neue Heizung- kann das gehen?

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Eckhard

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Hallo Forumsmitglieder,
für ein Fachwerkhaus von 1894 (Wohnfläche 130qm) wird eine neue Heizung nötig. Das Haus (noch nicht gekauft daher keine genaueren Angaben) hat zentral einen einzügigen Schornstein für frühere Kohleöfen und einen dezentralen für einen Durchlauferhitzer. Momentan wird per Gas- Außenwandheizer geheizt.

hier meine Ideen:
Da ich als Tischler günstig an trockenes Holz komme, möchte ich einen "Allesfresserkessel" mit großem "Maul" als Hauptheizer einsetzen.
Ein Gaskessel als Zuheizer würde an den dezentralen Gasschlot geklemmt.
Beide senden ihr heißes Wasser an ein Speicherelement. Größe, Arbeitstechnik und Ausstattung???
Lassen sich diese Elemente mit bzw. zu einer Mikro KWK- Anlage kombinieren?

Sicher werde ich versuchen eine Heizlastberechnung von einem Energieberater (BAFA) zu bekommen.
Sind die Kombinationen so möglich? Welche Anbieter sind zu empfehlen?

Wer kann mir hierbei Rat geben? Und vielen Dank für die Tips!
Eckhard
 
Hallo,

Allesfresserkessel (Scheitholzkessel) ist nicht schlecht. Es gibt welche mit breiter Einfüllöffnung, mindestens 50 cm. Die Kosten, wenn sie etwas taugen sollen, um 15.000 €, Buderus z.B. Sie sollen aber wissen, dass man nicht überall auch alles verbrennen darf. Also erkundigen Sie sich vorher bitte bei Ihrer Gemeinde. WW- und Pufferspreicher kommen hinzu.
Der Pufferspeicher kann eigentlich nicht groß genug sein, um einen ununterbrochenen Betrieb zu ermöglichen. Im Zusammenhang hiermit ist eine KWK-Anlage unsinnig, weil beides Grundlastanlagen sind. Das eine wird mit dem anderen konkurrieren.

Grüße vom Niederrhein
 
Von der reinen Konzeptionierung...

... lässt sich das durchaus realisieren, es stellt sich nur die Frage, ob das wirklich notwendig ist... Du planst gefühlt ein bissel viel Leistung und Technik für das Häuschen, dementsprechend sinkt die Effektivität der Einzelkomponenten...

Für den "aus der Hüfte geschossenen" Entwurf würde ich von 16 kW ausgehen, wenn überhaupt, in der Leistungsklasse wirst Du kaum einen guten Dauerbrenner oder Holzvergaser finden...

und das Mikro-BHKW wird sich wohl kaum rechnen... Pi mal Daumen kalkuliert man mit 5.000 h/a, Volllaststunden wohlgemerkt... die werden i.d.R. im Einfamilienhaus-Bereich nicht erreicht, da bräuchte man schon ein Schmimmbad oder so...

Ich würde einen anderen Ansatz suchen:
z.B. Wasserführenden Kaminofen mit rund 9kW (3/6) als Grundlastdeckung und 'ne Gasbüchse zum Zuheizen und für die WW-Bereitung, alles über 1000 Liter-Pufferspeicher, WW-Speicher je nach Personenzahl dimensionieren, separat über Gas, oder auch als Kombispeicher oder Schichtspeicher integriert.

Wie sieht denn eigentlich die Wärmeverteilung aus? Heizkörper oder Flächenheizung? Bei Flächenheizung wären auch Systeme denkbar, die gar nicht erst hohe Vorlauftemperaturen erzeugen müssen...

Gutes Gelingen & LG,
Sebastian Hausleithner
 
Hört

sich für mich auch etwas überdimensioniert an.

Pufferspeicher, Scheitholzkessel, Gastherme und Mini BHK da kommen schnell 30.000 € zusammen.

Der Wärembedarf wird wie schon geschätzt bei ca. 15 KW liegen.

Welche Nutzung soll das Haus mal haben? Wird das Haus ergetisch verbessert?

Grüße Gerd
 
Zusammenfassung...

... KWK mit Holz scheidet aus Leistungsgründen aus, sowas gibt es nicht erprobt unter rund 30kW...

KWK mit Gas und der "Allesfresser" schließen einander aus, da beides Grundlastkonzepte sind und dementsprechend lange Laufzeiten haben sollten...

Der "Allesfresser" als solches sollte auch von der Wunschliste verschwinden, da in dieser Leistungsgröße problembehaftet (Schornsteinprobleme durch überwiegenden Teillastbetrieb).
Nebenbei: Wenn Du mal 67 bist und Deine Holzquelle versiegt ist, gibt es auch Probleme...

Ein BHKW/KWK auf Gasbasis zur Grundlastdeckung scheidet aus, da die Amortisation wahrscheinlich nicht gegeben ist, sowas ist eher was für kleine Hotels oder Schwimmbadbetreiber, halt da wo das ganze Jahr über Wärme/Warmwasser gebraucht wird...

Bleibt die o.g. Lösung, oder etwas daraus entwickeltes...

Noch ein Ansatz wäre es, die Wärme-Verteilung über Flächenheizung im Niedrigsttemperaturbereich zu organisieren (wenn ich es richtig verstanden habe ist diese Frage noch völlig offen, immerhin werden die Außenwandöfen ja wohl rausfliegen und dann muss man eh an die Wände --> Wandheizung), wenn es denn möglich ist, und eine Wärmepumpe zu installieren... mit Holz kann man dann noch über Kaminofen zuheizen...

Man könnte auch, wenn baulich möglich, einen Grundofen montieren und via Gas zuheizen und für Warmwasser sorgen...

usw...

...Und dazwischen sind fast alle Varianten möglich ;-)

Ich schätze mal Kosten in Höhe von rund 20k€ incl. Wärmeverteilung, je nach Ausführung... bei viel Eigenleistung oder Nachbarschaftshilfe...

Momentan ist aus Gründen der Investitions- und Betriebskosten Gasbrennwerttechnik mit einem weiten Modulationsbereich als das "Knie der Biene" zu sehen, jedenfalls, wenn Erdgas anliegt...

Das kann in 15 Jahren oder auch 20 oder 30 gaaanz anders aussehen...

Wer wirklich auf Dauer eine gute Quelle zu gutem sauberen Scheit-Holz hat und sich die Mühe mit dem Aufbereiten machen kann, der ist, je nach Leistungsbedarf mit einem zentralen Scheitholz- oder auch Vergaserkessel gut bedient, ein wasserführender Kaminofen fürs Wohnzimmer ist in der "kleinen" Klasse auch nicht verkehrt...
Beim Holzheizen fürs Heizungs- und Brauchwasser ist ein entsprechend dimensionierter Puffer- oder Kombispeicher (je größer, je besser) unumgänglich, hinzu kommt die passende Steuerungs- und Regelungstechnik...

Wärmeverteilung:
Die Außenwandgasöfen sind natürlich suboptimal, weil ineffektiv... isso...
Die Frage der Wärmeverteilung bleibt also... Grundsatz: Je größer die Heizfläche, desto geringer kann die Vorlauftemperatur ausfallen, es gibt noch andere Effekte, aber der Grundsatz bleibt...
Grundlage für eine vernünftige Heizlastberechnung ist die entsprechende DIN, bzw. EuroNorm (EN), die nach Erfahrung zu einer deutlich überhöhten Heizlast (=Kesselleistung) führt; natürlich auch die folgenden Normen, die dann z.B. die Auslegung der Heizflächen regeln... es spielen hier Faktoren wie "Raumluftverbund", "Sicherheitszuschläge", "Normaußentemeratur", "Gleichzeitigkeit" eine Rolle...
Im Endeffekt ist so eine Norm rechtlich bindend, wenngleich sie nicht immer die aktuellen Erkenntnisse widerspiegeln kann... nun denn, die DIN EN 12831 sollte erstmal Dein Kumpel sein... ich schätze mal, der Fachmensch wird so auf 12-18kW hinrechnen... und da sollte sich dann auch die installierte Leistung bewegen, eher unten...

Das ist dann die Leistung, die rechnerisch Deine Heizlast im schlimmsten Fall stemmen kann und damit das Maximum, welches installiert werden sollte... denn nur soviel brauchst brauchst Du tatsächlich an drei Tagen in 20 Jahren, wenns hoch kommt... und da kann man auch mit 19,5° leben oder sich nen Pulli überziehen oder halt nicht da sein.

Weiter spielt die Frage der Wärmeverteilung eine nicht unerhebliche Rolle bei der Konzeptionierung der Heizungsanlage; eigentlich stellt sie die Basis dar, Baumarktheizkörper lassen sich ziemlich mit allem besckicken, bei einer Wand- oder Fußbodenheizung sollte man schon auf die Temperaturen achten, sonst knallt der Putz von der Wand oder der Estrich rülpst...

Nun denn...
Gutes Gelingen & LG,
Sebastian Hausleithner
 
Hallo Herr Hausleithner,

darf ich mal fragen wieso Sie hier nicht angemeldet sind?

Grüße
 
Thema: neue Heizung- kann das gehen?
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