. Ich habe die Hütte in den Rohbau zurückversetzt und nun wird alles neu aufgebaut. Das mache ich nun seit 1. März 2006. Abgesehen von meiner Freundin am Wochenende bin ich immer alleine, jeden Abend. Ich habe bei hundert Tonnen Material aufgehört zu zählen, was ich rausgeschaufelt habe. Bei der Einbautonnage liege ich weiß Gott wo, wahrscheinlich aktuell so bei 60 Tonnen. Zeitweise habe ich im zukünftigen Eßzimmer keine Außenmauer gehabt, meine Schwelle wäre mit Milch zusammen das perfekte Müsli gewesen und ich konnte eine Zeitlang vom Eßzimmer in den Gewölbekeller kucken.
So, und jetzt kommt's: Es macht mir immer noch wahnsinnig viel Spaß und ich gehe nahezu jeden Abend gerne auf die Baustelle.
Finanziell lohnen tut sich die Hütte bei weitem nicht. Aber bis auf einen Punkt stimme ich Markus voll zu, es geht mehr als 20 h pro Woche. Ich bin 30 h und mehr nach der Arbeit in der Bude. Wichtig ist nur: Gutes Werkzeug! Schlechtes und zuwenig Werkzeug macht keinen Spaß und kostet Motivation. Ich habe mehr Werkzeug als alle meine Handwerker, aber deshalb macht die Arbeit Spaß! Klingt bescheuert, ist aber zumindest bei mir so. Ein Laser-Entfernungsmesser für 300 Euronen lohnt sich nicht finanziell, aber dich kotzen keine Messungen ab zwei Meter mehr an.
Also frei nach Markus: Kohlemäßig muß es gehen und der Bauch muß für die Entscheidung herhalten.

Gruß Patrick.
 
Oweia..

Morgen geht`s um die Wurst. 11:45 Uhr Banktermin. Dann heißt es hopp oder topp. Mal sehen ob wir den Bänker auch von unserem Wohntraum überzeugen können oder nicht..
@Patrick, das freut meinen Schatz sicherlich zu hören mit dem Werkzeug, Männer lieben Werkzeug ja...;-) Und mein Freund hat bereits Jahre auf einer Baustelle hinter sich, weiß also worauf er sich einläßt ;-) Ich denke auch wenn man sich erst mal in ein Haus verliebt hat und sich voirstellen kann wie es ein mal fertig aussieht steckt man gerne alle Kraft hinein und es ist einem keine Arbeitsstunde zu viel. Nur zwischendruch ab und an mal abschalten mit ner Grillfete wie Markus meinte ist wichtig.. Mich wundert dass Ihr alle relativ schnell dabei seid.. vom Kauf bis zum Einzug. Ich hoffe das wir nach dem Kauf innerhalb eines halben Jahres umziehen können um die Miete zu sparen..wir wohnen ja praktischerweise nicht weit weg. Erst mal muss die eine Wand gerettet werden, dann neuer Dachstuhl,Dach,Heizungsanlage(Kachelofen), Fenster versuchen zu retten oder neu und dann kann man frühestens einziehen.. Naja erst mal Morgen den Banktermin abwarten sonst können wir es uns eh abschminken...Grüßele Talena
 
Viel Glück

unsere Bank fand damals die monatliche Belastung etwas hoch (sozial eingestellt). Nachdem wir ihnen unsere damalige Miete gezeigt haben, waren sie überzeugt.
 
Fluch oder..

Segen ?? Habe heute Morgen noch mal beim Bauamt angerufen. Die Verkäuferin war der Meinung es besteht "kein" Denkmalschutz weil der Hof nicht mehr komplett ist (eine Scheune wurde sepperat verkauft). Und jetzt kommt`s, das Wohnhaus ist doch ein Denkmal geschützter Altbau !!! Die zwei Scheunen nicht, nur das Wohnhaus..Fördergelder hat die Gemeinde nicht, die Kassen sind leer. Man hat mir nur angeboten, das ich das beim Finanzamt evtl. hier und da geltend machen kann. Ich meine wir wollten sowieso den Uhrzustand erhalten und da jetzt keine riesen Fenster oder sowas einbauen.. Was gibt es noch für Vor- und Nachteile ?

Immer gut noch mal nachzufragen..Grüßele Talena
 
Thema: Lohnt sich`s ?

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